So kommt die Historie ins Videospiel

Spiel mit der Geschichte Report

Hagen Gehritz 7. Mai 2022 - 14:00 — vor 1 Jahr aktualisiert
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In The Forgotten City werden alle Stadtbewohner in Gold verwandelt, sobald einer unter ihnen eine Sünde begeht. Wird der Fluch entfesselt (eventuell durch eure Taten) flüchtet ihr durch ein Zeitportal zurück zum Morgen eurer Ankunft in dem Ort.
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Forgotten City: Täglich grüßt das Römertier

Der Gegenentwurf zur distanzierten Strategie ist The Forgotten City, in dem ihr durch ein Portal in einer mysteriösen Ruine schreitet und so durch die Zeit in eine fiktive römische Stadt reist, die abgetrennt von der Außenwelt in einer Art riesigen, nach oben offenen Höhle liegt. Nur etwa 20 Menschen leben in dem Ort. Da jedoch jeder ein echter Charakter mit vielen Dialogzeilen ist, wirkt das für Computerspielverhältnisse hinreichend glaubhaft und bevölkert. Anders als in anderen Titeln kommt es dabei nicht häufig zu Gewalt, sondern nur in bestimmten Szenen.

 
Nick Pearce

Der Australier Nick Pearce wurde als Autor der Mod The Forgotten City mit einem Australian Writers Guild Award nominiert. Um ein eigenständiges Spiel daraus zu entwickeln,
kündigte er seinen Job als Anwalt und gründete das Studio Modern Storyteller.
Während ihr die Geheimnisse der Stadt erkundet, erlebt ihr via Zeitschleife stets aufs Neue ihren Untergang, den ihr schlussendlich verhindern müsst. Dafür geht ihr auf Tuchfühlung mit den Bewohnern und lernt so diverse Ansichten der damaligen Zeit kennen, je nach Rolle der Charaktere in der Gesellschaft. Es gibt Legionäre, die sich mit Seneca-Zitaten die Ideale der Stoiker in Erinnerung rufen, damit nicht die Pferde mit ihnen durchgehen. Ein leutseliger Grieche, ein aus Germanien stammender Architekt oder eine nicht an den römischen Pantheon glaubende Person haben wiederum andere Blickwinkel auf die moralischen Werte der kleinen Gemeinde.

The Forgotten City ist eine direkte Umsetzung der Phantasie, in vergangene Zeiten zu reisen. Es war diese Vision, die Schöpfer Nick Pearce antrieb, als er seinen Anwaltsjob an den Nagel hing und mit zwei Mitstreitern seine preisgekrönte Skyrim-Mod zu einem eigenständigen Spiel umstrickte. Es geschah nicht aus einer Laune heraus, dass Pearce die Geschichte dafür aus Bethesdas Fantasy-Welt ins römische Reich des Jahres 65 unserer Zeit verlegte.

Begonnen hat alles mit einem historischen Roman in römischer Zeit, an dem Pearce arbeitete. Er stellte jedoch fest, dass ihn das Medium Videospiel mehr reizte als ein klassisches Buch, weshalb sich das Programmieren beibrachte, die Mod entwickelte und eine neue Geschichte dafür erfand. Die Vollversion schloss den Kreis durch die Rückkehr zur römischen Antike. Pearce hatte schon lange eine große Faszination für das klassische Altertum gehegt und gewisse Themen der Story der Mod fügten sich sehr gut in das Szenario. So kam es, dass die Epoche eben nicht nur zur Kulisse wurde, vor der sich die Geschichte der Skyrim-Mod erneut abspielte. Pearce wollte den Spieler eine so tatsächlich denkbare römische Kleinstadt durchwandern lassen – auch wenn das unterirdische Örtchen phantastische Züge trägt, also trotz seiner geringen Einwohnerzahl einen riesigen Tempel, einen Palast und zwei Villen besitzt.
 
Dr. Philip "Maty" Matyszak


Dr. Matyszak promovierte in antiker Geschichte in Oxford, unterrichtet in Cambridge und ist Autor zahlreicher Sachbücher zum Klassischen Altertum.
Nicht nur bei der Architektur bediente sich Pearce bei Fachliteratur und archäologischen Funden. Er passte seine Geschichte umfassend an die Zeit an und erweiterte sie, verhandelte moralische Fragen aus den Blickwinkeln von Figuren unterschiedlicher Herkunft. Auch wenn die Grundpfeiler seiner Erzählung schon im Fantasy-Kontext erkundet worden waren, wurde für das Standalone-Spiel die historische Verortung zur treibenden Kraft. Daher fällt der Indie-Titel aus unserer Sicht in jene Kategorie von Historienspielen, bei der sich andere Aspekte den historischen Elementen unterordnen.
 
Eines der Lieblingsbücher von Pearce zur Materie war Rom für 5 Denar am Tag des Antike-Dozenten Dr. Philip "Maty" Matyszak. Als Pearce nach Expertise suchte, um die historischen Details von The Forgotten City abzuklopfen, wandte er sich also an ihn. Matyszak, selbst dem Gaming nicht abgeneigt, zeigte sich interessiert. Das führte zu einer besonders engen Zusammenarbeit der beiden. Wie uns der Historiker im Interview für diesen Report verrät, hatte auch bei The Forgotten City in letzter Instanz die Spielbarkeit Vorrang vor hoher Authentizität. Doch abseits einiger Seilrutschen, um Distanzen schnell zu überwinden, kann er sich nicht an große Reibungspunkte erinnern. Eben weil die Natur des Adventures sich so gut in den römischen Schauplatz einfügte – und Epoche sowie Schauplatz von Beginn an feste Kenngrößen waren.
 
Alle Bewohner teilen ihre Gedanken zum Fluch. Legionäre vergleichen ihn mit der Dezimierung. Bei dieser Strafe der römischen Legionen für Vergehen wie Feigheit wurde ein Zehntel eines Verbands per Los zum Tode verurteilt und von den Kameraden hingerichtet. Diese Kollektivstrafe war für Pearce ein thematischer Anknüpfungspunkt bei der Überarbeitung der Story seiner Mod.
 

Der spielende Historiker

Matyszak beriet Pearce nicht nur mit seinem Wissen zu allen Belangen des römischen Lebens, sondern übersetzte die bis dahin englischen Graffiti ins Lateinische. “Das traf sich gut, mein Latein ist so holprig wie das der meisten antiken Wandbekritzler”, ergänzt der promovierte Historiker. Überarbeitete Details reichten von den Feinheiten der Frisuren und Kleidung über die korrekte Zahl von Säulen eines Tempels nach strenger dorischer Bauschule bis hin zu Elementen, die für Rätselketten relevant waren. So wollte Pearce, dass einer der Bewohner durch eine glaubwürdige Erkrankung jener Zeit in einer gewissen Verfassung ist, und erkundigte sich auch nach Heilmitteln. Im fertigen Spiel könnt ihr dadurch einen armen Menschen von seinem Rheuma-Leiden erlösen.
 
Pearce und Matyszak tauschten hunderte Mails aus. Der Historiker spielte auch  Vorabfassungen, was seine Produktivität aber nicht unbedingt begünstigt habe: „Zwar liebe ich Videospiele, aber ich bin furchtbar schlecht, häufig blieb ich stecken oder bin in mein Verderben gerannt, weil ich von der Architektur und der Aussicht abgelenkt wurde. Manchmal musste ich mich daran erinnern, dass ich besser mit dem Spielen aufhören und mit dem Arbeiten anfangen sollte.“
 
Die Detailliebe der beiden ist bemerkenswert: Bei der Kleidung ärmerer Bewohner wurden Muster entfernt, die die erste Wäsche nicht überlebt hätten. Die jedem Fantasy-Spieler wohlbekannten Fackeln wurden in vielen Fällen durch Kohlepfannen ersetzt. Karotten wurden violett gefärbt, da es sich bei heutigen orangen Karotten um eine Mutation handelt, die sich erst im 16. Jahrhundert durchsetzte. Wenn ihr Essensschalen untersucht, wird euch dieser Trivia-Fakt auch angezeigt.

Durch Textboxen mehr Infos zur römischen Antike zu geben, schwebte Pearce von Beginn an vor. Mit Matyszak holte er indirekt auch Tom Holland und die Archäologin Dr. Sophie Hay ins Boot, die sich durch ihre Arbeit bei Pompeii-Ausgrabungen noch besser mit der Architektur der Zeit auskannte. Nur einmal gab es eine Konferenz mit mehreren Historikern, bei der Hay und Matyszak über gewisse architektonische Feinheiten diskutierten. Am Ende der Entwicklung gab es einen Rundgang mit allen dreien.
 
Erstaunlich ist, dass Matyszak erst 2019 zum Projekt dazustieß und rund ein Jahr im Austausch mit Pearce stand. Die Stadt war also in großen Teilen fertig, als er anfing. Anstatt dass Matyszak also bei den Figuren Input zu Konzeptzeichnungen gab, wurden wegen seiner Hinweise teils vollständige 3D-Modelle ausgetauscht. Obwohl das extrem aufwändig klingt, erlebte der Historiker, wie manchmal bereits wenige Stunden später die neue Version zur Begutachtung für ihn bereitstand.

Matyszak denkt gerne an die Zusammenarbeit zurück und zeigt sich sehr zufrieden mit der Umsetzung der Spielwelt: "Sie reicht so nahe an eine ‚reale‘ römische Stadt heran, wie es aktuell virtuell überhaupt möglich ist."
Wählt ihr "Archäologe" als Charakter-Hintergrund, erhaltet ihr zusätzliche Infos zu manchen Objekten. Allgemein wird euch aber historischer Kontext zu Objekten gegeben und für alle lateinischen Graffiti von Dr. Matyszak wird eine Übersetzung angezeigt.
Hagen Gehritz Redakteur - P - 175541 - 7. Mai 2022 - 13:55 #

Endlich könnt ihr ihn auch lesen. Viel Spaß dabei!

Danywilde 30 Pro-Gamer - P - 163008 - 8. Mai 2022 - 14:51 #

Danke, darauf habe ich mich schon sehr gefreut. Ich werde ihn morgen Nachmittag genüßlich lesen!

Edit: ich habe den Report jetzt gelesen und er hat mir wirklich sehr gut gefallen. Lieber Hagen, das hast Du sehr gut gemacht.

So etwas würde ich gerne öfters hier lesen. War das noch eine Gegenleistung aus einer Weihnachtsaktion oder ist er so entstanden?

Hagen Gehritz Redakteur - P - 175541 - 8. Mai 2022 - 15:42 #

Das ist der Weihnachtsaktions-Report, für den ihr früher in diesem Jahr bei der Umfrage mit drei möglichen Themen mehrheitlich für den Historien-Artikel abgestimmt habt. =]

J.C. 16 Übertalent - 5226 - 7. Mai 2022 - 14:18 #

Absolut klasse, vielen Dank!

kurosawa 12 Trollwächter - 1174 - 7. Mai 2022 - 15:10 #

super artikel. gerne mehr davon, welche die hintergründe des entstehens eines spiels beleuchten.

Olphas 26 Spiele-Kenner - - 66905 - 7. Mai 2022 - 16:23 #

Sehr schöner Artikel! Da hat sich das warten doch gelohnt :)

Crizzo 20 Gold-Gamer - - 24427 - 7. Mai 2022 - 16:32 #

Toller Artikel, danke dafür Hagen! :)

rammmses 22 Motivator - P - 32653 - 7. Mai 2022 - 16:39 #

Super Report! Gerade in der Pause bei einer Tasse Kaffee gelesen. Forgotten City habe ich selbst gern gespielt und ich muss als jemand, der das alte Rom vor allem aus Historien-Filmen kennt, sagen, dass mir die extremen Feinheiten wohl gar nicht aufgefallen sind. Außerdem finde ich es geradezu absurd, dass man sich sogar um die Farbe der Möhren gekümmert hat, wenn das ganze Spiel -

ACHTUNG SPOILER

sich später als von-Däniken'scher Alien-Esoterik-Sci-Fi-Mumpitz entpuppt.

SPOILER ENDE

Bei Assassin's Creed finde ich es extrem schade, dass das Kompendium mit den Hintergrund-Infos bzw. überhaupt "Geschichte zum Mitspielen" nach und nach komplett gestrichen wurde. Gerade Teil 3 oder Unity taugen ja quasi als Geschichtsunterricht mit den ganzen historischen Ereignissen, die man sozusagen "live" miterlebt und dann direkt im Spiel nachlesen kann, wer die Leute wirklich waren und zu jedem Gebäude eine kleine Geschichte bekommt. Davon ist gar nichts mehr übrig, auch weil die Reihe zunehmend, mittlerweile ja komplett, im Fantasy-Mythologie-Genre angekommen ist. Ja, es gab noch diesen Discovery-Modus, aber losgelöst vom eigentlichen Spiel finde ich das nicht mehr so spannend´, zumal das erst zig Monate nach Release kam.

ds1979 20 Gold-Gamer - P - 21393 - 7. Mai 2022 - 17:36 #

Also ich hatte das Wissen von alten Rom aus meiner ersten Lebenshälfte ausschließlich aus Sandalenfilmen und wurde dann über eine örtlichen Römerverein ( was es nicht für Vereine gib) über die Antike aufgeklärt. Im Zweifelsfall bevorzuge ich weiterhin die Sandalenlore, wer will schon die Realität wenn er solch ein Spektakel haben kann?

AlexCartman 20 Gold-Gamer - 22087 - 8. Mai 2022 - 11:49 #

Ich halte ja immer noch das Rom aus den Asterix-Bänden für die definitive Version.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 9. Mai 2022 - 17:51 #

Bei AC 3 bin ich noch bei Dir, aber Unity hat da schon zu deutliche Schwächen.

10vorne 14 Komm-Experte - P - 2165 - 7. Mai 2022 - 23:25 #

Toller Report, genau mein Ding!

marcw11 15 Kenner - - 3945 - 8. Mai 2022 - 9:03 #

Großartiger Artikel. Gerne mehr in der Art.
Fand damals Waterloo total spannend, aber die reale Spielbarkeit hat es dann relativ bald wieder auf den Stapel verbannt.

toreyam 27 Spiele-Experte - P - 83684 - 8. Mai 2022 - 9:31 #

Wow, ich glaube da steckt richtig viel Arbeit drin. Super Report, vielen Dank Hagen für das Aufdröseln des Themas, damit es Leser wie ich (eher mäßig bewandert in Geschichte) nachvollziehen und etwas dazulernen können.

TSH-Lightning 26 Spiele-Kenner - - 65104 - 8. Mai 2022 - 10:00 #

Toller Artikel mit interessanten Einblicken. Irgendwann muss ich dann The Forgotten City auch mal nachholen, aber vorher steht auch noch Expeditions - Rome auf der Liste. Die Geschichte ist für mich bei RPGs oft ein wesentlicher Grund dafür, ob man in das Spiel eintauchen kann. Wie im Artikel genannt, will ich als Spieler das Zeitalter oder die Mythologie spielerisch erleben und nicht etwas historisch perfektes haben was keinen Spaß macht; hat bei mir mit Assassin's Creed Odyssey sehr gut funktioniert.

AlexCartman 20 Gold-Gamer - 22087 - 8. Mai 2022 - 11:57 #

Ich habe mich gerade durch zwei dicke Wälzer zum 1. und 2. Weltkrieg geackert. Den Hinweis, dass es zu historischen Ereignissen keine definitive Geschichtsschreibung gibt, finde ich wichtig. Jeder Historiker muss schon aus Gründen der Praktikabilität kürzen und auswählen, und dabei entstehen natürlich Lücken und/oder Tendenzen in der Berichterstattung. Davon, dass immer mal wieder neue Originalquellen auftauchen oder alte als falsch/gefälscht entlarvt werden, ganz zu schweigen. Und nicht ganz zuletzt sind auch Zeitzeugen oft nicht zuverlässig, als Beispiel seien da nur die Prozesse gegen hochrangige Offiziere der Nazis genannt, in denen die Angeklagten natürlich genau wussten, dass ihre wahrheitsgemäßen Aussagen ihnen oft den Strick einbringen würden.

Maestro84 19 Megatalent - - 18467 - 8. Mai 2022 - 12:32 #

Nicht zu vergessen sind politische Überzeugungen von Historikern. Über Jahrzehnte war so die Sicht auf den Ersten und Zweiten sehr angelsächsisch geprägt, natürlich gab es da direkte Linien vom preußischen Militarismus über die Alleinschuld der Deutschen am Ersten Weltkrieg direkt zu Hitler. Sogar deutsche Historiker haben diese Sichtweise, vielleicht auch aufgrund der eigenen Karriere, lange geteilt. Dass Kritik an dieser Sichtweise noch in den 2010ern für Aufregung sorgte, ist ja bezeichnend, wie emotional Geschichte noch Jahrhunderte später beurteilt wird.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24322 - 8. Mai 2022 - 19:07 #

Bei den deutschen Historikern gibt es auch sehr unterschiedliche Richtungen. Ich bin am besten mit der bürgerlichen Linie gefahren: K.D. Erdmann, K.D. Bracher eher konservative Historiker, die durch eine angenehme Zurückhaltung auffallen.

Hagen Gehritz Redakteur - P - 175541 - 8. Mai 2022 - 12:49 #

Quellenkritik war für mich eines der spannendsten Elemente des Geschichtsstudiums und die Reflexionen zu Kontexten, Perspektiven und Intentionen sind durchaus allgemein fürs Leben nützlich.

Ich habe mir nur das Nötigste an Latein draufgeschafft, was eigentlich schon sehr ungünstig für einen guten Teil der europäischen Geschichte ist. Der Vergleich von übersetzten lateinischer Quellen offenbart teils überraschend unterschiedliche Interpretationen durch die Übersetzer. Wenn man dann wiederum schaut, wie sich bei der Geschichte des Altertums erhaltene Quellen offenbar bei nicht erhaltenen Texten bedienen, wie viel Zeit zwischen eigentlichen Ereignissen und den Aufzeichnungen dazu liegen und welche Philosophien bspw. antike Geschichtsschreiber antrieben (ich musste einmal lachen, als ich in einer Quelle las, der spätere römische Diktator Sulla habe im Bürgerkrieg Infos genutzt, die er durch das Verhör eines Satyrn erhielt), bin ich umso froher um jede archäologische Erkenntnis.

euph 30 Pro-Gamer - P - 130159 - 8. Mai 2022 - 12:23 #

Sehr schöner Report. Danke dafür.

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75380 - 8. Mai 2022 - 13:46 #

Wirklich ein gelungener Report, war interessant und hat Spaß gemacht zu lesen. :)

Rohrkrepierer 18 Doppel-Voter - - 12878 - 8. Mai 2022 - 17:16 #

Danke für diesen üppigen Report. Er steht auf meiner Leseliste für die nächsten Abende.
Wen das Thema Geschichte und Videospiele interessiert, es gibt eine Dokureihe von ARTE namens HISTORY‘S CREED, die sich in knackigen Kurzfolgen mit vielen Aspekten der Geschichte und ihres Umgangs in Videospielen beschäftigt.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24322 - 8. Mai 2022 - 21:58 #

Toller Report, danke dafür.
Ich denke, es ist wie beim wohligen Erschauern, wenn man beim Besichtigen einer Burg vor den realen mittelalterlichen Folterinstrimenten steht. Alleine das Gefühl,dass ein Setting so oder ähnlich tatsächlich stattgefunden hätte, erzeugt schon eine sehr immersionsdienliche Intensität.

Deklest 13 Koop-Gamer - 1542 - 8. Mai 2022 - 22:48 #

Ein Hammer guter Report. Ich bin sehr erfreut, dass ich das lesen durfte.

Edelstoffl 16 Übertalent - P - 5420 - 8. Mai 2022 - 23:32 #

Spitzen- Report! Danke dafür! Lustigerweise habe ich seinerzeit auch auch erwägt, meine Abschlussarbeit im Geschichtsstudium über historische Elemente in PC-Spielen zu schreiben, es aber für Propaganda im WKI verworfen. Gerne mehr solche Beiträge.

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28819 - 9. Mai 2022 - 13:59 #

Aber wäre das nicht viel interessanter gewesen? Propaganda im ersten Weltkrieg scheint mir ein viel bestellter Acker.

Edelstoffl 16 Übertalent - P - 5420 - 10. Mai 2022 - 7:10 #

Ich hab das Thema lokal aufgezogen, da ich im Archiv meiner Heimatstadt auf jede Menge Quellen gestoßen bin.

thoohl 20 Gold-Gamer - - 23476 - 10. Mai 2022 - 16:33 #

Klingt spannend. Wie muss ich mir das vorstellen, klassische manipulation, wussten sie es eigentlich besser und haben getäuscht...?
Ich kenne spontan nur diese Plakate...

Edelstoffl 16 Übertalent - P - 5420 - 10. Mai 2022 - 23:07 #

Wäre eine viel zu umfassende Antwort. Aber zusammenfassend gesagt, war die Kriegsbegeisterung bei weitem nicht so groß, wie in den Medien oft dargestellt und in der Erinnerugskultur verankert. Interessant auch der Blick auf verschieden Bevölkerungsgruppen: Sozis/Konservative, Männer/Frauen, Katholiken/Protestanten/ Juden, Da ich mich auch mal sehr mit Antisemitismus im Kaiserreich befasst habe, war hier die sog. "Judenzählung im Deutschem Heer" sehr interessant.Insgesamt war die Propaganda natürlich verfälschend und manipulierend - wie das nun mal so ist. Wir sehen's ja gerade selbst beim Blick auf Russland.
Sehr faszinieret war ich aber, dass sich die deutsche Propaganda im Vergleich zur Entente regelrecht harmlos darstellte. Dort fand eine regelrechte systematische Entmenschlichung des Kriegsgegnersstatt - ein Bild, welches bis heute noch im Kollektivgedächtnis der betroffenen Nationen nachwirkt.

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28819 - 11. Mai 2022 - 20:41 #

Oh ja, das ist natürlich spannend :-). Ich finde, sobald ein lokaler Bezug hergestellt ist, zu Orten, die man kennt, vielleicht zu Personen, die irgendwie mit dem eigenen Stammbaum interagiert haben, wird Geschichte irgendwie viel konkreter und "näher".
Danke für die Auskunft!

Hermann Nasenweier 21 AAA-Gamer - P - 26395 - 9. Mai 2022 - 0:09 #

Schöner Artikel, da hat sich Hagen echt viel Arbeit gemacht.

Kühlschrankmagnet 10 Kommunikator - 518 - 9. Mai 2022 - 11:01 #

Der kursorische Streifzug durch dieses interessante Gebiet war mir eine sehr willkommene Abwechslung vom üblichen Einerlei und hat bestimmt auch viel Arbeit gemacht, umso bedauerlicher finde ich das nur mäßige Abschneiden des Artikels in der Publikumsgunst.

Vielleicht wächst ja noch Interesse nach, wenn sich die Kommentare füllen. Vielleicht kann man das Thema aber auch durchschnittslesergemäßer aufbereiten, indem man nicht alle Inhalte in einen Textkörper kippt, sondern sie nach Aspekten portioniert und in jeweils gesonderten Artikeln in einer Serie von Einseitern bringt.

Cpt. Metal 17 Shapeshifter - P - 8376 - 9. Mai 2022 - 11:06 #

Sehr schöner Artikel, vielen Dank!

xan 18 Doppel-Voter - P - 11651 - 9. Mai 2022 - 11:06 #

Sehr schöner Artikel dessen Herzblut und Privatinteresse spürbar ist.

Hat sich ja nicht mehr all zu viel getan in der Geschichtswissenschaft seit ich meinen Abschluss habe, wenn auch "nur" als Nebenfach.

Mich würden als Spinoffs die Interviews mit den Gesprächspartner reizen.

Gerne mehr solcher tiefer recherchierten Reports. Vielleicht für sowas mal ein Crowdfunding statt für ein Let's Play?

So, jetzt muss ich aber zurück an die Arbeit und Wissen ausm Boden holen.

Danywilde 30 Pro-Gamer - P - 163008 - 9. Mai 2022 - 11:26 #

Siehe dazu meine Userfrage im MoMoCa.

xan 18 Doppel-Voter - P - 11651 - 9. Mai 2022 - 12:49 #

Ah, Danke für den Hinweis. Werde ich direkt mal reinhören.

Hagen Gehritz Redakteur - P - 175541 - 9. Mai 2022 - 14:36 #

Danke! Zum Stand des Fachs: Im Report ging es um einen Eindruck vom allgemeinen Forschungsansatz. Der ist immer noch aktuell. Mehr hätte zu weit geführt, aber da reift schon manches, was interessant zu werden verspricht, zum Beispiel im Feld der digitalen Methoden. Habe da delbst ein wenig helfen dürfen, Datenbanken zu füllen, die als Grundlage für quantitative Sozialstudien dienen können.

Viel Spaß/Erfolg beim Buddeln!

xan 18 Doppel-Voter - P - 11651 - 9. Mai 2022 - 15:21 #

Klingt spannend und kannst mir gerne, wenn du magst, mehr dazu schreiben. Hier oder per PN oder auch gar nicht :)

Superkeks 13 Koop-Gamer - P - 1356 - 10. Mai 2022 - 11:34 #

Noch ein "Stoindlkramer" hier?

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45115 - 9. Mai 2022 - 11:54 #

Toller Artikel, danke dafür!

bluemax71 18 Doppel-Voter - - 10015 - 9. Mai 2022 - 12:44 #

Hallo Hagen. Ich hatte leider erst heute Zeit deinen Artikel zu lesen. Sehr interessanter Einblick, toller Artikel. Da ich mich als Geschichtsfan sehe genau mein Ding. Vielen Dank.

rofen 16 Übertalent - P - 4184 - 9. Mai 2022 - 19:28 #

Toller Artikel!

Edelstoffl 16 Übertalent - P - 5420 - 10. Mai 2022 - 7:15 #

Interessant, wieviel Historiker sich auf GG tummeln - ist das Zufall? :) Generell glaube ich wahrzunehmen, dass Kulturwissenschaftler auch gerne zocken. Gibt's da einen Zusammenhang? Die gemeinsame Lust am Eskapismus? Wär mal ein Forschungsprojekt ;)

Superkeks 13 Koop-Gamer - P - 1356 - 10. Mai 2022 - 11:31 #

Endlich Zeit gefunden, in Ruhe diesen tollen Artikel zu lesen. Man merkt, dass du viel recherchiert hast und vor allem hast du den Inhalt gut strukturiert und aufbereitet (gerade Faktencheck vs. Spielmechanik). Als aktiver "Archaeogamer" hab ich mich ganz wohl gefühlt.

Sokar 24 Trolljäger - - 48148 - 10. Mai 2022 - 16:42 #

Super Artikel, da steckt viel Arbeit drin. Und Fachwissen. Viele von den Referenzen außerhalb der Spiele kannte ich nicht, hab aber auch Informatik studiert ;)
Als jemand, der sich auch für Geschichte interessiert, fand ich den Blick hinter die Kulissen super, wie die Entwickler an diesen Aspekt rangehen - und das sowohl bei kleiner Indie-Produktion als auch große AAA-Spiele (Spoiler: wir können uns kein Team zur historischen Recherche leisten ;)

Shake_s_beer 19 Megatalent - - 19076 - 10. Mai 2022 - 21:43 #

Ein sehr interessanter und toll gemachter Report! Habe es leider erst jetzt geschafft, ihn zu Ende zu lesen. Für mich -als jemand mit BA-Abschluss in Geschichte - war da viel spannendes zu lesen . Danke , Hagen!
Wie viele andere User würde ich mir solche spannenden Reports auch häufiger wünschen. Aber ich verstehe auch, dass das schwierig möglich ist. :)

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469823 - 11. Mai 2022 - 10:58 #

Ja, die längeren Reports sind schwierig, aber bei so positivem Feedback wie hier fällt es uns leichter, bei Gelegenheit den nächsten anzugehen :-)

Mr.Blonde 13 Koop-Gamer - P - 1421 - 12. Mai 2022 - 14:07 #

Sehr guter Artikel!

Jürgen (unregistriert) 17. Mai 2022 - 20:11 #

Ich habe gerade erschreckt festgestellt, dass ich hier noch gar keinen Kommentar hinterlassen habe. Klasse Artikel. Mit viel Liebe und Details gespickt, ohne langweilig zu werden. Ich habe bei Hintergrund-Artikeln (nicht nur auf GG) oft das Gefühl, dass das Thema nur angerissen wurde. Hier nicht. Es bleiben keine Fragen offen. Vielen Dank!

rgru0109 14 Komm-Experte - P - 2692 - 17. Mai 2022 - 18:40 #

Toller Artikel, danke dafür!

Alain 24 Trolljäger - P - 47347 - 26. Mai 2022 - 23:37 #

Hab den Artikel jetzt erst lesen können. Grandios! Wirklich schöner Artikel.

Gekko Goodkat 20 Gold-Gamer - - 23827 - 30. Mai 2022 - 10:39 #

Vielen Dank für den großartigen und super recherchierten Report. Ich freue mich immer, wenn beim Spielen auch "neue" Fakten über Vergangenes hängen bleiben.
Inhalte wie die Discovery Touren verdienen meiner Meinung nach soviel mehr Aufmerksamkeit.

euph 30 Pro-Gamer - P - 130159 - 1. Juni 2022 - 7:06 #

Der Artikel wird lobend und mit Link im neuen Stay Forever Newsletter erwähnt.

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40318 - 6. Juli 2022 - 11:23 #

Endlich zum ausgiebigen Lesen gekommen. Ein sehr schöner Artikel, fand ich interessant :)