Die großen Titel der Zukunft stehen bereits in den Startlöchern. Mit Resistance - Burning Skies steht neben Uncharted noch eine weitere Playstation-Exklusivserie vor dem Debüt auf Sonys neuer Handheld-Konsole.

Zwischen Core und Casual
Sony bedient mit den ersten Spielwellen also tatsächlich nicht zuletzt die sogenannten Core-Gamer. Gleichzeitig ist das japanische Unternehmen aber auch sehr darum bemüht, möglichst viele der Spiele um Casual-lastige Elemente zu erweitern. So präsentierte Sony, wie schon während der gamescom, von Little Big Planet lediglich die unterhaltsamen Minispiele. Darin müsst ihr beispielsweise einige Tintenfische durch ein System von Fallrohren in die richtigen Fangbehälter am unteren Ende befördern. Dafür müsst ihr einfach schnell verschiedene Klappen umlegen, damit die Tentakelträger am Ende in der richtigen Röhre landen. In einem anderen Minigame geht es um nicht viel mehr als den Sackboy auf einer langen Straße (ihr dreht dafür die PSVita um 90 Grad nach links) durch immer dichter werdenden Verkehr zu steuern. Neben diesen Casual-Elementen in einigen der Spiele, worunter man auch die Gestensteuerung per Tourchscreen etwa in Uncharted - Golden Abyss zählen könnte, will Sony aber offenbar auch mit Social Games die Casual-Spieler ins Boot holen.

Tag ist nur eines der Casual-Titel für PSVita. Das Angebot für Core Gamer hat darunter aber bislang nicht zu leiden.

Im Spiel t@g geht es beispielsweise einzig und allein darum, Logos zu erstellen und diese dann in der virtuellen Oberfläche in der Umwelt zu platzieren, um damit etwa Gebäude zu markieren. Dabei kommt auch die Kamera der PSVita zum Einsatz und per GPS und Netzverbindung wird der genaue Standort eurer verteilten Logos gespeichert. Andere Spieler können dann zum Beispiel durch ihre Stadt laufen und die Umgebung nach euren Logos absuchen und sie anschließend bewerten. Oder ihr liefert euch in eurem Heimatort  einen Wettstreit mit den anderen: wer hat die meisten Logos verteilt und wer die, die am besten bewertet wurden. Das mag für Core-Gamer zunächst nicht so reizvoll scheinen, aber das würde für das Streetpass-Feature des 3DS dann genauso gelten. Und das nutzen schließlich auch einige der Core-Spieler regelmäßig. Die Anreize, die Sony mit diesem und anderen Spielen liefert, sind jedenfalls gut damit vergleichbar und ließen sich zum Beispiel auch gut mit dem in gewissen Kreisen populären Geocaching verknüpfen. Und für Leute, die Facebook verfallen sind, gibt es hier zweifellos eine weitere Möglichkeit dem Bewertungswahn weiter zu fröhnen. Flickr-Profil und Telefonate via Skype sind, zumindest mit dem 3G-Modell, natürlich auch möglich.
  
Cross-Plattform und Streaming

Motorstorm RC ermöglicht Cross-Plattform-Gameplay mit der PS3. Da darf in Zukunft ruhig ein bisschen mehr kommen.

Schon die PSP sollte damals die Möglichkeit bieten, diverse Inhalte von der Playstation 3 zu streamen. Viel ist letztlich von dieser Ankündigung nicht geblieben. Bei der PSVita soll das anders werden -- und mehr als das. Denn sehr ähnlich wie Nintendos WiiU könnt ihr die PSvita sozusagen als Controller mit Monitor verwenden und einfach kabellos das Signal der Playstation 3 auf euren Handheld streamen. Was in der Theorie nach etwas klingt, das bei der Konkurrenz von Nintendo für ein flaues Gefühl in der Magengegend sorgen könnte, ließ sich in der Praxis bislang nur in Ansätzen bewerten. Dafür aber nicht nur das Streaming, sondern auch gleichzeitig das Cross-Plattform-Feature. Denn zumindest anhand des Billardspiels Hustle Kings und dem Fun-Racer Motorstorm RC zeigte Sony das Feature vor kurzem in London. In Hustle Kings können wir nur gegeneinander spielen, weshalb die Möglichkeiten von Streaming und Cross-Platform-Gameplay fast nicht nennenswert sind. Warum nicht mit einem zweiten Controller an der PS3 auf dem großen Bildschirm spielen, anstatt das flüssige Streaming eines runterskalierten Bildes auf den kleineren Bildschirm der PSVita zu beobachten? Nun, bei Motorstorm RC sieht die Sache schon ganz anders aus: Auch dieses Spiel gibt es sowohl für PSVita als auch auf Playstation 3. Und wenn ihr es im Single-Player-Modus spielt, spielt ihr es auf dem Weg zur Arbeit weiter, um dann an derselben Stelle wieder zuhause auf der PS3 weiterzumachen. Ein nettes Feature, das aber eher unter dem Stichwort "Spielerei" verbucht werden kann als unter "praxisorientiert".

Beim Streaming sieht das schon etwas anders aus. Wenn eure bessere Hälfte am Sonntag Abend die Liebesschnulze im Zweiten schauen möchte, ihr aber lieber ein bisschen ballern wollt, dann könntet ihr ja auch einfach Uncharted 3 in die PS3 legen und über die PSVita spielen, oder? Theoretisch schon, wobei Uncharted 3 jetzt nur unser Beispiel ist. Allerdings muss das jeweilige Spiel diese Funktion unterstützen. Das dürfte wenigstens bei den kommenden Spielen von Sony meist der Fall sein. Wie es aber bei den Titeln anderer Anbieter aussieht, lässt sich schwer voraussehen. Aufgrund der nicht vorhandenen Trigger bei der PSVita und gegebenefalls auch, weil es weder L3 noch R3 bei den beiden Analogsticks gibt, dürfte dieses Feature bei einigen Spielen von vornherein wenigstens deutlich schwieriger werden. Denn bei ihnen müsste auch die Steuerung angepasst werden. Es könnte also zumindest sein, dass es am Ende nur wenige Spiele sind, bei denen das überhaupt geht und wohl auch vorwiegend Titel, deren Steuerung von vornherein auf die etwas stärker beschränkten Eingabemöglichkeiten der PSVita angepasst werden -- tendentiell eher auf beiden Plattformen.

Ausblick: Core-Handheld für Spielkinder
Unsere bisherigen Eindrücke von der PSVita sprechen relativ eindeutig für eine sehr hochwertige Plattform für Core Gamer und auch das Spieleangebot ist nicht nur breit gefächert, sondern zielt auch nicht gerade auf Gelegenheitsspieler ab. Aber es gibt Ausnahmen, denn Sony weiß genau, dass sie auch in Konkurrenz zum einsteigerfreundlichen 3DS und nicht zuletzt auch den immer leistungsfähigeren Smartphones stehen. Der Preis ist mit 249 Euro für das WiFi-Modell und 299 Euro für die 3G-Variante zwar nicht gerade gering, aber nicht nur gemessen an den rohen Technikdaten absolut in Ordnung. Der Bildschirm liefert ein hervorragendes Bild, die Eingabe ist über Knöpfe und Touchscreen gleichsam komfortabel und präzise. Ob der Preis dennoch zu hoch ist, um relativ schnell eine ordentliche Hardware-Basis zu erschaffen, bleibt abzuwarten. Was der PSVita und ihrem Charakter als mobile Gaming-Plattform allerdings fast schon diamentral entgegensteht, ist die bereits vor längerem angekündigte Akkulaufzeit. Sicherlich, Core Gamer spielen auch auf dem Handheld eher zuhause oder dort, wo sie zumindest eine Steckdose in Reichweite haben. Aber die angeblich drei Stunden, die es in Wirklichkeit vielleicht nicht mal sind, sind schon ziemlich dünn. Zumal der Akku im Gegensatz zur PSP nicht einfach so ausgetauscht oder durch einen größeren ersetzt werden kann. Und im Zusammenhang mit der Mobilität wird sich auch noch zeigen müssen, wie gut die 3G-Anbindung funktioniert. Bislang könnten wir darüber nur spekulieren. Wir sind in jedem Fall sehr gespannt darauf, unsere eigene Konsole im Februar in Händen zu halten.

Autor: Benjamin Braun (GamersGlobal)

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Steckbrief Playstation [Serie] Genre: Hardware Untergenre: Handheld USK: ab 0 freigegeben PEGI: 3 Entwickler: Sony Publisher: Sony Erscheinungsdatum: 22.02.2012 Offizielle Website: Link PSVita

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