Gemeinsam gegen Zombies

GC10: Trapped Dead Report

Große Zombiehorden und ein Koop-Modus für vier Spieler – was braucht ein Spiel mehr? Das dachten sich vermutlich auch die Entwickler bei Crenetic. In ihrem neuesten Titel Trapped Dead kombinieren sie beides mit einem Schuss Commandos und einer Prise Left 4 Dead. Auf der Gamescom haben wir uns das Spiel mit einiger Freude angesehen.
Christoph Licht 20. August 2010 - 1:03 — vor 13 Jahren aktualisiert
PC
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Ein Commandos-Klon mit Zombies sollte Trapped Dead des noch relativ jungen deutschen Publishers Headup Games ursprünglich werden. Das Ergebnis fühlte sich laut den Entwicklern allerdings seltsam und wenig authentisch an – soweit man das Spiel zu einer Zombieapokalypse im weiteren Sinne als authentisch bezeichnen kann...

Also wurde umdisponiert und abgeändert und gefeilt, und nun ist Trapped Dead aus Sicht des Herstellers präsentabel. Ganz vom Commandos-Spielprinzip hat sich Trapped Dead dennoch nicht verabschiedet, wie uns Carsten Widera-Trombach von Entwickler Crenetic anhand der ersten drei Levels des Spiels zeigte. Wir verraten euch, wieso wir den Titel spannend finden.

Im engen Korridor werden wir von einem halben Dutzend Zombies bedrängt. Kommen sie zu nahe, sind wir Geschichte.

Kampf ums Überleben

Zu viert schlagen wir auf dem Parkplatz des Fabrikgeländes auf. Aus der Ferne sehen wir bereits eine Gruppe Zombies den Lagerplatz patrouillieren. Noch haben sie uns nicht gesehen. Bewaffnet mit einem Gewehr schicken wir einen Charakter zur nächsten Deckung und befehlen ihm die Zombies ins Visier zu nehmen. Angreifen kann er jedoch noch nicht, da er sie nicht sehen kann. Deshalb schicken wir einen zweiten Charakter nach vorne, um sie anzulocken. Da er zum Wegpunkt rennt, hören uns die Zombies sofort, drehen sich in unsere Richtung und laufen in unsere Falle. Zombie für Zombie stirbt im Gewehrfeuer – schlimmstenfalls hunderte weitere warten noch im Level auf uns.

Die 16 Zombie-Typen schleichen alle eher gemächlich durch die Gänge. Das Problem ist ihre große Zahl...
Das Spielziel ist es jedoch nicht alle Zombies zu töten. Überleben heißt die Devise. Die dazugehörige Hintergrundgeschichte ist entsprechend simpel und wird über gelungene Comicpanels vorangetrieben: Zombies hausen im Kansas City der 80iger Jahre und euer Charakter, ein Student, ist mittendrin. Er ist jedoch nicht allein. Im Laufe des Spiels werden sich noch fünf weitere, sehr unterschiedliche Charaktere euch anschließen. Bereits im erwähnten Krankenhaus findet ihr beispielsweise einen Doktor im Rollstuhl. Seine Spezialität ist es, Codes zu knacken und Türen zu öffnen – unverzichtbar in einigen Missionen. Leider ist nicht jedes Gebäude in der Stadt behindertengerecht. So müsst ihr wegen ihm mitunter Umwege gehen und das bedeutet, es mit zusätzlichen Zombies aufzunehmen. Zudem kann sich nicht jeder Charakter mit jeder Waffe im Spiel zur Wehr setzen. Erneut ist der Doktor ein gutes Beispiel: Dank des Rollstuhls kann er mit einem Katana in der Hand nur wenig anfangen. Eine Pistole ist eher sein Ding. Doch Munition ist rar gesät und jeder Schuss will wohl überlegt sein. Rambos werden schon allein aufgrund der Menge an Gegner nicht weit kommen. Zusätzliche Waffen werden im Laufe der Kampagne automatisch freigeschaltet.

Schlaue Zombies

Die Zombies im Spiel geben sich eher klassisch und schlurfen nur sehr langsam durch die Gegend. Aber bereits drei Zombies im Nahkampf bedeuten den Tod des Charakters und sie verhalten sich keineswegs dumm . Wie in Commandos besitzen sie einen Sichtbereich und können euch sogar hören, wenn ihr unvorsichtig durch die Gegend rennt. Anders als im Vorbild, sind die Sichtkegel für euch jedoch unsichtbar. Eine Art Nebel des Kriegs kaschiert zudem die Position der Zombies, wenn nicht einer euer Charaktere sie bereits im Blick hat.

Die Zombies selbst agieren selbstständig und ohne Cheats und doppelten Boden. Genauso wie ihr, haben auch sie nur als Ziel das eigene Überleben. Wie sie dieses Ziel selbstständig verfolgen ist unvorhersehbar. Sieht ein verwundeter Zombie eine Leiche, wird er sich vielleicht erst einmal zum Fressen niederlassen oder er holt erst einmal andere Zombies zur Hilfe. Ein weiterer Zombie sieht hingegen durch eine Tür einen eurer Charaktere und sucht nun nach einem Weg um an euch heran zu kommen. Handelt es sich um eine Holztür, wird er vermutlich versuchen sie einzuschlagen. Bei einer unzerstörbaren Stahltür wird er sich hingegen einen alternativen Weg durch das Level suchen. Sollte er sich zwischendurch nicht ablenken lassen, wird er euch schlimmstenfalls viel, viel später in der Mission in den Rücken fallen. Da habt ihr ihn vermutlich schon lange wieder vergessen gehabt. Durch das dynamische KI-Verhalten spielen sich die Missionen entsprechend bei jedem Start teils komplett anders. Zwar erscheinen sie zu Beginn an vorgegebenen Stellen im Level – wie sie sich dann jedoch verteilen, ist vollständig vom Zufall und den Launen des Zombies abhängig.


Der Zombie auf der Toilette kann uns zwar  nicht sehen. Rennen wir jedoch über den Holzboden, wird er neugierig.
icezolation 19 Megatalent - 19280 - 20. August 2010 - 9:36 #

Hört sich vielversprechend an. Das werde ich mindestens einmal anspielen.

Hoschimensch 15 Kenner - 2776 - 20. August 2010 - 12:41 #

Da ich bereits Alien Shooter und THeseus möchte könnte das Spiel auch was für mich sein.

Anonymous (unregistriert) 20. August 2010 - 16:03 #

Commandos mit Zombies? Wieso nicht! Danke für den Artikel, hatte noch nie von dem Teil geholt.

Sebastian Conrad 16 Übertalent - 4790 - 21. August 2010 - 22:03 #

Was ich noch Anmerken möchte: Ich habe noch Erfahren, dass Zombies die Witterung aufnehmen können, wenn der eigene Held verwundet ist und blutet - weil Zombies ja irgendwie auf Blut unso reagieren.

Was ich damit sagen will: Ich freue mich schon drauf.

Crenetic (unregistriert) 22. August 2010 - 12:41 #

Die Zombies haben diverse Sensoren: sehen, hören und riechen.
Wenn die Zombies etwas höhren, schauen sie sich um. Ab einer gewissen Lautstärke, gehen sie doch lieber mal nachschauen. Finden sie nichts, machen sie was ein Zombie halt so macht ;-)
Sehen sie die Spielfiguren, schalten sie auf Agro und verfolgen die Spielfigur. Verlieren sie die Spielfigur aus den Augen, suchen sie noch eine Weile die Umgebung ab und verlieren dann die Agro.
Ist eine Spielfigur am Bluten, so tröpfelt sie eine Spur hinter sich her. Alle Zombies in eine Radius schalten sofort auf Agro und folgen der Blutspur. Abschütteln lassen sie sich nur durch verbinden der Wunde oder einer (nicht zerstörbaren) Tür.

Headup Games Firmenvertreter - 310 - 22. August 2010 - 15:17 #

Schaut mal hier, ein sehr interessanter Bericht über Crenetic und die Game Factory Ruhr, in dem ihr auch erste Bewegtbilder zu Trapped Dead seht (in der Entwicklungsumgebung).

http://www.faz.net/s/Rub1E099ABD77C848C49F0DC1101383BF0B/Doc~EDD87C33606AF4CCEA5A4E765C487437B~ATpl~Ecommon~SMed.html

Katalysator (unregistriert) 22. August 2010 - 22:53 #

Macht mir spontan Lust auf das Spiel. Ich geb es zu, Left for Dead ist mir zu schnell, die drei anderen rennen mir immer davon und ich kapier nicht, was ich machen muss. Also, freue mich auf den November. Wobei Alien Breed wohl eher der richtige Vergleich wäre, oder, und gar nicht so sehr Commandos?

Christoph Licht 25 Platin-Gamer - 55862 - 23. August 2010 - 8:33 #

Alien Breed ist viel Action-orientierter. Zudem ergibt sich der Commanods-Vergleich schon alleine dadurch, dass die Zombies Sichtkegel und einen Gehörbereich haben und du als Spieler sehr taktisch vorgehen musst deswegen.

kaos 04 Talent - 10 - 25. August 2010 - 20:14 #

Und da dachte ich über Wochen hinweg dass es sich hier nur um einen Left 4 Dead Klon handelt. Man sollte wohl doch manchmal mehr als die Überschrift eines RSS Feeds lesen um sich zu informieren. *g*

Tamttai 10 Kommunikator - 489 - 26. August 2010 - 9:12 #

Danke für den informativen Artikel :) Ist der MP über ein eigenständiges System aufgestellt oder wird hier Steam o.ö. benutzt? Wie schauts mit Modding aus?

Headup Games Firmenvertreter - 310 - 27. August 2010 - 17:21 #

Der Multiplayer is per Raknet eigenständig ins Spiel integriert.
Modding, tjo, da reden wir noch mit dem Entwickler - als Publisher möchten wir natürlich möglichst viele Modding-Möglichkeiten den Spielern an die Hand geben (ahnlich wie wir es bei Future Wars bereits gemacht haben). Aber mal gucken, was möglich ist.

Engineer123 (unregistriert) 22. September 2010 - 11:35 #

Das sieht alles sehr vielversprechend aus.

Bis auf den Preis, 40 Euro. Für mich wirkt das Spiel nicht aufwendiger als eine Mid-Budget Titel auf Steam die z.B. für 15 oder 20 Euro zu haben sind.
Für 40 Euro werde ich mir das Spiel sehr wahrscheinlich nicht kaufen, vor allem wenn auch keine custom maps Möglichkeiten vorhanden sein sollten.