Cyberpunk 2077 ist nur das neueste Spiel in einem seit Jahren angesagten Genre. Was macht "Cyberpunk" aus, was hat er mit William Gibson zu tun, und warum ist er gerade wieder mal am Puls der Zeit?
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Die Zukunft hat auf sich warten lassen, doch nach vielen Verschiebungen entlässt CD Projekt RED ab dem 10. Dezember wirklich Cyberpunk 2077 auf eure Rechner und Konsolen. Es ist bald acht Jahre her, dass die polnischen Entwickler mit einem cineastischen Trailer den Hype ein erstes Mal anfeuerten.
Mit welchen Bildern wollte das polnische Studio den entscheidenden ersten Eindruck machen? Es war ein Clip in Zeitlupe, die Sekunden flossen zäh dahin wie Daten durch ein 56k-Modem. Es war natürlich Nacht und in der regennassen Straße spiegelte sich Neonlicht. Aber zuerst: Der Blick auf eine Frau. Eine Kugel fliegt auf ihr Gesicht zu – und zerschellt in kleine Splitter. Zurück bleibt nur ein metallischer Kratzer auf ihrer Wange – Lackschaden. Wir wissen: Das ist kein einfacher Mensch. Was wir nicht wissen: Ist es ein Cyborg, ein Mensch mit kybernetischen Implantaten? Oder ein Android, eine Maschine in Menschengestalt? Das ist eine grundsätzliche Ungewissheit der hochtechnisierten, aber auch seltsam bodenständigen Science-Fiction-Welt nach Stil des Cyberpunk.
Wo die Space Opera mit epischer Entdeckerfreude in die Weiten des Alls aufbricht, wo Hard Science Fiction mit der Akribie eines Ingenieurs das Potential zukünftiger Technologien ausbreitet, bleibt Cyberpunk beim Menschen und blickt darauf, welchen Einfluss Technik auf ihn haben könnte. Dabei setzt dieses Untergenre auf spannende Zutaten, die auch den ersten Blick ins Jahr 2077 von CD Projekt RED ausmachten: Ästhetik, Action und Ungewissheit.
Im Januar 2013 erschien dieser cineastische Teaser für Cyberpunk 2077, der bereits für erste Vorfreude sorgte.
Roman-Revolution
Wir springen in die frühen 1980er. Die US-Science-Fiction hat damals ein gravierendes Problem: Sie stagniert, wiederholt die Muster von Autoren wie Isaac Asimov aus dem Goldenen Zeitalter des Genres. So sieht es zumindest ein Kreis aufstrebender nordamerikanischer Autoren. Sie setzen dem neue Impulse entgegen, das Sprachrohr der Gruppe, Bruce Sterling, findet die Formel "low life and high tech": Technik wird zum zweischneidigen Schwert. Die Vorstellung eines Cyberspace öffnet ganze neue digitale Welten, doch die werden für manche zur Sucht. Ihre Protagonisten existieren am Rande der Gesellschaft. Ein erstes Konzentrat dieser Bewegung ist die Anthologie Mirror Shades.
Der Herausgeber Gardner Dozois sollte für die neue Science-Fiction-Spielart den Namen Cyberpunk popularisieren. Neben Sterling war ein bekannter früher Autor der Richtung Greg Bear (Blutmusik). Zum bekanntesten und stilprägendsten Schriftsteller der Bewegung wurde jedoch William Gibson, dem mit seinem Erstlingsroman Neuromancer auf Anhieb der große Durchbruch gelang. Damit begann der Erfolg der ersten Cyberpunk-Welle, die zum Beispiel durch den japanischen Kino-Hit Ghost in the Shell weiter geprägt wurde.
Die popliterarische Revolution wurde alsbald Mainstream-tauglich. Wie Gibson sagt, wurde Cyberpunk "ein weiterer Teil der kulturellen Palette". Was seine und andere Geschichten ausgezeichnet hat, wurde zur reizvollen Blaupause für viele weitere Autoren, die sich darin austoben wollten. Ein neues Untergenre der Science Fiction war geboren. Doch was sind die größten Einflüsse in dieser Blaupause und was macht sie so spannend?
Cyber-Noir
Am effektivsten ist Cyberpunk, wenn er Plot und Philosophie beherrscht. Zugänglichkeit und Spannung bewahrte sich das Subgenre in seiner Entstehung durch den Einfluss eines Evergreens der Unterhaltung: dem Krimi. So boten hartgesottene Detektive von Autoren wie Dashiell Hammet und Raymond Chandler nicht nur die Vorlage für die Noir-Krimis im Kino, sondern fanden auch Erben im Cyberpunk.
Prototypisch ist Deckard aus dem wiederum stilprägenden 1982er Film Blade Runner. Der kommt ganz ohne Cyberspace aus. Stattdessen liegt der Fokus in der (sehr freien) Romanverfilmung von Philip K. Dicks Novelle Do Androids Dream of Electric Sheep? darauf, aus der Frage nach dem Unterschied zwischen Mensch und Maschine einen Kriminalfall zu machen, der doch nie so richtig aufgelöst werden kann – Fans treibt noch heute die Frage um, ob Deckard nicht selbst einer der Replikanten ist, die er beruflich "in den Ruhestand" geschickt hat.
Eine Schlüsselfigur des Cyberpunk auf der anderen Seite des Gesetzes ist der Hacker. Hier lieferte William Gibson mit Burning Chrome und Neuromancer selbst die Vorlage: Hacker-Runs sind bei ihm koordinierte Angriffe, oft gleichzeitig im Cyberspace wie in der realen Welt. In ihrer Vorbereitung und Durchführung erinnern sie an amerikanische Heist Movies: Der Leser erlebt aus Sicht der Hacker mit, wie sie akribisch planen und dann unüberwindbar scheinende Firewalls umgehen. Oder um bei Gibsons Terminus zu bleiben: ICE (Intrusion Countermeasures Electronics), die in ihrer schwarzen Form sogar den Angreifer töten, der per am Körper befestigter Kabel in den Cyberspace abtaucht.
Hacking ist ein konstantes Element des Cyberpunk und ist auch in SF-Spielen seit Urzeiten etabliert – und wenn auch nur in Form eines Minispiels. Daneben wird aber auch das Kriminalistische Einzug in Cyberpunk 2077 halten. Schon Hexer Geralt hat in The Witcher 3 - Wild Hunt mit seinen Hexersinnen nicht nur die Fährte von Monstern aufgenommen, sondern auch Vermisste aufgespürt und Mörder verfolgt. In Cyberpunk 2077 untersucht euer Alter Ego V mit dem Braindance-Feature aufgezeichnete Erinnerungen auf Hinweise. Ein nützliches Tool, wenn man in einem Moloch des Verbrechens wie Night City ermitteln müsste. Diese Stadt wurde von Mike Pondsmith für seine Pen-Paper-Rollenspiele Cyberpunk 2017 sowie Cyberpunk 2020 geschaffen. Wie die Welt von Shadowrun, einem weiteren Papier-RPG (mit etlichen Videospiel-Umsetzungen), entlehnt sie etliche Ideen aus Gibsons Romanen, führt aber auch viele eigene Ideen hinzu.
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"Nicht editierte" Braindance-Aufzeichnungen erlauben es euch, Erinnerungen wie Videos abzuspielen und nach optischen, akustischen und thermalen Hinweisen abzusuchen. Ein futuristisches Hilfsmittel, aber letztlich gute alte Detektivarbeit.
Borin
16 Übertalent - P - 5020 - 6. Dezember 2020 - 22:03 #
Ja, das ist da immer so eine Frage. Ich habe das schon oft mit diversen Shadowrun-Spielern diskutiert, die sich da aber auch uneinig waren.
Ein Dozent von mir in der Literaturwissenschaft sagte damals zu den hier nicht genannten Cyberpunk-Klassikern von Neal Stephenson, dass Cyberpunk setting wäre. Da spricht schon was für.
Das meist genutzte Genre im setting wäre dann wahrscheinlich der Krimi oder Thriller. Das sind die ja fast alle, jedenfalls die bekannten.
Hagen Gehritz
Redakteur - P - 140066 - 6. Dezember 2020 - 22:41 #
Bei Gattungsfragen kommt es wie bei allen geschaffenen Kategorien darauf an, welchen Ansatz man in seiner Forschung wählt. Zumindest der Schwung englischer Forschungsliteratur, auf die sich seinerzeit meine Arbeiten stützten, wurde es als Genre begriffen.
thoohl
20 Gold-Gamer - P - 21669 - 6. Dezember 2020 - 23:38 #
"englische...", Das wäre auch passend zu der Schnellrecherche, siehe unten. Ich habe Google auf englischsprachige Ergebnisse stehen, englischer Sprachraum?, und danach ist es nach der Beschreibung eines Genre, ziemlich eindeutig ein Genre.
Andere Definitionen nicht ausgeschlosssn. Aber eben hiernach ein "Genre"
"
Webster's Encyclopedic Unabridged Dictionary of the English Language defines genre as “a category of artistic, musical, or literary composition characterized by a particular style, form, or content.” ... Genre consists of four elements or parts: character, story, plot and setting."
Aus der Sicht eines Cyberpunkexperten würde ein entsprechendes Spiel zum Cyberpunk Genre gehören.
Aus der Sicht eines Spieleexperten wäre das Spiel vom Genre her ein Shooter, RPG oder ähnliches, und das Setting wäre dem Cyberpunk Genre entlehnt.
So verstehe ich das mit den verschiedenen Ansätzen.
Es gibt ja z.B. auch das Genre "Fantasy". Im Spielesektor kann das dann z.B. Strategie (Fantasy General, Warhammer), eine Art Shooter (Hexen, Vermintide), ein RPG, tactical RPG, Adventure (Satinavs Ketten) oder sonstwas sein. So ist das auch mit Cyberpunk.
Daher gibt es ja auch oft einen Zusatz, also sowas wie "Fantasy-RTS" oder "SciFi-Shooter".
rammmses
22 Motivator - P - 31651 - 7. Dezember 2020 - 10:28 #
Ja, kommt halt drauf an, ob man von Spielegenres oder Settinggenres redet. Manchmal geht es direkt zusammen (Survival Horror, Sportspiele), aber in den meisten Settings kann man jedes Spielgenre ansiedeln. Für die meisten Spieler ist beides wichtig. Auch als großer Cyberpunk Fan will ich halt kein Point and Click Adventure spielen. Oder halt keinen Shooter im Fantasy-Setting.
Borin
16 Übertalent - P - 5020 - 7. Dezember 2020 - 9:01 #
Klar. War auch gar nicht als Kritik gemeint. Ich bin selbst sozusagen vom Literaturwissenschaftlerfach und tue mich da sehr schwer. Setting greift mittlerweile sicherlich zu kurz (mein Studium ist seit 15 Jahren vorbei), weil es der ganzen CP-Kultur nicht gerecht wird.
Habe gestern ausgehend von Deinem schönen Artikel meine Schwägerin gefragt, die ist Anglistin und beschäftigt sich dabei auch viel mit solchen literaturtheoretischen Fragen. Die meinte weder setting noch Genre (Grund: weil es CP in diversen Gattungen gibt). Sie würden sich in solchen Fällen dann mit "mode" aushelfen.
Naja, was sich offensichtlich in den letzten zwanzig Jahren nicht geändert hat ist, dass das offensichtlich nicht ganz klar ist und daher Genre sicher ok.
Hagen Gehritz
Redakteur - P - 140066 - 11. Dezember 2020 - 1:26 #
Finde ich sehr schön, wenn das solche Kreise zieht. =] An den Modus als Kategorie habe ich nun auch länger nicht mehr gedacht - so wird gerne die Schauerluteratur zu fassen versucht, die ein bisschen mein Steckenpferd war.
RoT
20 Gold-Gamer - P - 23798 - 6. Dezember 2020 - 23:59 #
falls das an mich ging, ich will den artikel ja auch noch lesen, dann recherchiere ich nach. war von mir nicht als Vorwurf gemeint. ich wollte lediglich meine überraschtheit ausdrücken, die in mir interesse auf den artikel weckte ;)
thoohl
20 Gold-Gamer - P - 21669 - 7. Dezember 2020 - 0:09 #
Kein Problem.
War auch meinerseits etwas anders gemeint, nämlich so, dass ich Interesse bekam auch mal nach "Genre" und dessen Verwendung zu gucken.
Nach Lesen Deines Kommentares.
Denke, ist eine Definitionsfrage.
Für mich, umgangssprachlich, wäre klassisch der Krimi auch ein Genre.
Cyberpunk aber auch. Da mir vorher die eigentlich wohl mehrfache Nutzung des Begriffes noch nicht aufgefallen war, hatte ich Google mal befragt. Nun ist es noch ganz ausführlich geworden.
Für mich war Cyberpunk einfach immer ein Subgenre der Science Fiction. Aber ich bin ja nur Konsument und kein Literaturwissenschaftler, habe also keine Ahnung. ;-)
Jörg Langer
Chefredakteur - P - 457718 - 6. Dezember 2020 - 21:41 #
Weder ist das ein Werbetext, noch dreht er sich vorrangig um Cyberpunk 2077. Deinen Link entferne ich, einfach, weil mich so ein strunzdummer Comment von einem dauerschlechtgelaunten User nervt.
Mir geht der Hype um dieses Spiel nur mittlerweile tierisch auf die Nerven, genauso wie alles was in einen Kontext mit dem Spiel gebracht wird. Daher neige ich zu negativen Überreaktion, wenn ich den Titel auch schon irgendwo lese.
Hagen Gehritz
Redakteur - P - 140066 - 6. Dezember 2020 - 23:38 #
Gut, du freust dich nicht drauf und findest es schon jetzt tadelnswert. Wie wäre trotzdem mit Für und Wider oder etwas mit Bezug zum eigentlichen Artikel (der das Spiel als Bezugspunkt hat, aber nicht vorrangig davon handelt) statt reflexhafter Empörung nebst Werbetext-Vorwurf?
Interessante Analyse und die Befürchtung kann ich nachvollziehen. Es ist durchaus möglich, dass man lediglich ein Medley bereits vorhandener Themen inszeniert, anstatt einige mutige Erweiterungen anzugehen.
Das Problem bei Cyberpunk ist wohl auch, dass dieser immer realer wird. Unternehmen mächtiger als Staaten, während diese an bösen 3 verlieren? Hab wir schon. Cyberspace haben wir in den Grundzügen mit dem Internet auch. Eine Verarmung der Massen und fortschreitende Zerstörung der Welt der Menschen? Ist schon da. Cyberpunk wurde und wird immer mehr von der Realität eingeholt.
Zu "Verarmung der Massen": Ja, es gibt weltweit weiterhin viel zu viele Menschen, die in Armut leben - allerdings geht deren Anteil und absolute Zahl seit Jahrzehnten stark zurück.
Hannes Herrmann
Community-Moderator - P - 41822 - 7. Dezember 2020 - 11:09 #
Altered Carbon etc. ist ja doch aktueller Cyberpunkt, wenn auch sich das ganze etwas in Richtung Biopunk entwickelnt.
Cyberpunk finde ich sogar aktueller denn je. Viele Themen sind heutzutage aktueller als in den 80ern und 90ern: Große, mächtige Konzerne; Verlagerung des Lebens ins Virtuelle, Kriege werden über das Internet geführt.
Es finden sich erhebliche Parallelen zwischen FIktion 1980 und der Realität heute. Daher, denke ich, ich Cyberpunk auch heute aktuell und beliebt.
Hannes Herrmann
Community-Moderator - P - 41822 - 7. Dezember 2020 - 0:12 #
Das liest sich als hätte Hagen Spaß beim Schreiben gehabt.
Danke für die Auführungen. Am prägensten im Cyberpunk waren wohl für mich (neben Gibson) GiTS und Battle Angel Alita.
Ein Literaturtipp für alle, die eine literarische Aufarbeitung des Science-Fiction-Genres suchen: "Niegeschichte" von Dietmar Dath. Ebenso umfang- wie aufschlussreich. Von Verne über Wells und Asimov bis Cixin Liu aus verschiedenen Blickwinkeln. Und wieso Star Wars ein wichtiger Scheidepunkt für die SciFi war.
Hagen Gehritz
Redakteur - P - 140066 - 7. Dezember 2020 - 14:27 #
Extra Sci Fi ist wirklich eine schöne Reihe (auch wenn ich an ein paar wenigen Darstellungen kritteln mag), zumal sie diesen einen frühen britischen Autor quasi wiederentdeckt und Werke von ihm in dem Kontext neu herausgegeben haben. Schau aber auch gerne Extra History, also hatte das Format eh Kudos von mir.
Extra History ist such schön, allerdings habe ich da etwas den Anschluss verloren. Ich habe den Channel schon verfolgt, als es "nur" Extra Credits war. Inzwischen ist keiner der ursprünglichen Macher mehr dabei, Extra Sci-Fi wurde eingestellt und die "Hauptserie" (also Extra Credits) auf 14tägig umgestellt. Seitdem habe ich so ziemlich das Interesse verloren...
AlexCartman
20 Gold-Gamer - P - 21729 - 7. Dezember 2020 - 0:47 #
Das erste Shadowrun-Sourcebook habe ich hier noch stehen. Leider wurde es viel zu selten benutzt, meine Gruppe fand DSA besser. Gab halt damals auch viel mehr Material dafür. Und die Neuromancer-Trilogie habe ich verschlungen, wie auch noch einige andere Genre-Titel. Und weil ich schon mal dabei bin, hier noch zwei Buchtips. „Probe“ von Edward Lerner, und „The Terminal Experiment“ von Robert Sawyer.
Aus unserer Shadowrun Gruppe ist damals nicht wirklich was geworden, aber das Sourcebook hab ich rauf und runter gelesen. Irgendwo hab ich das bestimmt noch.
Borin
16 Übertalent - P - 5020 - 7. Dezember 2020 - 9:02 #
Das Problem an Shadowrun war halt immer, dass die Runner und die Decker oft nicht gut in einer Szene zusammen spielen konnten. Das war immer für eine*n, der den Decker gespielt hat, oder die Gruppe echt langweilig, wenn gerade der andere Teil eines Runs dran war. Das haben sie aber mit der 4. Edition aufzubrechen versucht, als sie die Decker durch am Run beteiligte Hacker ersetzt haben. Ob Letzteres geklappt hat, weiß ich nicht, den gespielt habe ich das da nicht mehr. Gerade die 5. Edition und die ganz aktuelle 6. Edition kommen aber sehr gut an.
Besser und interessanter als DSA ist das setting ganz bestimmt. Und die Regeln sicherlich auch.
Borin
16 Übertalent - P - 5020 - 7. Dezember 2020 - 23:58 #
Ich sehe auch noch nicht, dass ich das noch einmal spiele. Wobei ich immer noch Rollenspiel mache und auch immer wieder neue Sachen ausprobiere. Aber irgendwie spricht mich das nicht genug an. Ich habe aber zumindest einmal den neuen Schnellstarter besorgt, die Dinger sind ja doch mittlerweile ziemlich gut, um ein System schnell kennenzulernen.
Danywilde
30 Pro-Gamer - P - 154185 - 7. Dezember 2020 - 1:26 #
Ein schöner Report von Hagen, so etwas würde ich gerne häufiger lesen.
An dieser Stelle möchte ich noch eine Literaturempfehlung zu diesem Thema aussprechen, die Bücher Hologrammatica und Qube, beide von Tom Hillenbrand. Sie enthalten beide zumindest Anleihen von Gibson und dem Genre und haben mir sehr gut gefallen.
Ganz feiner Lesestoff! Tolle Zusammenfassung des Themas. Als Jugendlicher haben mich neben ausgiebigen "Shadowrun" Abenden vor allem die Filme "Johnny Mnemonic" mit Keanu Reeves und "Nirvana - Jagt im Cyberspace" immer wieder zu dem Setting hingezogen.
Q-Bert
24 Trolljäger - P - 49931 - 7. Dezember 2020 - 1:52 #
Interessante Gedanken.
Ich stimme zu, Cyberpunk im Allgemeinen, BladeRunner im Speziellen, sind kein Science Fiction im eigentlichen Sinne, sondern ein "Reskin" ihrer jeweiligen Jetzt-Zeit. Ridley Scott hat keine Zukunftsvision erschaffen, sondern er hat die 80er Jahre in Metaphern übersetzt. Und ich hoffe, Cyberpunk 2077 schafft das für die 2020er.
An genau dem Punkt ist BladeRunner 2049 als Film für mich leider total gescheitert. Visuell und akustisch mega beeindruckend, aber ohne tiefergehende Aussage zur heutigen Zeit. Sehr enttäuschend.
zfpru
18 Doppel-Voter - P - 10893 - 7. Dezember 2020 - 5:38 #
Cyberpunk als Genre bei Computerspielen? Syndicate, Deus Ex und Crackdown scheinen mir dafür zu unterschiedlich zu sein. Cyberpunk ist eher Kulisse im Hintergrund als Genre.
Hagen Gehritz
Redakteur - P - 140066 - 7. Dezember 2020 - 9:37 #
Aber Syndicate, Deus Ex und System Shock haben visuell und in den Motiven mehr miteinander oder mit Titeln wie Red Strings Club gemein, als mit Prey (2017), Bioshock oder Portal.
Bei Spielen denke ich bei Genre wie wohl die meisten erstmal ans Gameplay und je nachdem wie sehr die Mechanik im Vordergrund steht, ist ein inhaltliches Thema wiebFantasybauch nicht mehr als visuelle Kulisse. Wir sind ja aber nicht mehr in Zeiten von Wolfenstein 3D und Doom, wo die Gameplayerfahrung vor anderen Texturen sehr gleich ist. Die Thematik schlägt sich auch im Gameplay nieder und gerade erzählende Spiele wie Deus Ex knüpfen merklich an die Geschichte ihres thematischen Genres (und anderer Popkultur-Einflüsse der Entwickler) an, wie der Report stichprobenartig zeigt.
Ganz großes Kino, Hagen. Tolle Abhandlung zu einem spannenden Thema.
Was ich bei der Definition von Cyborg als Mensch mit technischen Implantaten immer bemerkenswert finde: Der Terminator T800 bezeichnet sich selbst auch als Cyborg (cybernetic organism), ist aber ein Roboter mit organischen Komponenten, also gewissermaßen das genaue Gegenteil. Wenn man das nun gleich kategorisiert, wirft das wieder interessante Fragen zur Grenze zwischen Mensch und Maschine auf. Oder ist die Terminator-Definition schlicht falsch?
Red Dox
16 Übertalent - 5099 - 7. Dezember 2020 - 16:16 #
Sieh "Cyborg" einfach als Fusion zwischen Mensch und Maschine. Die je nach setting variiert. Der T-800 ist halt 100% Roboter, wird aber zum Cyborg wenn er die lebende Haut aufgepflanzt kriegt. Ein Mensch der zum Borg transformiert wird, verliert andersrum sehr viele organische Komponenten, bekommt aber dafür die Maschinenteile. In beiden Fällen wäre die Definition teils Mensch, teils Maschine, zutreffend. Wir können das ganze natürlich weiter runterdrücken, z.b. auf
https://youtu.be/w5O6URBrSh0?t=64
Auch ein ganz interessanter Denkansatz aus dem "Transmetropolitan" Comic:
"It really all got started with a guy called Hans Moravec. It’s him who coined the word “downloading”. He was born Swiss but brought up in Canada, which probably explains why one day he woke up with the question: Would intelligent robots be like people? Or would they be people?...
Well, he got to thinking: If a guy has a prosthetic leg, is he still human? Sure. It still does the same job, does what you tell it to. So how about it if he had two artificial legs? Artificial arms? A plastic heart? Carbon-fibre bones? Artificial Neurons? Where do you stop being human?
Moravec figured you just didn’t, then he made the next leap: you could put a human mind into an entirely artificial body – and that person would still be a person. You could download a mind from out of its – let’s face it – eminently crappy, badly designed human body and into a seriously useful and functionally immortal artificial form. Now I know you have a different perspective right now – but I think that’s a brilliant idea.
And then, of course, the body perverts got involved. They point out that if it’s the pure human mind that makes the artificial form human – then the form itself doesn’t have to look human. Why be boring? Why not have some fun with the idea? I mean, this is the postbiological man we’re talking about here."
Ich habe das auch mal recherchiert und es scheint so, dass ein Android ein Roboter ist, der menschliches Verhalten imitiert, während ein Cyborg ein lebendes Wesen ist (Mensch, Tier, Alien), das technische Implantate oder Erweiterungen nutzt.
Und damit wäre tatsächlich jemand mit Hörgerät, Herzschrittmacher, Brille und Prothesen bereits ein Cyborg. Die Grenze ist fließend und wir werden es nicht merken, wenn die Science-Fiction Realität geworden ist. Wir werden es ja sicher nicht moralisch ablehnen, wenn auf der zukünftigen Schutzbrille beim Fahrradfahren die aktuelle Geschwindigkeit, der Puls, die Navi-Daten und die Akkudauer angezeigt werden. Physikalisch ist es eine Projektion auf unsere Netzhaut.
Es ist schon faszinierend, was mittlerweile möglich ist. Mein Vater hat zwei künstliche Knie, und als er dann auch noch eine neue Linse ins Auge gesetzt bekam gegen den grauen Star, habe ich mich langsam gefragt, ob er jetzt schon ein Cyborg ist...
Ja, das mit dem Austauschen der Linsen im Auge habe ich letztens auch gelesen und war hin und her gerissen. Eigentlich will ich so etwas nicht machen lassen: Auge aufschneiden, natürliche Linse raus, künstliche rein. Das scheint so endgültig und fremd, aber physikalisch aus Sicht der Optik macht es ja irgendwie Sinn.
Du kannst dir auch eine ZUSÄTZLICHE Linse einsetzen lassen, quasi eine eingebaut Kontaktlinse. Hat den Charme, dass du deine behälst und man problemlos wieder upgraden kann.
Jörg Langer
Chefredakteur - P - 457718 - 7. Dezember 2020 - 12:25 #
Finde es nicht schwer, mir eine Linse mit Zusatzfunktionen (wie Uhrzeit-Einblendung auf dreimal blinzeln hin oder so) vorzustellen. Größter Knackpunkt scheint mir die Stromversorgung zu sein, wer will schon einmal pro Tag sich eine Induktionsspule ans Auge halten bzw. mit einer Batterie im Kopf leben. Aber die Batterie sitzt dann halt außen hinterm Ohr und kann auch gut gewechselt werden...
Borin
16 Übertalent - P - 5020 - 7. Dezember 2020 - 13:41 #
Falls das hilft: bei mir kommt das auch sehr gut an.
Also wenn ein Artikel auf meiner Lieblingsspieleseite dazu führt, dass ich meine Literatur- und Kulturwissenschaftsblase zum diskutieren bringe, bin ich hellauf zufrieden!
Guter Artikel! Da und dort fehlt noch bisschen polishing, sicher, manche Sätze wirken noch nicht so richtig durchdacht bzw. missverständlich, es holpert da und dort noch ein wenig, aber schön, sowas hier zu lesen und gerne mehr davon.
Kleines Beispiel: "Cyberpunk zeigt Gesellschaften, in denen die Schere ..."
Cyberpunk tut gar nichts, ist ja kein Subjekt. Im Cyberpunk wird etwas getan. Stattdessen könnten Cyberpunk-Autoren die entsprechenden Gesellschaften zeigen. Allerdings deutet "zeigen" und "Gesellschaften" an, es gäbe diese Gesellschaften bereits und sie müssten nur gezeigt werden. Deshalb besser: "Cyberpunk-Autoren entwickeln Gesellschaftsbilder, die ...", "Cyberpunk-Autoren hantieren mit Gesellschaftsbildern, die ...", oder so ähnlich.
MicBass
20 Gold-Gamer - P - 23303 - 7. Dezember 2020 - 12:54 #
Ganz toller Artikel, hat große Freude gemacht zu lesen! Als Literaturtipp für ein sehr gutes Cyberpunk-Buch möchte ich noch gerne „Snow Crash“ vom schon weiter oben genannten Neil Stephenson da lassen.
Klasse Artikel. Da bekomme ich doch Lust die Neuromancer Triologie nochmal zu lesen, ist schon wieder eine Weile her, kann die Bücher wirklich nur empfehlen.
"...dafür Gruppen zusammenlaufen, die Artensterben und Gedankenkontrolle durch 5G-Masten fürchten und hinter allem, was sie verunsichert, große geheime Netzwerke vermuten."
Hagen, bist du sicher, dass du da das reale Artensterben in eine Reihe stellen willst wie 5G-Gedankenkontrolle? Fehlt da vielleicht ein "leugnen" nach dem Artensterben?
Ich verstehe nicht, was dich an dem Satz stört? Es ist eine Aufzählung von Dingen, die mit 5G-Masten in Verbindung gebracht werden. Es geht nicht um Leugnen von Artensterben. Das wäre hier ja kontraproduktiv für die Verschwörungstheorie.
Ich habs gegoogelt - es gibt tatsächlich Spinner, die das Artensterben auf 5G-Masten schieben (natürlich in Regionen ohne 5G-Masten). Dann nehme ich meinen Hinweis zurück.
Admiral Anger
27 Spiele-Experte - P - 80894 - 7. Dezember 2020 - 19:29 #
Toller Artikel! Ich mag das Genre/Setting, aber an Neuromancer komme ich einfach nicht ran. Habe die Trilogie bestimmt drei-vier Mal angefangen, aber es packt mich einfach nicht.
Blade Runner habe ich übrigens bis heute auch noch nicht gesehen (Fackeln! Mistgabeln), aber den Dick-Roman fand ich gut.
Ich habe Blade Runner zweimal gesehen und konnte nichts damit anfangen. Neuromancer fand ich super, aber nur den ersten Band. Den Rest der Trilogie und auch Gibsons zweite Cyberpunk-Trilogie habe ich gelesen und nicht so wirklich verstanden.
Ich stelle mich jetzt einfach neben dich, dann muss der Mob nicht zweimal laufen. ;-)
Hagen Gehritz
Redakteur - P - 140066 - 7. Dezember 2020 - 21:52 #
Blade Runner ist auch für mich nicht konventionell "gut", eher auf eine tolle Art seltsam. Die Fortsetzung finde ich dagegen nicht so interessant.
Ab Biochip wird Gibson halt immer postmoderner - trifft gewiss nicht jeden Geschmack. Neuromancer dagegen funktioniert auch einfach als spannende Geschichte eines Runs echt super - bis heute!
Hyperbolic
20 Gold-Gamer - P - 23420 - 7. Dezember 2020 - 20:38 #
Der Spagat zwischen Neuromancer, Per Anhalter durch die Galaxis und Der Herr der Ringe hat meine literarische Jugend in den 80ern ausgemacht.
Schöner Text Hagen.
Admiral Anger
27 Spiele-Experte - P - 80894 - 8. Dezember 2020 - 18:46 #
Otherland war in der Mitte tatsächlich etwas langatmig und "belohnt" die Leser zwischendurch nicht wirklich. War für mich aber trotzdem keine verschwendete Zeit... im Gegensatz zu Ready Play One. ;)
Ein sehr gelungener Report. Ich träume jetzt schon von Szenen in Cyberpunk 2077 die ich so in den Büchern von Shadowrun erlebt habe. Ich bin sehr gespannt ob sich meine Vorstellung halbwegs im Spiel wiederfindet.
Sehr schöner Artikel, vielen Dank! Dieses und ähnliche Projekte heben Euch von anderen ab. Es kommt nicht allein auf 4K-Videos etc an. Gerne mehr davon!
Vielen Dank für die Aufarbeitung des Themas. Ich muss zugeben, dass ich mich nie so sehr mit dem Ursprung beschäftigt habe, obwohl ich gerne in diesen Welten unterwegs bin. :)
Cool, sehr interessant, vielen Dank!
Ich habe das gerade gelesen und höre schon seit ungefähr einer Stunde einen Post-Rock-Mix auf Mixcloud im Hintergrund. Just in dem Moment, in dem ich in diesen Artikel eintauche, läuft "Future Sound of London". Wem diese Elektronik-Band etwas sagt, versteht wahrscheinlich, dass das gerade ein spezieller Moment war ...
Naja, in dem Genre sind das ja Klassiker, war auch ein altes Lied.
Sie veröffentlichen dauernd noch irgendwelche Tracks, die sie noch auf Festplatten (Zip-Drives?) finden.
Die 90er waren ja auch ihr Jahrzehnt ...
Kann man immer noch gut hören, finde ich.
Viel Spaß beim Lesen!
Cyberpunk ist nen Genre? Werde ich mich gleich nochmal reinvertiefen, dachte bisher, das wäre nen Setting.. bin gespannt
Das arbeitet Hagen ziemlich gut raus, finde ich :-)
Ja, das ist da immer so eine Frage. Ich habe das schon oft mit diversen Shadowrun-Spielern diskutiert, die sich da aber auch uneinig waren.
Ein Dozent von mir in der Literaturwissenschaft sagte damals zu den hier nicht genannten Cyberpunk-Klassikern von Neal Stephenson, dass Cyberpunk setting wäre. Da spricht schon was für.
Das meist genutzte Genre im setting wäre dann wahrscheinlich der Krimi oder Thriller. Das sind die ja fast alle, jedenfalls die bekannten.
Bei Gattungsfragen kommt es wie bei allen geschaffenen Kategorien darauf an, welchen Ansatz man in seiner Forschung wählt. Zumindest der Schwung englischer Forschungsliteratur, auf die sich seinerzeit meine Arbeiten stützten, wurde es als Genre begriffen.
"englische...", Das wäre auch passend zu der Schnellrecherche, siehe unten. Ich habe Google auf englischsprachige Ergebnisse stehen, englischer Sprachraum?, und danach ist es nach der Beschreibung eines Genre, ziemlich eindeutig ein Genre.
Andere Definitionen nicht ausgeschlosssn. Aber eben hiernach ein "Genre"
"
Webster's Encyclopedic Unabridged Dictionary of the English Language defines genre as “a category of artistic, musical, or literary composition characterized by a particular style, form, or content.” ... Genre consists of four elements or parts: character, story, plot and setting."
Aus der Sicht eines Cyberpunkexperten würde ein entsprechendes Spiel zum Cyberpunk Genre gehören.
Aus der Sicht eines Spieleexperten wäre das Spiel vom Genre her ein Shooter, RPG oder ähnliches, und das Setting wäre dem Cyberpunk Genre entlehnt.
So verstehe ich das mit den verschiedenen Ansätzen.
So würde ich das auch einordnen.
Es gibt ja z.B. auch das Genre "Fantasy". Im Spielesektor kann das dann z.B. Strategie (Fantasy General, Warhammer), eine Art Shooter (Hexen, Vermintide), ein RPG, tactical RPG, Adventure (Satinavs Ketten) oder sonstwas sein. So ist das auch mit Cyberpunk.
Daher gibt es ja auch oft einen Zusatz, also sowas wie "Fantasy-RTS" oder "SciFi-Shooter".
Ja, kommt halt drauf an, ob man von Spielegenres oder Settinggenres redet. Manchmal geht es direkt zusammen (Survival Horror, Sportspiele), aber in den meisten Settings kann man jedes Spielgenre ansiedeln. Für die meisten Spieler ist beides wichtig. Auch als großer Cyberpunk Fan will ich halt kein Point and Click Adventure spielen. Oder halt keinen Shooter im Fantasy-Setting.
Klar. War auch gar nicht als Kritik gemeint. Ich bin selbst sozusagen vom Literaturwissenschaftlerfach und tue mich da sehr schwer. Setting greift mittlerweile sicherlich zu kurz (mein Studium ist seit 15 Jahren vorbei), weil es der ganzen CP-Kultur nicht gerecht wird.
Habe gestern ausgehend von Deinem schönen Artikel meine Schwägerin gefragt, die ist Anglistin und beschäftigt sich dabei auch viel mit solchen literaturtheoretischen Fragen. Die meinte weder setting noch Genre (Grund: weil es CP in diversen Gattungen gibt). Sie würden sich in solchen Fällen dann mit "mode" aushelfen.
Naja, was sich offensichtlich in den letzten zwanzig Jahren nicht geändert hat ist, dass das offensichtlich nicht ganz klar ist und daher Genre sicher ok.
Finde ich sehr schön, wenn das solche Kreise zieht. =] An den Modus als Kategorie habe ich nun auch länger nicht mehr gedacht - so wird gerne die Schauerluteratur zu fassen versucht, die ein bisschen mein Steckenpferd war.
Was ist denn Schauerluteratatur?
Arztromane?
Was für wenns regnet...
Gruselgeschichten
Texte, die ganz offensichtlich dermaßen schaurig sind, dass es mich schon beim Tippen so schüttelt, dass so ein Wortsalat dabei rauskommt.
Top Antwort! :D
Nichts für ungut, mich hat das nun auch interessiert.
Eine "5 Sekunden" Rechereche zeigt, dass es ein Genre ist!?
falls das an mich ging, ich will den artikel ja auch noch lesen, dann recherchiere ich nach. war von mir nicht als Vorwurf gemeint. ich wollte lediglich meine überraschtheit ausdrücken, die in mir interesse auf den artikel weckte ;)
Kein Problem.
War auch meinerseits etwas anders gemeint, nämlich so, dass ich Interesse bekam auch mal nach "Genre" und dessen Verwendung zu gucken.
Nach Lesen Deines Kommentares.
Denke, ist eine Definitionsfrage.
Für mich, umgangssprachlich, wäre klassisch der Krimi auch ein Genre.
Cyberpunk aber auch. Da mir vorher die eigentlich wohl mehrfache Nutzung des Begriffes noch nicht aufgefallen war, hatte ich Google mal befragt. Nun ist es noch ganz ausführlich geworden.
Für mich war Cyberpunk einfach immer ein Subgenre der Science Fiction. Aber ich bin ja nur Konsument und kein Literaturwissenschaftler, habe also keine Ahnung. ;-)
Ich auch nicht. Wäre wohl etwas philosophisches fürs literarische Quartett...
ScienceFiction ist auf jeden Fall auch eine interessante Einordnung...
Klasse, da bin ich gespannt, ob ich da noch was Neues mitnehmen kann :D
Schöner Werbetext, zu einem fragwürdigen Spiel, eines fragwürdigen Entwicklers.
Weder ist das ein Werbetext, noch dreht er sich vorrangig um Cyberpunk 2077. Deinen Link entferne ich, einfach, weil mich so ein strunzdummer Comment von einem dauerschlechtgelaunten User nervt.
Mir geht der Hype um dieses Spiel nur mittlerweile tierisch auf die Nerven, genauso wie alles was in einen Kontext mit dem Spiel gebracht wird. Daher neige ich zu negativen Überreaktion, wenn ich den Titel auch schon irgendwo lese.
Wenn du weißt, dass du zu negativen Überreaktionen neigst, dann spare dir doch einfach diesen blödsinnigen Kommentar?
Das habe ich mir ehrlich gesagt auch gedacht.
Gut, du freust dich nicht drauf und findest es schon jetzt tadelnswert. Wie wäre trotzdem mit Für und Wider oder etwas mit Bezug zum eigentlichen Artikel (der das Spiel als Bezugspunkt hat, aber nicht vorrangig davon handelt) statt reflexhafter Empörung nebst Werbetext-Vorwurf?
"Im Januar 2013 erschien dieser cineastische Teaser für Cyberpunk 2077, der bereits für erste Vorfreude sorgte."
Krass, wie die Zeit vergeht.
Ich freu mich auf das Spiel.
Schöner Artikel, danke dafür :-)
Ein kleiner Fehler: Es müsste Johnny Mnemonic heißen, nicht Johnny Mnemotic.
Für solche Titel brauche ich neue Memo-Techniken. Ist korrigiert.
Eselsbrücke: In Keanu Reeves ist auch kein "t" :-)
Schöner Artikel, bin auch sehr gespannt was CP2077 dem Genre gibt oder weiterspinnt? Bald ist es soweit! :)
Erst einmal ein "Danke" für den Report. Ich finde derlei Content wirklich gut und wichtig. :-)
Schöner Artikel. Danke dafür. Bin gespannt, wie sich das Subgenre / Setting entwickelt.
Gar nicht, das ist ein Ding der 80er und alles, was heute noch kommt basiert auf dem Retro-Charme.
Interessante Analyse und die Befürchtung kann ich nachvollziehen. Es ist durchaus möglich, dass man lediglich ein Medley bereits vorhandener Themen inszeniert, anstatt einige mutige Erweiterungen anzugehen.
Das Problem bei Cyberpunk ist wohl auch, dass dieser immer realer wird. Unternehmen mächtiger als Staaten, während diese an bösen 3 verlieren? Hab wir schon. Cyberspace haben wir in den Grundzügen mit dem Internet auch. Eine Verarmung der Massen und fortschreitende Zerstörung der Welt der Menschen? Ist schon da. Cyberpunk wurde und wird immer mehr von der Realität eingeholt.
Zu "Verarmung der Massen": Ja, es gibt weltweit weiterhin viel zu viele Menschen, die in Armut leben - allerdings geht deren Anteil und absolute Zahl seit Jahrzehnten stark zurück.
Altered Carbon etc. ist ja doch aktueller Cyberpunkt, wenn auch sich das ganze etwas in Richtung Biopunk entwickelnt.
Cyberpunk finde ich sogar aktueller denn je. Viele Themen sind heutzutage aktueller als in den 80ern und 90ern: Große, mächtige Konzerne; Verlagerung des Lebens ins Virtuelle, Kriege werden über das Internet geführt.
Es finden sich erhebliche Parallelen zwischen FIktion 1980 und der Realität heute. Daher, denke ich, ich Cyberpunk auch heute aktuell und beliebt.
Schöner Überblick, für Leute, die sich mit dem Thema noch nicht so gut auskennen! :)
Das liest sich als hätte Hagen Spaß beim Schreiben gehabt.
Danke für die Auführungen. Am prägensten im Cyberpunk waren wohl für mich (neben Gibson) GiTS und Battle Angel Alita.
Ein Literaturtipp für alle, die eine literarische Aufarbeitung des Science-Fiction-Genres suchen: "Niegeschichte" von Dietmar Dath. Ebenso umfang- wie aufschlussreich. Von Verne über Wells und Asimov bis Cixin Liu aus verschiedenen Blickwinkeln. Und wieso Star Wars ein wichtiger Scheidepunkt für die SciFi war.
Danke für den Tipp. Auf Englisch und auf YouTube findet man so etwas unter "Extra Sci-Fi". Die Serie fand ich großartig, wurde leider eingestellt.
Extra Sci Fi ist wirklich eine schöne Reihe (auch wenn ich an ein paar wenigen Darstellungen kritteln mag), zumal sie diesen einen frühen britischen Autor quasi wiederentdeckt und Werke von ihm in dem Kontext neu herausgegeben haben. Schau aber auch gerne Extra History, also hatte das Format eh Kudos von mir.
Extra History ist such schön, allerdings habe ich da etwas den Anschluss verloren. Ich habe den Channel schon verfolgt, als es "nur" Extra Credits war. Inzwischen ist keiner der ursprünglichen Macher mehr dabei, Extra Sci-Fi wurde eingestellt und die "Hauptserie" (also Extra Credits) auf 14tägig umgestellt. Seitdem habe ich so ziemlich das Interesse verloren...
Das erste Shadowrun-Sourcebook habe ich hier noch stehen. Leider wurde es viel zu selten benutzt, meine Gruppe fand DSA besser. Gab halt damals auch viel mehr Material dafür. Und die Neuromancer-Trilogie habe ich verschlungen, wie auch noch einige andere Genre-Titel. Und weil ich schon mal dabei bin, hier noch zwei Buchtips. „Probe“ von Edward Lerner, und „The Terminal Experiment“ von Robert Sawyer.
Aus unserer Shadowrun Gruppe ist damals nicht wirklich was geworden, aber das Sourcebook hab ich rauf und runter gelesen. Irgendwo hab ich das bestimmt noch.
Das Problem an Shadowrun war halt immer, dass die Runner und die Decker oft nicht gut in einer Szene zusammen spielen konnten. Das war immer für eine*n, der den Decker gespielt hat, oder die Gruppe echt langweilig, wenn gerade der andere Teil eines Runs dran war. Das haben sie aber mit der 4. Edition aufzubrechen versucht, als sie die Decker durch am Run beteiligte Hacker ersetzt haben. Ob Letzteres geklappt hat, weiß ich nicht, den gespielt habe ich das da nicht mehr. Gerade die 5. Edition und die ganz aktuelle 6. Edition kommen aber sehr gut an.
Besser und interessanter als DSA ist das setting ganz bestimmt. Und die Regeln sicherlich auch.
Da ich die Hoffnung auf Shadowrun am Spieltisch aufgegeben habe, bleibt mir nur die auf eine schöne neue Versoftung übrig.
Ich sehe auch noch nicht, dass ich das noch einmal spiele. Wobei ich immer noch Rollenspiel mache und auch immer wieder neue Sachen ausprobiere. Aber irgendwie spricht mich das nicht genug an. Ich habe aber zumindest einmal den neuen Schnellstarter besorgt, die Dinger sind ja doch mittlerweile ziemlich gut, um ein System schnell kennenzulernen.
Ein schöner Report von Hagen, so etwas würde ich gerne häufiger lesen.
An dieser Stelle möchte ich noch eine Literaturempfehlung zu diesem Thema aussprechen, die Bücher Hologrammatica und Qube, beide von Tom Hillenbrand. Sie enthalten beide zumindest Anleihen von Gibson und dem Genre und haben mir sehr gut gefallen.
Ganz feiner Lesestoff! Tolle Zusammenfassung des Themas. Als Jugendlicher haben mich neben ausgiebigen "Shadowrun" Abenden vor allem die Filme "Johnny Mnemonic" mit Keanu Reeves und "Nirvana - Jagt im Cyberspace" immer wieder zu dem Setting hingezogen.
Interessante Gedanken.
Ich stimme zu, Cyberpunk im Allgemeinen, BladeRunner im Speziellen, sind kein Science Fiction im eigentlichen Sinne, sondern ein "Reskin" ihrer jeweiligen Jetzt-Zeit. Ridley Scott hat keine Zukunftsvision erschaffen, sondern er hat die 80er Jahre in Metaphern übersetzt. Und ich hoffe, Cyberpunk 2077 schafft das für die 2020er.
An genau dem Punkt ist BladeRunner 2049 als Film für mich leider total gescheitert. Visuell und akustisch mega beeindruckend, aber ohne tiefergehende Aussage zur heutigen Zeit. Sehr enttäuschend.
#DeckardIsAReplicant
Gaffs Origami Einhorn sollte Hinweis genug sein ;-)
#DeckardIsAReplicant
Super Report. Informativ und angenehm zu lesen.
Cyberpunk als Genre bei Computerspielen? Syndicate, Deus Ex und Crackdown scheinen mir dafür zu unterschiedlich zu sein. Cyberpunk ist eher Kulisse im Hintergrund als Genre.
Aber Syndicate, Deus Ex und System Shock haben visuell und in den Motiven mehr miteinander oder mit Titeln wie Red Strings Club gemein, als mit Prey (2017), Bioshock oder Portal.
Bei Spielen denke ich bei Genre wie wohl die meisten erstmal ans Gameplay und je nachdem wie sehr die Mechanik im Vordergrund steht, ist ein inhaltliches Thema wiebFantasybauch nicht mehr als visuelle Kulisse. Wir sind ja aber nicht mehr in Zeiten von Wolfenstein 3D und Doom, wo die Gameplayerfahrung vor anderen Texturen sehr gleich ist. Die Thematik schlägt sich auch im Gameplay nieder und gerade erzählende Spiele wie Deus Ex knüpfen merklich an die Geschichte ihres thematischen Genres (und anderer Popkultur-Einflüsse der Entwickler) an, wie der Report stichprobenartig zeigt.
Ich liebe das Genre, aber interessanterweise funktioniert es, bei mir, nicht in Form von Romanen, sondern nur als Film/Serie oder Videospiel.
Schöner Artikel Hagen. Bei dem Passus mit den Smartphone Usern hab ich mich vor lachen am Kaffee verschluckt! :D
Ganz großes Kino, Hagen. Tolle Abhandlung zu einem spannenden Thema.
Was ich bei der Definition von Cyborg als Mensch mit technischen Implantaten immer bemerkenswert finde: Der Terminator T800 bezeichnet sich selbst auch als Cyborg (cybernetic organism), ist aber ein Roboter mit organischen Komponenten, also gewissermaßen das genaue Gegenteil. Wenn man das nun gleich kategorisiert, wirft das wieder interessante Fragen zur Grenze zwischen Mensch und Maschine auf. Oder ist die Terminator-Definition schlicht falsch?
Sieh "Cyborg" einfach als Fusion zwischen Mensch und Maschine. Die je nach setting variiert. Der T-800 ist halt 100% Roboter, wird aber zum Cyborg wenn er die lebende Haut aufgepflanzt kriegt. Ein Mensch der zum Borg transformiert wird, verliert andersrum sehr viele organische Komponenten, bekommt aber dafür die Maschinenteile. In beiden Fällen wäre die Definition teils Mensch, teils Maschine, zutreffend. Wir können das ganze natürlich weiter runterdrücken, z.b. auf
https://youtu.be/w5O6URBrSh0?t=64
Auch ein ganz interessanter Denkansatz aus dem "Transmetropolitan" Comic:
"It really all got started with a guy called Hans Moravec. It’s him who coined the word “downloading”. He was born Swiss but brought up in Canada, which probably explains why one day he woke up with the question: Would intelligent robots be like people? Or would they be people?...
Well, he got to thinking: If a guy has a prosthetic leg, is he still human? Sure. It still does the same job, does what you tell it to. So how about it if he had two artificial legs? Artificial arms? A plastic heart? Carbon-fibre bones? Artificial Neurons? Where do you stop being human?
Moravec figured you just didn’t, then he made the next leap: you could put a human mind into an entirely artificial body – and that person would still be a person. You could download a mind from out of its – let’s face it – eminently crappy, badly designed human body and into a seriously useful and functionally immortal artificial form. Now I know you have a different perspective right now – but I think that’s a brilliant idea.
And then, of course, the body perverts got involved. They point out that if it’s the pure human mind that makes the artificial form human – then the form itself doesn’t have to look human. Why be boring? Why not have some fun with the idea? I mean, this is the postbiological man we’re talking about here."
Guter Hintergrundartikel Hagen! Stilistisch kann ruhig noch eine Schippe Glanz drauf, aber gerne mehr in der Art. Super!
Toller Artikel!
Ich habe das auch mal recherchiert und es scheint so, dass ein Android ein Roboter ist, der menschliches Verhalten imitiert, während ein Cyborg ein lebendes Wesen ist (Mensch, Tier, Alien), das technische Implantate oder Erweiterungen nutzt.
Und damit wäre tatsächlich jemand mit Hörgerät, Herzschrittmacher, Brille und Prothesen bereits ein Cyborg. Die Grenze ist fließend und wir werden es nicht merken, wenn die Science-Fiction Realität geworden ist. Wir werden es ja sicher nicht moralisch ablehnen, wenn auf der zukünftigen Schutzbrille beim Fahrradfahren die aktuelle Geschwindigkeit, der Puls, die Navi-Daten und die Akkudauer angezeigt werden. Physikalisch ist es eine Projektion auf unsere Netzhaut.
Es ist schon faszinierend, was mittlerweile möglich ist. Mein Vater hat zwei künstliche Knie, und als er dann auch noch eine neue Linse ins Auge gesetzt bekam gegen den grauen Star, habe ich mich langsam gefragt, ob er jetzt schon ein Cyborg ist...
Ja, das mit dem Austauschen der Linsen im Auge habe ich letztens auch gelesen und war hin und her gerissen. Eigentlich will ich so etwas nicht machen lassen: Auge aufschneiden, natürliche Linse raus, künstliche rein. Das scheint so endgültig und fremd, aber physikalisch aus Sicht der Optik macht es ja irgendwie Sinn.
Du kannst dir auch eine ZUSÄTZLICHE Linse einsetzen lassen, quasi eine eingebaut Kontaktlinse. Hat den Charme, dass du deine behälst und man problemlos wieder upgraden kann.
Finde es nicht schwer, mir eine Linse mit Zusatzfunktionen (wie Uhrzeit-Einblendung auf dreimal blinzeln hin oder so) vorzustellen. Größter Knackpunkt scheint mir die Stromversorgung zu sein, wer will schon einmal pro Tag sich eine Induktionsspule ans Auge halten bzw. mit einer Batterie im Kopf leben. Aber die Batterie sitzt dann halt außen hinterm Ohr und kann auch gut gewechselt werden...
Da fällt mir jetzt die Futurama-Flge mit dem "eyePhone" ein, da funktionierte es allerdings etwas anders...
Schon vergessen, der Mensch ist eine Batterie, sagen die Maschinen!
Wer kennt ihn nicht, den Satz: Meine Batterien sind leer. Ich brauche Urlaub.
Super geschrieben und beleuchtet! (y)
Schön so anderen tiefergreifenden Content zu lesen. Gerne mehr!
Großartiger Artikel, da konnte Hagen sich mal richtig austoben. Sowas würde ich gerne öfters mal lesen.
Danke, wenn solche Artikel gut ankommen, machen wir sie gerne öfter.
Falls das hilft: bei mir kommt das auch sehr gut an.
Also wenn ein Artikel auf meiner Lieblingsspieleseite dazu führt, dass ich meine Literatur- und Kulturwissenschaftsblase zum diskutieren bringe, bin ich hellauf zufrieden!
Ich schließe mich ebenfalls an, gerne mehr in dieser Art!
Gerne wieder!
Das würde mich freuen.
Ja, sehr gerne.
Freue mich über das positive Feedback!
Guter Artikel! Da und dort fehlt noch bisschen polishing, sicher, manche Sätze wirken noch nicht so richtig durchdacht bzw. missverständlich, es holpert da und dort noch ein wenig, aber schön, sowas hier zu lesen und gerne mehr davon.
Kleines Beispiel: "Cyberpunk zeigt Gesellschaften, in denen die Schere ..."
Cyberpunk tut gar nichts, ist ja kein Subjekt. Im Cyberpunk wird etwas getan. Stattdessen könnten Cyberpunk-Autoren die entsprechenden Gesellschaften zeigen. Allerdings deutet "zeigen" und "Gesellschaften" an, es gäbe diese Gesellschaften bereits und sie müssten nur gezeigt werden. Deshalb besser: "Cyberpunk-Autoren entwickeln Gesellschaftsbilder, die ...", "Cyberpunk-Autoren hantieren mit Gesellschaftsbildern, die ...", oder so ähnlich.
Aber, wie gesagt, gerne mehr davon. :)
Ganz toller Artikel, hat große Freude gemacht zu lesen! Als Literaturtipp für ein sehr gutes Cyberpunk-Buch möchte ich noch gerne „Snow Crash“ vom schon weiter oben genannten Neil Stephenson da lassen.
Toller Artikel! Die Neuromancer-Bücher muss ich mir wirklich mal vornehmen...
Toller Artikel! Schließe mich den Vorrednern an und würde es begrüßen, wenn es solche Beiträge öfter geben würde.
Klasse Artikel. Da bekomme ich doch Lust die Neuromancer Triologie nochmal zu lesen, ist schon wieder eine Weile her, kann die Bücher wirklich nur empfehlen.
Schöner und gut zu lesender Artikel. :) Ich mag Cyberpunk einfach, egal ob es nun ein Genre oder ein Setting ist. ;)
Sehr schöner Genreüberblick!
Aber über einen Satz bin ich sehr gestolpert:
"...dafür Gruppen zusammenlaufen, die Artensterben und Gedankenkontrolle durch 5G-Masten fürchten und hinter allem, was sie verunsichert, große geheime Netzwerke vermuten."
Hagen, bist du sicher, dass du da das reale Artensterben in eine Reihe stellen willst wie 5G-Gedankenkontrolle? Fehlt da vielleicht ein "leugnen" nach dem Artensterben?
Ich glaube er meinte, die Gruppen fürchten, dass die 5G Masten auch Artensterben auslösen.
Weiß nicht, nach meiner Erfahrung haben Verschwörungstheoretiker eher damit zu tun, reale Probleme wie Artensterben und Klimawandel zu leugnen.
Ich finde es in der Form jedenfalls unglücklich.
Ich verstehe nicht, was dich an dem Satz stört? Es ist eine Aufzählung von Dingen, die mit 5G-Masten in Verbindung gebracht werden. Es geht nicht um Leugnen von Artensterben. Das wäre hier ja kontraproduktiv für die Verschwörungstheorie.
Ich habs gegoogelt - es gibt tatsächlich Spinner, die das Artensterben auf 5G-Masten schieben (natürlich in Regionen ohne 5G-Masten). Dann nehme ich meinen Hinweis zurück.
Toller Artikel! Ich mag das Genre/Setting, aber an Neuromancer komme ich einfach nicht ran. Habe die Trilogie bestimmt drei-vier Mal angefangen, aber es packt mich einfach nicht.
Blade Runner habe ich übrigens bis heute auch noch nicht gesehen (Fackeln! Mistgabeln), aber den Dick-Roman fand ich gut.
Fackeln, Mistgabeln? Also bei Blade Runner wäre es dann "in Rente schicken"...
Ich habe Blade Runner zweimal gesehen und konnte nichts damit anfangen. Neuromancer fand ich super, aber nur den ersten Band. Den Rest der Trilogie und auch Gibsons zweite Cyberpunk-Trilogie habe ich gelesen und nicht so wirklich verstanden.
Ich stelle mich jetzt einfach neben dich, dann muss der Mob nicht zweimal laufen. ;-)
Blade Runner ist auch für mich nicht konventionell "gut", eher auf eine tolle Art seltsam. Die Fortsetzung finde ich dagegen nicht so interessant.
Ab Biochip wird Gibson halt immer postmoderner - trifft gewiss nicht jeden Geschmack. Neuromancer dagegen funktioniert auch einfach als spannende Geschichte eines Runs echt super - bis heute!
Der Spagat zwischen Neuromancer, Per Anhalter durch die Galaxis und Der Herr der Ringe hat meine literarische Jugend in den 80ern ausgemacht.
Schöner Text Hagen.
„Otherland“ von Tad Williams kann ich Lesern mit Ausdauer sehr empfehlen!
Cooler Artikel übrigens, gerne mehr davon!
Wobei bei Williams die Betonung wirklich auf „Ausdauer“ liegt. Stellenweise schon etwas zäh.
Immer noch besser als Ready Player One. ;)
Das fand ich tatsächlich gar nicht so schlecht. Die Williams-Schinken ziehen sich mehr. :)
Otherland war in der Mitte tatsächlich etwas langatmig und "belohnt" die Leser zwischendurch nicht wirklich. War für mich aber trotzdem keine verschwendete Zeit... im Gegensatz zu Ready Play One. ;)
Das gleiche gilt für seine Fantasy-Schinken. Viel Exposition, danach viel Leerlauf.
Ein sehr gelungener Report. Ich träume jetzt schon von Szenen in Cyberpunk 2077 die ich so in den Büchern von Shadowrun erlebt habe. Ich bin sehr gespannt ob sich meine Vorstellung halbwegs im Spiel wiederfindet.
Sehr schöner Artikel, vielen Dank! Dieses und ähnliche Projekte heben Euch von anderen ab. Es kommt nicht allein auf 4K-Videos etc an. Gerne mehr davon!
Wunderbarer Report! Las sich wirklich gut. Würde gern mehr von dieser Sorte Beitrag auf GG lesen wollen. :)
Das war ein top Lesestoff. Hagen, 2 Daumen hoch von mir.
Schönes Essay! Habe ich sehr gerne und interessiert gelesen.
Vielen Dank für die Aufarbeitung des Themas. Ich muss zugeben, dass ich mich nie so sehr mit dem Ursprung beschäftigt habe, obwohl ich gerne in diesen Welten unterwegs bin. :)
Cool, sehr interessant, vielen Dank!
Ich habe das gerade gelesen und höre schon seit ungefähr einer Stunde einen Post-Rock-Mix auf Mixcloud im Hintergrund. Just in dem Moment, in dem ich in diesen Artikel eintauche, läuft "Future Sound of London". Wem diese Elektronik-Band etwas sagt, versteht wahrscheinlich, dass das gerade ein spezieller Moment war ...
Oh, gibt es die noch bzw. machen die noch etwas? Ich habe sie Mitte der 90er bis Anfang der 00er gerne gehört.
Naja, in dem Genre sind das ja Klassiker, war auch ein altes Lied.
Sie veröffentlichen dauernd noch irgendwelche Tracks, die sie noch auf Festplatten (Zip-Drives?) finden.
Die 90er waren ja auch ihr Jahrzehnt ...
Kann man immer noch gut hören, finde ich.
Wirklich toller Artikel! Danke schön :)
danke für den tollen bericht!!! ahh Blade runner war so geil