So groß seht ihr Kid Icarus nur in Cutscenes -- in den echten Flugszenen ist er ungefähr so groß wie hier seine Hand und mittig am unteren Bildrand postiert. Nur bei Bodengefechten wird er dann größer dargestellt.

Kid Icarus Uprising

Von Kid Icarus Uprising waren zwei Levels spielbar, Chapter 1 und Chapter 4. Wir erlebten ein sehr schnelles, in den Flugeinlagen dem Railshooter-Prinzip folgendes Abenteuer, bei dem wir uns mit dem Analogstick auf dem Bildschirm herumbewegen, also hoch, runter und so weiter. Unser Fadenkreuz bedienen wir mit dem unteren Bildschirm als Touchpad, was exakt so funktioniert wie mit entsprechenden Notebooks und eine erstaunlich präzise Steuerung erlaubt, Geschossen wird mit der linken Schultertaste. Allerdings verkrampfte dabei unsere linke Hand schon nach wenigen Minuten: Sie muss mit dem Zeigefinger schießen, mit dem Daumen die Spielfigur per Analogstick (der nicht wirklich ein Stick ist, eher eine bewegliche Scheibe) steuern und außerdem den 3DS halten, weil ja die rechte Hand den ausfahrbaren Stylus hält. Und dabei war Kid Icarus 3D das erste Spiel, das wir heute ausprobierten! Unser Tipp: Für diese wohl bei vielen Spielen verwendete Steuerung stellt ihr euren 3DS am besten auf eine feste Oberfläche, oder mümmelt euch ins Sofa, um ihn aufs Knie platzieren zu können -- andernfalls werdet ihr ohne vorheriges Finger-Krafttraining keine halbe Stunde durchhalten!

Diesen Zwischenboss haben wir mit Leichtigkeit besiegt.

Außerdem zeigte sich in Chapter 1 etwas, was vielleicht eine generelle Schwäche des 3DS sein könnte, die es in der Spieleentwicklung stetig zu umschiffen gilt: In einer Flugszene über einem Meer war im Hintergrund eine Art riesenhafte Medusa zu sehen. Doch während Schüsse, unsere Spielfigur und kleinere sowie mittlere Gegner immer als 3D-Objekte gezeigt wurden, stellte diese Medusa nur eine Art "2D-Film" auf einer Leinwand da -- also quasi auf der hintersten darstellbaren 3D-Ebene. Chapter 4 begann mit einem beeindruckenden Canyon-Flug, der uns spontan an unser erstes Star-Wars-Kinoerlebnis erinnerte, nämlich den finalen Angriff auf den Todesstern. Dabei wurde es aber zeitweise arg voll auf dem Bildschirm: das rote Fadenkreuz (das grün wird und dabei auch auf dessen Ebene "springt", also größer oder kleiner wird), die Schüsse, die Gegner, unser Held -- ein  paar Mal verloren wir etwas die Orientierung. Überhaupt werdet ihr null auf eure eigene Spielfigur achten, da sie klein ist und in der vordersten 3D-Ebene nicht weiter auffällt -- außer, wenn sie mal im Weg ist und Gegner verdeckt.

Neben den Flugeinlagen gibt es auch Bodenkämpfe. Hier steuern wir unseren Icarus-Burschen wie in einem Third-Person-Shooter: Mit dem Analogpad steuert ihr ihn nach links und rechts sowie nach vorn und hinten, während ihr euch mit dem unteren Bildschirm umseht. Zwei beherzte Wischer über den unteren Bildschirm drehen euch etwa einmal um die eigene Achse, und ihr schießt immer dorthin, wohin das Fadenkreuz zeigt. Das klappte sehr gut und ist der Steuerung solcher Spiele nur per Digipad deutlich überlegen. Doch wie gesagt: Stehend, wie bei uns, wurde das Spielen aufgrund der Hand-Mehrfachbelastung nach wenigen Minuten unangenehm.

AR Cards

So sieht eine AR Card aus -- solange daraus noch kein Monster wurde...

Zu der fest eingebauten Software gehört neben einer Mii-Parade und einem 3D-Foto-Programm auch die Unterstützung für AR Cards (für Augmented Reality, verbesserte Realität). Jeweils eine solche Mini-Spielkarte soll jedem 3DS beiliegen. Bedruckt war sie mit einem Fragezeichen, anscheinend gibt es sechs unterschiedliche Karten mit jeweils einer eigenen Minispiel-Sammlung (die man sich aber auch downloaden können wird, wenn wir den Präsentator richtig verstanden haben).

Wer schon mal EyePet auf der PS3 gespielt hat, kennt das Prinzip: Ihr haltet mit der 3D-Kamera (also der Außenseite des 3DS, wenn ihr ihn geöffnet in der Hand haltet) auf die Karte, die dann hoffentlich schnell erkannt wird und sich auf dem 3D-Bildschirm beispielsweise in eine Holzkiste verwandelt, oder in Zielscheiben, oder in ein tiefes Loch, in das ihr ineinschauen könnt, wenn ihr euren 3DS entsprechend direkt über der Karte platziert und dann auf sie hinunter schaut. Ansonsten seht ihr auf dem Bildschirm das,  was eben die Kamera einfängt, also den Tisch und die Raumumgebung dahinter.

Während wir das Ballern auf Zielscheiben und Kisten spontan öde fanden, hat uns ein weiteres Minispiel kurzzeitig gefallen: Aus der Karte kroch ein goldener Drache, den wir dadurch besiegen mussten, dass wir seine Körperteile jeweils einzeln beharkten, bis sie sich schwarz färbten. Auch der Drache teilte teilweise aus, schwarze Schlieren zogen sich dann über den 3D-Bildschirm. Lustigerweise könnt ihr die Karte auch drehen, solange ihr sie dabei nur an den Kanten anfasst und nicht verdeckt -- der Drache dreht sich dann mit (wendet sich dann aber sogleich wieder euch zu). Um seinen unteren Schwanz zu treffen, mussten wir tatsächlich ein wenig um die Karte (also den Tisch) herumlaufen -- nett.

Pilotwings Resort

Die Minimap unten (in die ihr stark hineinzoomen könnt) werdet ihr kaum beachten: Oben spielt die 3D-Musik.

Erstaunlich spaßig fanden wir ein Spiel, das an ein Minispiel aus Wii Sports Resort erinnert: Bei Pilotwings Resort habt ihr die Wahl zwischen missionsbasierter sowie freier Spielweise und jeweils drei Fluggeräten: Flugzeug, Paraglider oder Jetpack ("Raketengürtel"). Alle drei fliegen sich komplett anders. Im Mission-Modus müsst ihr bestimmte Aufgaben erfüllen, etwa unter Brücken hindurchfliegen oder bestimmte Landschaftsmerkmale fotografieren (mit der rechten Schultertaste). Im Free Mode könnt ihr einfach nach Lust und Laune die Spielwelt erkunden, Stunts hinlegen oder durch "i"-Symbole fliegen, die euch daraufhin Wissenswertes verraten.

Am einfachsten fliegt sich das Flugzeug: Hier müsst ihr euch nicht um die Geschwindigkeit kümmern (wobei es einen Boost sowie "Bremsen" gibt), sondern fliegt einfach, wohin ihr wollt, und zwar per Analogstick.  Mit X und Y schaltet ihr drei Perspektiven durch: Normal (Flugzeug von hinten), Egosicht und Flugzeug von oben. Mit den Schultertasten neigt ihr euer Fluggerät zur entsprechenden Seite, tippt ihr eine Schultertaste doppelt an, legt ihr eine Flugass-verdächtige Rolle hin. Im unteren Screen seht ihr eine Übersichtskarte des Inselressorts, aber die meiste Zeit werdet ihr den 3D-Effekt des oberen Screens genießen: Pilotwings ist eines der ersten Spiele, bei dem unsere spontante Reaktion tatsächlich war: "Sowas muss in 3D sein!".

Beim Raketengürtel steuert ihr mit dem Analogstick die Dualdüsen eures Jumppacks, die sich entsprechend heben oder senken oder neigen. Auf diese Weise fliegt ihr nach vorn, zu den Seiten oder gewinnt an Höhe. Runter geht es einfach, indem ihr keinen Schub gebt. Mit dem X- und Y-Knopf verändert ihr in zahlreichen Stufen den Blickwinkel auf eure Figur, bis ihr sie beispielsweise direkt von oben seht. Das alles macht Spaß, auch wenn die maximale Höhe mit diesem Gerät komischerweise auf 30 Meter begrenzt ist. Sicherheitsbeschränkungen, an die sich Nintendo freiwillig hält, vermuten wir -- es könnte ja jemand
im echten Leben nachmachen...

Am wenigsten spannend, aber am entspannendsten, fanden wir den Paragilder. Hier konnten wir nicht viel mehr tun als lenken und bremsen -- doch die geringe Fluggeschwindigkeit ist ideal, um Fotos zu schießen (wenn ihr übrigens die linke Schultertaste gedrückt haltet, löst ihr erst in dem Moment aus, indem ihr sie wieder los lässt -- so gelingen bessere Schnappschüsse als durch einmaligen Druck). Geschwindigkeit nehmt ihr naturgemäß auf, indem ihr nach unten fliegt. Klar zu sehende "Aufwinde-Wirbel" bringen euch wieder auf Reiseflughöhe. Pilotwings Resort würden wir jederzeit zur Entspannung freiwillig spielen, und bitte in 3D!

Der Raketengürtel hat uns von den drei Fluggeräten bei Pilotwings Resort spielerisch am besten gefallen.