Rundum besser als Teil 1

Watch Dogs 2 Preview

Benjamin Braun 24. Oktober 2016 - 18:00 — vor 7 Jahren aktualisiert
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San Francisco ist ein vielfältigerer Schauplatz als Chicago im Vorgänger – und technisch besser umgesetzt! Neben der Innenstadt der City by the Bay können wir unter anderem auch ins Silicon Valley reisen, wo in Wirklichkeit etwa Apple seinen Hauptsitz hat.
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Offener, größer, individueller

Watch Dogs 2 setzt auf eine offene Spielwelt, die euch abseits gewisser Storyrestriktionen keinerlei Grenzen setzt. Die Spielwelt umfasst die gesamte Bayarea rund um San Francisco. Neben dem Stadtkern selbst könnt ihr also auch ins Silicon Valley oder ins Marine County aufbrechen. Neben den Storymissionen gibt es dort so einiges zu tun. Anstelle der „Türme“ sind es nun Werbetafeln, die Marcus mit DedSec-Botschaften übersprayen muss. Mit der Synchronisation der Spielwelt hat das allerdings nichts zu tun. Vielmehr geht es hier um das Freischalten von Schnellreisepunkten, die ihr außerhalb der Story nutzen dürft.

Deutlich mehr bietet Ubisoft Montreal nun auch im Bereich der Charakterindividualisierung an. So gibt es diverse Modeläden, in denen wir Marcus einen Motorrad-Helm im Stahlhelm-Design, eine Fliegermütze und natürlich auch passende Schuhe, Hosen oder Sonnenbrillen kaufen können. Darüber hinaus gibt es diverse Gangunterschlüpfe, die ihr allein oder auch gemeinsam mit Freunden oder Fremden im Koop-Modus ausräuchert.
Neben San Francisco selbst könnt ihr auch ins Silicon Valley reisen und die eine oder andere Kuriosität entdecken.


Erweiterter Koop-Modus

Nicht mehr bloß gegenseitig hacken, in Watch Dogs 2 spielt ihr auch kooperativ – nur nicht in den Hauptmissionen.
Die Spielwelt von Watch Dogs 2 dient, so ähnlich wie das auch in Rennspielen wie Rockstar Games‘ Midnight Club LA oder dem jüngsten Teil der Need for Speed-Reihe der Fall ist, als Spielerlobby. Zu diesem Zweck erstellen wir uns schon früh im Spiel einen Online-Charakter, der dann bei den potenziellen Mitspielern anstelle von Marcus angezeigt wird. Ihr könnt den anderen Spielern in der Welt dann tatsächlich über den Weg laufen, werdet das abseits der NPC-untypischen Verhaltensweise aber wohl gar nicht bemerken, wenn ihr nicht aktiv Missionen startet oder die von anderen gestarteten Missionen annehmt.

Genau das müsst ihr nämlich tun, wenn ihr gemeinsam Ziele erfüllen wollt, um etwa einen Gefangenen aus einem Gefängnis zu befreien oder besagte Gangunterschlüpfe zu befreien. Wer gar nicht gestört werden will, kann die Online-Funktionen aber auch einfach deaktivieren. Die Koop-Komponente funktioniert richtig gut, wobei der von Ubisoft verwendete Begriff „nahtlos“ nicht 100-Prozentig zutrifft. Sind wir nämlich derjenige, der eine Koop-Mission startet, gibt es bei der Aktivierung am Zielpunkt erst mal einen Ladebildschirm. Für Teilnehmer von außen gibt es den allerdings nicht. Spieler in der Welt erhalten schlichtweg eine Missionsbenachrichtigung und können den Koop-Auftrag auf Wunsch auf aktiv und somit auch gleich einen Wegpunkt dorthin festlegen. Das Schöne an diesem System ist, dass der Spieler, der die Mission startet, diese theoretisch allein beenden kann, falls niemand zu ihm eilt.

Es ist also in keinem Fall so, dass ihr bei erfolgloser Mitspieler-Suche auf die Koop-Missionen verzichten müsstet. Umgekehrt kann euch ein fremder Mitspieler die Mission auch verleiden. Am Ende müsst ihr nämlich aus dem Zielgebiet fliehen. Bleibt ein Scherzkeks also innerhalb des markierten Bereichs, könnt ihr die Mission nicht abschließen. Alle Missionstypen des finalen Spiels durften wir bislang noch nicht spielen. Neben den gemeinsamen Überfällen auf feindliche Quartiere wird es auch erneut die Möglichkeit geben, andere Spieler zu hacken, die ihr dann innerhalb einer begrenzten Zeit finden und enttarnen müsst – beziehungsweise sie euch!

Spaß zusammen

Die gemeinsam erfüllbaren Koop-Missionen, die bis zu drei Mitspieler zulassen, haben uns tatsächlich sogar mehr Spaß gemacht als viele der Nebenmissionen in der offenen Welt. Gerade die Flucht vor den letzten verbliebenen Verfolgern oder der alarmierten Polizei machen Laune. Während der eine das Fluchtfahrzeug fährt, ballern die anderen aus dem Fenster oder sorgen mit Umgebungshacks dafür, dass wir die Gegner schneller abschütteln können.

Wer koordiniert spielt, kann sich hier das Leben erheblich leichter machen. Gegenseitig halten wir uns den Rücken frei und beleben uns notfalls wieder, falls doch mal einer aus den Latschen kippt. Ein weiterer Vorteil der kooperativen Spielweise besteht darin, dass auch der Spielertod nicht zum Abbruch der Mission und zur Rückkehr zum Checkpoint führt. Auch ohne Wiederbelebung steigen wir nach einigen Sekunden wieder in die Partie ein und haben ohne Fortschrittsverlust die Möglichkeit, den Auftrag noch zu beenden. Das sieht in der Solokampagne mitunter anders aus und kann auch mal richtig frustig werden.
Für das Koop-Spiel legt ihr zu Beginn des Spiels euren Online-Charakter fest, der dann in der Welt der anderen Spieler zu sehen ist. Ihr selbst seht euch dabei grundsätzlich als Marcus Holloway, den ihr umfangreich mit Klamotten und Co. individualisiert.
Benjamin Braun Freier Redakteur - 440500 - 24. Oktober 2016 - 16:12 #

Viel Spaß beim Lesen!

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62100 - 24. Oktober 2016 - 18:23 #

Das liest sich deutlich besser als es die Trailer einem bislang nahe gebracht haben.

Pro4you 19 Megatalent - 16342 - 24. Oktober 2016 - 18:58 #

Liest sich irgendwie wie erwartet. Alles ist runder, ausgearbeiteter als der Erstling. Was mich nur stört, ich habe jetzt schon das Gefühl wie sich spielen wird und was mich erwartet ohne es eine Sekunde Tatsächlich gespielt zu haben. So gehts mir aber heute schon mit vielen Titeln. Mal schauen, scheint ja kein schlechtes Spiel zu werden.

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75374 - 24. Oktober 2016 - 19:04 #

Klingt ja bis auf die Checkpoints nicht schlecht. Finds gut, dass das ganze auf hip getrimmte wohl doch nicht so schlimm ist.

John of Gaunt 27 Spiele-Experte - 78508 - 24. Oktober 2016 - 19:06 #

Sieht man mal, wie man mit schlechten Trailern ein potenziell gutes Spiel weit im Voraus runterziehen kann. Vielleicht sollte Ubisoft da noch ein paar neue Ausschnitte präsentieren, die das Spiel besser repräsentieren.

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440500 - 24. Oktober 2016 - 20:35 #

Ubisoft behauptete, dass genau diese Präsentation der Charaktere bzw. der Hauptfigur im Trailer insgesamt (wobei sie wohl vor allem den nordamerikanischen Markt meinten) gut angekommen sei. Auf die Aussage erwiderte ich nur, dass das bei mir ganz und gar nicht gut angekommen sei. ;)

Klar, persönlicher Geschmack und so. Aber jeden, der diese Präsentation der Charaktere gut gefunden hat, den hätte ich schon ziemlich fragend angeschaut. Nun ja...

Toxe (unregistriert) 24. Oktober 2016 - 20:39 #

Ja die bisherigen Trailer waren alle absolut furchtbar.

Kamuel 13 Koop-Gamer - 1565 - 25. Oktober 2016 - 1:05 #

Lieber underrated als overhyped :P So lässt sich schlechte Presse bei Release eher vermeiden :D

Jürgen -ZG- (unregistriert) 24. Oktober 2016 - 20:37 #

Hm. Klingt ja wirklich überraschend gut.

Alte Hütte 17 Shapeshifter - P - 7323 - 24. Oktober 2016 - 21:02 #

Ich bin sehr gespannt.

Passatuner 14 Komm-Experte - 2458 - 24. Oktober 2016 - 23:34 #

Werbetafeln besprühen, hm, hat was von Infamous 2.. Sieht ja besser aus als erwartet, nicht ganz so hipp wie befürchtet.. ich warte noch etwas, gehe gerade Teil 1 nochmal an, die Synchronisation darf gerne das Niveau von diesem erreichen, und wenn Tests dann noch schreiben, dass es nicht so hipp ist wie es scheint, dann wird das vielleicht doch was mit dem zweiten Teil und mir...

EddieDean 16 Übertalent - P - 5343 - 25. Oktober 2016 - 12:04 #

Das könnte doch eher das GTA in einer digitalisierten Welt werden, das ich schon beim ersten Teil erwartet habe.

Old Lion 27 Spiele-Experte - 77783 - 25. Oktober 2016 - 13:30 #

Das alte Ubi-Phänomen. Ab dem zweiten Teil wird es immer besser mit einer Serie und ab dem vierten, fünften dann unerträglich langweilig.

wizace 15 Kenner - 2813 - 25. Oktober 2016 - 15:06 #

Das Prinzip ist simpel: Quest annehmen, Questschlauch durchkämmen, zum Auftraggeber zurückkehren, Belohung kassieren. 15.000 Schauplätze bringen nichts, wenn sich Ortschaften und Innenräume nur in der Anordnung der immer gleichen Bauteile unterscheiden, wie wir sie so oder so ähnlich seit Jahrzehnten aus Spielen kennen. Mit der Zeit kauft man sich Autos, Ausstattung und Häuser, die keinerlei echten Nutzen haben. Sicher, nach grundlosem Morden wird man von einer Gilde angeworben oder man schließt sich eben einer anderen an. Die Quests sind teils miteinander verflochten, weil eine Gilde der anderen ins Handwerk pfuschen möchte. Das Charaktersystem ist ausgereift und gleicht denen anderer Computerspiele. Doch die Bevölkerung läuft nur aufgeregt durch die Gegend oder steht unbeweglich in der Ecke. Die Welt scheint ein Inzuchtgebiet zu sein: Immer gleich aussehende Personen sagen austauschbare Dinge. Bei den Ultimas hatte man hingegen trotz Übelgrafik das Gefühl, Individuen zu treffen! In den Straßen kann man einen Menschen nach dem Anderen erschießen, nur handlungsrelevante Personen kann man nicht töten. Nach den Bluttaten kehrt nach kürzester Zeit wieder Normalität ein und das Spiel läuft weiter, als wäre nichts gewesen.

Das Obenstehende ist der leicht abgewandelte Meinungskasten von Jörg Langer zum Spiel "The Elder Scrolls 2 - Daggerfall" aus 12/1996. Was damals am Spiel zurecht als besonders schlecht kritisiert wurde, ist heute der Standard von durch die Bank hoch gepriesenen "open world" Spielen. Sollte uns das nicht zu denken geben und haben die Retroanhänger nicht vielleicht doch einen Punkt, wenn sie sagen, dass heutige Spiele durch die Bank langweilig und schlecht geworden sind? Jetzt kommt mir nicht mir Ausnahmen von der Regel. Aber gib mir einer einmal einen open world-Titel aus den letzen 20 Jahren, auf den das von Jörg bereits 1996 Geschriebene nicht zutrifft.
Sollen wir nur aus Gewöhnung heute besser finden, was wir schon damals schlecht fanden? Haben wir die Hoffnung verloren, dass es noch gute Spiele geben könnte?

Fohlensammy 16 Übertalent - 4331 - 25. Oktober 2016 - 15:08 #

Liest sich sehr gut. Ich hatte mit dem ersten Teil vor wenigen Wochen noch überraschend viel Spaß. Wenn Teil 2 in allen Belangen noch besser wird, kann für mich überhaupt nix mehr schief gehen. :)

foobar123 (unregistriert) 25. Oktober 2016 - 20:26 #

"... gefällt uns die Fahrzeugphysik indes deutlich besser als im Vorgänger. Sie fühlt sich eine ganze Ecke arcadiger an und erlaubt die teils irrwitzigsten Kurvenfahrten ..."

Sehr schade. Die Steuerung von Watch Dogs 1 war gerade noch okay, die von GTA V und besonders GTA IV sind hingegen Top.

Warum werden Spiele aktuell so für Noobs vereinfacht. Etwas Eingewöhnungszeit schadet auch dem Noob nicht. Dafür hätte man dann später viel mehr Spaß als mit einer schlechter Fahrphysik. Was ist aus dem Engine und Team von Drivers San Francisco nur geworden, die selbe Engine aber eine drittklassige Fahrphysik liefern sie hier ab.

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75374 - 26. Oktober 2016 - 12:46 #

Dann dürfte dir die Fahrphsyik von GTA 5 aber auch nicht gefallen, denn die wurde gegenüber Teil 4 auch "für Noobs vereinfacht".

Momsenek 13 Koop-Gamer - 1687 - 26. Oktober 2016 - 11:05 #

Bin ich froh ! Ich hab mich an den "obercoolen" Typen sehr gestört und hab gedacht, dass der Teil jetzt eher möchtegern Lustig rüberkommen soll aber durch den Test bin ich da entspannter. Klingt schon mal besser als erwartet. Mir hat das erste Watch-Dogs mit der eher ernsthafteren Story gefallen und ich bin jetzt gespannt wie sich dieser Teil spielen wird.

Berthold 23 Langzeituser - - 41146 - 27. Oktober 2016 - 8:26 #

Endlich hatte ich Zeit, die Preview zu lesen. Ich bin ja sehr beruhigt, dass der Hauptcharakter anscheinend doch anders als in den bisher gezeigten Trailern rüberkommt... Da hatte ich ein wenig Angst! Ich fand Aiden an sich nicht schlecht und Marcus Holloway hat mir in den Trailern so gar nicht gefallen.
Ansonsten freue ich mich darauf wie ein Schnitzel, ich habe den Vorgänger sehr gerne gespielt (sogar mehrmals... :-} )
Danke an Benjamin für den schön geschriebenen Artikel!

GhostKid 13 Koop-Gamer - 1220 - 28. Oktober 2016 - 13:46 #

Phu, ich bin auch ein wenig beruhigter.

Hatte die gleichen Befürchtungen was den Hauptcharakter angeht.

Bin mal gespannt wie es sich spielt.

LennartL 05 Spieler - 35 - 1. November 2016 - 14:39 #

Dito.