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Hallo, hier ist Christoph Vent von GamersGlobal, und ich hatte vor wenigen Tagen die Gelegenheit, ausführlich Trials Rising von Ubisoft und Red Lynx anzuspielen. Hierbei handelt es sich um den neuesten Teil der Trials-Reihe, die seit jeher den gleichnamigen Sport abbildet. Ziel darin ist es, möglichst fehlerfrei und gleichzeitig so schnell wie möglich auf dem Motorrad einen Hindernisparcours zu meistern. Warum das auch mehr als zehn Jahre nach der Veröffentlichung des allerersten Teils noch immer eine Menge Spaß macht, und was euch in Trials Rising Neues erwartet, erkläre ich euch in den nächsten Minuten.

Solltet ihr von der Trials-Reihe tatsächlich noch nie gehört haben oder sie noch nicht selbst ausprobiert haben, ist es vielleicht nicht unwichtig zu wissen, dass es hier alles andere als trocken und ernst zugeht. Stattdessen erwartet euch auch in Trials Rising wieder jede Menge Humor. Nähert ihr euch etwa der Ziellinie, könnt ihr davon ausgehen, dass euch gleich danach ein paar hochexplosive rote Fässer zur Zieldurchfahrt gratulieren. Oder aber, ihr werdet von einem gigantischen Hammer erschlagen oder fallt einfach nur einen Abgrund hinunter. Solltet ihr es wirklich ohne Sturz bis ins Ziel schaffen, sollt ihr wenigstens jetzt noch ein wenig Schmerz zu spüren bekommen.

Obwohl die Steuerung so einfach wie möglich gehalten ist – ihr könnt lediglich beschleunigen und bremsen sowie euren Körper nach vorne und hinten lehnen, um die Balance zu halten – erfordert Trials Rising einmal mehr sehr viel Gefühl an den Triggern und dem Stick. Die Einstiegshürde fällt aber erneut sehr niedrig aus, da ihr zu Beginn nur auf leichten Strecken unterwegs seid und die Checkpoints sehr fair verteilt sind.

Je weiter ihr kommt, desto höher fällt aber die Herausforderung aus. Schon auf der mittleren Stufe sind einige Kniffs von Nöten, um beispielsweise mit dem Hinterrad exakt so aufzukommen, damit man für den nächsten Sprung genug Anlauf nehmen kann. Mit „Schwierig“ oder „Extrem“ ausgezeichnete Kurse richten sich dann wieder vornehmlich an die Profis.

Wobei es auch für normalbegabte Spieler durchaus seinen Reiz haben kann, sich an einem Streckenelement richtig schön festzubeißen. So hatte ich beispielsweise einen Kurs, bei dem ich über 40 Versuche an einem einzelnen Hindernis verbrachte, ehe ich für den Moment aufgab. Mit einem anderen, nun freigeschalteten Motorrad, musste es später aber doch zu packen sein, dachte ich. Und so war es dann auch und ich schaffte es tatsächlich bis ins Ziel. Ja, ein klein wenig stolz war ich schon.

Prinzipiell orientiert sich Trials Rising stark an seinem Vorgänger Trials Fusion. Wo ich aber bereits in den ersten zwei Spielstunden einen Fortschritt erkennen konnte, war bei der Langzeitmotivation. War es bisher so, dass ich eine Strecke meist nur einmal absolviert habe, motiviert mich die Kampagne nun, zu diesen Kursen noch mal zurückzukehren. Das Zauberwort hierfür lautet Contracts, zu Deutsch: Aufträge.

Die Aufträge erhalte ich innerhalb der Kampagne von meinen Sponsoren, die mich dazu auffordern, einen bereits gemeisterten Kurs unter bestimmten Bedingungen noch mal zu meistern. Mal habe ich nur 100 Sekunden zur Verfügung, mal muss ich alle Hindernisse auf dem Helium-Bike hinter mir lassen – und dabei handelt es sich um nicht mehr als ein echtes Fahrrad, also so ganz ohne Motor und so!

Seid ihr abseits der Ghosts eurer Freunde im Normalfall allein auf den Parcours unterwegs, stehen in Stadien nun auch Parallelrennen gegen die KI auf dem Plan. Die sind in der Regel in drei Abschnitte aufgeteilt. Zuerst müsst ihr unter den ersten vier von acht Fahrern landen, dann unter den ersten zwei von vier, und dann im direkten Duell als Sieger hervorgehen. Drei Fehlversuche dürft ihr euch leisten, danach müsst ihr das Event wieder von vorne starten.

Um die Vielfalt bei den Strecken müsst ihr euch in Trials Rising übrigens noch weniger Sorgen als in den Vorgängern machen. Da sich die Kampagne über die ganze Welt erstreckt, können die Designer von Red Lynx dieses Mal wirklich aus den Vollen schöpfen. Ob nun die noch vergleichsweise bodenständigen Pisten zu Beginn in den USA, die Natur von England, das Himalaya-Gebirge oder in einem Flugzeug über dem Himmel Russlands – so viel Abwechslung gab es noch nie in einem Trials. Die Skill Games, in denen ihr etwa euren Helden nach einer Explosion so weit wie möglich durch die Luft katapultieren müsst, sind ebenfalls wieder mit dabei. Sie sind direkt in die Kampagne eingebunden.

Und dann wären da noch die Party-Modi. Ein Riesenspaß ist das neue Tandem-Bike, bei dem jeder der zwei Spieler 50 Prozent der Kontrolle übernimmt. Lehnt sich der eine nach vorne und der andere nach hinten, gleichen sie sich also gegenseitig aus. Gleiches gilt für Gas und Bremse, was ein eingespieltes Team bei anspruchsvolleren Kursen dringend nötig macht. Darüber hinaus gibt es auch wieder klassische Multiplayerduelle, die ihr aber durch allerlei Sonderregeln aufpeppen dürft. Mit einem unsichtbaren Motorrad nimmt die Herausforderung jedenfalls gleich zu.

Ich habe Trials Rising hauptsächlich auf der PS4 gespielt, wo die Performance eine gute Figur machte. Lediglich an Checkpoints kommt es regelmäßig zu einem kurzen Stottern, was aber nicht großartig stört. Außerdem konnte ich kurz die Switch-Fassung ausprobieren. Hier fallen auch auf dem Handheld-Screen die unschärfere Grafik sowie die schlechtere Performance auf – selbst die 30 Bilder pro Sekunde im Vergleich zu 60 auf den großen Konsolen können hier meinem Gefühl nach nicht immer gehalten werden. Dass die Switch über keine analogen Trigger verfügt und dadurch weniger Präzision beim Dosieren mit dem Gas ermöglicht, machte sich auf den leichteren Strecken kaum bemerkbar.

Trials Rising wird im Übrigen Lootboxen erhalten. Ihr verdient sie im Spiel, könnt sie aber auch gegen Echtgeld kaufen. Da sie aber ausschließlich optische Ausrüstung bereithalten, werden sie auf das eigentliche Spiel keinen Einfluss haben.

Und damit zu meinem Preview-Fazit: Trials Rising erfindet das Motorrad nicht neu. Im Grunde spielt es sich noch genau so wie Trials HD. Trotzdem konnte mich auch der neueste Teil wieder schnell in seinen Bann ziehen. Das simple Spielprinzip in Kombination mit den abwechslungsreichen Strecken und der fairen aber steilen Lernkurve sowie dem eigenwilligen Humor der Entwickler motiviert immer wieder zu neuen Versuchen.

Mit mehr als 120 Strecken in der finalen Fassung dürfte auch für die Langzeitmotivation gesorgt sein – zumal die Aufträge mich dazu ermutigen, bereits gemeisterte Strecken unter vorgegebenen Sonderbedingungen nochmals anzugehen. Sehr gespannt bin ich auf den Koop-Modus. Das Tandem könnte für sehr viel Zusammenhalt, aber auch für jede Menge Zoff unter Freunden sorgen, wenn der eine wieder mal nicht das macht, was der andere gerade vorhat.