Dieser Sprechertext ist exklusiv für Premium-User, das Gleiche wird ab Ende Mai auch für die Audio-Fassung gelten.

Hallo, hier ist Dennis Hilla mit der Preview zu The Crew 2. In dem MMO-Open-World-Rennspiel von Ubisoft könnt ihr zu Land, zu Wasser und in der Luft um die Wette rasen. Dabei dürft ihr die kompletten USA – natürlich in einem verkleinerten Maßstab – bereisen. Ob Los Angeles, Las Vegas oder Miami, die Entwickler lassen euch zahlreiche große amerikanische Städte besuchen. Natürlich wurden die Metropolen ebenfalls nicht in Originalgröße umgesetzt, zudem hat das Team einige Anpassungen vorgenommen, um sie geeigneter für Flugzeug- und Bootsrennen zu machen. Ich konnte eine weit fortgeschrittene Preview-Version in Berlin probespielen, die Kosten für meine Anreise übernahm größtenteils Ubisoft.

Die Story von The Crew 2 wurde im Vergleich zum ersten Teil deutlich entschlackt. Eine Kamerafirma organisiert eine Reihe von Renn-Events, an der ihr als Geschwindigkeitsfanatiker teilnehmt. Ob per Auto, Flugzeug oder Boot ist dabei nebensächlich. Euren Charakter könnt ihr selbst gestalten und einkleiden.

Die Veranstaltungen werden in vier Kategorien eingeteilt, von denen jede eine bestimmte Familie in der Spielwelt repräsentiert. Siegt ihr bei einem Rennen, steigt ihr in der Gunst der entsprechenden Sippe auf und schaltet neue Boliden und Event-Arten frei. Außerdem gewinnt ihr Follower, die wie bei Watch Dogs 2 als Erfahrungspunkte fungieren. Außerdem füllt sich euer Konto mit Bucks – der Währung in The Crew 2. Nach jedem Rennen habt ihr zudem die Chance, neue Teile wie Reifen oder Getriebe für eure Gefährte zu erhalten, die etwa Geschwindigkeit oder Handling verbessern.

Bei der Sippe der "Pro-Racer" geht es um Geschwindigkeit, hier müsst ihr in knackigen Zeitrennen euer fahrerisches Können unter Beweis stellen. So organisieren sie beispielsweise die in The Crew 2 eingeführten Touring-Veranstaltungen, bei denen ihr in hochgezüchteten Super-Autos die perfekte Runde auf einer Renn-Strecke abliefern müsst. Ebenfalls bei dieser Gruppe nehmt ihr an den Speedboat-Herausforderungen Teil, bei dem die halsbrecherischen Geschwindigkeiten kurzerhand aufs Wasser verlegt wurden.

Bei den "Freestylern" ist der Name Programm. Es gilt beispielsweise im Hafen herumzudriften oder per Flugzeug möglichst spektakuläre Manöver hinzulegen. Also fliegt ihr Schrauben, Loopings oder kopfüber, bis euch schwindelig wird. Absolviert ihr vorgegebene Trickreihen, regnet es Extra-Punkte. Bis auf den wirklich nervigen Umstand, dass Loopings oft nicht gewertet werden, hat mir dieser Eventtyp eine Menge Spaß gemacht. Das liegt nicht zuletzt an der wirklich gut umgesetzten Flugzeug-Steuerung, bei der ich stets das Gefühl der vollen Kontrolle habe.

Bei der "Street-Racing"-Familie wird das Geschehen auf die Straßen der Städte verlegt. Ihr rauscht unter Missachtung jeglicher Verkehrsregeln durch die Metropolen, stets mit dem Ziel erster zu werden. Besonders gut hat mir hier gefallen, dass die Häuserblocks nicht extra abgesperrt wurden, sondern immer wieder Passanten auftauchen, die panisch auf die Seite springt, wenn ich ums Eck geschossen komme.

Die letzte Familie (und damit Renn-Kategorie) hört auf den Namen "Off Road". Ihr heizt mit Quads, Crossbikes oder Buggys durch unwegsames Gelände. Dabei kann es sich entweder um extra aufgeschüttete Dirt-Strecken handeln oder das Geschehen wird tatsächlich in die Walachei verlegt, wo ihr Felsen und Bäumen ausweichen oder große Sprünge über beispielsweise Abhänge vollführen müsst.

Die größte Änderung im Vergleich zum ersten Teil sind die Rennen in den drei Sphären Land, Wasser, Luft. Sie wurden sinnvoll in das bestehende Spielprinzip integriert. Während ihr im freien Modus durch die Spielwelt düst, könnt ihr jederzeit über den rechten Stick euer Gefährt wechseln. So dürft ihr euer Flugzeug beispielsweise beim Flug über einen See  per Knopfdruck in ein Rennboot verwandeln und platscht dann mehr oder minder sanft auf die Wasseroberfläche.

Wollt ihr vom Schiff aufs Auto wechseln, solltet ihr das nur tun, während ihr mit Karacho auf die Küste zubrettert, sonst säuft euer zu früh transformierter Wagen traurig ab, und ihr werdet respawnt. Unproblematisch ist jeweils der Wechsel von Schiff oder Auto zum Flugzeug. Eure favorisierte Rennmaschine für jede der drei Sphären wählt ihr im Menü aus eurem freigespielten Vorrat aus.

Diese neue Spielmechanik funktioniert problemlos und peppt die Open-World-Touren durch die Vielfalt an Möglichkeiten ordentlich auf.

Die Steuerung von The Crew 2 hat einen sehr starken Arcade-Einschlag. Am Anfang ist etwas Eingewöhnung nötig, sich auf die leicht schwammige Bedienung einzustellen, mehr als zwei, drei Rennen braucht es dafür aber nicht. Positiv aufgefallen ist mir, dass bei Bootsrennen die Wellen spürbaren Einfluss auf das Fahrverhalten haben. Das sorgt für einen angenehmen Realismus-Einschlag. Dieser wird allerdings durch die serienmäßig in jedem Fahrzeug verbauten Nitro-Boosts direkt wieder eliminiert.

Gut funktioniert nach meiner Antest-Erfahrung der MMO-Anteil des Racers. Mit mehreren Kollegen, die neben mir saßen, wurde ich in eine Crew gesteckt. Als diese absolvierten wir dann mehrere Rennen. Außer dem schönen Gefühl, gemeinsam um die Wette zu rasen, winken außerdem Boni für zusammen gefahrene oder geflogene Events.

Technisch macht The Crew 2 in der von mir gespielten Xbox-One-X-Version einen sauberen Eindruck. Die Motorengeräusche röhren schön wuchtig, die Reifen quietschen. ihr habt die Wahl aus allerlei Radiosendern, auf denen beispielsweise Rock-, Electro- oder Hip-Hop-Titel namhafter Künstler rotieren. Auch optisch braucht sich das Spiel nicht zu verstecken, die Autos sind schön detailliert und besonders bei Regen zeigen sich schicke Spiegelungen auf dem Lack. Mir persönlich hätte jedoch ein Schadensmodell mit merklichen Auswirkungen nach Crashs noch gut gefallen.

Zu meinem Preview-Fazit: The Crew 2 hat vor allem durch sein Spielprinzip „Zu Wasser, zu Land und in der Luft“ ein Alleinstellungsmerkmal. Der Wechsel zwischen den Boliden, Schiffen und Flugzeugen funktioniert richtig gut und ich muss mich tendenziell bei jedem Event auf ein anderes Erlebnis einstellen. Im einen Moment rausche ich Pirouetten drehend durch die Lüfte, im nächsten schieße ich auf einem Boot durch die Kanäle von Las Vegas.

Die Story plätschert seicht vor sich hin, die Figuren der einzelnen Familien sind für mich einfach zu blass und uninteressant. Glücklicherweise gibt es nicht allzu viele Zwischensequenzen. Am liebsten wäre mir, man könnte die Story ganz weglassen, sie hindert mich nur daran, sofort weiterzurasen!

Was noch etwas Sorgen bereitet, ist das starke Gummiband-Prinzip bei der KI. Wenn ich selbst mit einen vergleichsweise langsamen Ferrari 365 GTB4 Competizione von 1971 mit einem 2015er Mercedes-AMG GT3 mithalten kann, stimmt etwas nicht. Hoffentlich bekommen die Entwickler das noch besser austariert! Denn ansonsten steht Fans von Arcade-Racern ein packender und abwechslungsreicher Titel ins Haus.

Meine aktuelle Einschätzung zu The Crew 2 lautet entsprechend „Gut“. Diese Preview gibt es als Video, Audio und Text. Weitere Informationen zum Spiel erfahrt ihr auf GamersGlobal.de.

Lässige Drifts bringen euch Punkte bei den Freestylern.