Sniper - Ghost Warrior - Contracts 2

Sniper - Ghost Warrior - Contracts 2 Preview+

Scharfschützen-Nachfolger mit Potenzial

Dennis Hilla / 4. Mai 2021 - 15:00 — vor 2 Jahren aktualisiert
Steckbrief
PCPS4PS5XOneXbox X
Action
Egoshooter
ab 18
18
CI Games
Koch Media
04.06.2021
Link
Amazon (€): 19,99 (), 19,91 (), 19,95 (), 21,99 ()

Teaser

Seit etwas über zehn Jahren existiert die Reihe bereits, einen richtigen Hit gab es bisher nicht. Das erste Contracts konnte 2019 ebenfalls nicht überzeugen, der Nachfolger zeigt aber Potenzial.
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Alle Screenshots und Videoszenen stammen von GamersGlobal

Bisher konnte die Sniper - Ghost Warrior-Reihe von City Interactive sich nicht aus dem Mittelmaß befreien. So setzte Sniper - Ghost Warrior 3 (im Test, Note: 5.5) auf eine Open World, die aber belanglos und aufgesetzt wirkte. Sniper - Ghost Warrior - Contracts (im Test, Note: 5.5) hingegen strich dieses Feature wieder, krankte aber an mangelhafter technischer Umsetzung, einer mit „doof“ noch zahm beschriebenen KI und kaum Anreizen abseits der Hauptstory. Am 4. Juni 2021 wird mit Contracts 2 nun ein Nachfolger erscheinen, bei dem sich die Entwickler laut eigenen Aussagen das Feedback der Spieler zu Herz genommen haben. Ich konnte vorab eine Stunde lang spielen und mir selbst ein Bild davon machen, was CI Games alles geändert hat – oder eben nicht.

Im Gespräch mit Lead Creative Producer Kenton Fletcher und Executive Producer Tobias Heussner versicherten mir die beiden, man habe die KI einem Intelligenztraining unterzogen. Außerdem wolle man durch die Herausforderungen mehr Wiederspielwert schaffen und die so genannten Longshot-Levels seien als besonders spannende Missionen auf sehr hohe Distanz konzipiert. Die Ambitionen seitens der Entwickler sind also hoch und man wolle den Spielern ein launiges Sniper-Spiel bieten. Bei meinem Ausflug in die fiktive Zindah-Provinz habe ich zwar einige Ansätze davon bemerkt, allerdings hakt es besonders in einem Punkt noch. Welcher das ist und warum ich Contracts 2 trotzdem optimistisch entgegen blicke führe ich in dieser Preview aus.
Antwan ist zwar ein gutes Stück entfernt, das hilft ihm aber auch nicht beim Überleben.
 

In weiter Ferne

In meiner Stunde mit Sniper - Ghost Warrior - Contracts 2 habe ich prompt eine der neuen Longshot-Missionen vorgesetzt bekommen. Wurde euch im letzten Teil noch auf der Karte das Gebiet angezeigt, in dem sich euer Ziel befindet, gestaltet sich das in den neuen Abschnitten anders. Hier ist zwar auch ein Bereich definiert, allerdings sollt ihr von diesem aus auf euer Ziel feuern. Die Schussdistanz betrug in meinem Fall gute 1.100 Meter, was neben der Einberechnung von Wind und dem Abfall der Kugel auch andere Herausforderungen mit sich bringt. Zwar gibt es einige Hilfen im HUD, diese können aber nicht alles für euch übernehmen.

So musste ich bedenken, dass das Projektil etwa eine bis zwei Sekunden braucht, bis sie ihr Ziel überhaupt findet. Zudem wollte ich den Terroristen Antwan Zarza nicht einfach erschießen, sondern es etwas mehr nach einem Unfall aussehen lassen. Praktischerweise befand er sich in einem Containerhafen und ich konnte auch gleich einen riesigen Metallkasten wahrnehmen, der über einem Patrouillenweg an einem vergleichsweise windigen Haken baumelte. Also wartete ich, bis Zarza unter ihm hindurch schlenderte, feuert eine Kugel ab – und merkte, dass sich mein Ziel nicht direkt unter, sondern vielmehr hinter dem Container befand. Probleme, die auf eine weite Distanz auftreten können. Also setzte es doch einen sauberen Brusttreffer, seine Schergen konnten mich auf die Distanz nicht ausmachen. Zumal ich einen Heckenschützen auf dem Dach im Vornherein liquidiert hatte.
Selten eine gute Deckung in Videospielen: ein rotes Fass. Der Soldat wird gleich die Fetzen fliegen lassen.
 

Schlauer, aber nicht clever

Der Punkt, in dem ich noch immer viel Verbesserungspotenzial sehe, ist die künstliche Intelligenz. Zwar verhalten sich die Computergegner schon schlauer als noch im Vorgänger, geistige Überflieger sind sie aber immer noch nicht. Im Ansatz habe ich zwar gesehen, dass sie versucht haben mich zu flankieren, beziehungsweise im Fall des Kilometerschusses mich überhaupt auszumachen. Wenn sie dann aber hinter einem explosiven roten Fass in Deckung gehen oder wegen einem heruntergekrachten Schiffscontainer (siehe oben) nur müde mit den Schultern zucken, dann wage ich doch stark an ihrem mentalen Fassungsvermögen zu zweifeln.

Nun muss ich an dieser Stelle sagen, dass der von mir gespielte Build bereits einen Monat alt war. Bis zum Release im Juni kann sich also noch etwas tun. Und im Vergleich zum ersten Contracts scheinen mir die KI-Kameraden wahre Einsteins zu sein. Interessant wird aber zu sehen, wie sie sich in kleineren Gebieten verhalten. Denn auf einen Kilometer Entfernung fällt es nicht so ins Gewicht, wenn sie nicht anständig nach mir suchen.
Die Herausforderungen sind vielfältig und versprechen in der Theorie einen hohen Wiederspielwert.
 

Mehr Nebenaufgaben

Neu sind in Sniper - Ghost Warrior - Contracts 2 die Herausforderungen. Dabei handelt es sich um optionale Missionsziele, die euch bei Erfüllung mit Geld und Punkten für den Skilltree belohnen. Beispielsweise sollt ihr eure Ziele ausschalten, ohne dabei einen Alarm auszulösen. Oder ein gewisser Terrorist muss sterben, während er eine Ablenkung untersucht. Laut Kenton und Tobias müsse man die Missionen mehrfach angehen, um wirklich alle Herausforderungen erfolgreich abzuschließen. Im Zuge eines Durchgangs sei das laut den CI-Games-Mitarbeitern nicht möglich.

Außerdem gibt es nun einige versteckte Objekte in den Levels, wie bestimmte Tarnmuster. Diese findet ihr nur im entsprechenden Abschnitt und könnt sie nicht kaufen oder auf eine andere Art erhalten. Die Entwickler haben also einige Elemente implementiert, um die Langzeitmotivation der Spieler zu steigern.

Auf technischer Seite machte bereits diese frühe Fassung einen deutlich runderen Eindruck als der verbuggte Vorgänger. Optisch war das alles in sehr hohen Einstellungen auf dem PC auch sehr hübsch anzuschauen und auch sonst konnte ich keine großen Probleme feststellen.

Autor: Dennis Hilla (GamersGlobal)

 
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Meinung: Dennis Hilla

Ich war kein großer Fan vom ersten Sniper - Ghost Warrior - Contracts. Die Missionen liefen zu eintönig ab, die KI war teilweise schlicht katastrophal dämlich und die Nebenaufgaben haben keinerlei Anreiz geboten, sie wirklich anzugehen. Nach einer Stunde mit dem Nachfolger habe ich durchaus den Eindruck, dass CI Games sich die Kritikpunkte zu Herzen genommen hat. Dank den Herausforderungen erhöht sich der Wiederspielwert und die Longshot-Gebiete bringen etwas Abwechslung in den Scharfschützen-Alltag. Wenn ich ein Ziel in über einem Kilometer Entfernung anvisiere, die Luft anhalte und schließlich den Abzug drücke, dann kommt schon Spannung auf. Aktiviert sich darauf die erlösende Killcam weiß ich, der Treffer sitzt und es kommt ein kleines Hochgefühl auf.

Noch nicht restlos überzeug bin ich allerdings von der KI. Zwar haben mir der Lead Creative Producer Kenton Fletcher und Executive Producer Tobias Heussner versichert, dass man die Intelligenz der Gegner stark überarbeitet habe. So sollen sie den Spieler nun cleverer flankieren, nach einem vernommenen Schuss die Map absuchen und so weiter. Meinem Ersteindruck nach sind die Feinde aber noch immer nicht die hellsten Kugeln im Magazin. Es kann aber gut möglich sein, dass sich bis zum Release noch etwas tut. Abgesehen davon läuft Contracts 2 bereits in der Preview-Fassung deutlich stabiler als sein Vorgänger und so will ich dem Heckenschützenspiel aktuell einen guten ersten Eindruck attestieren.
 
Sniper G.W. Contracts 2
Vorläufiges Pro & Contra
  • Spannende Longshot-Abschnitte
  • Viele Upgrade-Möglichkeiten und Gadgets
  • Verbesserte KI...
  • Herausforderungen für Zusatzmotivation
  • Technischer Zustand scheint gut zu sein
  • Dauerhafte Markierung der Gegner macht vieles sehr leicht
  • ...die immer noch nicht clever ist
Aktuelle Einschätzung
Die Entwickler von CI Games betonen, dass sie aus den Fehlern beim ersten Contracts gelernt haben. Dem Ersteindruck nach scheint das auch wahr zu sein, auch wenn in Punkten wie KI noch einige Luft nach oben besteht. Alles in allem verspricht Contracts 2 aber ein gelungenes Scharfschützenspiel zu werden.
Gut
Aktueller Stand
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Dennis Hilla 4. Mai 2021 - 15:00 — vor 2 Jahren aktualisiert
Dennis Hilla 30 Pro-Gamer - P - 172404 - 4. Mai 2021 - 14:08 #

Viel Spaß beim Ansehen und Lesen!

rammmses 22 Motivator - P - 31667 - 4. Mai 2021 - 15:38 #

Das ist auch eine seltsam langlebige Reihe dafür, dass die bisher dem Vernehmen nach alle qualitativ sehr durchwachsen bis schlecht waren. Selbst gespielt habe ich noch nichts davon aufgrund der Reviews.

Benjamin Braun Freier Redakteur - 432642 - 4. Mai 2021 - 16:18 #

Komsumiere ich später mal. Langsam wäre es jedenfalls an der Zeit, dass City Interactive auch mal was halbwegs brauchbares liefert. Habe selbst deren Adventures, mit denen es anfing, zu gute Wertungen gegeben, da sie zumindest hübsch aussahen. Aber bei deren bisheriger Produktqualität muss man fast schon schwarzsehen. Aber mal schauen, vielleicht geht ja diesmal was.

Edit: Ein gutes Spiel hatten sie, aber ich befürchte, dass der selbstentwickelte Nachfolger, so er denn je kommen sollte, zu Lords of the Fallen nicht ansatzweise so gut wird wie der Erstling von Deck13.

Flammuss 21 AAA-Gamer - 28790 - 5. Mai 2021 - 15:45 #

Naja. Der letzte Teil der Reihe den ich gespielt habe, war Sniper Ghost Warrior 3. Das habe ich aber nur 3-4 Stunden gespielt und dann dank der grottigen KI beiseite gelegt.
Grafisch sieht das hier jetzt auch eher nach den Anfängen der PS4 Ära aus.

Maverick 34 GG-Veteran - - 1042529 - 5. Mai 2021 - 20:08 #

Ein paar Stunden mehr habe ich mit Sniper Ghost Warrior 3 schon verbracht, aber ganz bis zum Schluss habe ich es (im Gegensatz zu GW 1+2) auch nicht gespielt. ;)

TheRaffer 22 Motivator - - 37448 - 9. Mai 2021 - 8:22 #

Vielleicht hatte dieser eine Soldat bisher keine Gelegenheit ein Videospiel zu spielen und weiß nichts von roten Fässern und ihrer Wirkung?

Die KI klingt zumindest so, als wäre das Spiel was für mich :)

rammmses 22 Motivator - P - 31667 - 9. Mai 2021 - 11:16 #

Ich muss ja sagen, dass das eher keine sinnvolle Kritik am Spiel ist. Die KI ist ja in quasi allen Videospielen absichtlich so gemacht, dass die in die Nähe von roten Fässern gehen, denn die sind doch genau deswegen da, damit man die Gegner damit sprengen kann. Man stelle sich mal vor, wie eine "gute KI" erst einmal alle Fässer entsprechend aus der Basis schafft oder immer 20 Meter Sicherheitsabstand einhält. Das macht doch keinen Spaß.

TheRaffer 22 Motivator - - 37448 - 9. Mai 2021 - 13:12 #

Gutes Argument. Eine "echte" KI würde gar nicht erst rote Fässer mitten in die Basis stellen...