Brutaler Highscore-Prügler

Shadow of the Beast Preview

Benjamin Braun 8. Dezember 2015 - 12:05
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Großmutter, wieso hast du so ein großes Maul? Und so lange Zähne?
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Dicke Bosse

Die von den Machern oft genannte Parallele zur God of War-Reihe besteht neben der Brutalität in den großen Bossen, die uns am Ende der sieben Kapitel erwarten. Am Ende des düsteren Wüstensettings des vierten Kapitels stoßen wir etwa auf einen haushohen Fettkloß, der über ein paar fiese Spezialattacken verfügt. So kann er unter anderem Stachel aus dem Boden hochschießen lassen, prügelt mit seinen Fäusten auf den Boden oder zwingt uns mit einer wischenden Handbewegung zu einer schnellen Reaktion. Ähnlich wie bei diesem Boss ist das genaue Beobachten des Gegners wichtig, um die folgenden Angriffsart vorauszuahnen. Kommt der Stachelangriff müssen wir etwa per Rolle flink auf das kleine felsige Bodenstück gelangen. Bei anderen Attacken muss im richtigen Moment eine Ausweichrolle vollführt werden.

Manchmal stecken auch Speere im Boden, die wir im Kampf nutzen dürfen.
Das ist in der aktuellen Version nicht immer ganz so leicht zu erkennen oder viel mehr relativ spät. Beim Werwolf-Edngegner des Tutorial-Kapitels, der uns zufällig mit Sprung-, Ramm- oder Sturmangriffen angeht, wählten wir jedenfalls mehrfach genau die falsche Option. Das Timing ist zudem gerade bei den Bossen noch gewöhnungsbedürftig. Wir hatten teils das Gefühl, dass die Entwickler es mit Absicht so wenig intuitiv gestalten. Zur Herausforderung werden Kämpfe wie dieser aber wohl erst auf den höheren Schwierigkeitsgraden.

Zumindest auf dem niedrigsten, auf einen höheren zu wechseln erlaubte die Demo leider nicht, können wir uns beliebig oft wiederbeleben. Auf den höheren Stufen ist das nur eingeschränkt etwa auch in Form spezieller Sammelobjekte möglich. Shadow of the Beast zielt aber ohnehin vor allem auf Spieler ab, die Lust darauf haben, sich auf den Bestenlisten mit anderen zu messen. Für sie könnte das Actionspiel auch eine hohe Langzeitmotivation bereithalten. Halbwegs Genre-kundige Spieler aber haben nicht ganz so viel davon. Wie Mark O´Connor zugibt, können die sieben Kapitel wohl in etwa drei Stunden oder etwas mehr bewältigt werden.


Abwechslungsreicher Look

Shadow of the Beast setzt auf Epics Unreal Engine 4. Ursprünglich war mal eine andere Engine vorgesehen, wie uns O'Connor auf Nachfrage gegenüber andeutet. Ob das auch der Grund für die lange Pause nach der Ankündigung war, dazu gibt uns der Producer keine nähere Auskunft. Hässlich ist Shadow of the Beast gewiss nicht. Gerade die sporadisch anzutreffenden Wasserflächen im Hintergrund machen was her. Auch das sich im Wind wiegende Gras und allgemein der Detailgrad sind nicht schlecht. Mit Unreal-4-Spielen wie The Vanishing of Ethan Carter allerdings kann sich Shadow of the Beast nicht messen, zumal es in der Demo noch teils sehr deutliche Probleme mit der Beleuchtung gibt und einige der Texturen gröber wirken, als es sein müsste.

Gut, dass es in der Wüste nicht regnet, andernfalls könnten wir hier ertrinken...
Gemessen an den beiden von uns für diese Preview gespielten Levels scheinen aber Vielfalt und Abwechslungsreichtum gegeben zu sein. Was uns genau für Settings in den übrigens Spielabschnitten erwarten, verriet uns der Entwickler allerdings noch nicht. Ebenfalls noch nicht einschätzen können wir den, wie Sony es nennt, "asynchronen Mehrspielermodus". Dabei handelt es sich offenbar eher um ein Community-Feature, bei dem man seinen Freunden etwa Hilfsobjekte virtuell übermitteln kann, ihnen zeitversetzt an besonders kniffligen Stellen hilft oder auch gegen deren Bestleistungen antritt. Zu viel sollte man vom "Mehrspielermodus" aber wohl eher nicht erwarten.

Zaleks Challenges versprechen vielleicht etwas mehr Langzeitmotivation. Dabei handelt es sich offenbar um eine Art Horde-Modus.

Kamera ab!

Die Inszenierung der Action ist solide, aber wenig weltbewegend: hier mal eine liveberechnete Cutscene, dort ein hübscher Kameraschwenk. In einer Fluchtpassage zoomt die Kamera weiter heraus, so ähnlich, wie wir das auch aus God of War kennen, nur eben mit den begrenzten Mitteln eines kleinen Entwicklerstudios umgesetzt. Schlecht ist das alles nicht, aber Shadow of the Beast wird es selbst bei den Kennern der Amiga-Originale nicht leicht haben, in Sachen Präsentation und Wow-Effekt für Begeisterungssprünge zu sorgen.

Autor: Benjamin Braun / Redaktion: Jörg Langer (GamersGlobal)

Meinung: Benjamin Braun

Ich hatte Shadow of the Beast ja bereits auf der E3 im Juni gespielt. Das war ganz nett, aber auch kein Knaller – so ähnlich, wie man das auch von den Amiga-Originalen sagen könnte. Daran hat sich nach den ausführlicheren Eindrücken auf einem Event in München wenig verändert. Ich habe schon Lust darauf, es zu spielen – vor allem um zu sehen, ob da noch was kommt oder ich im Prinzip schon alles gesehen habe. Dennoch bleiben bei mir große Zweifel daran, dass nach einem Durchgang die Motivation für einen zweiten da sein wird. Eine laut den Entwicklern grob dreistündige Kampagne sagt ja nichts über die Qualität aus, aber ob drei Stunden die veranschlagten 20 Euro wert sind?

Wer hingegen total erpicht, darauf ist, sich einen Wettstreit in den Bestenlisten zu liefern, egal ob mit Freunden oder Fremden, der kann eventuell deutlich mehr Motivation und auch Spielzeit aus dem Titel herauskitzeln. Wird Shadow of the Beast ein Pflichttitel für die PS4? Sicherlich nicht. Aber wer blutige Action und eine Mischung aus Prügeln, Bosskämpfen und Jump-and-Run-Einlagen mag, der kann den Titel ja mal im Auge behalten.

Shadow of the Beast
Vorläufiges Pro & Contra
  • Recht vielschichtiges Kampfsystem...
  • Taktische Bosskämpfe
  • Abwechslungsreiche Level-Settings
  • Schon auf "leicht" kein Selbstläufer
  • ... dessen Timing teils nicht intuitiv wirkt
  • Kampagne soll ziemlich kurz werden
Aktuelle Einschätzung
Shadow of the Beast richtet sich gewiss nicht nur an Fans der Vorlage, aber auch bei denen wird das Spiel es nicht leicht haben, sie zu überzeugen. Schlecht ist das Spiel nicht, aber richtig gut eben auch nicht. Aktuell rechnen wir mit einem durchschnittlichen Titel, bei dem aber noch Restchancen für eine positive Überraschung bleiben.
Befriedigend
Aktueller Stand
  • Aktuelle Beta-Version (PS4)
Benjamin Braun 8. Dezember 2015 - 12:05
Benjamin Braun Freier Redakteur - 440060 - 8. Dezember 2015 - 12:05 #

Viel Spaß beim Lesen!

Dark Souls ist Gott 13 Koop-Gamer - 1461 - 8. Dezember 2015 - 12:10 #

Hab's auf der gamescom mal angespielt und fand das Gameplay gaaaanz furchtbar. Repetitiv, keine Tiefe. Scheußlich. Die Amiga Version sah seinerzeit wenigstens noch gut aus, aber in der aktuellen Generation lockt die Präsentation des Neuaufgusses kein Schwein hinterm Ofen vor. Schade, hätte mir bei dem Namen etwas größeres gewünscht.

Scorp.ius 17 Shapeshifter - 8303 - 8. Dezember 2015 - 21:01 #

zur tollen Optik kam ja auch noch der großartige Soundtrack :D

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36173 - 8. Dezember 2015 - 12:12 #

Irgendwie schade was aus den Santa Monica Studios geworden ist. Die ersten drei God of War-Spiele waren unglaublich gut, aber danach kam nicht mehr viel. Eines ihrer großen Projekte wurde ja angeblich gecancelt weil es Destiny zu ähnlich war.

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440060 - 8. Dezember 2015 - 13:26 #

Die Santa Monica Studios haben mit Shadow of the Beast nichts zu tun, jedenfalls nicht, dass ich wüsste. Entwickler ist Heavy Spectrum Entertainment Labs, ein kleines Indie-Studio in der Nähe von London.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36173 - 8. Dezember 2015 - 14:05 #

Danke für die Richtigstellung. Es gibt ja auch einige Projekte wie The Unfinished Swan, wo sie nur assistiert haben, vielleicht hab ich es deswegen verwechselt.

Marulez 16 Übertalent - 4682 - 8. Dezember 2015 - 12:16 #

Sieht echt gut aus denb Screens. Kann mich noch an das Original auf den Amiga 500 erinnern. Das war echt mal schwer das Spiel ;)

draiba 13 Koop-Gamer - 1373 - 8. Dezember 2015 - 13:07 #

Warum wird nicht mit einem Satz auf den Soundtrack eingegangen? Das war beim Original doch das herausstechende Merkmal. Oder hab ich was überlesen?

Sciron 20 Gold-Gamer - 24181 - 8. Dezember 2015 - 12:25 #

Schon auf dem Amiga lebte SotB immer von drei Elementen: Grafik, Soundtrack und Atmosphäre. Das Gameplay war seit jeher Rotz. Wenn man in den Kategorien wieder Punkten kann, dürfte man es zumindest als originalgetreues Remake bezeichnen. Nur ob das in der heutigen Zeit noch jemanden begeistern kann, daran kann man seine Zweifel haben.

maddccat 19 Megatalent - 14112 - 8. Dezember 2015 - 20:05 #

Rotz? Das Gameplay war wie verdammt viele Spiele dieser Zeit...

Sciron 20 Gold-Gamer - 24181 - 8. Dezember 2015 - 20:07 #

...verkannt? ;)

Punisher 22 Motivator - P - 32221 - 9. Dezember 2015 - 8:21 #

Aus heutiger Sicht ziemlicher Rotz. :)

Peter Verdi 17 Shapeshifter - - 8348 - 9. Dezember 2015 - 23:37 #

Naja, das Gameplay war meiner Meinung nach auch damals nicht unbedingt das Gelbe vom Ei und es gab bspw. schon so EINIGE C64-Spiele, die spielerisch weit mehr auf dem Kasten hatten als dieser Amiga-Titel. Auch die Power Play hat's damals (soweit ich mich erinnern kann) sehr, sehr durchschnittlich bewertet. Zudem hat sich's auch nicht wirklich sonderlich gut gespielt. Für mich definitiv einer dieser Titel, bei dem ich mich wundere, warum man sich heutzutage (so gern?) noch daran erinnert...

maddccat 19 Megatalent - 14112 - 10. Dezember 2015 - 7:55 #

Natürlich gab es die, bestreitet ja auch keiner. Nur gab es eben auch viel Ähnliches und wirklichen "Rotz". ;) Shadow of the Beast hatte eine tolle Präsentation und halt durchschnittliches, aber herausforderndes Gameplay. War okay, wir hatten Spaß damit. An Rebel Assault denken die Spieler (mich eingeschlossen) auch gern zurück, dabei war das Gameplay noch viel schlechter und simpler. Ein Spiel muss nicht perfekt sein, um es zu mögen oder in guter Erinnerung zu bleiben.

Sciron 20 Gold-Gamer - 24181 - 10. Dezember 2015 - 8:32 #

Also im Vergleich mit grob ähnlichen "Plattformern" auf'm Amiga wie z.B. Gods, Flashback, Lionheart, Soccer Kid etc. spielte sich SotB extrem sperrig und undynamisch. Nicht unzumutbar, aber deutlich unter dem Niveau-Standard. Neben Rise of the Robots einer der größten Grafikblender seiner Zeit ;).

maddccat 19 Megatalent - 14112 - 10. Dezember 2015 - 14:44 #

Sperrig? Kein Stück, oder wir haben verschiedene Auffassungen davon, was unter den Begriff fällt. Spielte sich simpel und intuitiv - war nur nicht einfach. Unter ähnlich Durchschnittlich oder schlechter verbuche ich für mich z.B. Thundercats (grausame Steuerung) oder die miese Amiga Version von Altered Beast. Da war nicht mal die Grafik schön.^^

Sierra 27 Spiele-Experte - 84766 - 8. Dezember 2015 - 12:28 #

Danke für die Preview. Das scheint nichts für mich zu sein.

Jürgen (unregistriert) 8. Dezember 2015 - 15:13 #

Ich hab' ein wenig reingelesen und mir das letzte Bild angeschaut. Danke, aber Nein danke. Das sieht mir (für mich) zu brutal aus.

Unregistrierbar 18 Doppel-Voter - 10829 - 8. Dezember 2015 - 12:43 #

Zum 1. Bild auf Seite 2: von wegen "Shadow" ... NUMBER of the Beast featuring Eddie.

Weizegger 13 Koop-Gamer - 1482 - 8. Dezember 2015 - 15:15 #

Ich hab immer GEWALTIGE Kopfschmerzen bekommen als ich das auf dem Amiga gezockt habe. Ging das noch jemandem so? Ich glaub das war bei allen Psygnosys-Spielen so bei mir...

maddccat 19 Megatalent - 14112 - 8. Dezember 2015 - 20:03 #

Daran kann ich mich jedenfalls nicht erinnern. Wobei, eines der letzten oder vielleicht sogar das letzte Level war bei uns kaputt. Irgendwas stimmte da mit der Optik nicht, alle Farben total komisch/falsch und pixelig bunt. Da könnten Kopfschmerzen vorgekommen sein.^^ Egal, wurde trotzdem durchgespielt. =)

jonsn01 10 Kommunikator - 430 - 8. Dezember 2015 - 16:25 #

Mir gefällt dieses Game wirklich gut! Grafikmäßig ein echter Hingucker; für meinen Geschmack etwas gar zu viel Blut in den Gameplays zu sehen, aber im Großen und Ganzen eine Kaufüberlegung wert.

immerwütend 22 Motivator - 31893 - 8. Dezember 2015 - 16:33 #

Scheint ja doch nach dem Original zu kommen... dann bin ich weg.

Strangelove 17 Shapeshifter - P - 6570 - 8. Dezember 2015 - 20:06 #

worden würde
Werwolf-Edngegner
Genre-kundige

Posting kann dann gelöscht werden.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 468612 - 9. Dezember 2015 - 11:29 #

Bitte benutze die "Fehler melden"-Funktion, oben rechts am Beginn der Kommentarspalte.

Strangelove 17 Shapeshifter - P - 6570 - 9. Dezember 2015 - 17:12 #

OK erledigt, kann gelöscht werden.
Wobei ich schwören könnte, dass der Fehler melden Button gestern abend nicht da gewesen ist!?

Old Lion 27 Spiele-Experte - 77783 - 15. Dezember 2015 - 11:31 #

Naja, korrigiert werden die Fehler dadurch aktuell auch nicht, wie es scheint!

subert 10 Kommunikator - 510 - 28. Dezember 2015 - 16:28 #

Danke fur spiel test