Sammelkarten à la Minecraft

Scrolls Preview

Nach dem Überraschungshit Minecraft will das Entwicklerteam Mojang mit dem digitalen Sammelkartenspiel Scrolls die Erfolgsgeschichte fortsetzen. Gelingt den Schweden erneut ein Meilenstein der Videospielegeschichte oder backen sie dieses Mal kleinere Brötchen ... ähm ... Schriftrollen.
Karsten Scholz 8. Januar 2014 - 17:37 — vor 10 Jahren aktualisiert
Dieser Inhalt wäre ohne die Premium-User nicht finanzierbar. Doch wir brauchen dringend mehr Unterstützer: Hilf auch du mit!
Eines muss man dem Team von Markus Persson, als "Notch" bekannt, lassen: Mit dem Bauklötzchen-Phänomen Minecraft haben die Indie-Entwickler den Nerv vieler Spieler getroffen und sich einen Platz in der Geschichte der Videospiele gesichert - allein bis Oktober 2013 verkauften sie 33 Millionen Kopien ihres Spiels. Nach einem derart erfolgreichen Einstieg ist es natürlich schwer, die Messlatte mit dem nächsten Projekt noch höher anzusetzen. Umso spannender ist es, dass die Jungs von Mojang erneut ihr eigenes Ding durchziehen und einfach machen, wozu sie wirklich Lust haben: ein virtuelles Sammelkartenspiel namens Scrolls, das die Mechaniken von Spielen wie Magic - The Gathering mit taktischen Rundenkämpfen verbindet, die an die Heroes-of-Might-and-Magic-Serie erinnern. Aktuell befindet sich das Trading-Card-Game (kurz TCG) in einer pseudo-offenen Testphase, in die ihr euch, wie in Minecraft damals auch, mit rund 15 Euro einkaufen könnt. Ob sich die Investition lohnt und wie gut sich Scrolls in der aktuellen Version schlägt, erfahrt ihr in unserer Vorschau.

Trefft eure WahlWenn ihr Scrolls das erste Mal startet, müsst ihr euch für eines von vier vorgefertigten Kartendecks entscheiden. "Growth" setzt auf günstige Kreaturen, mit denen ihr bereits früh im Spiel Druck auf euren Gegenüber ausüben könnt. "Order" verlässt sich auf starke Karten-Synergien, bei denen es vor allem auf das richtige Timing ankommt. Das "Energy"-Deck ballert aus allen Rohren und die "Decay"-Spielweise opfert auch schon mal die eigenen Kreaturen, um enormen Schaden zu verursachen. Überlegt gut, welche Taktik zu euch passt, denn ihr müsst einige Zeit mit dieser Spielweise zurechtkommen.

Die drei nicht gewählten Decks schaltet ihr euch später im Ingame-Store frei. Entweder mit der Spielwährung Gold oder mit Shards, die ihr für ein paar investierte Euros erhaltet. Zwischen 3,30 und 4,30 Euro müsst ihr für die Basisdecks einplanen, aber auch der Goldbetrag ist schnell angesammelt. Ihr könnt zudem einzelne Schriftrollen respektive Pakete mit jeweils zehn Karten kaufen und so eure Sammlung im Kleinen erweitern. Auch hier sind die Goldpreise so niedrig angesetzt, dass auch Spieler mit wenig Zeit nicht zwingend Geld ins Spiel stecken müssen, um Spaß haben zu können. Mit den frisch eingekauften Karten optimiert ihr euer anfangs ausgewähltes Starterdeck. Später kombiniert ihr die verschiedenen Spielweisen zu einem aggressiven Growth/Order-Mix oder einer Decay/Energy-Zerstörungsorgie. Im sogenannten "Deck-Builder" stellt ihr euch per "Drag and Drop" und dank diverser Filter- und Sortiermöglichkeiten schnell neue Decks zusammen.

So spielt sich Scrolls
In den Trials müsst ihr euch unter anderem dieser Hasenplage stellen.
In einem kurzen Tutorial erfahrt ihr die grundsätzlichen Mechaniken des Spiels: Jeder Duellant besitzt einen aus 15 Hexfeldern bestehenden Bereich, auf dem er seine Truppen und Verteidigungsbollwerke platzieren darf. Die Positionierung der Soldaten ist überaus wichtig, da die Einheiten nur in gerader Linie attackieren dürfen, dabei wird immer der Feind zuerst ins Visier genommen, der am weitesten vorne steht. Am Ende jeder Reihe steht jeweils ein Götze, insgesamt fünf auf jeder Seite. Ziel ist es, drei der fünf Steinsäulen vollständig zu zerstören. Es gibt also keinen Helden im Hintergrun
Anzeigen/v
d wie in Magic oder Hearthstone, dessen Lebenspunkte ihr auf null schlagen müsst. Stattdessen räumt ihr sämtliche Verteidiger einer Reihe aus dem Weg, damit ihr ungehindert Zugang zu den gegnerischen Götzen erhaltet. Gleichzeitig dürft ihr natürlich eure eigenen Reihen nicht ungeschützt lassen.

Auf den ersten Blick klingt das Spielprinzip von Scrolls recht simpel, doch offenbaren bereits die ersten Partien eine taktische Tiefe, die mit den etablierten TCG-Marken durchaus mithalten kann. So müsst ihr erst einmal die notwendigen Ressourcen aufbringen, um überhaupt eine Schriftrolle wirken zu dürfen. Für einen Ressourcenschub müsst ihr jedoch zwingend eine Handkarte opfern, ihr steht also jede Runde vor einer kniffligen Entscheidung: Auf welche Kreaturen und Zauber könnt ihr verzichten? Bei Decks mit mehreren Kartentypen verschärft sich die Handhabung der Ressourcen, weil ihr für Growth-Karten eine andere Ressource benötigt als für Energy-Rollen. Alternativ investiert ihr eure weggeworfene Karte in zwei neue Schriftrollen, was vor allem im späteren Verlauf das Tempo der Partie hochhält. Kommen wir als nächstes zu den Kämpfen...
Der Deck-Builder wirkt auf den ersten Blick konfus, steuert sich aber dank Filter- und Sortiermöglichkeiten sehr intuitiv.
Jörg Langer Chefredakteur - P - 469820 - 8. Januar 2014 - 17:41 #

Viel Spaß!

Stonecutter 22 Motivator - P - 31862 - 8. Januar 2014 - 17:41 #

Bin kein Fan von solchen Spielen, es hat mir jedenfalls besser gefallen als Hearthstone, vor allem das Kampfsystem ist abwechslungsreicher.

DerMitDemBlunt 14 Komm-Experte - 2483 - 8. Januar 2014 - 17:59 #

spiels seit frühe Beta und macht echt laune. Ne gute Mischung aus Heroes und Hearthstone.

Cloud (unregistriert) 8. Januar 2014 - 18:03 #

Dito. Inzwischen ist es mir aber zu zeitaufwändig geworden, um im MP wirklich gut mithalten zu können. Ich hoffe deswegen auf eine gute Singleplayer-Kampagne, die eigentlich schon vor Ewigkeiten angekündigt wurde.

Skeptiker (unregistriert) 8. Januar 2014 - 18:02 #

Als ich mit meinem optimierten Deck begann, sogar gegen die KI dauernd verloren habe, passierte das gleiche mit meiner Lust am Spiel - auch die ging verloren.
Ist jetzt auch schon ein paar Monate her - die 4. Fraktion kenne ich noch gar nicht ...

Mr. Tchijf 17 Shapeshifter - - 6438 - 8. Januar 2014 - 18:34 #

Ging mir ähnlich. Hab dann auch irgendwann die Lust verloren, weil ich nicht ewig Zeit in das Austüfteln der Decks stecken wollte. Hinzu kam, dass ich teils das Gefühl hatte, gegen enorm starke Decks zu spielen.

vicbrother (unregistriert) 8. Januar 2014 - 18:15 #

Zuviel Zufall. Mich spricht da "Mage Wars" http://www.pegasus.de/mage-wars/ mehr an.

Christoph 18 Doppel-Voter - P - 10234 - 8. Januar 2014 - 18:49 #

Äh. Da ist nur ein Bild, aber kein Text.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469820 - 8. Januar 2014 - 19:57 #

Das kam durch eine nachträgliche Änderung, jetzt ist alles wieder okay.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 8. Januar 2014 - 20:16 #

Und ich hab die ganze Zeit versucht, die geheime Botschaft in dem Bild zu erkennen ...

Jonas S. 21 AAA-Gamer - P - 25071 - 8. Januar 2014 - 20:37 #

Sicher wird sich Scrolls nicht so oft wie Minecraft verkaufen, ich denke aber das ist auch gar nicht das Ziel von Mojang.
Sie machen einfach die Spiele die ihnen gefällt und sie vielleicht selber gerne spielen würden und das ist der kleine aber feine Unterschied zu den börsennotierten Publishern die damit Geld scheffeln müssen um ihre Anleger und Investoren ruhig zu stellen.
Ich denke ich werde mir Scrolls irgendwann holen.

Moriarty1779 19 Megatalent - - 17153 - 8. Januar 2014 - 21:04 #

Irgendwie finde ich es absolut nervig, dass bei System immer "andere" steht, und man immer recherchieren muss, ob das "Mac" heisst. Und das, obwohl der alte Apple II einen ehrwürdigen Platz in der Spielegeschichte hat! Außerdem sind die Zeiten vorbei, wo nur drei Titel pro Jahr auf dem Mac erscheinen - gerade Indie-Titel erscheinen heute fast immer auf beiden Plattformen - siehe auch Steam!

Sancta 15 Kenner - 3295 - 8. Januar 2014 - 21:10 #

Korrekt. Finde PC als Bezeichnung ohnehin falsch. Mac ist auch ein PC. Und eine Linux Rechner ist auch (fast immer) ein PC. Es sollte Windows, Linux und MacOS heißen, denn nicht jeder PC besitzer ist auch Windows User.

Vampiro Freier Redakteur - - 121643 - 8. Januar 2014 - 21:06 #

Das Spiel ist sehr geil.

Die Deckbeschreibungen am Anfang kann man aber in die Tonne kloppen. Wer denkt mit Growth gibt es eine schnelle, aggressive Eröffnung, hat sich getäuscht. Bis man ein schnelles Growth Deck zusammenstellen kann vergeht einiges an Zeit (es gibt 2 Einheiten, die instant angreifen können - 1 ein Ressourcen Wolf und ein 5 Ressourcen Krieger - man darf jede Scroll maximal 3 Mal im Deck haben; kombinieren muss man mit Mangy Wölfen, spielt man die, können die existierenden Wölfe direkt angreifen...). Die besten Speed Decks gegen die ich bisher spielte waren ein Energy Deck und die Decay Decks.

Als Anfänger sieht man mit seinen Karten gegen ein gescheites Decay Deck kein Land. Das merkt man aber und muss dann Karten kaufen - am besten bei Mitspielern. Da gibts ein tolles System (mit Liveticker im Browser). Das muss man auch machen.

Selbst wenn man mehr Karten hat, wird es lange dauern, bis man wirklich das Deck spielen kann, das man spielen will. Das ist ja Teil des Spaßes an einem Sammelkartenspiel.

Insgesamt ist das Spiel ok gebalanced. Allerdings dürfte Decay momentan etwas OP sein, alle Topspieler spielen Decay.

Sancta 15 Kenner - 3295 - 8. Januar 2014 - 21:12 #

Geiles Posting. Ich habe kein Wort verstanden, obwohl ich deutsche Grammatik erkennen konnte ;-)

Vampiro Freier Redakteur - - 121643 - 8. Januar 2014 - 21:25 #

Sorry :-D

Deck = die Karten, mit denen du eine Partie bestreitest. Man kann sie sich selbst zusammenstellen. Jede Karte darf maximal 3 Mal drin sein (also z.B. 3 Mal "Fertile Soil"). Insgesamt müssen es mindestens 50 Karten (Scrolls) sein.

"ein/fünf Ressourcen xy" - soviele Ressourcen kostet es, die Kreatur zu beschwören.

Mangy Wolf - ist der Name einer Kreatur. Spielt man die aus, wird der Counter (siehe Preview) deiner Wölfe aus 0 gesetzt = sie können nach deinem Zug (bevor der Gegner dran ist) angreifen.

Energy (so eine Art Steampunk, viel Fernkampf, Maschinen, Zerstörungszauber), Decay (Untote, Gifte, Selbstopfer, Monster), Growth (Naturkram wie Wölfe und Stammeskrieger) und Order (Soldaten, oft Bonus wenn gut aufgestellt) sind die vier verschiedenen Kartentypen die es gibt.

Decay = op = overpowered ==> alle zumindest top 10 Spieler machen das mit einem Decay Deck. Spricht zumindest dafür, dass die Balance nicht so top ist.

Karsten Scholz Freier Redakteur - 15196 - 8. Januar 2014 - 21:27 #

Naja, für die Tonne kann schon alleine deswegen nicht sein, weil die Entwickler in der Deckbeschreibung (sieht man auch schön auf dem Screenshot auf der ersten Seite) ebenfalls davon sprechen, dass man mit Growth schnell attackieren kann. Muss aber zugeben, dass ich bisher sehr selten gegen Energy/Decay-Decks gespielt hab. Die meisten Gegner spielten bisher Growth oder Order - hab aber sicherlich noch nicht so viele Stunden ins Spiel gesteckt wie du.

Vampiro Freier Redakteur - - 121643 - 8. Januar 2014 - 21:31 #

Ja, nur ist das halt nicht (mehr?) so. Mit dem Startdeck geht es jedenfalls nicht. Man kann sich aber später ein solches Deck zusammenstellen, was dann aus v.a. Wölfen (dazu noch Kinfolk Brave - die haben einen Timer von 1, greifen also jede Runde an) bestehen muss. Die muss man sich aber alle erstmal ertauschen/kaufen (am besten im Spielerhandel). Ich war jedenfalls ziemlich frustriert mit dem Growth Beginn (weil er nicht der Beschreibung entsprach).

Gute, günstige Kreaturen gibt es auch und gerade bei Decay und Energy (gegen ein Energydeck spielte ich zweimal in Folge, KEIN Land gesehen).

War übrigens nicht als Kritik gemeint, sondern als Hinweis dass man die offzielle Beschreibung mit Vorsicht genießen sollte :)

Sancta 15 Kenner - 3295 - 8. Januar 2014 - 21:07 #

Im Fazit steht sinngemäß: Simpler Magic Klon. Paar Zeilen drunter: ...kein simpler Magic Klon. Ich such mir eins davon aus :-)

Karsten Scholz Freier Redakteur - 15196 - 8. Januar 2014 - 21:17 #

Jup, da ist was beim Einpflegen durcheinander geraten - Scrolls ist kein! simpler Magic-Klon ;-)

Vampiro Freier Redakteur - - 121643 - 8. Januar 2014 - 21:19 #

Ach so, noch eine kurze Ergänzung:

1. Ressourcen kriegt man nicht nur durch das Opfern von Karten (der Ressourcenpool erhöht sich, sie werden am Anfang jeder Runde aufgefüllt; heißt wenn man nur Karten mit Max 3 Ressourcenerfordernis im Deck hat, muss man nur 3 Mal opfern). Es gibt auch Structures (Memorials) die die Ressourcen erhöhen. Das ist besonders geil wenn man mixed Decks spielt. Sie halten auch einem normalen Angriff stand.
Nach dem Opfern werden Karten übrigens abgelegt - hat man seinen Stapel durch, kann man sie wieder ziehen. Also sollte man hochressourcige Karten am Anfang eigentlich opfern (zumal man von den Key-Karten meist später eh 2-3 im Deck hat).
Außerdem bringen manche Kreaturen Ressourcen, z.B. wenn sie sterben.

2. Sehr geil ist, wenn man den gegnerischen Timer hochzählen lässt :-D

3. Es gibt SAUVIELE geile Kombinationsmöglichkeiten der Karten - und entsprechende Gegenmaßnahmen für viele/alle.

4. Es gibt Karten, die ein Spiel komplett kippen können. Die hat man als Anfänger nicht.

5. Später erhält man Karten in der Regel NICHT mehr durchs Opfern, sondern muss darauf achten, dass man sie anders bekommt. z.B. gibt es Kreaturen die einem ne Karte geben wenn man sie ausspielt oder wenn der Timer unten ist, Strukturen und vor allem Zauber. Beispiel: Growth hat eine Karte "Fertile Soil", kostet 5 (?4?) Ressources. Man opfert dann eine Kreatur und kann 3 Karten ziehen. Das ist dann doppelt geil, wenn man eine Kreatur opfert die im nächsten Zug eh getötet würde oder auf der viele negative Sprüche liegen (z.B. vergiftet nebenstehende Kreaturen).

Karsten Scholz Freier Redakteur - 15196 - 8. Januar 2014 - 21:23 #

Gute Ergänzungen - vielen Dank :-) Fertile Soil kostet vier Ressourcen ;-) Hab die Karte auch in meinem Deck, sehr gutes Teil. :-D

Vampiro Freier Redakteur - - 121643 - 8. Januar 2014 - 21:39 #

Erstmal noch vielen Dank für die sehr schöne Preview!

Ja, die ist der Hammer!

Am liebsten spielte ich eigentlich zuletzt Order/Growth (mit den Memorials), und dank Fertile Soils und Callback konnte ich endlich mal was gegen Blight machen ;)

Hat bei mir übrigens ganz schön gedauert bis ich mitbekam, dass die geopferten Scrolls später wiederkommen :D

Woran ich noch tüftel ist ein Memorial Deck, sprich Energy/Growth/Order. Nach einem tollen Sieg lief es nicht mehr so gut, da muss ich noch viel tunen. Die Memorials pumpen einen voll mit Ressourcen, schützen die eigenen Einheiten. Dazu nimmt man paar billige (1-2 Ressourcen Einheiten) Kreaturen und ein paar echt teure (die man idealerweise anfangs zieht und opfert). Da bin ich noch ne ganze Ecke weg von der perfekten Mischung :)

Was auch meine Erfahrung ist, ist dass sich das aufpumpen von Einheiten später gar nicht mehr so sehr lohnt (außer vielleicht sie ist richtig aufgepumpt), da z.B. Energy Zauber hat die bis zu 4 Schaden machen und Decay ja auch einen Zauber hat, der eine Kreatur einfach tötet (von dieser Frau mit der vergifteten Lanze mal ganz abgesehen).

Sehr cool ist aber wenn man "xy Faith" (?) hat, was den Timer hochzählt (aber 1 Schaden macht), gepaart mit "heilt 1 Punkt pro Runde", oder aber auf einem Barbar (der heilt sowieso 1 Punkt/Runde) oder der Statue, die sich 1 Punkt heilt :) Konnte das aber noch nicht sinnvoll machen, habe auch erst 2 Barbaren.

Hohlfrucht (unregistriert) 9. Januar 2014 - 11:31 #

Wow, es kommt wohl wirklich alles immer wieder. In den 90ern gabs ja auch plötzlich diese riesige Magic Welle und Jeder wollte es plötzlich spielen. Jetzt gibt es also nach Hearthstone noch Scrolls.
Leider hab' ich schon in den 90ern gemerkt, dass diese Sammelkartenspiele nichts für mich sind.

Nachtfischer 16 Übertalent - 5634 - 9. Januar 2014 - 13:25 #

Digitale CCGs passen einfach aus finanzieller Sicht (leider) super zum neumodischen "In-App-Purchase"- bzw. F2P-Konzept.

Zum Spiel selbst: Taktisch nicht uninteressant, aber unendlich verwässert: Das Glück beim Kartenziehen ("luck of the draw") lasse ich mir ja gerade noch gefallen. Aber kombiniert mit der notwendigen Asymmetrie der Decks (die jedoch nicht notwendigerweise aus kontinuierlich besserem Spielen resultiert) und dem nie endenden Verlangen nach neuem Content (von beidem leben CCGs eben) sowie dem damit gleich schonmal im Vorhinein über den Haufen geworfenen Balancing, ist mir das zuviel Verzerrung des tatsächlich involvierten Skills bzw. des System-Feedbacks. Zumindest langfristig ist das Spiel daher für mich uninteressant. Und das ist, was für mich primär zählt.

vicbrother (unregistriert) 9. Januar 2014 - 14:19 #

Wobei das Kartenziehen nicht sein müsste, schau dir mal Mage Wars (link siehe oben) an: Da nutzt man ein Zauberbuch (=zusammengestelltes Deck) mit voller Auswahlfreiheit.

Nachtfischer 16 Übertalent - 5634 - 9. Januar 2014 - 16:05 #

Ja, das kenne ich. Und finde es genau deshalb auch sehr viel interessanter als vergleichbare Titel (Summoner Wars wird da ja gern genannt). Auch wenn natürlich das Würfeln wieder eine Menge Glücksvarianz reinbringt (Summoner Wars hat das aber _zusätzlich_ zum Kartenziehen).

Sind aber beides keine CCGs, oder? Meins Wissens nur regelmäßig (standardisiert) erweiterte Kartenspiele. "Living Card Games", wenn man sie so nennen möchte.

vicbrother (unregistriert) 9. Januar 2014 - 17:06 #

ichw eiss nicht ob es CCGs sind, ich kenne die Definition nicht. Es gibt jedenfalls keine Buster, sondern es werden neue Charaktere geschaffen und paarweise als Ergänzungsset verkauft.

Die Idee dahinter finde ich gut, aber die Masse an Karten und Regeln stossen mich ab. Master of Magic konnte man leicht spielen, ein "Kartensammelspiel" erfordert den totalen Überbblick über jede gespielte Karte. Das ist mir zuviel Regel und zuwenig Spaß.

Nachtfischer 16 Übertalent - 5634 - 9. Januar 2014 - 17:17 #

Ich denke für ein CCG braucht es schon diese zufällig zusammengestellten Kartenpakete. Bei Mage Wars kannst du zwar auch "sammeln", aber jeder hat das gleiche für den gleichen Preis.

Und richtig, jedes Spiel hat einen "Sweet-Spot", einen Optimumspunkt an Regelmasse. Bei CCGs geht diese aber notwendigerweise gegen Unendlich. Das kann nicht gut sein. Balancing/Fokussierung/Interessantheit müssen auf Dauer leiden. Ganz zu schweigen von der Eleganz des Systemdesigns.

vicbrother (unregistriert) 9. Januar 2014 - 18:06 #

Das größte Problem dürfte die Beherrschbarkeit sein. Da das Regelverständis und -wissen mit Zunahme an Regeln schwindet, leidet ganz praktisch auch das Spiel. Man siehe im Vergleich dazu mal die Pen&Paper-Rollenspiele: Massenweise Regelbücher, das Wissen des Spielleiters ist proportional zum Spielvergnügen.

Nachtfischer 16 Übertalent - 5634 - 9. Januar 2014 - 18:36 #

Dazu kommt, dass es je länger das Spiel existiert, immer schwieriger wird, einzusteigen. Wer heute (ernsthaft und kompetitiv) mit Magic anfangen möchte, der muss erstmal - ohne Übertreibung - tausende Karten kennenlernen. Spielerisch nicht gerade vernünftig.

Aber finanziell lohnenswert ist es ja scheinbar trotzdem. Das liegt wohl vor allem wieder an der Befriedigung des "Jagd- und Sammeltriebs". Deshalb sind ja auch FarmVille und Diablo Hits.

vicbrother (unregistriert) 9. Januar 2014 - 20:49 #

Aber das Problem hast du bei jedem Strategiespiel: Längeres Spielen bedeutet eine höhere Gewinnchance.

Nachtfischer 16 Übertalent - 5634 - 9. Januar 2014 - 20:55 #

Aber ein Spieler, der im Jahr 5 einsteigt, hat zunächst den selben Lernaufwand in Sachen Regeln(!) wie der im Jahr 1. Bei Magic hat ersterer einen zigfach höheren (bzw. der von letzterem ist über Jahre verteilt). Es ging mir dabei nicht mal um gutes Spielen, sondern überhaupt (und damit potenziell gutes) Spielen. Und das geht ja (eigentlich) nur, wenn alle Regeln bekannt sind. Wobei sich im Fall von CCGs dann von Spielerseite "limitierte Formate" entwickelt haben. Deren Existenz zeigt ja schon, wie dreist die Grundlage des ursprünglichen Spiels ist, dass immer mehr und mehr Regelwerk dazukommt.

vicbrother (unregistriert) 9. Januar 2014 - 20:57 #

Du darfst aber nicht die Theorieentwicklung um ein Strategiespiel vergessen. Erfahrung ist ein sehr großer Vorteil, ähnlich der Geschicklichkeit in Egoshootern. Denk an Schach oder Go: Nicht umsonst gibt es dort Wertungszahlen.

Nachtfischer 16 Übertalent - 5634 - 9. Januar 2014 - 21:35 #

Stimmt, aber das geht ja dann schon über das Regeln-Lernen hinaus.

Vampiro Freier Redakteur - - 121643 - 12. Januar 2014 - 13:15 #

Habe früher Magic gespielt. Man kann ja auch mit gewissen Regeln spielen. z.B. nur mit Karten aus der und der Reihe. Das reduziert die Kartenzahl erheblich. Ob das immer noch so ist, kann ich aber nicht sagen.

Vampiro Freier Redakteur - - 121643 - 12. Januar 2014 - 13:13 #

Um Spaß bei Scrolls zu haben muss man gar nix kaufen. Gold verdienst du ordentlich in den Trials und bei den Spielen selbst, auch wenn man verliert. Alle Karten kannst du kaufen (du kaufst eine random scroll, eine random scroll einer Fraktion, ein Pack aus 10 Karten mit garantiert einer rare und 2 (3?) uncommon). Übelst grinden muss man auch nicht.
So viel neuen Content gibt es auch nicht ständig bei Scrolls. Abgesehen von Decay als Fraktion kamen glaube ich nur 4 Karten dazu.
Luck of the draw gehört zu einem Kartenspiel ja dazu, man kann es aber steuern. Ist auch eher eine gute Sache, weil sonst ja immer das gleiche Deck gewinnen würde. So hat man auch mal als unerfahrener Spieler gegen ein besseres Deck eine Chance. Und die Kunst ist es ja, das Luck of the draw zu minimieren.

Spiel ohne luck wäre z.B. StarCarft. Wer mehr skill hat und keine Fehler macht gewinnt. Immer.

Cloud (unregistriert) 13. Januar 2014 - 12:01 #

"Abgesehen von Decay als Fraktion kamen glaube ich nur 4 Karten dazu."

Ähm... Es kamen schon Dutzende von Karten dazu. Exklusive Decay vielleicht 60 oder 70. Inklusive Decay also deutlich über 100. Je nachdem, wann man eingestiegen ist, war da also extrem viel aufzuholen.

Vampiro Freier Redakteur - - 121643 - 13. Januar 2014 - 12:43 #

Huch :-D Ich habe nur die Community-Scrolls im Kopf. Habe eben mal die Growth-Karten gezählt bei Wikipedia, sind 58. Das finde ich jetzt, trotz der Erhöhungen, noch nicht erschlagend viel. Die hat man schnell alle beisammen denke ich (nicht unbedingt die teuren in 3-facher Ausführung). Es ist daher denke ich auch für Einsteiger (wie mich) noch überschaubar.

Darth Spengler (unregistriert) 9. Januar 2014 - 14:12 #

Wenn es for free ist kann man es sich angucken.

Meine persönliche Empfehlung noch vor hearthstone und scrolls ist das might and magic tgc bei Steam. Sehr fairer shop, weniger grind wie bei hearth, und sehr balanced. Episch wie Magic

Karsten Scholz Freier Redakteur - 15196 - 9. Januar 2014 - 14:58 #

Duel of Champions meinst du ... das zock ich auch ab und an :-)

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 9. Januar 2014 - 17:59 #

Jo genau das ^^ TCG gehen immer.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83928 - 16. Januar 2014 - 12:44 #

Leider ist es ja nicht for free, sondern kostet in der Beta schon 15 €... Schade, gerade für ein Sammelkartenspiel eignet sich das F2P-Konzept ja perfekt. Die funktionieren in analoger Form ja schon genauso. ;-)