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Hallo zusammen, hier ist Dennis Hilla von GamersGlobal mit der Preview zu Red Dead Online, dem Mehrspieler-Modus zu Rockstar Games‘ Open-World-Blockbuster. Dieser befindet sich aktuell in der Beta-Phase, an der aber jeder geneigte Spieler teilnehmen darf. In meinen ersten Runden habe ich mich etwas mit dem Charaktersystem vertraut gemacht, mir die Spielmodi angesehen und erfahren, dass GTA Online-Veteranen sich zumindest in einigen Punkten heimisch fühlen dürften.

Bevor ihr jedoch den Wilden Westen unsicher machen dürft, startet Red Dead Online eher ungewöhnlich für einen Mehrspieler-Titel: Mit einer Story-Einführung. Diese erinnert entfernt an Skyrim, ihr seid Teil eines Gefangenentransports, werdet aber von Mrs. LeClerk befreit, um ihr bei einem Rachefeldzug zu helfen. Wie schon in GTA Online ist die Geschichte auch hier eher schmückendes Beiwerk.

Doch bevor ihr überhaupt in die Geschichte einsteigen könnt, erstellt ihr erstmal euren Charakter. Hier habt ihr die Wahl aus diversen Gesichtsformen, Körperbauten, Nasen, Frisuren, Bärten und so weiter. Neue Kleidung erwerbt ihr wie gehabt in den Städten, gegen den Einsatz von Ingame-Dollars. Euer erstes Pferd erhaltet ihr im Zuge einer Story-Mission. Wie schon aus dem Singleplayer-Modus bekannt ist es wichtig, eine enge Bindung zu dem Gaul zu haben.

Nachdem ihr also eure Freiheit wiedererlangt habt, dürft ihr euch frei durch die komplette Spielwelt von Red Dead Redemption 2 bewegen. Ihr startet in dem Bundesstaat New Austin, den einige von euch bereits in Teil 1 genauer kennengelernt haben dürften. Auf der Map werden euch nicht nur Missionen und Mehrspielerpartien, sondern auch die anderen Mitspieler angezeigt.

Vor den anderen von Menschen gesteuerten Charakteren solltet ihr euch stets in Acht nehmen. Denn prinzipiell könnt ihr jederzeit getötet werden, im Gegenzug aber auch selbst töten. Das fand ich bisweilen extrem nervig. Es ist mir mehr als nur ein paar Mal passiert, dass ich einfach zur nächsten Mission reiten wollte, von einem ach-so-lustigen Kerl aber kurzerhand abgeschossen wurde.

Der einzig sichere Ort auf der Karte ist euer Camp, das ihr über ein Schnellmenü aufschlagt. Sobald hier die weiße Flagge gehisst ist, fungiert es als demilitarisierte Zone und ihr erleidet keinen Schaden. Das gilt praktischerweise auch für Mitglieder eures Trupps, die sich dort aufhalten. Im Lager schnauft ihr also durch, kocht Essen, oder erwerbt kosmetische Upgrades für euren Unterschlupf – wahlweise wohl auch mit Echtgeld, der Shop steht aktuell allerdings noch nicht zur Verfügung.

In der Spielwelt von Red Dead Online gibt es grob drei Arten von Aufgaben: Story-Missionen, Gesuche von Fremden und klassische Mehrspieler-Duelle. In ersteren treibt ihr die Geschichte voran, in einem Team von bis zu vier Leuten. Die Aufträge spielen sich wie aus dem Einzelspielermodus bekannt, mal müsst ihr eine entlaufene Frau einfangen, mal ein Banditenlager ausheben. Eine nette Ergänzung fand ich, dass das Team oft eine gemeinsame Entscheidung treffen muss, beispielsweise ob besagtes Eheweib mit ihrem Lover fliehen darf oder nicht.

Die Aufträge von Fremden absolviert ihr hingegen allein. Jedoch ist es feindlich gesinnten Spielern möglich, euch zu sabotieren. So müsst ihr eine Person aus einer Postkutsche entführen. Nachdem ihr den armen Tropf eingesammelt habt, reitet ihr zum Zielort. Ein Schelm könnte euch allerdings unterwegs angreifen, den Gesuchten mitnehmen und selbst abgeben und die Belohnung kassieren.

Die regulären Mehrspielermodi sind in Serien organisiert. Das bedeutet, ihr startet zunächst eine reguläre Partie Deathmatch, die nächste Runde wechselt dann aber zur Spielvariante „Name your Weapon“. In dieser bringt ein Kill mit einer bestimmten Waffe mehr Punkte, als mit einer anderen. So ist ein Repetiergewehr nur einen Zähler wert, während die doppelläufige Flinte bereits drei bringt. „Hostile Territory“ hingegen ist ein Pendant zur Herrschaft aus Battlefield: Es gibt Knotenpunkte auf der Karte, die ihr einnehmen müsst, um die Tickets der Gegner zu verringern.

Die Rennen gehen natürlich hoch zu Ross vonstatten. Interessant ist hier der Einfluss von Mario Kart. Ganz recht, wie in dem Funracer sammelt ihr Fässer auf der Strecke ein, die entweder die Ausdauer eures Gauls erhöhen, oder aber Waffen beinhalten, mit denen ihr eure Gegner vom Pferd holt. Eine spaßige Ergänzung, wie ich finde.

Richtiggehend überrascht war ich, wie sauber Red Dead Online bereits in der Beta läuft. Leidlgich in einer Partie gab es leichtes Rubberbanding bei den Gegnern, ansonsten hatte keinerlei Verbindungsprobleme- oder Abbrüche. Kein Vergleich also zum vermurksten Start von GTA Online.

Damit möchte ich zu meinem Preview-Fazit kommen: Was ich bisher von Red Dead Online sehen konnte macht definitiv Lust auf mehr. Abgesehen davon, dass der Multiplayermodus bereits in der Beta technisch absolut sauber läuft, verspricht er eine Menge Freiheiten und Möglichkeiten, mich in der Spielwelt nach Herzenslaune auszutoben. Egal ob alleine oder mit einer Gang, ob ich der Story nachgehe, mich auf die Jagd begebe oder einfach nur die Prärie erkunde, bleibt mir überlassen.

Ein Punkt, den Rockstar aber unbedingt überdenken sollte, ist das PVP-System. Klar, wenn ich selbst nach Ärger suche, dann soll ich ihn auch kriegen. Aber warum ist es nicht möglich, abseits meines Camps in einen privaten Modus zu schalten? Dieser Umstand plus die Tatsache, dass auf der Map stets alle Mitspieler zu sehen sind, öffnet Trollen Tür und Tor. Doch abgesehen davon verspricht auch Red Dead Online ein Multiplayer-Schwergewicht zu werden. Wenn Rockstar wie bei GTA auch beständig Inhalte nachschiebt (woran ich keinen Zweifel habe), dann bin ich mir sicher, dass man lange viel Freude mit dem Modus haben kann.