Persona 5 Strikers

Persona 5 Strikers Preview+

Die Phantomdiebe schlagen zu

Dennis Hilla / 15. Januar 2021 - 16:00 — vor 3 Jahren aktualisiert
Steckbrief
PCPS4Switch
Action
Prügelspiel
16
Omega Force
Atlus
20.02.2020
Link
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Teaser

Die Persona-Reihe ist fast schon berüchtigt für ihre Spinoffs in unterschiedlichsten Genres. Nach Fighting Games und Tanzspielen dürft ihr nun in einem Musou-Prügler draufhauen. Wir haben probegeboxt.
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Alle Screenshots und Videoszenen stammen von GamersGlobal

Mit Persona 5 (im Test, Note: 9.0) landete Atlus im Jahr 2017 einen wahren JRPG-Hit, der durch Stilsicherheit, ein spannendes Kampfsystem und die gelungene Story rund um die Phantomdiebe die Herzen der Spieler stehlen konnte. Mit Persona 5 - Royal erschien im letzten Jahr eine erweiterte Version des Rollenspiels, die nicht nur einen neuen Charakter einführte, sondern die Story erweiterte und für viele Fans ein Grund war, das Abenteuer von Joker, Skull und ihren Freunden gleich nochmal anzugehen.

Zur Persona-Serie gehört aber weit mehr als nur die Ableger der Hauptreihe. So gibt es zu fast jedem Titel ein Spinoff, das sich zwar der bekannten Charaktere und Schauplätze bedient, sie aber in ein komplett neues Genre verfrachtet. So durftet ihr in Persona 5 - Dancing in Starlight angeregt das Tanzbein schwingen. Mit Persona 5 Strikers steht nun das nächste Spinoff in den Startlöchern, bei dem ein Blick auf den Entwickler schon die Marschrichtung verrät.

Omega Force dürfte den meisten Spielern als Schöpfer der Dynasty Warriors-Reihe bekannt sein, bei der ihr tausende Gegner mit wenigen Schlägen vom Bildschirm pustet. Und so ist es wenig überraschend, dass Persona 5 Strikers die Phantomdiebe in einem Musou-Titel (nach dem japanischen Titel der Serie: Sangokumusou) haufenweise Schatten verdreschen lässt. Ich konnte die ersten drei Stunden spielen und habe einige Parallelen zum Hauptspiel festgestellt.
In Shibuya müsst ihr Nachforschungen über Alice anstreben, welche die erste große Gegnerin im Spiel ist.
 

Alles beim Alten?

Beim ersten Start von Strikers war ich durchaus überrascht, denn alles fühlte sich so wie Persona 5 an. Derselbe fantastische Look mit seinen bis ins letzte Eck durchgestylten Textboxen ist ebenso intakt wie der fantastische Soundtrack und auch die bekannten sehr guten englischen Sprecher sind wieder am Start. So habe ich mich direkt wieder heimelig gefühlt und über ein Wiedersehen mit den Phantomdieben gefreut. Die Shibuya-Kreuzung, das Cafe Leblanc, all diese Orte waren noch so, wie ich sie aus meinem ersten Abenteuer mit den Phantomdieben in Erinnerung hatte.

Viel Zeit werdet ihr vor besagten Textboxen verbringen, ein Großteil der Dialoge ist aber voll vertont. Wenn ihr gerade nicht mit euren Freunden (und Feinden) sprecht, dann müsst ihr auch immer wieder die Umgebung erkunden. In meiner Previewsession hatte ich beispielsweise die Aufgabe, Informationen über die Modeikone Alice zu sammeln. Zu diesem Zweck bin ich durch Shibuya geirrt und habe allerhand Passanten angequatscht – schön! Allerdings könnte euch als Musou-Fan just dieser Fokus auf langsames, bedachtes Storytelling sauer aufstoßen. Denn die ersten eineinhalb Stunden habe ich so gut wie gar nicht gekämpft, sondern mich in die Geschichte eingefunden.

Auch wenn es bisher so klingt, als würde Strikers sich wie Persona 5 spielen, hat Atlus die Schul- und Lebenssimulation gestrichen. Abseits der Erkundung der Gefängnisse (so der neue Name des Metaverse) sind eure Möglichkeiten also stark begrenzt. Ich kann nach meiner kurzen Anspielzeit natürlich nicht ganz ausschließen, dass ein paar mehr Möglichkeiten dazukommen. Schade finde ich es aber trotzdem, dass es nun deutlich weniger zu tun gibt.
Setzt ihr eine Persona ein, steht die Zeit still und ihr seht die Schwächen der Gegner und die Skills eures Schutzbefohlenen.
 

Immer mitten in die Fresse rein

Neben der fehlenden Lebenssimulation ist die andere große Neuerung natürlich das Kampfsystem. Anstatt in rundenbasierten Schlachten setzt ihr euch jetzt direkt mit euren Feinden auseinander. Leichte Schläge, schwere Schläge und Kombos sind Standardmaterial, ebenso wie der Charakterwechsel. Bereits in älteren Warriors-Titeln gab es mehrere Recken, die jeweils eigene Kräfte haben und Persona 5 Strikers bildet da keine Ausnahme. Panther kann ihre Peitsche entflammen, die neue Sophia nutzt ihre Jojos und erhält einen Schadensbonus, wenn ihr sie im richtigen Moment zurückholt und Fox weist die Gegner durch schnelle Schwerthiebe in die Schranken. Die Gefängnisse erkundet ihr nach dem Intro mit einer Bande von vier Phantomdieben, zwischen denen ihr jederzeit wechseln könnt.

Soweit ist das Kampfsystem einigermaßen simpel, wie man es von Musou-Titeln eben kennt, und macht dementsprechend auch Spaß. Allerdings hat Omega Force auch die Personas eingebaut, was die ganze Situation noch einmal deutlich verkompliziert und bei mir oftmals für Probleme gesorgt hat. Denn die Abbilder eurer Persönlichkeit beschwört ihr an sich mit einer simplen Tastenkombi. Ihr müsst aber darauf achten, welche Elemente ihre Angriffe haben,wie die Gegnertypen darauf reagieren und ob ihr überhaupt genügend Skillpoints habt, um sie auszuführen. Dieses Jonglieren mit den ganzen Werten hat mich oft rausgebracht, da bringt es auch nichts, dass die Zeit bei der Nutzung der Personas kurz stillsteht.

Umso wichtiger ist es also, ruhig und heimlich vorzugehen. Denn ihr könnt euch auch an Gegner heranschleichen, einen Überraschungsangriff ausführen und direkt eine schwere Attacke hinterherschieben. Kleinere Truppen sind so direkt erledigt, größere starten zumindest mit einer Menge Schaden. Hilft alles nichts müsst ihr so lange prügeln, bis eure Showtime-Attacke aufgeladen ist, die noch einmal ordentlich am Lebensbalken rüttelt. Insgesamt muss ich aber sagen, beim Kampfsystem von Persona 5 Strikers wäre weniger mehr gewesen.
Persona 5 Strikers ist stilsicher, dadurch wird es im Kampf aber sehr schnell unübersichtlich.
 

Wiedersehen macht Freude

Wie schon erwähnt, dürft ihr euch über eine Reunion mit der charmanten Chaotentruppe aus Persona 5 freuen. Die Story setzt direkt nach den Geschehnissen des Hauptspiels an, genauer gesagt in den Sommerferien. Viel zu lange hat man sich nicht gesehen, also will die Truppe sich wieder in Tokio treffen. Beim ersten gemeinsamen Meeting wird ein gemeinsamer Camping-Trip besprochen, allerdings fällt dieser natürlich schnell ins Wasser.

Denn wie Joker und Skull durch Zufall herausfinden, ist die bereits erwähnte Modeikone Alice gar nicht so nett und zuckersüß, wie sie tut. Also müssen sich die Diebe auf in ihr Gefängnis machen, um sie zu stoppen. Vorkenntnisse der Geschichte sind nicht unbedingt nötig, bringen aber an vielen Stellen doch etwas mehr Licht ins Dunkel.

Autor: Dennis Hilla (GamersGlobal)

 
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Meinung: Dennis Hilla

Ich bin mit gemischten Gefühlen an Persona 5 Strikers herangegangen. Denn das Hauptspiel habe ich damals regelrecht verschlungen und auch das Musou-Prinzip kann mich immer wieder für ein paar unterhaltsame Prügelstunden fangen. Nur ob sich diese zwei eigentlich spaßigen Zutaten auch wirklich gut ergänzen, das konnte ich mir nicht vorstellen. Umso überraschter war ich, dass die erste Stunde abgesehen von einem winzigen Kampf auch ein direktes Sequel zu Persona 5 hätte sein können. Ihr müsst auf jeden Fall willens sein, viele Textboxen zu sehen, die aber immerhin oftmals vertont sind. Die Geschichte hat mir aber direkt wieder das Herz gestohlen und so war ich zunächst sehr angetan von Strikers.

Sobald es aber in den ersten Dungeon ging war diese Zuneigung weitesgehend verpufft. Das Kampfsystem mutet zunächst angenehm nach dem altbekannten Musou-Prinzip an, entpuppte sich aber schnell als Feature-Monster. Mit viel Reinfuchsen bin ich zwar einigermaßen klargekommen, war aber oft noch von den Möglichkeiten erschlagen. Da hilft auch der Umstand nichts, dass die Zeit beim Persona-Nutzen kurzzeitig stillsteht. Ihr müsst ständig auf irgendwelche Umgebungsobjekte wie Skateboards oder Laternen achten, die richtigen Skills zur rechten Zeit einsetzen, Charaktere wechseln, Stärken und Schwächen im Blick behalten und euch mit der Kamera prügeln. Unterm Strich kann ich euch Persona 5 Strikers also nicht uneingeschränkt empfehlen. Wenn ihr Fan der Hauptreihe seid könnt ihr auf jeden Fall einen Blick riskieren, kommt ihr aus dem Musou-Lager dürfte euch zu viel Textbox-basierte Story vorhanden sein, außerdem könnte euch das Kampfsystem etwas zu kompliziert werden. Ich werde bei Release sicherlich noch zwei, drei Stunden investieren, nur ob mich Strikers dauerhaft fesseln kann wage ich zu bezweifeln.
 
Persona 5 Strikers
Vorläufiges Pro & Contra
  • Fantastischer Stil inklusive Ohrwurm-Soundtrack und guten Sprechern
  • Interessante Story, vor allem für Fans
  • Umsetzung sehr nah an der Vorlage
  • Im Kern spaßige Kämpfe
  • Angedachter Umfang von 30-40 Stunden durchaus anständig
  • Kampfsystem wird sehr schnell zu kompliziert
  • Viele Textboxen können Musou-Fans abschrecken
  • In den ersten drei Stunden absurd viele Tutorial-Hinweise
  • Abstand zwischen Kämpfen und Story verhindert Verinnerlichung der Mechaniken
  • Lebenssimulation fehlt komplett
Aktuelle Einschätzung
Persona 5 Strikers punktet dort, wo auch das Hauptspiel brillierte. Die Präsentation ist fantastisch und stilsicher, der Soundtrack wird lange durch eure Gehörgänge hallen. Allerdings fehlt es dem Spinoff an der Lebenssimulation und das Kampfsystem ist Musou-Fans vermutlich zu kompliziert. Der "schnell eine Runde prügeln"-Faktor geht so verloren. Wer sich reinfuchsen will dürfte aber einige Stunden Spaß haben.
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Dennis Hilla 15. Januar 2021 - 16:00 — vor 3 Jahren aktualisiert
Dennis Hilla 30 Pro-Gamer - P - 172474 - 14. Januar 2021 - 13:26 #

Viel Spaß beim Lesen/Sehen/Hören!

Wunderheiler 21 AAA-Gamer - 30604 - 16. Januar 2021 - 15:24 #

Falls du es gespielt hast, wie ist es im Vergleich zu Hyrule Warriors?

Hannes Herrmann Community-Moderator - P - 42902 - 15. Januar 2021 - 16:11 #

"Viele Textboxen können Musou-Fans abschrecken"

Ich fühle mich angegriffen ;) Immerhin hast du nicht "überfordern" geschrieben.

Bluff Eversmoking (unregistriert) 15. Januar 2021 - 16:13 #

Herrgott, die sollen doch endlich das Hauptspiel für die Switch umsetzen. Das kann doch nicht so schwer sein.

StefanH 26 Spiele-Kenner - - 65051 - 15. Januar 2021 - 18:55 #

Hm... Ich bin leider nach Fire Emblem Warriors und Hyrule Warriors zu dem Schluss gekommen, dass die Musou-Titel gar nichts für mich sind. Aber dieses Franchise hat mich dann doch auch stark interessiert. Scheint mir aber doch wieder zu sehr das gleiche zu sein.

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40196 - 15. Januar 2021 - 21:53 #

Okay, ich habe nicht mal eine Ahnung was "Muso" ist und alles auf dem Bildschirm war mir zu hektisch. Ich bin da raus. ;)

Sokar 24 Trolljäger - - 47900 - 16. Januar 2021 - 10:49 #

Hatte ich jetzt irgendwie positiver erwartet. Ich bin primär gespannt darauf, wie sich die PC Version schlägt, da ist Koei Tecmos Trackrecord eher durchwachsen - wenn auch mit Tendenz nach oben. Und vielleicht vorher mal Royal durchspielen ;)

Jürgen (unregistriert) 18. Januar 2021 - 14:36 #

Korrektur: "weitesgehend"