Die überarbeiteten Echtzeitkämpfe spielen sich deutlich flotter als im Vorgänger, ohne jedoch hektisch zu werden oder taktische Tiefe vermissen zu lassen.

Verbessertes Echtzeitkampf-System

Ni No Kuni setzte bereits auf Echtzeitkämpfe, allerdings spielten sich diese bisweilen eher träge. In Ni No Kuni 2 haben die Entwickler das Kampfsystem deshalb in zahlreichen Punkten angepasst und unserem Eindruck nach deutlich verbessert. Mit Evan können wir im Kampf gegen den Drachen Longfang eine Reihe von Nah- und Fernkampfangriffen loslassen. Die Fernkampfattacken sind in den meisten Kampfphasen auch notwendig, da Longfang auf einer kleinen Insel im Lavabecken über uns schwebt. Ab und zu startet er jedoch auch einen Bodenangriff, was uns die Gelegenheit eröffnet, einen Spezialnahkampfangriff auf seine Vorderkrallen auszuführen. Dieser und weitere Spezialangriffe laden sich nach einer mittellangen Cooldownphase wieder auf. Das gilt auch für einen leichten Heilzauber. Der stellt nicht nur bei Evan verlorene Heilpunkte wieder her, sondern auch bei den Begleitern, wenn sie nahe genug bei uns stehen.

Ein weiterer Aspekt der Echtzeitkämpfe sind die bereits erwähnten Higgledies. Die tauchen während der Kämpfe auf dem Schlachtfeld auf – trotz Echtzeit und fehlender „Kampfglocke“ werdet ihr zumindest aus den Bosskämpfen nicht flüchten können. Während euch die eine Gruppe Higgledies bei deren Aktivierung einen magischen Schutzschild gewährt, erfüllen andere Heilfunktionen oder schwächen den Gegner in einer bestimmten Form. Haben wir genügend Schaden bei Longfang angerichtet, stürzt er zu Boden und wir können munter auf ihn eindreschen.

Unsere Begleiter tun das indes automatisch und effektiv. Befehle während des Kampfes können wir ihnen nicht geben und auch im Vorfeld keine Kampftaktiken festlegen. Dabei könnte es sich allerdings um eine Besonderheit der E3-Demo handeln. Mit konkreten Details zu solchen Aspekten hält sich Bandai noch zurück. Wohl aber die Kontrolle über einen der Begleiter im Kampf soll es im finalen Spiel geben.

Aus normalen Kämpfen wie diesem können wir wohl auch flüchten, bei Bossen geht das nicht.

 

Traumhaft schön

Evan (links) und seine Begleiter Roland (Mitte) sowie Flugpiratenfrau Tani.

Nein, auch nach der E3 können wir noch keine eindeutigen Rückschlüsse auf die Qualität von Story, Kämpfen, Questsystem oder Spielbalance geben. Bezüglich Grafik und Sound allerdings sind wir uns sicher, dass Ni No Kuni 2 dem Vorgänger in Nichts nachstehen wird. Erstklassige Animationen und ein Spiel das aussieht, als wenn es von Studio Ghibli selbst entworfen wäre.

Viele andere Fragen bleiben vorerst offen: Was steht hinter den Mehrspieler-Funktionen von Ni No Kuni 2, die im Rahmen der E3 bekannt gegeben wurden? Wird das für den 11. November parallel für PC und PS4 erscheinende Rollenspiel womöglich auch Crossplatform-Play ermöglichen? An einem ändern die noch offenen Fragen jedoch wenig: Wer den Vorgänger mochte, der hat auch bei Ni No Kuni 2 jeden Grund, in Vorfreude zu schwelgen.

Autor: Benjamin Braun (GamersGlobal)