Minecraft - Dungeons

Minecraft - Dungeons Preview+

Klassenloser Schnetzel-Spaß

Dennis Hilla / 9. April 2020 - 14:00 — vor 3 Jahren aktualisiert
Steckbrief
PCPS4SwitchXOne
Hack and Slay
7
Mojang
26.05.2020
Link

Teaser

Anstatt euch eure eigene Welt, wie sie euch gefällt, bauen zu lassen, schickt euch Mojang im Minecraft-Spin-off auf Lootjagd. Wir konnten einen ersten Blick auf den klotzigen Diablo-Kollegen werfen.
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Seit über zehn Jahren ist Minecraft ein Phänomen in der Videospielelandschaft. Bereits bei der Erstveröffentlichung auf dem PC 2009 konnte das von Markus „Notch“ Persson entwickelte Spiel trotz seines frühen Zustands eine große Fangemeinde um sich scharen und veranlasste den Schweden, das Studio Mojang zu gründen. Nach zahlreichen Updates und Millionen Verkäufen wurde die Spieleschmiede 2014 von Microsoft aufgekauft, woraufhin Portierungen auf zahlreiche andere Plattformen folgten. Mit Minecraft – Dungeons erscheint im Mai 2020 nun ein Spin-Off auf Basis der Lizenz, der aber nur noch wenig mit dem kreativen Ansatz des Baukastens zu tun hat. Stattdessen schickt euch Mojang nun in den Kampf gegen zahlreiche Monster.

Das Spielprinzip ist dabei an Titel wie Diablo und Path of Exile angelehnt, dementsprechend verfolgt ihr das Geschehen auch aus einer isometrischen Ansicht. Wie schon Wolcen – Lords of Mayhem (im Test, Note: 7.0) verzichtet auch Minecraft – Dungeons auf ein Klassensystem. Ein Skilltree fehlt aber ebenso, euren Spielstil bestimmt ihr über die angelegte Ausrüstung. Dazu kommt, dass die Levels bis auf wenige fixe Bauteile komplett prozedural generiert werden, was auch den Wiederspielwert erhöhen soll. Im Zuge einer Live-Präsentation konnte ich einen ersten Blick auf Minecraft – Dungeons werfen und bin nach meiner ursprünglichen Skepsis durchaus angetan von dem Klötzchen-Dungeoncrawler.
Auch in Dungeons gilt: Hütet euch vor dem Enderman (schwarz, leuchtende Augen)!
 

Keine Klasse, kein Problem

Wie bereits erwähnt krempelt Minecraft - Dungeons das Genre insofern etwas um, als dass ihr über eure Ausrüstung bestimmt, was für einen Charakter ihr spielt. Ihr wechselt also nahtlos zwischen Bogenschütze und Magier, indem ihr einfach ein anderes Waffenset ausrüstet und eure Rüstung anpasst, so dass euer magischer Schaden erhöht wird. Noch weiter individualisieren könnt ihr euren Charakter, indem ihr auf die Verzauberungen zurückgreift, die ihr mit Levelaufstiegen verdient. Beispielsweise werden die Pfeile durch den „Growing“-Effekt um ein Vielfaches größer und verursachen dementsprechend mehr Schaden.

Nachdem ihr einen Level abgeschlossen habt erhaltet ihr zudem Artefakte, die als zusätzliche Skills fungieren. Als Haupt-Fähigkeit kam in der Preview-Session eine Feuerwerksrakete zum Einsatz. Diese hat nicht nur schicke Explosionen auf den Bildschirm gezaubert, sie entlässt natürlich auch eine Menge Flächenschaden auf die bedauernswerten Gegnerhorden. Das System hat auf mich einen runden Eindruck gemacht, ohne dabei zu kompliziert zu werden – durchaus Absicht, wie der "Product Owner" bei Mojang, David Nisshagen, angibt. Man wolle auch jüngeren Spielern die Möglichkeit geben, unkomplizierten Spaß mit dem Spiel zu haben.
Dieser Zauberer-Boss ist deutlich härter als er aussieht. Zum Glück kümmern sich die Verbündeten um seine kleinen Begleiter.
 

Alles cool

Auch das Spieltempo sei bewusst hochgehalten, man wollte etwas „arcadiger“ sein als die Konkurrenz. Zu diesem Zweck sind die Cooldowns angenehm kurz, wodurch der Bildschirm im Sekundentakt mit Heilzaubern, Explosionen und anderen grellen Effekten gefüllt wurde. Das hat durchaus Spaßpotenzial und zu leicht wird Minecraft – Dungeons dank dem vor jedem Levelstart in vielen Stufen anpassbarem Schwierigkeitsgrad meinem Eindruck nach auch nicht. Besonders die Bosse dürften selbst Genre-erfahrenen Spielern einiges abverlangen.

In Sachen Spielzeit könnte sich Mojang aber selbst ein Bein stellen. Die Hauptstory, die ziemlich zu vernachlässigen ist, soll in gerade einmal fünf Stunden zu bewältigen sein. Zwar geben die Entwickler an, dass deutlich mehr Spielzeit durch die Perfektionierung der eigenen Ausrüstung kommen soll und auch durch das erneute Angehen der prozedural generierten Levels in höheren Schwierigkeitsgraden. Letztendlich ist das meiner Ansicht nach aber nur für wirklich hartgesottene Fans ein Argument, da man ja doch nur recycletes Material vorgesetzt bekommt.
Suchbild: Wo ist der eigene Charakter und wo befindet sich sein Koop-Partner?
 

Koop-Gaudi und Übersichtsprobleme

In die Kämpfe von Minecraft – Dungeons zieht ihr mit einer Truppe aus bis zu vier Recken, wahlweise online oder gemeinsam vor einem Bildschirm. Gut gelöst ist, dass gefundene Ausrüstung für jeden Spieler selbst generiert wird, ihr müsst euch also nicht um sie streiten. Anders sieht es da bei Objekten wie Dynamit oder Pfeilen aus, hier solltet ihr euch absprechen oder, falls nicht anders möglich, einfach der Schnellste sein.

Optisch hat die klassische Minecraft-Optik einige Upgrades erfahren. Die Animationen der Charaktere und Gegner können sich durchaus sehen lassen und besonders die quietschbunten Partikeleffekte sind gelungen, sofern man mit der breiten Farbpalette klarkommt. Allerdings torpediert das Effektfeuerwerk auch die Übersicht, oftmals konnte ich vor lauter ausgelösten Fähigkeiten nicht sehen, wo Gegner oder Verbündete sich befinden. Das ist eine Genre-Krankheit, klar. Aber bei Minecraft – Dungeons scheint sie mir noch etwas stärker ausgeprägt zu sein als bei anderen Titeln dieser Zunft.

Autor: Dennis Hilla (GamersGlobal)

 
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Meinung: Dennis Hilla

Vor der Preview-Session hielt ich Minecraft – Dungeons für nicht viel mehr als einen schnellen Cashgrab der Entwickler, um auf Basis der Lizenz noch ein paar Dollar mehr einzunehmen. Dieser Gedanke wurde mir aber zurechtgerückt, denn was ich gesehen habe, hat einen runden Eindruck hinterlassen. Das Klassenlose System ist vielversprechend und ich finde es auch schön, dass auf überkomplizierte Skilltrees verzichtet wird. Im Gegenzug bieten die Synergien und Verzauberungen aber doch einigen Raum, um sich in das Spiel reinzufuchsen. Dazu hat die Optik einen einzigartigen Charme und die Spielwelten sind schön abwechslungsreich.

Nicht ganz so überzeug bin ich aber vom angepeilten Umfang. Wenn man sich auf die ziemlich dünne Story konzentriert, dann ist man laut den Entwicklern nur etwa fünf Stunden beschäftigt. Zwar soll die Spielzeit durch erneutes Angehen der Levels in höheren Schwierigkeitsgraden deutlich erhöht werden, was durch die prozedurale Generierung der Abschnitte sicherlich auch einige Zeit lang Freude bereitet. Am Ende ist’s aber doch nur Recycling. Aber sei’s drum, für ein paar kernige Koop-Runden scheint Minecraft - Dungeons genau der richtige Kandidat zu werden, auch dank der wohl relativ geringen Einarbeitungszeit. Einen Diablo-Killer braucht ihr aber nicht erwarten.
 
Minecraft - Dungeons
Vorläufiges Pro & Contra
  • Flotter, spaßiger Spielablauf
  • Klassenloses System scheint gut zu funktionieren
  • Viel Raum zum Experimentieren dank Synergien
  • Schicke, einzigartige Optik
  • Abwechslung dank generierter Levels
  • Mehr Herausforderung durch Bosse und anpassbaren Schwierigkeitsgrad
  • Angepeilte Spielzeit sehr niedrig
  • Häufig Übersichtsprobleme
  • Frage nach Langzeitmotivation noch offen
Aktuelle Einschätzung
Der Verzicht auf die Genre-typischen Klassen und Skilltrees könnte sich als wahrer Segen herausstellen. Auch die geringen Cooldown-Zeiten sorgen für einen flotten Spielablauf, der besonders im Koop für einige vergnügliche Stunden sorgen dürfte. Allerdings könnte die geringe Spielzeit Minecraft - Dungeons vorzeitig ins Aus schießen. 
Gut
Aktueller Stand
  • Fast fertiger Preview-Build
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Dennis Hilla 9. April 2020 - 14:00 — vor 3 Jahren aktualisiert
Dennis Hilla 30 Pro-Gamer - P - 172419 - 8. April 2020 - 15:53 #

Viel Spaß beim Lesen/Sehen/Hören!

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - - 254917 - 9. April 2020 - 14:58 #

Danke für den Einblick.

Hannes Herrmann Community-Moderator - P - 42680 - 9. April 2020 - 14:14 #

Das sieht echt nett aus. Wäre eine schöne Abwechslung zu Path of Exile. Gerade auf Switch könnte das interessant sein.

Mantarus 18 Doppel-Voter - 10401 - 9. April 2020 - 14:37 #

Da es ja auch gleich in den Gamepass kommt werd ich mir das dann dort mal anschauen. Und ein paar Stunden nette Unterhaltung bietet es sicherlich

Maverick 34 GG-Veteran - - 1175750 - 9. April 2020 - 16:19 #

Ich hätte ja auch Zugriff über den Gamepass zum Release, aber das Spiel werde ich außen vor lassen. Da werfe ich lieber eine Runde Gauntlet an. ;)

euph 30 Pro-Gamer - P - 128062 - 9. April 2020 - 16:48 #

Oh ja, Gauntlet. Klassiker

Maverick 34 GG-Veteran - - 1175750 - 9. April 2020 - 17:19 #

Japp. Wenn ich mal wieder in Seligenstadt bin, werde ich definitiv Gauntlet II daddeln (und vermutlich länger davor versacken *g*). :)

Kinukawa 21 AAA-Gamer - P - 25499 - 9. April 2020 - 15:29 #

Ich mag ARPGs, jedoch ist mir das zu klotzig. Die Grafik schreckt mich also absolut ab.

Maverick 34 GG-Veteran - - 1175750 - 9. April 2020 - 16:17 #

Auch nach dem Lesen bzw. Anschauen des Preview-Videos ist mein Interesse an Minecraft - Dungeons nicht wirklich gestiegen. ;)

Vampiro Freier Redakteur - - 114298 - 9. April 2020 - 16:34 #

Das sieht nett aus, aber der Kampf um die Zeit ist groß.

CptnKewl 21 AAA-Gamer - 26647 - 9. April 2020 - 17:10 #

Ich finde es gut. Diablo ist mir mit meinen Kids < 10 Jahre einfach nichts.
Das hier könnte einfach Generationen verbinden und für gesellige Abende/Nachmittage sorgen.

Danke Gamepass Ultimate - 0 Day ohne Extrakosten

maddccat 19 Megatalent - 14076 - 9. April 2020 - 18:37 #

Sieht gar nicht mal so toll aus. Vermutlich ist man mit beinahe jedem Genrevertreter der letzten ~24 Jahre besser dran.

TheRaffer 23 Langzeituser - - 38693 - 9. April 2020 - 18:53 #

Hmmm...als Nicht-Minecraft-Spieler entzieht sich mir gerade die Faszination. Eben weil es die Diablos dieser Welt gibt...

CptnKewl 21 AAA-Gamer - 26647 - 9. April 2020 - 18:59 #

ICh denke, dass ist eher für die Millenials gedacht. Da war Diablo kein Thema. Die Generation Fortnite und Minecraft kennen ein Diablo nicht.

Und für Leute wie mich, die zwar Diablo kennen und lieben, aber Kinder haben ist Minecraft Dungeons potentiell super.

TheRaffer 23 Langzeituser - - 38693 - 9. April 2020 - 19:03 #

Okay, unter den Aspekt betrachtet, bin ich einfach nicht die Zielgruppe :)

TSH-Lightning 26 Spiele-Kenner - - 65074 - 9. April 2020 - 20:43 #

Das kann ich als Millenial (ja lt. Wiki gehöre ich dazu) verneinen. Diablo (1) war mit Starcraft eines der ersten Spiele die ich über LAN im Multiplayer gespielt und geliebt habe. Das hier würde ich zwar nicht alleine spielen, aber mit meinem Neffen auf der switch im MP bestimmt; er ist auch so ganz Minecraft verrückt.

Cupcake Knight 18 Doppel-Voter - 11003 - 9. April 2020 - 22:25 #

Bei allen die heute unter 40 sind war Diablo kein Thema?

Admiral Anger 27 Spiele-Experte - P - 83116 - 9. April 2020 - 19:08 #

Danke für den Einblick. Kommt mir bis jetzt noch etwas unübersichtlich vor, aber wenn es nicht so schwer sein soll, könnte ich das vllt. verschmerzen. Werde im Game Pass mal reinspielen, wie ein Pflichtkauf sieht es für mich aber nicht aus.

FantasticNerd 24 Trolljäger - P - 47073 - 9. April 2020 - 19:56 #

Ich merke sofort das mir der Minecraft Stil optisch einfach nicht zusagt.

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 61764 - 10. April 2020 - 10:33 #

Für mich ist das auch nichts.

Wuslon 20 Gold-Gamer - - 21446 - 10. April 2020 - 14:59 #

Das ist schon arg bunt, an der Übersicht sollten sie wirklich noch schrauben.

1000dinge 17 Shapeshifter - P - 8808 - 10. April 2020 - 15:48 #

Das macht mich überraschend wenig an. Obwohl ich Minecraft grundsätzlich mag und mich auf Dungeons gefreut habe. Aber der Funke springt nicht über. Und dazu noch der überschaubare Umfang. Puh, das wird schwierig.

reen 15 Kenner - P - 3818 - 10. April 2020 - 19:59 #

Ich bin echt positiv überrascht.
Dachte genau wie Dennis, das hier einfach nur Kohle abgegriffen wird.
Aber jetzt, nach der Preview habe ich das Gefühl, daß könnte genau der richtige Titel auf meiner Switch sein, um ihn vor dem Schlafen gehen noch gemütlich im Bett zu zocken

firstdeathmaker 18 Doppel-Voter - 9333 - 11. April 2020 - 14:06 #

Ich mag Minecraft trotz der Grafik, nicht wegen, ich mag die fast unlimitierte Freiheit und das Sandboxige. Ich find es schade was die mit der Marke machen, die hat so viel Potential und sie ignorieren dass einfach.

reen 15 Kenner - P - 3818 - 11. April 2020 - 19:13 #

Das finde ich jetzt Spannend mich hat Mindcraft immer gelangweilt und so lose Sandbox-Games sind generell nicht mein Mietee

Aber dieser Titel hat mich allerdings gecaged.
Also erschließen sie sich damit zumindest neue Kunden und ich meine das normale Mindcraft nimmt dir ja keiner Weg :-)

firstdeathmaker 18 Doppel-Voter - 9333 - 14. April 2020 - 13:56 #

Nein, natürlich nimmt mir das keiner weg, aber ich hatte gehofft, dass sich mal die Erkenntnis durchsetzr, dass man den Spielern mehr Freiheiten lässt. Es gibt ja schließlich genug Spiele, die einem so ein Hack n Slash Gameplay in eng begrenzter Welt bieten. Aber es gibt nur wenige Spiele, die die Kernidee von Minecraft nutzen oder weiter entwickeln. Vor allem die ganzen krassen Mods liefern Ideen für hunderte Spiele, aber sie werden ignoriert und statdessen macht man si einen einfallslosen Hack & Slash Einheitsbrei. Also nichts gegen Hack und Slash, finde ich eigentlich auch sehr cool, aber dann doch bitte mit guter Grafik. Die Block-Optik ist ja beim original zwingend durch das Gameplay bedingt.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 81250 - 13. April 2020 - 12:30 #

Ich kann ja verstehen, dass Minecraft spielerisch faszinierend ist, aber warum ich diesen grauenhaft hässlichen Klötzchenlook in anderen Genres ertragen wollen sollte, verstehe ich nicht. Und Diablo-Likes sind eh nicht mein Fall. Könnte mich kaum weniger interessieren...