E3 2016: Hoffnungsvoller Comic-Prügler

Injustice 2 Preview

Benjamin Braun 20. Juni 2016 - 9:00 — vor 7 Jahren aktualisiert
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Jede Spielfigur verfügt über eine Spezialattacke. Bei Aquaman (rechts) lasst ihr ein Seemonster über den Gegner herfallen.
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Bau deinen eigenen Helden

Die größte Neuerung von Injustice 2 besteht in den Individualisierungsoptionen für die Spielfiguren. Mit jedem Kampf sammeln wir nicht nur Erfahrungspunkte, um in Stufen aufzusteigen, sondern auch neue Ausrüstungsteile. So stehen für diverse Körperregionen wie Arme, Beine, Hüfte oder Kopf Objekte zur Verfügung, mit denen wir unseren Kämpfer visuell anpassen können. Aber mehr als das: Die Objekte steigern auch unseren ausgeteilten Schaden, die maximalen Trefferpunkte oder die Abwehrfähigkeiten bei einem Block. Es sieht richtig klasse aus, was sich Netherrealm hier hat einfallen lassen. Den klassischen Batman verändern wir damit zum Beispiel stärker Richtung von Batman of the Future. Ausrüstungsbelohnungen kassieren dabei sowohl der Gewinner als auch der unterlege Kämpfer. Nur bei den EXP hat der Sieger naheliegenderweise Vorteile.

Ob das allerdings insgesamt eine positive Entwicklung ist, bleibt abzuwarten. Denkbar wären nämlich im Rahmen dessen unschöne Verschiebungen der Spielbalance, da Spieler mit höherer Spielzeit automatisch einen unfairen Vorteil haben. Solche Ärgernisse kennt man aus Shootern wie Call of Duty, die nur zum Teil durch ein durchdachtes Matchmaking abgefedert werden können.
Noch ist nur ein kleiner Teil der Kämpferriege bekannt. Atrocitus (links) und Gorilla Grodd (rechts) sind in jedem Fall dabei, genauso wie Aquaman, Batman, Supergirl, Superman und The Flash. Wir rechnen aber fest mit Lex Luthor, Green Lantern und dem Joker.


Nicht-tödliche Spezialattacken

Jeder Charakter ist individualiserbar. So könnte euer Batman später aussehen.
Sehr nett könnten erneut die Spezialangriffe der verschiedenen Kämpfer werden. Wo Batman im ersten Teil noch sein ferngesteuertes Batmobil dazu rufen konnte, wenn das Supermeter gefüllt war, um den Gegner überfahren zu lassen, befiehlt er nun sein Fluggefährt.  Das reißt den Gegner erst mit und ballert ihm dann ordentlich eins vor den Latz. Finisher wie in der Mortal-Kombat-Reihe gibt es erneut nicht. Aber in den nicht gewaltfreien, jedoch unblutigen Kämpfen stirbt ohnehin niemand.

Abnutzungserscheinungen zeigen lediglich die Kostüme der Charaktere. So ist ein zerrissener Umhang Batmans nach einem harten Duell genauso normal wie eine verbeulte Rüstung bei Gorilla Grodd. Der Blick für Details ist, genauso wie bei den Arenen, groß. Übertriebene Effekte wie in Mortal Kombat vs. DCU konnten wir bislang nicht ausmachen.

Autor: Benjamin Braun (GamersGlobal)



Meinung: Benjamin Braun

Noch kann ich die finale Qualität von Injustice 2 nicht ganz einschätzen. Die ersten Eindrücke aber sind überaus positiv. Die Kämpfer sind stark animiert, die interaktiven Arenen sehr detailliert, die Prügelleien schnell – und auf uns wirken sie nicht, als wenn Button-Masher große Erfolgschancen hätten. Bezüglich des neuen Kernfeatures der individualisierbaren Charaktere sind wir aber noch skeptisch. Das sieht zwar toll aus und dürfte zusammen mit der freien Einfärbemöglichkeit der Kostüme für eine stärkere Identifikation mit dem Lieblingshelden führen. Allerdings könnte das System auch negative Auswirkungen auf die Spielbalance in den Online-Kämpfen haben. Aber wir denken, dieses mögliche Problem ist Netherrealm bewusst und wird alles dafür tun, dass am Ende nicht Spieler einen gravierenden Vorteil haben, bloß weil sie mehr Zeit investieren konnten als andere. Doch es bleibt ja noch mehr als genug Zeit, notfalls Anpassungen vorzunehmen. PS4 und Xbox One werden schließlich erst irgendwann 2017 bedient.


Injustice 2
Vorläufiges Pro & Contra
  • Starke Kampfanimationen
  • Detaillierte, interaktive Arenen
  • Coole Spezialattacken
  • Weitreichend individualisierbare Helden
  • Individualisierung könnte Spielbalance gefährden
Aktuelle Einschätzung
Injustice 2 sieht gut aus, die interaktiven Spielarenen versprechen eine besonders hohe Dynamik der Kämpfe. Die Individualisierung der Kämpfer dürfte das Identifikationspotenzial enorm steigern, könnte aber auch die Spielbalance negativ beeinflussen. Wenn diese Befürchtung nicht eintritt, könnte uns 2017 ein Beat-em-up erster Güte ins Haus stehen.
Gut
Aktueller Stand
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Benjamin Braun 20. Juni 2016 - 9:00 — vor 7 Jahren aktualisiert
Benjamin Braun Freier Redakteur - 440704 - 19. Juni 2016 - 0:17 #

Viel Spaß beim Lesen!

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 20. Juni 2016 - 9:18 #

Der erste Teil war schon wirklich toll und hatte eine ansprechende Kampagne (und weiterführende Comiclinie, die ich sehr empfehlen kann).

Freu mich auf Teil 2.

Jürgen (unregistriert) 20. Juni 2016 - 9:39 #

Der Trailer hat Spaß gemacht, ebenso Teil 1 auf der 360. mal abwarten, aber bisher gefällt mir, was ich sehe und lese.

Sp00kyFox (unregistriert) 20. Juni 2016 - 12:30 #

sry, aber solange der fehler gemacht wird, muss ich es erwähnen. das genre nennt sich fighting games, bei beat'em ups handelt es sich um spiele wie Castle Crashers oder Double Dragon Neon.

saxz 14 Komm-Experte - 2002 - 20. Juni 2016 - 13:30 #

Sehr schade, dass man die Plattform PC nicht bedienen will. Das Fighting Games nur auf Konsolen beliebt sind, sollte doch mittlerweile die Runde gemacht haben. Und falls es an der Portierung scheitert: es wird doch auch sicher andere Firmen geben, die so etwas vernünftig umsetzen können? ... naja, wieder Geld gespart

Sp00kyFox (unregistriert) 20. Juni 2016 - 14:18 #

netherrealm hat das ja bei ihren vergangenen titeln auch nie gemacht. bei WB wird nur jemand die reißleine gezogen haben, da sie durch ihre letzten ports (insbesondere MKX und B:AK) doch einen sehr starken image-verlust hatten.

wenn man jedenfalls steamdb glauben schenken darf, dann wird derzeit relativ viel an der PC-version von MKX gewerkelt. das lässt darauf schließen, dass WB einen neuen PC-entwickler gefunden hat der jetzt erst mal die neuen inhalte von MKX portiert. wahrscheinlich gibts dann mit verzögerung auch eine PC-version von Injustice 2. immerhin hat sich der vorgänger etwa 800 tausend mal verkauft, das potential wird man nicht einfach so ungenutzt lassen.

Red Dox 16 Übertalent - 5142 - 20. Juni 2016 - 16:42 #

Ich frag mich wie die Story weitergeht. Supi bricht aus...und dann?
Im "Injustice" Universum ist die Riege der Helden/Schurken ja recht zusammengeschrumpft (weil Superman selbst die Hälfte ermordet hat). Wenn man z.b. sicher von Lex Luthor und Joker ausgehen soll, bräuchte es ja wieder ein Parallel Universum wo man die Charaktere ausleiht ;)

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 20. Juni 2016 - 22:23 #

Du weißt doch, es gibt immer genug Parallele Universen ;-)

Red Dox 16 Übertalent - 5142 - 21. Juni 2016 - 0:18 #

Die Comicreihe zu Injustice hat die 5 Jahre "vor" dem Spiel abgehandelt. Das waren 5 Jahre Widerstand von Batman mit allen Tricks gegen die Superman-Diktatur ohne das jemand aus dem Paralleluniversum auftauchte. War durchaus interessant und imo wäre es durchaus spannend wenn das zweite Spiel auch mehr "sein eigenes Universum" durchzieht anstatt den Superman aus der Nachbardimension wieder als Allzwecklösung heranzuziehen ;)

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 21. Juni 2016 - 6:22 #

Ja, hab sie auch gelesen. Mal sehen, was sie machen.