Worauf Yamauchi dann aber doch auf Nachfrage mehr als erwartet einging, war das Wettersystem. Das beherrsche zwar neben Sonnenschein auch Regen, doch auf einen dynamischen Wechsel müssen wir dieses Mal verzichten. Als Grund nannte er hierfür, dass die Qualität des Spiels im Vordergrund stehe. Im nächsten Satz fiel dann aber doch noch das magische Wort "Bildrate". Die Entwickler scheinen demnach keinen flüssigen Spielablauf bei der Simulation eines dynamischen Wettersystems gewährleisten zu können.
 
Dabei hat uns GT Sport optisch beim Anspielen zwar sehr gut gefallen, aber nicht wirklich vom Hocker hauen können. Lobend müssen wir hier vor allem das Geschwindigkeitsgefühl erwähnen – mit annähernd 300 Sachen über die Nordschleife zu heizen, fühlt sich in Gran Turismo unglaublich schnell an. Vor allem in der Stoßstangenkamera scheinen wir wahrlich über den Asphalt zu fliegen. Die Cockpitperspektive – sonst immer unsere erste Wahl – musste hier erstmal hinten anstehen. Das wiederum hatte aber auch damit zu tun, dass die Sicht aus dem Wagen heraus meist realistisch auf eine sehr kleine Windschutzscheibe eingeschränkt war.
 

Vor allem die Modelle der Fahrzeuge können sich sehen lassen. Abseits der Piste wirkte die Grafik aber noch etwas steril, außerdem poppen in der Ferne sichtbar einzelne Objekte auf. Ob sich daran noch etwas ändern wird, könnten wir nur vermuten. Bestätigt wurde von Polyphony hingegen schon, dass die kleineren Grafikfehler, die in der frühen Previewversion noch vorhanden waren, beseitigt werden sollen. Auch die aktuell noch nicht ganz stabile Bildrate soll bis zum Release im November noch in Angriff genommen werden.
 

Spielerisch konnte uns GT Sport jedenfalls schon jetzt überzeugen. Besonders ein Setup bestehend aus Lenkrad und entsprechendem Pedalset sorgt für ein enorm gutes Fahrgefühl mit realistischem und kräftigem Force Feedback. Schon kleine Fahrfehler werden bestraft – das merken wir etwa, als wir die Kurve ein wenig zu stark schneiden und mit unseren Reifen auf die hohen Curbs kommen. Die Folge ist ein Dreher, der gleich danach im Kiesbett endet. Auch die KI macht es uns zu keiner Zeit zu leicht und verteidigt gerne mal hartnäckig ihre Position. An die Qualität der Drivatare aus Forza Motorsport 6 (Test, Note: 8.5) scheint sie unserem ersten Eindruck nach aber nicht heranzukommen.
 

Je nach aktivierten Fahrhilfen fällt Gran Turismo Sport durchaus anspruchsvoll aus, Yamauchi besteht allerdings darauf, dass es sich um "keinen Hardcore Driving Simulator" handelt. Im Vordergrund stehe vor allem die Freude am Autofahren und das Drumherum. Das machen auch die vielen Spielmodi deutlich. Im Arcade Mode etwa dürft ihr in Einzelrennen antreten, auf Zeitjagd nach der schnellsten Runde gehen sowie euer Können im Driften unter Beweis stellen. Außerdem erwartet euch hier ein Splitscreen-Modus für zwei Spieler.
 
Solospieler dürfen sich zudem noch im Kampagnenmodus austoben, der wieder mit der Beginner's School aufwartet. Hier erlernt ihr das Fahren in diversen Tutorials und Basistrainings, außerdem stehen zehn spezielle Events zur Verfügung. In der "Circuit Experience" lernt ihr die Kurse Sektor für Sektor kennen, und in der "Mission Challenge" erwarten euch 62 spezielle Missionen. Wie diese aussehen werden, ist noch nicht bekannt.
 
Neben zusätzlichen Videotrainings, die unter anderem auch Grundregeln zum Fahrverhalten bereithalten, dürfen sich Autofans auf weitere Inhalte freuen. Im Showroom der "Brand Central" könnt ihr euch zum Beispiel die Fahrzeuge im Detail anschauen. Außerdem wird es dort einen Videokanal geben, der Produktvideos von Fahrzeugherstellern bündelt. Die könne man, so Yamauchi, zwar auch über YouTube sehen, hier aber finde man sie direkt gebündelt, um sie auf dem großen TV genießen zu können.