In diesem Goblin-Dorf setzt uns eine Schamanin zu: Solange sie lebt, kommen immer weitere Goblins angerannt.

Was sich hasst, das neckt sichBereits im Knast werben wir die ersten beiden Gefolgsleute an, den Zwerg Naurim und den Zauberer Zurbaran. Ersterer hat ein gewisses Problem mit größeren Tobsuchtsanfällen, letzterer ist ein arroganter Frauenheld. Die beste Grundlage also für ein wohlaustariertes Team an Profis, in dem jeder auf die Gefühle des anderen achtet und sich gar-nie-nie streitet. Vier weitere Charaktere kommen noch dazu, darunter eine Elfin mit einem nicht wegzudiskutierenden Drogenproblem.
 
Bis zu fünf der insgesamt sieben Helden könnt ihr später in die Schlacht führen, und wer das dann jeweils ist, solltet ihr nicht nur anhand ihres Berufs und ihrer Bewaffnung entscheiden: Laut Daedalic können sich die Partymitglieder unterschiedlich gut riechen, und in Multiple-Choice-Gesprächen könnt ihr einiges dazu tun, die Beziehungen zu verbessern oder zu verschlechtern. Auch Dinge wie Friendly Fire sollen Auswirkungen haben. So ist zwar nicht zu befürchten, dass ein Held den Trupp dauerhaft verlässt. Doch es soll vorkommen, dass ein Magier sich weigert, den verhassten Kameraden zu heilen, oder dass einer der Kämpfer erbost das aktuelle Schlachtfeld verlässt. Im umseitig erwähnten Kampf mit der bedrohten Baroness etwa wird uns Zurbaran sehr übel nehmen, wenn wir sie nicht retten.

Die deutsche Vertonung (bei englischen Bildschirmtexten, übrigens) klang bereits sehr gut. Weniger schön fanden wir, dass in den Dialog-Szenen nur Standbilder der Charaktere Verwendung fanden. Dafür sind die Schlachtfelder und „Städte-Screens“ schön animiert.

Unser Pfad wird klar dargestellt, dank Wegpunkten können wir entdeckte Fallen oder andere Hindernisse meiden.

 
DSA-getreues KampfsystemWährend man beim AD&D-System auf die Armor Class des Gegenübers würfelt und entweder trifft und Schaden macht, oder eben nicht, ist DSA etwas komplexer: Der aktuelle Angreifer würfelt auf seinen Attacke-Wert, doch wenn er erfolgreich ist, würfelt der Verteidiger auf seinen Paradewert. Erst wenn dieser Wurf scheitert, wird der Schaden ermittelt, der dann, minus den Rüstungswert der angegriffenen Körperstelle, dem Ziel abgezogen wird. Beim Pen&Paper führt das bei ungefähr gleichstarken Gegnern gerne mal zu minutenlangen Würfelorgien, und auch in Computerumsetzungen kann das manches Mal etwas behäbig wirken. Wir finden dieses Prinzip aber „realistischer“ und mögen es. Blackguards jedenfalls beachtet diese und viele weitere Regeldetails der Version 4.1.
 

Der Charakterbogen lässt schnell die DSA-Basis erkennen.

Entsprechend laufen die Kämpfe ab: Ihr bewegt euren momentan ausgewählten Helden, die Hexfelder des Pfades werden hervorgehoben, und ihr könnt auch Wegpunkte setzen. Seid ihr in Reichweite eines Gegners, greift ihr ihn mit eurem Standardangriff an, wählt über die Zahlentasten eine von euch festgelegte Angriffs- oder Zauberform, oder ihr aktiviert ein Kreismenü und wählt dort eure Aktion aus. Wie flüssig sich das dann tatsächlich spielt, können wir zum jetzigen Zeitpunkt nur mutmaßen, wir hoffen jedenfalls, dass sich die Laufanimationen noch beschleunigen oder ganz überspringen lassen. Jedenfalls wirkte alles gut beherrschbar, und auch wenn man die Karte nicht drehen kann, war der Überblick immer da. Es gibt LOS-Regeln, aber keinen Kriegsnebel, das heißt ihr seht immer die ganze Karte.
 
Und wo wir bei den DSA-Regeln sind: Egal ob Charaktermenü, Auflevel-Regeln oder Zaubersprüche à la „Ignifaxius Flammenstrahl“, DSA-Veteranen (oder Kenner von DSA-Versoftungen wie Drakensang) werden sich sofort zuhause fühlen. Die typischen "Proben" (also Würfelwürfe auf ein bestimmtes Talent) werden pflichtschuldigst eingeblendet. Und auch der Look des Spiels mit seinen schön animierten Figuren bis hin zu den Charakterporträts ist erkennbar aventurisch.
 
Aventurien wartet

Mit einem Hebel im Hintergrund öffnet unser Gegner die Käfige, aus denen Sumpfranzen angreifen. Hier hat Zurbaran einen der Käfige per arkaner Wand wieder zugemacht.

Die „gezeichnet“ wirkende Weltkarte lässt einiges an Schauplätzen erwarten, eine Vielzahl von Städten aus dem Süden Aventuriens sind darauf vermerkt, etwa Mengbilla, Lorfas oder Wobran. Während ihr von Stadt zu Stadt reist, können euch Überraschungen drohen, sprich eine unerwartete Reiseunterbrechung mit Kampf.  (Wie Daedalic uns verriet, werden euch nicht weniger als drei Fraktionen verfolgen.) Es soll in der Regel möglich sein, auch bereits besuchte Schauplätze noch mal zu besuchen, um dort beispielsweise noch mal die Karte nach verborgenen Schätzen abzusuchen.
 
Die Hauptstärke scheinen uns die immer wieder anderen Ziele auf den Kampfkarten sein. So gibt es manchmal „Monstergeneratoren“, die ihr zerstören solltet, weil sonst endlos gegnerischer Nachschub droht. Oder ein Kristall heilt die Gegner immer wieder, wäre also auch ein lohnendes erstes Ziel für eure Angriffe. Aber auch von der Geschichte und der Wechselwirkung der gar nicht heldenhaften Charaktere erwarten wir uns einigen Spielspaß – so dürfte die Vergangenheit unseres magischen Frauenhelds Zurbaran ihn (und damit uns) immer wieder einholen. Drei unterschiedliche Enden soll es geben, die von euren Entscheidungen in den vielen Schlachten und Gesprächen zuvor beeinflusst werden. Wir sind sehr gespannt, was das interne Daedalic-Team in den kommenden Monaten noch einbauen oder tunen wird – freuen uns aber bereits jetzt auf ein großes, taktiklastiges DSA-Abenteuer.

Autor: Jörg Langer (GamersGlobal)

DSA Blackguards

Preview vom 4.8.2013 Sehr gut

Vorläufiges Pro & Contra DSA-Regelwerk offenkundig gut umgesetzt Große Zahl an Maps (190) Story, die nicht rein-linear zu sein scheint Interaktive Elemente auf den abwechslungsreichen Schlachtfeldern Nicht immer nur "Töte alles" Zusammenwirken der Charaktere verspricht Spielspaß Grafisch größtenteils sehr ansprechend Kämpfe wirken noch etwas behäbig Weltkarte ist zweckmäßig, die Regionen-Karten aber wirken schäbig Aktueller Zustand: Spielbare Alphaversion Aktuelle Einschätzung: Wir waren von der sich abzeichnenden Komplexität positiv überrascht und gleichzeitig von den schönen, interaktiven Schlachtfeldern. DSA Blackguards könnte einerseits vom Gefühl her an eine große, kampflastige Das-Schwarze-Auge-Kampagne herankommen, andererseits genügend Tiefe und Abwechslung für Rundentaktiker bieten. Wir sind jedenfalls sehr gespannt, was Daedalic im November in die Regale stellen wird, und schärfen schon mal Schwert und Würfel.

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Steckbrief Das Schwarze Auge - Blackguards [Serie] Genre: Strategie Untergenre: Taktik-RPG USK: ab 12 freigegeben PEGI: 16 Entwickler: Daedalic Entertainment Publisher: Daedalic Entertainment Erscheinungsdatum: 22.01.2014 Offizielle Website: Link MacOSPCPS4XOne

Screenshots Videos Blackguards 2 – Jörgs 1. Stunde uncut Video von Christoph Vent

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