Mit Dirt 5 schickt Codemasters Ende diesen Jahres seine Offroad-Racer-Reihe in die nächste Runde. In einer ersten Demo konnten wir ausführlich selbst Hand anlegen und haben Lust auf mehr bekommen.
Dieser Inhalt wäre ohne die Premium-User nicht finanzierbar. Doch wir brauchen dringend mehr Unterstützer: Hilf auch du mit!
Wie für mich fast schon üblich, hatte ich vor rund drei Jahren meinen Test zu Dirt 4 mit einer Titelzeile versehen, die nicht zufällig an die "Abenteuer" von Michaela Schaffrath angelehnt war. Humor ist halt, wenn man trotzdem lacht! Dennoch traf "Jetzt wird's schmutzig" es ganz gut, denn gerade die Matschschlachten machten im Rennspiel der Briten visuell einiges her – und Anspielungen auf die Pop-Kultur (nein, das ist keine direkte Anspielung auf besagten Erwachsenen-Filmchen-Star) kann ich mir ja auch bei der Benamung eigener Screenshots selten sparen.
Nun aber genug der Abschweifungen (für die ich mindestens ebenso bekannt bin), stattdessen will ich zum Wesentlichen dieser Preview kommen: Noch in diesem Jahr wird Codemasters mit Dirt 5 einen Nachfolger für PC sowie die aktuellen und kommenden Konsolen von Sony und Microsoft veröffentlichen. Die Gelegenheit, auf PC in eine erste Demo reinzuspielen, habe ich mir natürlich nicht nehmen lassen. Die umfasst aktuell nur einen kleinen Teil des Spiels und spart etwa den Karriere-Modus komplett aus. Dieser klingt zumindest insofern interessant, als dass beispielsweise Troy Baker und Nolan North (bekannt unter anderem aus den US-Fassungen von The Last of Us und Uncharted) eine Rolle spielen. In den ersten Rennen aber beweist die Testfassung die Qualität von Fahrmodell und Grafik, die mich persönlich ziemlich scharf auf die finale Version machen.
In Dirt 5 gibt es neun Fahrzeugklassen, die sich gänzlich unterschiedlich spielen. Der rund 1,8 Tonnen schwere Race Touareg 3 fühlt sich natürlich völlig anders an als ein "Leichtgewicht" wie der Ariel Nomad.
Einmal rund um die Welt
Die Demo (gespielt auf PC) umfasst vier Rennorte in Brasilien, China, Norwegen und Arizona. Darauf konnte ich mit Fahrzeugen aus vier der insgesamt neun Klassen meine Runden drehen. Dazu zählt unter anderem der unter "Cross Raid" geführte Race Touareg 3 von VW oder auch klassische 90er-Jahre-Rally-Fahrzeuge wie der Mitsubishi Lancer Evolution VI. Im Spiel werdet ihr aber auch Zugriff auf etliche moderne Rally-Gefährte wie den VW Polo GTi R5 oder auch Rally-GT-Fahrzeuge wie den Porsche 911 RGT haben. Auch Autos wie der Ariel Nomad in der "Tactical"-Edition, die im Spiel in der "Super Light"-Klasse geführt werden, sind dabei. Und das sind nur einige wenige Beispiele für das riesige Angebot.
Riesig ist das Angebot aber auch in Bezug auf die Strecken, die euch rund um den Globus zu den unterschiedlichsten Schauplätzen führen. Denn in der finalen Version wird es auch nach Kapstadt in Südafrika, zu den Marmor-Abbaustellen im toskanischen Carrara (übrigens der Geburtsort von Torhüter Gianluigi Buffon, falls ihr an noch mehr "unnützem Wissen" interessiert seid), nach Marokko oder nach Nepal gehen. Gemessen an den ersten vier Kursen dürft ihr euch auf sehr individuell gestaltete Tracks freuen, die auch abseits wechselnder Bodenbeläge noch einiges mehr zu bieten haben. Beispielsweise die riesige Jesus-Statue von Rio de Janeiro, die auf der entsprechenden Strecke immer wieder am Horizont auftaucht.
Brasilien wäre so schön, wenn dieser Bolsonaro nicht wäre. Immerhin gibt es ihn in Dirt 5 nicht.
Heute haben wir mal wieder Wetter, Wetter, Wetter
Wie die jüngste Überschrift mal wieder beweist, sind popkulturelle Querverweise bei mir kaum wegzudenken, oder etwa nicht, Mirco Nontschew? Doch zurück zu Dirt 5: Während meiner Zeit mit dem Thema ist mir immer wieder aufgefallen, dass die Entwickler viel Wert auf Vielfalt legen. Denn gerade die dynamische Wetterentwicklung, auf die ihr in der finalen Version wenigstens in Einzelrennen oder im Streckeneditor direkt Einfluss nehmen könnt, wirkt sich mehr als nur dezent aus. So erlebte ich beispielsweise im Rennen in Norwegen nicht nur klare Verhältnisse auf teils matschigem und teils von Schotter geprägtem Untergrund. Manchmal schneit es auch im Land der Wikinger oder ich befinde mich plötzlich inmitten eines Blizzards, der sich gleichsam aufs Fahrverhalten und auf meine (dann stark eingeschränkte) Sichtweite auswirkt. Aber auch bei Sonne werde ich in der Cockpitansicht gerne mal realistisch vom Licht geblendet.
So oder so sind die Strecken eine ziemliche Augenweide, rein technisch betrachtet, aber auch stilistisch. In der Umgebung gibt es aktuell zwar keine Zuschauer, aber die Favelas nahe Rio de Janeiro, die Palmen am Streckenrand oder auch die Brandung, die sich in Norwegen an einer Brücke bricht, machen einiges her. Indes freue ich mich einmal mehr, dass Codemasters mir etliche Optionen bei der Perspektive gewährt. Am liebsten fahre ich immer noch in der für jedes Fahrzeug verfügbaren Cockpitansicht oder der etwas weiter rausgezoomten Verfolgerperspektive. Geschwindigkeits- und allgemeines Fahrgefühl sind generell sehr gut.
Dirt 5 ist zwar ein Arcade-Racer, schreibt den Realismus aber dennoch recht groß. Das gilt fürs Fahrmodell genauso wie für die aktuell sechs unterschiedlichen, frei wählbaren Kameraperspektiven, darunter auch zwei Cockpit-Ansichten für jedes Fahrzeug.
Starkes Fahrgefühl
Es sind aber auch die Rennspiel-Grundlagen, in denen Dirt 5 punkten kann. Denn das Fahrmodell findet eine aus meiner Sicht perfekte Mischung aus Realismus und Arcade-Racer, fühlt sich einfach nur gut an und ist trotz seiner hohen Eingängigkeit alles andere als primitiv. Hier spürt man genau, ob man gerade über schmierigen Matsch fährt oder über grobes, trockenes Geröll. Auch die Fahrzeuge unterscheiden sich deutlich. Selbst mit dem Gamepad, merke ich deutlich, ob ich gerade in einem "Rally-Leichtgewicht" oder in einem fast zwei Tonnen schweren PS-Monster unterwegs bin. Das noch nicht final integrierte Force Feedback für Lenkräder habe ich nicht ausprobiert, stelle ich mir aber noch deutlich immersiver vor. Nur bei den Sprint-Fahrzeugen hatte ich anfangs meine Probleme. Um die 1000 Pferdestärken und nur ein Gang vertragen sich einfach nicht gut mit meinem Hang, das virtuelle Gaspedal tendenziell etwas zu weit durchzutreten. Aber ich bin halt ein Kind der 80er Jahre. Denn so schlecht der Film auch ist, habe ich den Titel von Gib Gas – Ich will Spaß irgendwo verinnerlicht.
Autor: Benjamin Braun, Redaktion: Dennis Hilla (GamersGlobal)
Anzeige
Meinung: Benjamin Braun
Nach den ersten Rennen im Spiel freue ich mich wirklich sehr auf Dirt 5. Das Fahrgefühl bietet für mich genau die richtige Mischung aus Realismus und Arcade-Thrill und die Präsentation ist schon jetzt fast über jeden Zweifel erhaben. Denn neben schön fetten Motorensounds erwarten euch nicht nur enorm detaillierte Fahrzeuge, sondern auch äußerst ansprechend designte Strecken. Egal ob in den Favelas nahe Rio oder in einem heimelig anmutenden Städtchen in Norwegen.
Klasse finde ich nicht zuletzt auch das dynamische Wetter, das nicht nur optisch einiges hermacht, sondern sich spürbar aufs Fahrverhalten auswirkt. Nach leichtem Schneefall plötzlich durch einen Blizzard zu rasen, das macht mächtig Laune. Noch kann ich zu Karrieremodus und einigen anderen Funktionen nicht allzu viel sagen. Aber ich kann es schon jetzt nicht erwarten, mehr vom Spiel zu erleben.
Dirt 5
Vorläufiges Pro & Contra
Starkes (arcadelastiges) Fahrmodell
Äußerst vielversprechendes Streckendesign
Exzellente Grafik auch abseits der Strecke
Tolles, dynamisches Wettersystem
Fette Motorensounds und passende Musik
Noch offene Fragen etwa bezogen auf den noch nicht spielbaren Karriere-Modus
Aktuelle Einschätzung
Dirt 5 hinterlässt spielerisch und technisch einen hervorragenden Ersteindruck. Noch bleiben einige Fragen bezüglich Karriere- und Online-Modus oder einer bislang noch nicht enthüllten weiteren Spielvariante offen. Spannend werden auch spezielle Features für die neuen Konsolen sein. Nichtsdestotrotz spricht aktuell alles für einen Rennspiel-Hit.
Hendrik
27 Spiele-Experte - P - 93822 - 22. Juni 2020 - 10:45 #
Kann nur besser sein als Dirt 4. Vor allem hoffe ich darauf, dass der Karriere Modus nicht wieder endlos in die Länge gezogen wird, mit immer gleichen Strecken. Das hat mir bei Dirt 4 das Spiel gründlich verdorben.
Noodles
26 Spiele-Kenner - P - 73493 - 22. Juni 2020 - 14:46 #
Gabs in Teil 4 überhaupt noch hippes Getue? Kann mich nicht dran erinnern. War doch wieder ein ziemlich klassisches Rally-Spiel, nur halt nicht so Simulations-lastig wie die Dirt-Rally-Reihe. Hat mir ziemlich gut gefallen, allerdings geb ich dir recht, dass man später zu oft immer wieder dieselben teils auch noch sehr langen Strecken fahren musste. Hab es zwar komplett durchgespielt, etwas ermüdend war das gegen Ende dann aber schon.
Hendrik
27 Spiele-Experte - P - 93822 - 22. Juni 2020 - 18:28 #
Na ja, ab und an blitze noch Hipkram durch. Aber verschwindend gering. Und ja, um den letzten Erfolg abzugreifen, muss man ja alles beenden. Und das war echt ermüdend. Selten eine so lieblose Karriere gezockt. Die Krönung war der Historische Rally Modus, wo man einfach die Karriere nochmal mit alten Rallyewagen fährt, mit genauso gestrecktem Gameplay. :(
Noodles
26 Spiele-Kenner - P - 73493 - 22. Juni 2020 - 19:54 #
Eigentlich fand ich das Konzept der Karriere nicht schlecht, also dass man sein eigenes Rally-Team aufbaut und verbessert, Sponsoren sucht etc. Aber da hätte man mehr rausholen können. Und weniger Streckung wäre echt gut gewesen, die vorherigen Teile waren nicht so sehr in die Länge gezogen, da hatte ich vielleicht halb so viel Spielzeit am Ende.
Benjamin Braun
Freier Redakteur - 435551 - 22. Juni 2020 - 21:20 #
Hat zwar nichts mit Pornos zu tun, aber ein (womöglich) erfundener Filmtitel aus "Voll Normal" ist mir besonders in Erinnerung geblieben: Affengeil, Teil 3, nackt auf dem Pavianfelsen. ;)
Noodles
26 Spiele-Kenner - P - 73493 - 22. Juni 2020 - 15:02 #
Sieht spaßig aus, hab ich Lust drauf. :) Und was sie bisher zum Karrieremodus gesagt haben, klingt auch nicht schlecht. Werd den allerdings nicht auf Englisch spielen. Auch wenn Nolan North und Troy Baker gute Sprecher sind, ich kann sie nicht mehr hören. :P
Benjamin Braun
Freier Redakteur - 435551 - 22. Juni 2020 - 20:54 #
Da hatte sich Codemasters keine Details entlocken lassen. Auf PC würde ich das nach Dirt Rally nicht ausschließen, und wer weiß, ob Sony oder Microsoft in der Hinsicht für ihre neuen Konsolen noch was planen. Aber meine Einschätzung: VR ist zwar noch nicht tot, aber für die meisten on-hold. Da muss man die nächsten zwei Jahre mal abwarten, ob da noch was passiert. Vom VR-Durchbruch aber sind wir noch meilenweit entfernt. Daran hat auch (selbst nicht gespielt) auch ein neues Half-Life rein gar nichts verändert. Es haben immer noch viel zu wenig Leute die Hardware, dass da in nächster Zeit noch groß was zu erwarten wäre.
Das sieht richtig gut aus und macht Lust auf ein paar Runden im Matsch.
Kann nur besser sein als Dirt 4. Vor allem hoffe ich darauf, dass der Karriere Modus nicht wieder endlos in die Länge gezogen wird, mit immer gleichen Strecken. Das hat mir bei Dirt 4 das Spiel gründlich verdorben.
Und bitte ohne dieses ganze pseudo hippe Getue.
Das wurde doch in Teil 4 drastisch zurückgefahren. Da war Teil 3 deutlich schlimmer.
Gabs in Teil 4 überhaupt noch hippes Getue? Kann mich nicht dran erinnern. War doch wieder ein ziemlich klassisches Rally-Spiel, nur halt nicht so Simulations-lastig wie die Dirt-Rally-Reihe. Hat mir ziemlich gut gefallen, allerdings geb ich dir recht, dass man später zu oft immer wieder dieselben teils auch noch sehr langen Strecken fahren musste. Hab es zwar komplett durchgespielt, etwas ermüdend war das gegen Ende dann aber schon.
Ich guck mir Teil 4 heute Abend noch mal an. Vielleicht hat sich auch einfach nur Teil 3 so negativ eingebrannt ;-)
Na ja, ab und an blitze noch Hipkram durch. Aber verschwindend gering. Und ja, um den letzten Erfolg abzugreifen, muss man ja alles beenden. Und das war echt ermüdend. Selten eine so lieblose Karriere gezockt. Die Krönung war der Historische Rally Modus, wo man einfach die Karriere nochmal mit alten Rallyewagen fährt, mit genauso gestrecktem Gameplay. :(
Eigentlich fand ich das Konzept der Karriere nicht schlecht, also dass man sein eigenes Rally-Team aufbaut und verbessert, Sponsoren sucht etc. Aber da hätte man mehr rausholen können. Und weniger Streckung wäre echt gut gewesen, die vorherigen Teile waren nicht so sehr in die Länge gezogen, da hatte ich vielleicht halb so viel Spielzeit am Ende.
Das Konzept war gut, aber mega öde präsentiert. Hier hätten sich gut Cutscenes wie seinerzeit in Race Driver gemacht. :)
Das klingt ja super. Und allein für die Einleitung KUDOS! ^^
Hat zwar nichts mit Pornos zu tun, aber ein (womöglich) erfundener Filmtitel aus "Voll Normal" ist mir besonders in Erinnerung geblieben: Affengeil, Teil 3, nackt auf dem Pavianfelsen. ;)
Die Wettereffekte kommen im Video stark zu Geltung und machen einiges her. Da sind wir doch mal gespannt was da auf der PS5 + XBox SX drin ist.
Dirt 5 könnte ein deutlich zu teurer Spaß werden, schnallt euch an ;)
Sieht spaßig aus, hab ich Lust drauf. :) Und was sie bisher zum Karrieremodus gesagt haben, klingt auch nicht schlecht. Werd den allerdings nicht auf Englisch spielen. Auch wenn Nolan North und Troy Baker gute Sprecher sind, ich kann sie nicht mehr hören. :P
Sieht aber so gar nicht nach Next Gen aus muss man auch mal sagen.
Wäähhh, ich hatte bei Michaela Schaffrath zuerst Micaela Schäfer vor dem geistigen Auge. :[
Mein Beileid
Ist eine VR-Unterstützung geplant?
Da hatte sich Codemasters keine Details entlocken lassen. Auf PC würde ich das nach Dirt Rally nicht ausschließen, und wer weiß, ob Sony oder Microsoft in der Hinsicht für ihre neuen Konsolen noch was planen. Aber meine Einschätzung: VR ist zwar noch nicht tot, aber für die meisten on-hold. Da muss man die nächsten zwei Jahre mal abwarten, ob da noch was passiert. Vom VR-Durchbruch aber sind wir noch meilenweit entfernt. Daran hat auch (selbst nicht gespielt) auch ein neues Half-Life rein gar nichts verändert. Es haben immer noch viel zu wenig Leute die Hardware, dass da in nächster Zeit noch groß was zu erwarten wäre.
Ich werde einfach kein Rundendreher mehr...
Aber sieht schon schick aus :)