Days Gone

Days Gone Preview

E3 2017: Biker im Schneegestöber

Christoph Vent / 14. Juni 2017 - 21:50 — vor 5 Jahren aktualisiert
Steckbrief
PCPS4
ab 18
18
SIE Bend Studio
26.04.2019
Link
Amazon (€): 89,00 (PlayStation 4), 22,55 (), 21,95 ()

Teaser

Mit dem kampferprobten Biker Deacon St. John schlagen wir uns in dem Open-World-Spiel der Bend Studios durch eine Zombie-Apokalypse. Warum das Spiel das Zeug zum Hit hat, verraten wir euch in der E3-Preview.
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Konzentrierten sich Sony und die verantwortlichen Bend Studios im letzten Jahr bei Days Gone noch hauptsächlich auf Zombiemassen, stehen auf der E3 die offene Welt und der Kampf gegen menschliche Feinde im Mittelpunkt. Wir haben uns Days Gone hinter verschlossenen Türen bei Sony angeschaut und sagen euch, inwiefern die Präsentation auf der PK am Montag auch ganz anders hätte ablaufen können.

Das Actionspiel Days Gone spielt im Nordwesten der USA. Zwei Jahre sind seit einer verheerenden Pandemie, die etliche Menschen in Zombies verwandelt hat, vergangen. Die Überlebenden schlagen sich seitdem entweder auf eigene Faust durch oder organisieren sich in Gruppen und bauen eigene Camps auf. „Gemeinsam ist man stark“ lautet die eine Devise, die andere „Jeder gegen Jeden“ – wie es in solchen Krisensituationen üblich ist, steht das eigene Wohl an vorderster Stelle, und so kommt es auch zwischen den einzelnen Gruppierungen zu Kämpfen und Feindschaften.
 

Bekanntes ganz anders

Die Messe-Demo, die uns von Emmanuel Roth der Bend Studios live vorgespielt wurde, zeigte denselben Spielausschnitt wie die Präsentation auf der PK. Heute jedoch war ein entscheidendes Detail anders: Dieses Mal spielte die Mission, in der wir einen Verbündeten aus den Fängen einer feindlichen Gruppierung befreien müssen, in dichtem Schneegestöber und bei einsetzender Dunkelheit. „Wir“, das ist übrigens Deacon St. John, der durch seine nicht immer saubere Biker-Vergangenheit gewisse Grundkenntnisse im Kampf besitzt.

Zu Beginn der Demo schwingen wir uns mit Deacon auf sein Motorrad. Doch gleich hier fällt auf, dass wir auf der Straße deutlich mit dem rutschigen Untergrund zu kämpfen haben. Als wir mit seinem Fernglas einen Hinterhalt ausmachen, nutzen wir diesen wiederum zu unserem eigenen Vorteil. Hinter einer Kurve steigen wir vom Motorrad ab und laufen durch den Wald zu den zwei in Lauerstellung wartenden Gegnern. Den ersten erledigen wir mit einem Messerangriff aus dem Hinterhalt, den anderen in einer offenen Konfrontation.
 

Schleichen und Zustechen

Wenige Meter weiter stoßen wir im Wald auf einen größeren Vorposten. Hier kommt Deacons Survival Vision zum Einsatz. Die hebt nicht nur sammelbare Gegenstände hervor, sondern auch Gefahren wie einen Stolperdraht, den wir nach dem Entdecken lautlos entschärfen. Gleich neben einem Gebüsch nahe der über das Minicamp verteilten Gruppe entdecken wir eine Bärenfalle. Wir gehen hinter einem auf dem Waldboden liegenden Baumstamm in Deckung und werfen einen Stein Richtung Gebüsch. Einer der Feinde kontrolliert, was es mit dem Krach auf sich hat und läuft wie gewollt gleich in die Falle.

Was nun kommt, ist vermutlich geskriptet gewesen, eindeutig beantworten wollte Roth die Frage allerdings nicht: Seine Freunde laufen zu dem schreienden Opfer hin, diskutieren kurz, ehe einer von ihnen eine Pistole aus der Tasche holt und den in der Bärenfalle steckenden Mann erschießt – allerdings nicht, um ihn von seinem Leiden zu erlösen, sondern um mit dem Geschrei keine Zombies anzulocken. Unter den Feinden entsteht ein Streit. Ob geskriptet oder nicht, ist uns an dieser Stelle aber zunächst egal – wir haben nun alle Feinde beisammen und setzen sie mit einem gezielten Wurf eines Molotow-Cocktails dauerhaft außer Gefecht.
 

Wetter mit Auswirkungen

Welche Auswirkungen das Schneegestöber im Dunkeln auf unsere Herangehensweise hat, beweist dann schließlich der letzte Abschnitt. In der PK-Vorführung konnte Deacon nicht unbeobachtet an die letzte große Feindesgruppe und ihr Camp heran, weswegen er gezielt Zombies anlockte. Das Wetter wirkt sich allerdings unter anderem auf Häufigkeit bestimmter Personen- und Zombiegruppen aus, weswegen wir dieses Mal auf deutlich weniger Untote treffen.

Außerdem können wir nun viel besser schleichen – oder aber mit einem lautlosen Scharfschützengewehr der Reihe nach die patrouillierenden Feinde ausschalten – durch die reduzierte Sichtweite fällt ihnen nicht sofort auf, wenn einer ihrer Kollegen längst im Dauerschlaf liegt. Kommt es doch mal zum Kampf, kann Deacon auf einige Spezialfähigkeiten zurückgreifen. Eine von ihnen ist die bereits erwähnte Survival Vision, eine andere ist ein Zeitlupeneffekt bei der Verwendung von Shotguns.

Neben der Open-World-Action soll in Days Gone vor allem der Überlebensaspekt in den Mittelpunkt gerückt werden. Ein wichtiges Element hierfür ist Deacons Motorrad, das ihm ermöglicht, sich relativ schnell durch die Spielwelt zu bewegen, aber auch Benzin benötigt. Wie störend das Beschaffen von neuem Benzin ausfällt, können wir noch nicht sagen – in der Vorführung schien sich der Tank jedoch recht schnell zu leeren. Weitere Survival-Elemente kommen unter anderem durch Crafting hinzu. Um regelmäßige Nahrungsaufnahme durch Essen oder Getränke müssen wir uns aller Voraussicht nach aber keine Gedanken machen.

Autor: Christoph Vent (GamersGlobal)

 
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Meinung: Christoph Vent

Obwohl die Demo hinter verschlossenen Türen dieselbe Mission wie auf der Pressekonferenz zeigte, war der Weg zum Ziel an vielen Punkten sehr unterschiedlich. Wenn das Wetter in der finalen Version von Days Gone tatsächlich eine dermaßen einflussreiche Rolle spielt wie es uns gesagt wurde, wäre das echt ein Riesen-Lob wert.

Was ich jedoch jetzt schon definitiv lobenswert finde, ist der tolle Einsatz der Umgebung. Neben der beschriebenen Stelle mit der Bärenfalle konnten wir an einer anderen Stelle auch einen einzelnen gefangenen Zombie befreien, der für mächtig Ablenkung sorgte und uns einiges an Arbeit ersparte. Auch die Mischung aus Action und Schleichen war genau nach meinem Geschmack.

Einen Punkt hätte ich jedoch zu beanstanden: die Kämpfe. Die wirken aktuell noch arg hakelig und alles andere als flüssig. Unter anderem gelang es dem vorspielenden Entwickler der Bend Studios häufig nicht, den Hotspot für den Finisher zu finden. Aber gut, bis zum Release 2018 ist noch etwas Zeit, das werden sie schon noch in den Griff kriegen. Dass ich den Hauptcharakter Deacon St. John allerdings alles andere als sympathisch finde, damit werde ich wohl leben müssen.
 
Days Gone
Vorläufiges Pro & Contra
  • Stimmiges Open-World-Zombie-Setting mit Survival-Elementen
  • Viele Interaktionsmöglichkeiten mit Spielwelt und Charakteren
  • Wetter soll starke Auswirkungen auf Spielweise haben
  • Sehr guter Mix aus Schleichen und Action
  • Schicke Grafikeffekte
  • Kampfsystem noch recht hakelig
  • Beschaffung von Benzin könnte nervig werden.
Aktuelle Einschätzung
Days Gone verfrachtet uns mit dem Biker Deacon St. John mitten in eine Zombie-Apokalypse, in der es nicht nur um den Kampf gegen die Untoten geht. Ein spannendes Setting, Survival-Elemente, unterschiedliche Herangehensweisen, eine hübsche Technik: das könnte ein echter Hit werden.
Sehr Gut
Aktueller Stand
  • Messe-Demo

 
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Amazon.de Aktuelle Preise (€): 89,00 (PlayStation 4), 22,55 (), 21,95 ()
Christoph Vent 14. Juni 2017 - 21:50 — vor 5 Jahren aktualisiert
Aladan 25 Platin-Gamer - P - 56511 - 14. Juni 2017 - 22:10 #

Vielen Dank für die Preview, Christoph. Sieht nach wie vor sehr interessant aus.

keimschleim (unregistriert) 14. Juni 2017 - 22:27 #

Keine Screenshots?

Pitzilla 20 Gold-Gamer - P - 22212 - 14. Juni 2017 - 22:29 #

Ja, Danke! Nachdem was ich bis jetzt gelesen und gehört habe, gefällt mir der Titel sehr gut.

Welat 15 Kenner - 3988 - 14. Juni 2017 - 22:31 #

Freu mich drauf!

TheRaffer 22 Motivator - - 36856 - 14. Juni 2017 - 23:06 #

Das klingt jetzt schon wesentlich besser, als dieses Video, dass es hier vor einiger Zeit zu bestaunen gab, vermuten lies. Allerdings: Weiterhin falsche Plattform. :P

_XoXo_ (unregistriert) 15. Juni 2017 - 5:39 #

Shut up and take my money.

rammmses 22 Motivator - P - 31444 - 15. Juni 2017 - 13:05 #

Dito. Sie hatten mich schon bei der letzten e3. Brauche nur noch das Releasedatum als Info :D

Maverick 34 GG-Veteran - - 1012274 - 15. Juni 2017 - 8:23 #

Könnte durchaus interessant werden, danke für den Eindruck. ;)

Freylis 20 Gold-Gamer - 23164 - 15. Juni 2017 - 15:18 #

Ich habe nur diese ca. 9 minütige Gameplay-Demo gesehen und dachte: leider schrecklich derivativ. Jaja, und das kommt von mir als Zombie-Hure. Und es liegt nicht daran, dass hier (wieder) mal unschuldigen Untoten völlig ungefragt unser hektisches Lebensmodell aufoktroyiert wird und sie rumhetzen müssen wie Manfred Langzeitstudent, wenn der GEZ-Mann vor der WG steht. Mich stört einfach, wie prognostizierbar das Gameplay zusammengestückelt wurde. Die Kindermädchen-QTEs aus Metro Last Light, die hüfthohe megageile Farnkraut-Deckung aus Shadow of Mordor, die leicht geschummelte Open-World mit zu vielen unsichtbaren Barrieren aus Horizon ZD - und wir geben noch eine kleine Prise The Last of Us hinzu, damit wir trotz Script-Overkills zumindest die Illusion haben, die ein oder andere Situation unterschiedlich meistern zu können. - Und nichts gegen all die genannten Titel, denn die sind alle für sich genommen sehr gut. Ich ärgere mich nur, wenn ich auf den ersten Blick alle möglichen spielmechanischen Elemente von denen so schamlos geklaut in einem angeblich neuen Franchise vorfinde. Das wäre so, als wenn Trump das Toupee geklaut wird und Angela Merkel am nächsten Morgen eine relativ orange aber dafür brandneue Frisur hat. Die Welt merkt sowas einfach...

bsinned 17 Shapeshifter - 8126 - 15. Juni 2017 - 16:53 #

Als PC´ler bin ich bei dem Game (vorerst) zwar eh außen vor, aber ich teile deine Meinung.
Die Zutaten sind nicht die schlechtesten und vor allem sieht Days Gone toll aus, aber das Gesamtbild ist eher "just another Zombie game" für mich.

cpt.macabre 12 Trollwächter - 1062 - 15. Juni 2017 - 18:09 #

Hmm... bei Zombiespielen muss ich immer an den Anfang vom Dying Light Angry Review denken :D

Freylis 20 Gold-Gamer - 23164 - 15. Juni 2017 - 19:08 #

Stimmt schon, aber da hatte er auch wirklich einen schlechten Tag. Dying Light ist wesentlich besser (und in manchen Teilen grandios) als es sein Review vermuten lässt. Das war ein Fall von "falsches Spiel am falschen Tag". Ihm fehlten bei der Thematik einfach die "Momentanböcke" ;)

joker0222 29 Meinungsführer - P - 113802 - 17. Juni 2017 - 13:29 #

Das will ich hoffen. Jetzt wo gerade der Abspann von HZD durch ist und ich ergriffen dasitze überlege ich nämlich endlich mal Dying Light einzulegen...so als Kontrastprogramm zu Zelda.

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 56511 - 18. Juni 2017 - 14:28 #

Kann ich vor allem im Koop empfehlen.

joker0222 29 Meinungsführer - P - 113802 - 18. Juni 2017 - 19:26 #

Das wird wohl nichts. Werde mich den Zombies alleine stellen müssen.

Freylis 20 Gold-Gamer - 23164 - 19. Juni 2017 - 4:48 #

Würde mir auch im Koop Spaß machen. Ich sag dir mal Bescheid, wenn ich es auch habe. Kann aber noch ein Jährchen dauern bei meinem Tempo.

cpt.macabre 12 Trollwächter - 1062 - 15. Juni 2017 - 20:05 #

Ja das stimmt, die Wertung für das Spiel war recht hart, mir gings aber auch eher um die Aussage, dass es einfach schon sehr, sehr viele Zombiegames gibt.

Edit: Hoppla, hätte ne Antwort auf Freylis werden sollen :)

monokit 14 Komm-Experte - 2495 - 16. Juni 2017 - 4:33 #

Nee finde ich nicht. Gute Zombie Games gibt s für die PS4 nur zwei. Ding light und TLou.

Ahlon 12 Trollwächter - 1003 - 10. März 2019 - 18:36 #

Ich glaub den Titel werde ich mir zum Release genau anschauen. So ein Open World Spiel fehlt mir noch für die PS4.