Crucible

Crucible Preview+

Kompetitiver Shooter von Amazon

Hagen Gehritz / 19. Mai 2020 - 15:00 — vor 3 Jahren aktualisiert
Steckbrief
PC
Action
12
20.05.2020
Link

Teaser

Jäger kämpfen gegeneinander und gegen Alien-Fauna um die Ressourcen eines Planeten. Eure Figuren leveln im Matchverlauf und verfeinern so ihre Skills - das eröffnet interessante Taktiken.
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Der kompetitive Shooter Crucible ist einer von mehreren angekündigten Titeln, die momentan bei den Amazon Game Studios entstehen. Er wird beim Flagschiff-Standort Relentless Studios in Seattle entwickelt. Der Chef bei Relentless ist dabei kein geringerer als Westwood-Mitgründer Louis Castle.

Ein anderer Titel, der beim Amazon-Verbund entsteht, ist das Survival-Koop-MMO New World, in dem sich Spieler in einer Fantasy-Welt zusammenschließen, um die mächtige Substanz Azoth in die Finger zu bekommen. Bei Crucible ist die Prämisse ähnlich, nur mit Science-Fiction-Anstrich: Die Besiedlung eines fremden Planeten geht gehörig schief und fortan befinden sich menschliche, außerirdische und robotische Jäger mit besonderen Fähigkeiten im ewigen Klinch um die mächtige Essenz, die auf dem Planeten gefördert wird.

Spielerisch wird das in die Form eines team-basierten Helden-Shooters aus der Third-Person gegossen. Die Essenz ist dabei ein wesentlicher Faktor des Gameplays: Das Töten von NPC-Alientieren auf der großen Karte, das Einnehmen von Erntebasen und das Töten von Gegnern füllt die Essenz-Vorräte eures Teams, das dadurch im Level steigt. Das modifiziert eure Spezialfähigkeiten und bringt weitere Buffs für den Rest eines Matches. So mischt Crucible Heldenfokus, PvP und PvE. Im Zug eines Preview-Events konnte ich bereits mit Kollegen und Entwicklern einige Runden Probespielen, bevor der Free-to-play-Titel am 20. Mai 2020 für PC an den Start geht.
Roboter Bugg hat durch das Desintegrieren der lokalen Fauna genug Essenz gesammelt und das nächste Level erreicht.
 

Zehn Jäger zum Start


Zum Launch habt ihr für Matches die Wahl aus zehn Jägern, die sich in ihren Fähigkeiten stark unterscheiden, laut Entwickler aber nicht typischen Standard-Kategorien wie Heiler oder Tank entsprechen sollen – wobei der große Earl mit Truckerhut mit steigenden LP bei Level up und Fähigkeit zur Selbstheilung schon gut Schaden absorbieren kann. Die fischartige Ajonah ist mehr auf Fernkampf spezialisiert, während der muskulöse Drakhal mit seinem Nahkampf-Fokus in einem Shooter recht exotisch wirkt – doch auch er besitzt zumindest einen Fernangriff und eine Fähigkeit, um Gegner zu sich zu ziehen.

Bei der Anspiel-Session war ich überrascht, wie deutlich sich die Figuren unterscheiden. Bei Earl hatte ich mir gerade abgewöhnt, Shift zum Sprinten zu drücken, weil der Raketenschub seiner Kanone weit reicht aber einen hohen Cooldown hat, so spurtet Space-Ranger-Archetyp Captain Mendoza mit Druck auf die Taste ganz so, wie man es aus anderen Shootern kennt. Söldnerin Sanaza wechselt mit ihren Moves zwischen MG, Schrotflinte und Wurfmesser. Hier vergaß ich gerne, dass sie nicht direkt nachladen kann, sondern bei einem leeren Magazin die Waffe wechseln muss. Gleichzeitig waren die Cooldowns gerade so hoch, dass es taktisch cleverer war das ganze Magazin zu nutzen, statt schon bei halbleerer Waffe zu tauschen. Drakhal schließlich zeigt beim Aufrufen des Fähigkeiten-Menüs zwei Fähigkeiten, die zunächst in eine Kampfhaltung wechseln lassen, aus der heraus die linke und rechte Maustaste Angriffe mit ganz unterschiedlichen Effekten abfeuern – und natürlich hab ich anfangs häufig gerade die nicht gewollte ausgelöst.
Nahkämpfer Drahkal kann zwar Gegnern Lebensenergie entziehen. Dennoch ist es für ihn sehr praktisch, wenn ein Mitspieler mobile Schilde platziert, hinter denen er sich aus dem Getümmel zurückziehen und mit Medipacks heilen kann.
 

Eine Karte, drei Modi

Zum Launch wird Crucible eine recht große Karte bieten, auf der alle drei Modi gespielt werden. Im Modus Erntemaschinen Kontrolle versuchen zwei Teams von je acht Spielern, die meisten Basen auf der Karte zu halten, um schneller auf 100 Punkte zu kommen. Das ist laut Relentless Studios der einfachste Spielmodus für eine schnelle Runde. Da aber schnell mal bis zu 16 Jäger plus NPC-Kreaturen auf einer Stelle rumschießen können, war es für mich auch der unübersichtlichste Modus. Gerade, wenn ganz viel Action auf dem Bildschirm passiert, vermisste ich auch ein markanteres Treffer-Feedback. Denn in den bunten Lichtern der Explosionen und Charakter-Rufen bekam ich nicht ausreichend mit, ob ich den Gegner beständig treffe.

Die zweite Variante heißt Alpha Jäger und ist ein Battle-Royale-Kampf in einem sich verkleinernden Gebiet zwischen acht Duos. Das besondere: Rafft es euren Partner hin, könnt ihr per In-game-Aufforderung einem anderen einsamen Spieler eine vorrübergehende Partnerschaft anbieten. Das gemeine: Die brüchige Allianz kann jederzeit gekündigt werden, ist aber spätestens automatisch vorbei, wenn nur noch drei Spieler übrig sind. Der für mich interessanteste Modus war Herz der Schwärme. Hier treten zwei Vierer-Teams gegeneinander an, große Alien-Nester zu zerstören, deren Ankunft ein Marker und ein Timer ankündigen. Wenn das wehrhafte lebendige Nest zerstört wurde, muss noch das Herz von einem Spieler aufgesammelt werden. Das Team, das zuerst drei Herzen sammelt, gewinnt.
Ob Ernter erobern oder Herz aufheben: Beides braucht Zeit und ein gegnerischer Angriff kann den Vorgang unterbrechen.
 

Direkt zum Ziel oder erstmal leveln?

Die im Kontrolle-Modus  beschriebenen Basen sind auch in den anderen Modi vertreten, ebenso wie NPC-Monster. In allen Modi gibt es also Anreiz, die Fauna umzupusten und Basen einzunehmen, um mehr Essenz zu erhalten. Ihr habt dabei Einfluss darauf, welche Fertigkeiten sich wie mit einem Level up verbessern. Vor Beginn der Partie habt ihr je nach Jäger unterschiedliche Auswahlmöglichkeiten für die jeweiligen Level-Stufen und könnt das feste Loadout des Jägers damit für gewisse Taktiken und Synergien tweaken.

Und so konkurriert ihr mit anderen Spielern nicht nur um Fortschritt, um eine Partie zu gewinnen, sondern auch um Ressourcen auf der Karte um einen Kampfvorteil für euer Team herauszuschlagen. Das eröffnet ganz eigene taktische Möglichkeiten. So können in der Variante Herz der Schwärme etwa zwei Spieler ausrücken, um ein Power up zu bergen, dass dem eigenen Team den Rest der Runde leichte Selbstheilungskräfte verleiht, während die anderen beiden den Gegner dabei behindern, Basen zu erobern.

Für erhaltene Erfahrung leveln eure Jäger, wie man es von heutigen Shootern gewohnt ist. Als Belohnung winken dabei auch Lore-Fragmente zu den Figuren, die auch gerne in einer ruhigen Minute kurze Gespräche führen. Wie bei vielen anderen heutigen F2P-Titeln, ist die Monetarisierung vor allem auf Individualisierung von Helden ausgelegt. Emotes, Sprüche, neue Skins und Verzierung für die Spawn-Landekapseln lassen sich mit verdienter Ingame-Währung erwerben. Schneller ist (wenig überraschend), mehr Ingame-Kohle mit echten Euros zu kaufen. Ebenfalls im Angebot ist der Battle Pass, der euch Zugriff auf Herausforderungen gibt. Durch die sammelt ihr Punkte, für die ihr Skins und Co. aus einem Zufallspool erhaltet.

Autor: Hagen Gehritz (GamersGlobal)
 
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Meinung: Hagen Gehritz

Mit Helden-Shootern bin ich schwer zu begeistern. Aber ich mag Multiplayer-Shooter, bei denen Monster die kompetitive Schießerei aufmischen. Dennoch sprang der Funke bei Crucible nicht direkt über. Da die Jäger sich alle wirklich sehr unterschiedlich spielen, sind erste Minuten geprägt vom Studieren der Charaktermoves und Aktionen, die ich aus Versehen auslöse. Dem Trefferfeedback fehlt noch mehr Wumms und die Alien-Fauna auf der einen weitläufigen Karte wirkt beliebiger als die diversen Jäger. Letztere spielen sich angenehm unterschiedlich, was aber mit einer gewissen Lernkurve einhergeht.

Mit den Tipps der Entwickler verstand ich das System hinter den teils chaotischen Kämpfen besser und sah das Potential der taktischen Optionen für koordiniertes Teamplay, die sich durch die Level-up-Mechaniken eröffnen. Das unterscheidet den Titel von Relentless in meinen Augen von der Helden-Shooter-Konkurrenz. Die Frage ist jedoch, ob Crucible es schafft, neue Spieler lange genug zu fesseln, damit sich ihnen die interessanten Elemente erschließen
Crucible
Vorläufiges Pro & Contra
  • Alle Modi mischen PvP und PvE
  • Jäger spielen sich sehr unterschiedlich
  • Leveln sorgt für zusätzliche taktische Ebene
  • Charmante Lore-Dialoge während Matches
  • Trefferfeedback mäßig
  • Ballerei bei vielen Spielern und Kreaturen auf einem Haufen chaotisch
  • Nur eine Karte zum Launch
  • Besonderheiten des Gameplay erschließen sich erst beim zweiten Blick
Aktuelle Einschätzung
Crucible macht durch die Lernkurve den Einstieg nicht unbedingt leicht und gleichzeitig mag das Spielgeschehen bei Scharmützeln mit vielen Jägern und Kreaturen auf einem Haufen unübersichtlich wirken. Doch die Gameplay-Mischung aus Helden, Level ups und PvE sorgt für interessante taktische Möglichkeiten für sich absprechende Teams.
Gut
Aktueller Stand
  • Preview-Beta
Hagen Gehritz 19. Mai 2020 - 15:00 — vor 3 Jahren aktualisiert
Hagen Gehritz Redakteur - P - 175542 - 9. Mai 2020 - 18:18 #

Ich wünsche viel Spaß mit der Preview!

rammmses 22 Motivator - P - 32653 - 19. Mai 2020 - 15:54 #

Auf mich wirkt das wie generischer F2P-Einheitsbrei-Murks vom Fließband, könnte kaum uninteressanter sein. Wenn man schon unbedingt sowas spielen will, gibt es ja wohl genügend bessere Alternativen. Flop mit Ankündigung könnte ich wetten.

Kinukawa 21 AAA-Gamer - P - 25745 - 19. Mai 2020 - 16:02 #

Nach dem Ansehen eines Letsplay stimme ich dir zu.

maddccat 19 Megatalent - 14116 - 19. Mai 2020 - 16:54 #

Mir genügt schon das Teaserbildchen.^^

Kinukawa 21 AAA-Gamer - P - 25745 - 19. Mai 2020 - 18:39 #

Das hätte mir nicht gereicht. Gerade bei diesen Spielen muss ich etwas Bewegtes in Form eines gesamten Kampfes sehen.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105056 - 19. Mai 2020 - 17:35 #

Langweilig, uninspiriert und 08/15. Warum nur bringt man sowas heute noch raus?

Hagen Gehritz Redakteur - P - 175542 - 19. Mai 2020 - 18:01 #

Nun es wirkt uninspiriert, es stecken aber doch interessante Facetten drin. Nur zeigt sich da, was ich schon ahnte: Beim Ersteindruck fehlt Crucible die Bindungskraft, um überhaupt an diesen Punkt zu kommen.

The Real Maulwurfn 17 Shapeshifter - 8092 - 19. Mai 2020 - 18:26 #

Da frage ich mich, wie du bei der Preview auf ein "gut kommst, dein Kommentar gibt das jetzt für mich nicht so her.

Hagen Gehritz Redakteur - P - 175542 - 19. Mai 2020 - 19:16 #

Wie ich beschrieben habe ist ja gerade der Einstieg nicht die motivierendste Phase und da wirkt das Spielgeschehen noch recht chaotisch. Gerade weil ich damit im Zuge des Events nicht nach einer Runde aufgegeben, sondern 2-3 Stunden gespielt habe, kam ich zu den interessanten Details, die mich nicht direkt bei der ersten Runde ansprangen. Und darauf bezieht sich ja mein Kommentar: Für mich ist es nach der ersten Hürde gut, aber wie viele nehmen die erste Hürde, wenn das Spiel seine Besonderheiten nicht direkt rüberbringt?

The Real Maulwurfn 17 Shapeshifter - 8092 - 19. Mai 2020 - 19:35 #

Also wie eine Serie, wo man sich durch die ersten 6 Folgen durchsterben muss und dann wirds gut, also vielleicht, ok, kann ich folgen.

MachineryJoe 18 Doppel-Voter - 9259 - 19. Mai 2020 - 17:59 #

Und dafür haben sie die Cry-Engine benutzt?

Zup 15 Kenner - P - 2891 - 19. Mai 2020 - 18:17 #

Da braucht es im Spiel nicht mal einen Treffer vom Gegner. Man stirbt wahrscheinlich vor Langeweile.

Hagen Gehritz Redakteur - P - 175542 - 19. Mai 2020 - 21:55 #

Das ist aber schnell volles Pfund draufgehauen. Kannst du allgemein Helden-Shootern etwas abgewinnen?

Zup 15 Kenner - P - 2891 - 20. Mai 2020 - 7:04 #

Ich hatte mal kurz in Overwatch reingeschaut und war ziemlich schnell gelangweilt. Alles was danach kam, ging natürlich in eine ähnliche Richtung. Man wollte ja den Erfolg kopieren. Wahrscheinlich liegt es aber auch einfach daran, dass ich diesem gegenseitigen abballern nicht mehr viel abgewinnen kann. Früher habe ich z.b. Team-Shooter exzessiv gespielt, aber das was man da heute sieht, ist für mich der totale Einheitsbrei. Da sticht kein Spiel mehr sonderlich heraus. Ähnlich empfinde ich das bei diesem neuen Helden-Shooter Genre.

Kinukawa 21 AAA-Gamer - P - 25745 - 20. Mai 2020 - 9:20 #

Das einzige Spiel, das noch groß auftrumpfen könnte, ist ein Nachfolger: Overwatch 2. Allein aufgrund der großen bisherigen Spielerbasis sollte es kein Flop werden. Ob es jedoch massiv Umsatz bringen wird, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Es sind ja einige Dinge wie PvE-Modus dabei, die nicht bei jedem ankommen.

Hagen Gehritz Redakteur - P - 175542 - 20. Mai 2020 - 11:08 #

Verstehe, es liegt also nicht speziell an Crucible (abgesehen davon, dass es für dich auch nicht aus der Masse raussticht), sondern du findest das ganze Genre sterbenslangweilig. Ich persönlich bin auch nicht sehr scharf auf Helden-Shooter, aber Crucible finde ich dann noch zigmal interessanter als das gerade so gehypte valorant.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83933 - 21. Mai 2020 - 11:02 #

Hm, ganz schön negative Grundstimmung hier. Ich finde sooo schlecht sieht es gar nicht aus. Das Charakterdesign ist jedenfalls stimmiger und nicht ganz so generisch wie bei Bleeding Edge, und die grundsätzlich unterschiedlichen Spielweisen der Figuren klingen ganz interessant. Dank F2P kann man ja mal unverbindlich reinschauen, wenn es offiziell erscheint. :-)

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40319 - 21. Mai 2020 - 17:08 #

Puh, es ist bunt, es ist hektisch und wirkt auf mich irgendwie...naja...
Okay, ich einige mich mit mir selber darauf, dass es nicht mein Spiel ist. :)

Jac 19 Megatalent - P - 15595 - 25. Mai 2020 - 21:46 #

Ich habe schon mehrere Stunden gespielt und finde es aus folgenden Gründen gelungen:

1. Es ist ein TPP-Shooter und somit auch für Leute spielbar, die mit First Person ein Problem haben.
2. Die Modi und Helden sind abwechslungsreich, auch wenn man sich erst einarbeiten muss. Unübersichtlich kann es mal werden, aber das ist mit genügend Mitspielern eigentlich immer so.
3. Es ist kostenlos und mit weniger als 15GB auch schnell heruntergeladen für heutige Verhältnisse.

Mir macht es Spaß. Wer mit Shootern und PvP nichts anfangen kann, wird hier aber auch nicht bekehrt. Shooter-Fans sollten mal reinschauen, es ist nicht mal ein Konto (außer Steam) erforderlich.