Namcos postapokalyptisches Action-Rollenspiel atmet in vielerlei Hinsicht den Geist von Dark Souls. Das spannende Setting sowie das kreative Angebot an Waffen und Fähigkeiten heben den Titel angenehm vom Vorbild ab.
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Diese Preview basiert auf einer Veranstaltung in Paris; die Reisekosten unseres Autors übernahm der Hersteller.
Als Demon’s Souls vor einigen Jahren in Japan erschien, hätten wahrscheinlich die wenigsten gedacht, dass dieses Spiel und dessen Nachfolger so hohe Wellen schlagen würden. Aber nicht nur From Software war mit den drei Dark Souls-Teilen erfolgreich. Auch Studios, die sich vom Spielkonzept inspirieren ließen, profitierten davon. Egal ob die Spiele nun Nioh (im Test: Note 8.0) oder The Surge (im Test: Note 8.0) hießen.
Mit Code Vein greift Bandai Namco, der Publisher der Souls-Reihe, viele Elemente des anspruchsvollen Action-RPGs auf. Doch abseits der Parallelen gibt es einige Besonderheiten, die aus Code Vein weit mehr als einen Klon machen. Weshalb uns das Spiel gefällt, aber noch einige Arbeit vor den Entwicklern liegt, konnten wir auf Namcos Lineup-Event in Paris im Selbstversuch herausfinden.
Dark Anime, statt Dark Fantasy
Die Handlung von Code Vein spielt in einer nicht allzu fernen Zukunft in den Ruinen einer an New York erinnernden Großstadt. Was genau passiert ist, haben die Entwickler noch nicht verraten. Klar ist nur, dass der Niedergang der Welt irgendetwas mit uralten Vampirlords zu tun hat, die die Menschheit unterjocht haben. Der größte Teil dessen, was von der Menschheit übrig geblieben ist, wandelt als Ghul durch die Trümmerlandschaft und macht Jagd auf alles, was noch Mensch ist. Eine letzte Zelle von Überlebenden, die sich Vein nennen, hat den Kampf gegen die Vampirlords noch nicht aufgeben – und wir sind einer davon. Wenngleich die von uns gespielte Demo keinerlei Zwischensequenzen enthielt, soll es in Code Vein mehr Storytelling geben als in Dark Souls. So sollen wir mehr über die Vergangenheit unserer Begleiter erfahren und natürlich über die Ziele der Vampirlords selbst.
Code Vein hat eine Story und Cutscenes. Ob beides auch gut wird? Wir hoffen es.
Ob die Geschichte Spannung bereithält oder sich doch eher als Beiwerk entpuppt, können wir nicht sagen. Namco scheint allerdings klar zu sein, dass ein Mehr an erzählerischen Elementen Code Vein entscheidend vom Vorbild Dark Souls abheben könnte. Einen sehr atmosphärischen Eindruck hat die Vorversion von Code Vein in jedem Fall bei uns hinterlassen. Besonders der Artstyle, irgendwo zwischen realistischer Grafik und Anime, gefällt uns ziemlich gut.
Aber auch unter rein technischen Gesichtspunkten betrachtet kann sich das Spiel auf Basis der Unreal Engine 4 sehen lassen. Bei der Qualität von Texturen, Effekten und Animationen haben wir an der gespielten PS4-Version jedenfalls kaum etwas zu meckern.
Kampfsystem: Echos statt Seelen
Das Spiel- und Kampfsystem von Code Vein erinnert jeden Kenner frappierend an die Souls-Spiele. Ihr agiert komplett aus der 3rd-Person-Perspektive, nehmt per Stickclick Gegner in den Kampffokus, um effektiver eure Schläge ins Ziel zu bringen oder gegnerische Angriffe zu kontern. Es gibt aber ein paar Unterschiede. So nutzt ihr in Code Vein grundsätzlich keine Schilde. Zudem wirkt sich das Gewicht der aktiven Ausrüstung offenkundig nicht auf die Bewegungsgeschwindigkeit eures Recken aus.
Wie schnell ihr Hiebe ausführt, hängt deshalb vor allem von der Waffe selbst und eurer Ausdauer ab. Mit einem (für japanische Verhältnisse) kleinen Schwert sind viele flinke Streiche drin. Bei einem mannsgroßen Tötungswerkzeug müsst ihr genauer das Zeitfenster abpassen, um eine Attacke ohne Unterbrechung des Gegners zum Ende zu bringen. Für jeden Kill gibt es sogenannte „Echos“, aber auch durch bestimmte Sammelobjekte. Die investiert ihr in Stufenaufstiege, wodurch sich Charakterwerte wie die Trefferpunkte automatisch erhöhen. Ihr habt in Code Vein auf die Charakterentwicklung also weniger Einfluss als in Dark Souls. Das könnte tendenziell Einsteigern entgegenkommen. Eigenhändig verbessern werdet ihr euren Charakter nur über seine (Aus-) Rüstung. Einen Händler konnten wir in der Demo allerdings nicht aufsuchen.
Wollt ihr einen temporären Vorteil haben, kommt ihr nicht um die Nutzung von Konsumgütern oder eurer Gaben herum. Letztere umfassen aktive und passive Skills. So verpasst ihr eurem Schwert zeitweise elektrischen Bonusschaden oder erhöht kurzzeitig eure Verteidigungswerte respektive Angriffsstärke. Um diese Gaben zu aktivieren, benötigt ihr allerdings „Munition“, genauer gesagt Blut. Mit einer speziellen Aktion, die relativ lange aufgeladen werden muss, saugt ihr Gegnern den Lebenssaft ab. Weshalb wir das Blut Munition nennen, ist einfach: Die beim Blutsaugen gesammelten Punkte dienen wahlweise auch als Projektile für eure Fernkampfwaffen. Was seltsam klingt, ist eine sinnvolle Entscheidung: Aus der Distanz sind die Kämpfe in Code Vein nämlich vergleichsweise leicht. Wer das hier und dort zu seinem Vorteil nutzen will, muss an anderer Stelle eben ein größeres Risiko eingehen.
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Postapokalypse hatten wir an sich sehr oft in den letzten Jahren. Doch in Code Vein sieht das Setting wenigstens klasse aus.
Viel Spaß beim Lesen!
Steht längst auf der Liste. Owari no Seraph trifft Tokyo Ghoul mit Dark Souls Gameplay. :-D
Ich muss bei dem Spiel jedesmal an ein Lied von Culture Beat denken...
Das war jetzt echt nicht nötig! Jetzt hab ich den Mist im Ohr!
Also eine Art abgespecktes Dark Souls in Sachen Charakter-Elemente und Kampfsystem. Ich bin gespannt :-)
Das habe ich mir auch gedacht. :-)
Dafür mit vernünftiger Story.
Jup, keine Frage - hat sogar andere gute Merkmale in petto
Da bin ich echt sehr gespannt drauf. Das könnte was für mich werden :)
Ich freu mich richtig drauf!
Klingt nach nem ur-japanischen Slasher. Kann man immer gebrauchen.
Der letzte Screenshot auf Seite 1 könnte glatt aus einem Remake von Darksiders stammen.
Kudos :-)
Ist vorgemerkt.
sieht schon stark aus...
Also doch ein Souls Klon. Damit bin ich dann wohl raus. Schade.