Outlast trifft Bioshock

Close to the Sun Preview+

Dennis Hilla 23. Februar 2019 - 9:00 — vor 5 Jahren aktualisiert
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An Selbstvertrauen hat es Nikola Tesla definitiv nicht gemangelt. Auf dem Schiff findet sich ein ganzes Museum zu seinen Ehren.
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Sprechertext zu Close to the Sun

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Hallo zusammen, hier ist Kapitän Dennis Hilla und nun alle an Bord dieser Preview zu Close to the Sun. In dem First-Person-Horror-Spiel des italienischen Indie-Studios Storm in a Teacup verschlägt es euch nämlich an Bord eines Schiffes. Dabei setzen die Entwickler auf Mechaniken aus Genre-Kollegen wie Layers of Fear und präsentieren sie in einer Bioshock-ähnlichen Optik. Bei einem Besuch des Game Designers Jôel Hakalax konnte ich eine Demo-Version testspielen und verrate euch, welche Erkenntnisse ich gewonnen habe.

Die Geschichte von Close to the Sun ist in einer alternativen Version des späten 19. Jahrhunderts angesiedelt. Nikola Tesla hat sich im Stromkrieg durchgesetzt und steht an der Spitze der wissenschaftlichen Elite. Um noch weiter zu prahlen, hat er die Helios gebaut. Der riesige Schiffskomplex dient als Forschungszentrum, in dem sich die hellsten Köpfe der Welt treffen. Aber auch Angebote für Privatpersonen, wie beispielsweise ein Theater finden sich an Bord.

Ihr schlüpft in die Rolle der Reporterin Rose, die sich auf macht, die Helios zu besuchen. Allerdings nicht, um irgendwelchen Forschungen nachzugehen, sondern um ihre Schwester Ada zu finden. Die hat ihr eine seltsame Nachricht hinterlassen, Rose möge sie auf dem Kahn aufsuchen. Um den Kontakt aufrecht zu erhalten, hat sie zudem einen Sprachübermittler geschickt.

Die ersten Schritte auf der Helios lassen direkt vermuten, dass irgendetwas im Argen liegt. Das Schiff scheint komplett evakuiert worden zu sein, an der Eingangstür steht in großen, roten Lettern „Quarantäne“ geschrieben. Warum oder weshalb, das habe ich in meiner Previewsession nicht herausgefunden.

Bereits in diesem frühen Abschnitt setzt Storm in a Teacup auf dezente, und mitunter auch, nun, nennen wir sie gefälschte, Schockmomente. Während der klassische, an einem Fenster vorbeirennende Schatten, bedrohlich echt wirkt, stellt sich eine vermeintliche Blutspur auf dem Boden lediglich als ein umgekippter Farbeimer heraus. Touché, da wurde ich meisterhaft getäuscht.

Doch auch abseits solcher geskripteten Ereignisse lief es mir an Bord der Helios immer wieder kalt den Rücken herunter. Das liegt vor allem an dem Design des Schiffes. Es scheint komplett menschenleer zu sein, irgendwie wirkt es so, als hätten die Passagiere den Kahn in überhasteter Panik verlassen. Alles ist heruntergekommen, in dem einst so prächtigen Theater muss ich über eine eingestürzte Dachstrebe in eine Loge klettern, da der Boden des Ganges eingestürzt ist.

Die Stimmung, die Close to the Sun durch das Setting aufbaut, kann man getrost mit Bioshock vergleichen. Irgendwie habe ich das Gefühl, nicht alleine zu sein, während ich durch die Überreste der ehemals so schicken Umgebung streife. In Kombination mit der allgegenwärtigen Selbstbeweihräucherung Teslas, der beispielsweise ein Museum zu seiner selbst Ehren errichtet hat, tröstet mich das auch über die meiner bisherigen Erfahrung nach eher uninspirierte Story hinweg.

Zur bedrohlichen Atmosphäre trägt ebenfalls der komplette Verzicht auf Kämpfe bei. Wie Jôel Hakalax mir erklärt, gibt es sehr wohl andere Menschen an Bord der Helios, und nur selten wollen sie Rose etwas Gutes. Meine zwei Optionen lauten also Flucht oder Schleichen. Diese Hilflosigkeit schwebt immer wie ein Schwert über mir, schon bei Outlast hat dieser Umstand für mich einen großen Teil der Erfahrung ausgemacht.

Neben dem Anfang konnte ich in meiner Anspielsitzung auch eine spätere Sequenz spielen. Hier traf ich auf Ludwig, einen messerschwingenden Irren, dem Rose wohl schon öfter begegnet war. Ohne lange zu zögern lief ich also davon, einige Male musste ich blitzschnell entscheiden, ob ich rechts oder links gehen will. Wie mir Jôel Hakalax erklärte, soll eine Flucht über beide Wege möglich sein. Allerdings habe man den Spieler an diesem Punkt bereits dazu erzogen wollen, dass Hindernisse, die übersprungen werden müssen, Ludwig deutlich stärker ausbremsen als Rose.

Genre-typisch gibt es auch kleinere Rätsel in Close to the Sun. Diese waren in der von mir gespielten Version allerdings noch ziemlich simpel gehalten, es handelte sich aber ja auch um frühe Abschnitte. So musste ich an einer Stelle einfach nur zwei Schalter in die richtige Richtung drehen, um eine Tür zur Aufzugsteuerung zu öffnen. Ein andermal sollte ich die Kombination für einen Safe finden. Glücklicherweise hatte jemand den Code in der Nähe auf ein Papier geschrieben. Wie gesagt, das waren frühe Abschnitte des Spiels, etwas mehr Grips erfordern dürfen die Puzzles aber schon.

Damit möchte ich zu meinem vorläufigen Fazit kommen. Ich bin ja Fan gut gemachter Horror-Spiele. Viel wichtiger als Herzrhythmusstörungen verursachende Jumpscares ist mir in dem Genre aber eine dichte Atmosphäre und eine interessant gestaltete Spielwelt. Deshalb gehört beispielsweise Layers of Fear zu einem meiner Lieblinge dieser Zunft. Und auch Close to the Sun verspricht, in eine ähnliche Kerbe zu schlagen.

Besonders, dass es zwar feindlich gesinnte Gesellen, aber keine Kämpfe geben wird, finde ich eine gute Entscheidung. So muss ich jeden Schritt überdenken und fühle mich so richtig schön hilflos. Doch auch das tolle Design der Helios auf Basis der potenten Unreal Engine 4 ist Storm in a Teacup mehr als gelungen. Auch wenn ich die Grundstory um Rose und Ada nur bedingt spannend finde, so will ich doch wissen, was an Bord des Schiffes passiert ist. Und ja, auch was die Schwester der Protagonistin mit Nikola Tesla zu tun hatte und womit ihre scheinbar hochbrisanten Forschungen zu tun hatten, interessiert mich.

Meine Einschätzung für Close to the Sun lautet daher „Gut“
Dennis Hilla 23. Februar 2019 - 9:00 — vor 5 Jahren aktualisiert
Dennis Hilla 30 Pro-Gamer - P - 172474 - 22. Februar 2019 - 16:40 #

Viel Spaß beim Lesen, Ansehen und/oder Hören!

euph 30 Pro-Gamer - P - 129971 - 23. Februar 2019 - 9:17 #

Das könnte was für mich werden, ich mag diese Art Spiel, habe eben erst das angesprochene Layers of Fear beendet.

dorunt 22 Motivator - - 31340 - 23. Februar 2019 - 9:27 #

Es scheint wieder eine gute Zeit für die BioShock-ähnlichen Spiele zu sein.
Von der Levelarchitektur und der Stimmung her bin ich von dem Spiel jetzt schon sehr angetan. Ich werde es auf jeden Fall mal im Blick behalten :)

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40201 - 23. Februar 2019 - 9:46 #

Das liest sich gut und sieht auch gut aus. Halte ich definitiv im Auge. :)
Ein bisschen Schade ist der Verzicht auf die Möglichkeit sich zu wehren, aber manchem Spiel tut das auch gut!

Achja: Fehlt auf der Seite des Sprechertextes unten nicht was?

Dennis Hilla 30 Pro-Gamer - P - 172474 - 23. Februar 2019 - 11:41 #

Danke für den Hinweis. Bildkasten ist entfernt, irgendwie scheint da beim speichern was schiefgelaufen zu sein.

Shawn 13 Koop-Gamer - 1456 - 28. Februar 2019 - 12:10 #

Interessante Preview, Dennis. Ganz lieben Dank dafür.

Nur eine kleine Nachfrage zur Bildunterschrift: Was sind "tote Leichen"? ;-)

Oh, und bei dem Satz "Mittlerweile ist das Schiff jedoch etwas heruntergekommen und auch nicht mehr so richtig einladen." meintest Du sicher 'einladend'. Klugscheißmodus aus. :-)

Und nochmals ein Dankeschön für den Artikel. - Werde das Spiel definitiv im Auge behalten.

Lieben Gruß
Shawn

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83744 - 28. Februar 2019 - 21:03 #

Für solche Dinge kannst du den Link "Fehler melden" nutzen, oben neben dem ersten Kommentar. Einfach das falsch geschriebene Wort oder eine Textpassage in das erste Textfeld eintragen. Ist in diesem Fall allerdings schon geschehen.

"Tote Leichen" steht dort auch als Fehler, aber ich denke, das sollte ein Witz sein. Habt ihr das noch nie so gehört? Ich schon. ;-)

Dennis Hilla 30 Pro-Gamer - P - 172474 - 1. März 2019 - 17:26 #

In der Tat, die toten Leichen sind ganz bewusst als solche bezeichnet – ich nenne das ganz frech "künstlerische Freiheit" ;)

Shawn 13 Koop-Gamer - 1456 - 2. März 2019 - 12:09 #

Hi Ganon, sorry und lieben Dank für den Hinweis. - Hab da in dem Moment wirklich nicht dran gedacht.

LG & schönes WE allen :-)

Peter Verdi 17 Shapeshifter - - 8348 - 23. Februar 2019 - 10:21 #

Ja, schaut schon mal grundsätzlich interessant aus - kommt definitiv auf die Liste...

Mazrim_Taim 16 Übertalent - 4088 - 23. Februar 2019 - 10:21 #

leider nichts für mich.
Ich kann Spiele nicht leiden wo man nur am fliehen ist.
Es nervte mich ohne ende bei Dead Space mit dem Monster am ende.

Sciron 20 Gold-Gamer - 24181 - 23. Februar 2019 - 10:56 #

Kommt sehr stimmungsvoll rüber. Die Sache mit den Fluchtabschnitten könnte allerdings nervig werden. Sowas artet bei manch anderen Spielen schnell in Trial & Error aus.

amenon 17 Shapeshifter - 7271 - 23. Februar 2019 - 11:02 #

Gutes Videoende

Evoli 17 Shapeshifter - 8858 - 23. Februar 2019 - 11:27 #

Vom Setting her spricht mich das auf jeden Fall an, aber ist wahrscheinlich nix für meine Nerven. Ich mag nur gruselige Spiele, in denen man ordentlich bewaffnet ist ;)

Maverick 34 GG-Veteran - - 1300734 - 23. Februar 2019 - 11:38 #

Vom Setting und der düsteren Atmosphäre spricht mich das Spiel ja definitiv an. Mal abwarten, ob das flucht- und rätselbasierte Gameplay bis zum Schluss auch interessant bleibt. ;)

Drapondur 30 Pro-Gamer - - 161579 - 23. Februar 2019 - 12:00 #

Klingt interessant aber die Flucht/Schleichpassagen sind nichts für mich. Es sei denn, es gibt einen Safemode wie bei Soma. :)

doom-o-matic 17 Shapeshifter - P - 8579 - 23. Februar 2019 - 12:15 #

Gruselige Spiele gehen so gar nicht, da mach ich mir ins Hemd.

TSH-Lightning 26 Spiele-Kenner - - 65101 - 23. Februar 2019 - 12:18 #

Das macht optisch was her und hat ein interessantes Setting. Da werde ich mal auf einen Test warten. Mit gruseligen Spielen hab ich wenig Probleme.

Scando 24 Trolljäger - 54816 - 23. Februar 2019 - 12:58 #

Erscheint übrigens exklusiv im EPIC-Store. Ist dort bereits vorbestellbar für 29,99 €.

TSH-Lightning 26 Spiele-Kenner - - 65101 - 23. Februar 2019 - 14:49 #

Ich kann warten...

timeagent 19 Megatalent - - 18391 - 23. Februar 2019 - 13:15 #

Das sieht richtig gut aus - wenn nur dieser Verweis auf Layers of Fear nicht wäre. Mit dieser Art psychedelischem Horror kann man mich jagen, da hätte ich lieber etwas "bodenständigeres" in der Art wie Alien Isolation.

Werde ich aber mal Auge behalten und sei es als Zuschauer beim Youtuber meines Vertrauens.

Flammuss 21 AAA-Gamer - 28815 - 23. Februar 2019 - 13:17 #

Klingt nicht schlecht, bin auf den Test gespannt.

Kirkegard 20 Gold-Gamer - 21090 - 23. Februar 2019 - 13:47 #

Interessiert mich mittel, mal den Test abwarten.

Sp00kyFox (unregistriert) 23. Februar 2019 - 14:31 #

und noch eins für den epic store:
https://www.gamestar.de/artikel/close-to-the-sun-epic-store-exklusiv,3341014.html

aka release des spiels hat sich auf 2020 verschoben ^^

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75006 - 23. Februar 2019 - 15:37 #

Erinnert wirklich stark an Bioshock vom Look her, was ja nix Schlechtes ist. Bin aber nicht so der Fan von Horrorspielen, in denen man Gegner umschleicht oder flüchtet. Sie hätten lieber einen ruhigen Walking Simulator mit ein paar Gruselmomenten machen sollen, wäre eher was für mich. ;)

Goremageddon 16 Übertalent - 4034 - 24. Februar 2019 - 10:58 #

Das gesehene gefällt mir sehr. Bin gespannt auf den Test.
Generell sehr schöne Preview und großes Lob für den Cut am Ende,
richtig gut!

Dennis Hilla 30 Pro-Gamer - P - 172474 - 24. Februar 2019 - 20:48 #

Dankeschön:)

Hyperbolic 21 AAA-Gamer - P - 25216 - 24. Februar 2019 - 16:38 #

Sieht auf jeden Fall schick aus.

rammmses 22 Motivator - P - 32604 - 24. Februar 2019 - 17:52 #

Oh das will ich auf jeden Fall spielen, hoffe das kommt bald, scheint genau mein Fall zu sein.

Michl 16 Übertalent - 4299 - 25. Februar 2019 - 12:18 #

Die Helios ist ja mal ein wunderschön gemachter Schauplatz, top.
Normalerweise steh ich nicht auf solche Spiele aber allein wegen der Helios werde ich mir überlegen mir das anzusehen.