„Wer ist Jonathan, Jonathan ist unser Held! Wir lieben dich und möchten dich persönlich treffen! Vielen Dank! 7.000 Euro in einer einzigen Zusage!“ – so lautete sinngemäß das euphorische Twitter-Posting des Independent-Studios 2Awesome Studio, nachdem ein Backer etwa drei Stunden vor dem Ablauf der Kickstarter-Kampagne zu Dimension Drive die genannte Summe bereitgestellt hatte.
Die somit noch fehlenden 200 Euro für das Erreichen des Finanzierungsziels von 30.000 Euro wurden im Verlauf des 13. Mai ebenfalls von den Unterstützern zur Verfügung gestellt, sodass die Aktion auf der Finanzierungsplattform erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Das erreichte Ziel wurde via Livestream im Twitch-Kanal des Studios frenetisch gefeiert (siehe auch diese über drei Stunden lange Aufzeichung, in der Freude und Niedergeschlagenheit sehr nah beieinander liegen).
Doch es dauerte nicht lange, bis die Dinge einen gänzlich anderen Verlauf nahmen: 2Awesome Studio wurden von Kickstarter darüber informiert, dass die 7.000-Euro-Spende von einem Betrüger stammt und der Betrag in der Folge zurückgezogen wurde. Durch das fehlende Geld verwandelte sich der eben noch bejubelte Kickstarter-Erfolg – und damit auch die Aussicht, das eigene Spiel realisieren zu können – somit binnen kürzester Zeit in einen (unverschuldeten) Fehlschlag. Entsprechend schrieben die Entwickler auf Twitter „Jemand spielte mit unseren Träumen“ und etwas später „Wissen nicht, was wir tun sollen, sind am Boden zerstört“.
Der Account des Betrügers wurde von Kickstarter gebannt, zudem wurde von den Usern vorgeschlagen, dem Studio eine Verlängerung ihrer Kampagne zu gewähren, für die wiederum andere Entwickler finanzielle Unterstützung in Aussicht stellten. Zum aktuellen Zeitpunkt ist nicht bekannt, ob – und wenn ja, wie – das Indie-Studio in der Lage ist, ihren Arcade-Titel Dimension Drive doch noch umzusetzen.
Sehr sehr mies. Dafür haben sie aber jetzt ne kostenlose laufende Werbetrommel... sollten sie einen Kickstarter-Aufschub bekommen, wird es ihnen wohl sicher zu Gute kommen.
Projekt neu aufsetzen und den Rummel nutzen, um locker mehr als 100% zu bekommen. So schlecht ist das gar nicht.
Selber mit einem Fake Account 7.000 EUR spenden, diese danach zurückziehen und den Moment der Enttäuschung live streamen.
Danach die Kickstarter Kampagne - begleitet von theatralischen Twitter Postings - neu starten und mit dem Medienrummel groß absahnen (sind nun wohl auf jeder Spiele-News Seite vertreten).
Ich will niemandem was unterstellen aber das waren meine ersten Gedanken dazu - und ja, es erschreckt mich selbst auch dass mir diese Variante als erstes in den Sinn gekommen ist als ich die News gelesen hab.
Würde es mich auch... zumal das Risiko, dass jemand den wahren Namen hinter einem Fake-Account heraus bekommt nicht besonders klein ist. Sprich - eine wirklich geniale Idee ist das echt nicht.
Verstehe ich nicht. Inwiefern kann man da betrügen? Ich meine, was hat er davon? Das ist doch eine Spendenseite, er kann doch nichts verdienen?
Spassbieter, die dran Spass haben andere die Freude zu versauen. War auch bei Descent Underground so. Da wurde die Kampagne zwar erreich aber in den letzen 3 Std. über 200k wieder rausgezogen. Gott sei dank, gabs noch genug Backer die das Projekt gerettet haben. Bin mittlerweile dafür, das man die Spende nicht mehr rückgängig machen kann und jeder nur noch mit Realname und Adresse überhaupt noch im Internet sein darf!
"[..] und jeder nur noch mit Realname und Adresse überhaupt noch im Internet sein darf!"
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Auch sollten Größe der Geschlechtsteile und Anzahl der Blinddarmnarben in einem öffentlich zugänglichen Register pro IP-Adresse hinterlegt und jederzeit abgefragt werden können.
Dein Ernst? Nur weil anscheinend ein paar Soziopathen im Netz unterwegs ist, sollte man nicht gleich alle unter Generalverdacht stellen.
Es gibt genug Arschlöcher auf der Welt, denen es Spaß bereitet anderen etwas schlichtweg zu versauen - auch sowas.
Schade, hät es ihnen gegönnt :(
Sowas wie hier ist extrem unschön (wenn es denn tatsächlich alles so wahrheitsgemäß ist), aber viele dieser Leute, die viel zu viel bieten, als sie tatsächlich haben, meinen das eigentlich nur gut und wollen damit das Projekt um jeden Preis pushen und zum Erfolg bringen, vergessen dabei dann aber gerne, dass das Geld ja dann trotzdem irgendwo herkommen muss. Gibt auch genug, wo man in den Kommentaren dann lesen kann, dass sie ihre Pledges immer weiter erhöhen und sich damit tatsächlich arm machen würden, wo dann die Projektersteller eindringlich bitten müssen, auf sich selbst zu achten.
Bei Kickstarter entsteht da manchmal echt bei einigen Leuten eine ganz eigenartige Hingabe zu den Entwicklern, die über normale Begeisterung und übliches Fan sein weit hinaus geht.
Erinnert mich an eine Spieleseite, die zu Weihnachten immer um Geld bittet. ;-)
Griefer jetzt also auch bei KS. Bei Tobold gab es einen netten Blogeintrag zu dem Thema: Betrug als Spielfeature in MMO:
http://tobolds.blogspot.de/2015/05/does-betrayal-scale.html
"Ruiniert" hat der Betrüger die Kampagne nicht. Es war absehbar, dass die 30000 nicht schaffbar sind. Paar Stunden vor Ablauf stand es ja bei 21k oder so.
Eine Demo konnte man sich ja ansehen, das Spiel hat auf mich einen durchaus guten Eindruck gemacht. Insofern wünsche ich Ihnen auf Steam dann mehr Glück.
Im Text oben stand etwas von "fehlenden 200€"
Nach den 7000.
Natürlich ist die Aktion total asi, aber warum sollte jemand 7000 Euro in ein Spiel eines unbekannten Studio investieren? Sowas könnte ich mir höchstens bei Chris Roberts, Hideo Kojiima und anderen Promis vorstellen, die möglicherweise einige vermögende Backer mal live treffen wollen. Oder wenn die Shenmue-Macher 50 Millionen Dollar auf Kickstarter haben möchten. ;-)
Glaube nicht, dass du für 7000 Chris Roberts treffen kannst. Damit liegst höchstens im oberen Durchschnitt der SC Backer ;)
So etwas ist einfach nur mies.
Leider gibt es einige die so etwas witzig, spaßig oder was auch immer finden. Ich finde das nur unterste Schublade.
Ist sicher enorm unschön für die Betroffenen, aber solange man die genauen Hintergründe nicht kennt, kann man nur vermuten, warum der/die "Betrüger" so gehandelt hat/haben.
Fest steht lediglich: dumm gelaufen und sehr ärgerlich für die Entwickler.
Auf dem Asshole-Meter ganz weit oben.
Ist natürlich unterste Schubade, dieses Verhalten. Aber "ruiniert" hat er nichts. Mit und ohne seine Aktion wäre die Kampagne gescheitert. Er hat "nur" falsche Hoffnungen ruiniert, die er selbst erzeugt hat.
Auch wenn die fehlende Summe schon recht hoch war - unter Umständen hätte ein nicht erreichtes Ziel kurz vor dem Ende noch schwankende Backer mobilisiert Geld reinzustecken. Wenn das Projekt aber safe ist dann lässt man das halt.
Wenn es etwas knapper gewesen wäre, hätte ich mir das vorstellen können. Aber da fehlte ja noch ca. ein Drittel der Gesamtsumme.
Sie starten wohl am Montag eine neue Kampagne:
https://www.kickstarter.com/projects/2awesomestudio/dimension-drive/posts/1232732