Dass im Osten gelegene Länder in Sachen Computerspiele weit mehr hervorgebracht haben als nur Tetris, wisst ihr als treue Retro Gamer-Leser natürlich ohnehin. In den heutigen Wochenend-Lesetipps wollen wir dennoch auf ein paar bemerkenswerte Computersysteme aus der DDR verweisen. Außerdem geht es noch um die Rechner und Konsolen, die früher gerne in den Videospielabteilungen großer Kaufhäuser aufgebaut waren – der Autor dieser Zeilen erinnert sich noch, wie er dort als Kind Pokémon Snap an einem N64 entdeckte – und um zwei Indie-Spiele.
"BSS 01: Wie die DDR mit volkseigener Konsole den sozialistischen Nachwuchs erzog"
Vice.com am 27. März, Jan Bojaryn
Während Computerspiele in Westdeutschland früher eher als leicht verschrobene Freizeitbeschäftigung galten, sah man sie in der DDR als Zugang für Jugendliche zu Technologie. Jan Bojaryn stellt auf Vice einige Spielecomputer von "drüben" vor. Besonders skurril wirkt der BSS 01, der technisches Know-How und Programmierkenntnisse erfordert: "Wer spielen wollte, der programmierte sich seine Spiele in aller Regel erst einmal selbst. [...] Beteiligte an der Produktion der Konsole verstehen mitunter auch heute nicht, warum jemand das BSS spannend finden könnte."
"Kaufhauscomputertage"
Zockworkorange.de am 27. März, André Eymann
Die Älteren von euch werden sich erinnern: Als noch nicht jeder eine DSL-Verbindung hatte und sich mal eben die Demo eines neuen Spiels herunterladen konnte (Fachleute sprechen von den 90ern und davor), standen in vielen Kaufhäusern Computer und Konsolen, an denen Neuerscheinungen ausprobiert werden konnten. André Eymann erzählt in diesem Blogpost von seinen Erinnerungen daran, wie er an einem C64 im Laden Listings abtippte: "Ich hatte gleich mehrere Druckmittel im Nacken. Zunächst meine Eltern, die mich zu einer bestimmten Zeit zurückerwarteten, dann natürlich die anderen Kinder, die ebenfalls an den C64 wollten. Und zu guter Letzt noch den Warenhausangestellten, der mich sicher nicht zu lang am Commodore-Flaggschiff sehen wollte."
"Fast wie Serial"
Wired.de, Thomas Klatt
Ein Interview mit Sam Barlow, der das doch eher ungewöhnliche Indie-Spiel Her Story entwickelt hat: "Her Story besteht allein aus einer Videodatenbank, die per Texteingabe nach Schlüsselbegriffen durchsucht wird. Aufgabe des Spielers ist es, aus den Filmschnipseln vom Verhör der Verdächtigen die Wahrheit herauszulesen und eine Geschichte entstehen zu lassen." Er berichtet über das Konzept des Spiels und wie er auf die Idee gekommen ist.
"Psych: Der neue Game-Hit aus Österreich"
Derstandard.at am 3. April, Rainer Sigl
Ähnlich wie Flappy Bird besticht das Mobile Game Psych durch sein simples Spielprinzip gepaart mit einem hohen Schwierigkeitsgrad. Im Gespräch mit der österreichischen Zeitung Standard erklärt Entwickler Christian Baumgartner: "Der Reiz von schwierigen Spielen liegt für mich ganz klar darin, dass das Erfolgserlebnis mit der Schwierigkeit mitskaliert. Und durch die kurzen Sessions geht sich immer noch schnell ein Versuch aus. Wenn man dann das erste Hindernis hinter sich hat, fühlt sich das bereits wie ein kleiner Sieg an."
Im heutigen Video: Wie sich Mario und Luigi gegenseitig Streiche spielen.
Wenn ihr selbst interessante Links oder unterhaltsame Videos zum Thema Computerspiele entdeckt, freut sich der Autor über eine PN oder einen entsprechenden Kommentar.
Hachja, für "Probespielen" im Kaufhaus anstehen. Das waren damals noch Zeiten. ;)
Die Tüttelchen bringen es genau auf den Punkt :D
550 OstMark waren in den meisten Fällen durchaus mehr als ein halber Monatslohn.
Und heute geben welche ihr halbes Gehalt für das neuste Iphone aus.
Kam drauf an wo du gearbeitet hast.