Indie-Check: Pixel Piracy
Teil der Exklusiv-Serie Spiele-Check

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Dominius 10019 EXP - 18 Doppel-Voter,R7,S2,A2,J7
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14. Dezember 2014 - 11:36 — vor 9 Jahren zuletzt aktualisiert
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In unserer Rubrik Indie-Check stellen wir euch jede Woche ein interessantes PC-Spiel eines unabhängigen Entwicklerstudios vor. Die Rubrik wird von unseren Usern Der Marian, Zaunpfahl und Dominius betreut.

In dieser Woche setzen wir die Segel, heben Schätze und plündern Inseln aus. Pixel Piracy ist ein piratiges Open-World-Spielchen vom Indie-Studio Quadro Delta, in dem ihr eine Crew zusammenstellt. Mit der erlebt ihr auf hoher See Abenteuer, um schließlich irgendwann selbst als legendärer Pirat (oder legendäre Piratin) in die Annalen der pixeligen Karibik einzugehen. Ob wirklich alles Golddublonen sind, was glänzt, erfahrt ihr im heutigen Indie-Check.

Wie der Name schon sagt, stürzt ihr euch bei Pixel Piracy in ein Karibik-Abenteuer in Pixeloptik. Anfangs seid ihr noch allein und müsst in Bars Freiwillige für euer Schiff anheuern, wie damals in Sid Meiers Pirates. Zunächst besitzt ihr nur ein Schiff, das selbst mit viel Sympathie maximal als „Nussschale“ zu bezeichnen ist. Im weiteren Spielverlauf könnt ihr allerdings andere Schiffe kapern oder euer eigenes Schiff mit zusätzlichen Teilen ausbauen. Selbst eure Flagge, die ihr hoch an den Mast hängen könnt, kann ein Produkt eurer künstlerischen Fähigkeiten sein. Doch diese ganzen Kleinigkeiten kosten Geld und eure Crew will auch bezahlt und gefüttert werden, also was tun?

Bei einem zünftigen Trinkgelage rekrutiert ihr eure Crew

You are a pirate
Das Szenario legt nahe, dass ihr zwecks konstantem Einkünftestrom andere Schiffe und Inseln überfallt, daher macht ihr im Spiel auch die meiste Zeit über genau das. Auf den Inseln erwarten euch wilde Tiere, nicht minder wilde Stammesangehörige oder andere Piraten, die euch an die Gurgel wollen. Habt ihr den Widerstand beseitigt, könnt ihr euch ans Öffnen der Schatztruhen machen, in denen neben Gold meist auch einige nützliche Items versteckt sind. Und dann gibt es da noch Schatzkarten, die euch den Weg zum legendären „X“ weisen. Diese müsst ihr erst kaufen.

Die Kämpfe mit anderen Crews auf hoher See sind nicht ungefährlich. Eure Crew kann ertrinken (die Piraten können halt nicht schwimmen) oder einfach von einer Übermacht im Enterkampf überrannt werden. Im späteren Spielverlauf könnt ihr auch Kanonen nutzen, um feindliche Schiffe anzugreifen. Eure Crew, die aus einem quirligen Haufen unterschiedlicher Charaktere besteht, ist eurer wichtigstes Werkzeug im Spiel. Sie sollte weder verhungern noch meutern. Wenn ein Mitglied stirbt, bleibt es tot und der einzige Ausweg daraus ist das Laden eines älteren Spielstandes. Wenn euer Captain das Zeitliche segnet, ist das Spiel übrigens vorbei.

Ihr könnt jedes Crewmitglied individuell hochleveln und mit unterschiedlichen Gegenständen und Waffen ausrüsten. Weiterhin gibz es in Städten Skillbücher, mit denen ihr euren Piraten Nützliches beibringt. Schwimmen, Angeln, Kochen oder Saubermachen sind da nur die nötigsten Skills, daneben gibt es auch Spezialattacken.

Nach einer Weile könnt ihr schon größere Segel setzen

Katzengold
Pixel Piracy erinnert mit seinen hektischen Kämpfen, den zerbrechlichen Crewmitgliedern, dem Permadeath-System und der zufälligen Welt an einige Roguelikes, allerdings ermöglicht die Speicherfunktion doch meist noch einen Ausweg, wenn eure Unternehmung am Absaufen ist.

Eure Crew zu befehligen, ist trotz verschiedener Gruppierungsmöglichen fummelig und eure Leute reagieren auch gerne mal nicht auf Befehle. Die Menüstruktur ist unübersichtlich und nicht ganz nachvollziehbar, um eine Waffe bei einem Crewmitglied zu wechseln sind unnötig viele Klicks notwendig. Und ohne Tutorial (es gibt ein paar Textfenster, die euch grundlegende Funktionen erklären) werdet ihr zwangsläufig bei den ersten Versuchen scheitern, da die Spielmechaniken nicht selbsterklärend sind und da auch Tooltips fehlen, werdet ihr nur durch Zufall herausfinden, wie ihr Essen auf eurem Schiff verteilt.

Über die Bedienungsmängel lässt sich durchaus mit einem zusammengedrückten Auge hinwegsehen, auch weil die Musik manchmal eine angenehme Karibik-Atmosphäre schafft, ohne aufdringlich zu werden, die restlichen Soundeffekte sind eher spärlich und wiederholen sich schnell. Was allerdings weniger zu verkraften ist, sind Bugs oder mangelhaftes KI-Verhalten. Einmal hingen zwei Crewmitglieder zwischen Schiff und Wasser in der Luft fest und ließen sich erst nach wiederholtem Neuladen befreien, nachdem sie fast ertrunken wären. Und warum hungrige Crewmitglieder lieber erstmal das Deck schrubben anstatt sich was zu Essen zu holen, wird wohl für immer ein Geheimnis des Entwicklungsstudios bleiben.

Fazit
Pixel Piracy ist ein nettes Spiel für zwischendurch, wobei es aufgrund seiner Bedienungs- und Einführungsmängel eine gute Portion Anfangsbegeisterung voraussetzt, damit ihr überhaupt dranbleibt. Es bietet selbst auf den unteren Schwierigkeitsgraden eine gewisse Herausforderung – und erinnert nicht ganz zufällig manchmal an Titel wie FTL. Allerdings trüben ein paar Bugs und eben die Bedienungsmängel die Freude. Der Titel wirkt unfertig, viele Ideen schimmern durch, die angefangen, aber nicht konsequent zu Ende gebracht worden sind. Bugs werden weiterhin gefixt, ob noch neue Features hinzukommen, steht in den Sternen.

  • Für Fortgeschrittene und Profis
  • Piratiges Sandbox-Spiel
  • Einzelspieler
  • Preis: 9,99 Euro bei Steam, 9,99 Dollar bei GOG
  • In einem Satz: Knuffiges Piraten-FTL (mit Permadeath und Speichern), das noch reifen muss.
mrkhfloppy 22 Motivator - 35681 - 14. Dezember 2014 - 12:44 #

Eigenlich klingt das ganz witzig. Dass der letzte Feinschliff fehlt, schreckt mich etwas ab. Gerade das war neben dem coolen Szenario eine Stärke von FTL. Kannst du noch ein, zwei Sätze zum Kampfsystem hier ergänzen. Bei FTL machten das Crew-Management und die verschiedenen Subsysteme der Schiffe diese zu einer tollen Erfahrung, die auch variantenreich zu gestalten waren.

Dominius 18 Doppel-Voter - P - 10019 - 14. Dezember 2014 - 16:34 #

Wie gesagt, kommen Kanonen erst später ins Spiel und spielen anfangs bei den Enterkämpfen keine Rolle. Und diese Enterkämpfe sind nunja, hektisch und unübersichtlich. Die Crew reagiert manchmal nicht so gut auf Befehle und die "Kämpfe" sind eigentlich mehr eine große Schlägerei und es ist sinnvoller, einfach mit besseren Charakteren die anderen Crews kaputt zu hauen und dabei zuzusehen. Eine so genaue Kontrolle wie bei FTL gibt es nicht. Pausieren ist allerdings auch immer möglich.

Hemaehn 16 Übertalent - 4637 - 14. Dezember 2014 - 17:36 #

Am Anfang find ich das Spiel relativ knackig, da man von seinem hart erkämpften Gold fast alles für Rum und Essen ausgeben muss. Wenn man sich dann mal ein paar Angeln und Angler angeschafft hat, kommt man erst dazu sich Geld zu verdienen.
Riesige Crews sind unnötig, da die wenigen Leute die man hat irgendwann dermaßen stark sind, das man auch die Bosse mit 2 Leuten besiegen kann.
Das dauert aber eine ganze Weile bis man so weit kommt, dass es zu leicht wird und der Weg dahin ist auch hart.
Also ich hatte viel Spaß damit.

mrkhfloppy 22 Motivator - 35681 - 14. Dezember 2014 - 18:01 #

Danke ihr zwei. Ich hatte mir aber eine andere Antwort erhofft. Durch die FTL-Vergleiche hoffte ich, auf Masten zu schießen, die Pulverkammer unter Beschuss zu nehmen und den Gegner manövrierunfähig zu machen. So klingt das eher öde.

Lorion 18 Doppel-Voter - P - 9488 - 14. Dezember 2014 - 17:42 #

Gibts momentan als Teil eines Bundles für 4,99€:

http://www.bundlestars.com/all-bundles/killer-bundle/

Und eine komplett überarbeitete Version ist wohl in Arbeit:

http://steamcommunity.com/games/264140/announcements/detail/234515384345417962

Dominius 18 Doppel-Voter - P - 10019 - 14. Dezember 2014 - 17:54 #

Pixel Piracy taucht auch ab und an in den Flash-Deals bei GOG auf und kostet dort nur 2,49 Dollar.

Und auf die "Enhanced"-Version bin ich ja sehr gespannt.

Lorion 18 Doppel-Voter - P - 9488 - 14. Dezember 2014 - 18:48 #

Ja, allerdings sind in dem Bundle noch 9 weitere Spiele enthalten (u.a. Stalker und Demonicon) und halt als Steamkey + Tradingcards. :)

Auf die neue Version bin ich auch gespannt. Wird ja anscheinend von Grund auf neu gemacht, wodurch dann evtl. auch die fummelige Steuerung Geschichte ist.

monkeypunch87 14 Komm-Experte - 2656 - 14. Dezember 2014 - 23:41 #

Das Spiel ist große Klasse. Und ich freue mich wie ein Schneekönig auf die angekündigte Enhanced Edition!

Mir persönlich hat das Spiel am meisten Spaß gemacht, wenn ich mit einer kleinen, aber feinen Crew unterwegs war. An die angesprochenen Bedienungsmängel gewöhnt man sich ziemlich schnell.

SnarkMarf 18 Doppel-Voter - 9818 - 21. März 2018 - 14:00 #

das spiel ist echt ganz nett für zwischendurch

Maverick 34 GG-Veteran - - 1329403 - 21. März 2018 - 14:35 #

Korrekturhinweis zum Spielenamen:

Sid Meiers Pirates=Sid Meier's Pirates!

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266465 - 20. August 2020 - 16:30 #

thx 4 check!

Mitarbeit
Simulation
Berufssimulation
Vitali Kirpu
Quadro Delta
12.11.2013 (PC, MacOS, Linux) • 16.02.2016 (PS4)
Link
7.0
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