"Halbwahrheiten": USK kontert Kritik von EA

Bild von Gucky
Gucky 78729 EXP - 27 Spiele-Experte,R12,S5,A10,J10
Dieser User hat uns bei der Japan 2022 Aktion mit 50 Euro (oder mehr) unterstützt.Dieser User hat uns an Weihnachten 2019 mit einer Spende von 25 Euro unterstützt.Dieser User hat uns an Weihnachten 2020 mit einer Spende von 25 Euro unterstützt.Dieser User hat uns an Weihnachten 2021 mit einer Spende von 10 Euro unterstützt.Dieser User hat uns an Weihnachten 2022 mit einer Spende von 10 Euro unterstützt.Dieser User hat uns an Weihnachten 2023 mit einer Spende von 10 Euro unterstützt.Dieser User hat uns bei der Bannerlord Aktion mit 10 Euro (oder mehr) unterstützt.Dieser User hat uns bei der Wartales Aktion mit 10 Euro (oder mehr) unterstützt.Dieser User hat uns an Weihnachten 2019 mit einer Spende von 5 Euro unterstützt.Dieser User hat uns an Weihnachten 2020 mit einer Spende von 5 Euro unterstützt.Dieser User hat uns an Weihnachten 2021 mit einer Spende von 5 Euro unterstützt.Dieser User hat uns an Weihnachten 2022 mit einer Spende von 5 Euro unterstützt.

26. August 2009 - 11:28 — vor 14 Jahren zuletzt aktualisiert
Dieser Inhalt wäre ohne die Premium-User nicht finanzierbar. Doch wir brauchen dringend mehr Unterstützer: Hilf auch du mit!
Während der gamescom in Köln, forderte Gerhard Florin, seines Zeichens Manager für internationales Publishing bei dem Spielepublisher Electronic Arts, die deutsche Bewertungsinstanz für Computer- und Videospiele USK durch die europäische PEGI zu ersetzen, wie GamersGlobal berichtete.
 
Eine Reaktion seitens der USK, vertreten durch Marek Brunner, Leiter der USK-Testabteilung, erfolgte noch während der kürzlich zu Ende gegangenen Messe für Computer- und Videospiele, indem er zu den Forderungen von Florin Stellung bezog:
 
"Wir haben das erstmal nicht vor. Es ist ein bisschen schwer, wenn mit Halbwahrheiten gearbeitet wird. Es wird gesagt: Die USK macht das falsch, die USK macht das schlecht und wieso gibt es keine Kennzeichnung? Es muss auch auf die Rolle der BPjM eingegangen werden. Und das ist leider in dem Vortrag zweimal nicht passiert. Das ist sehr schlecht. Wenn man versucht, die Zuschauer damit zu kriegen, was schlecht an der USK ist, muss man sich auch damit auseinandersetzen, wie das deutsche Jugendschutzsystem aufgebaut ist. Und da spielen eben das Strafrecht und die BPjM eine riesige Rolle, bevor die USK ins Spiel kommt."
SonkHawk 14 Komm-Experte - 2251 - 26. August 2009 - 7:21 #

Könnte jemand noch eine kurze Erläuterung einfügen, was "BPjM" bedeutet? Das könnte die ganze Sache etwas aufklaren (ich verstehe nämlich nur Bahnhof)...

BoNd0o7 15 Kenner - 3606 - 26. August 2009 - 7:30 #

Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien

Alex Hassel 19 Megatalent - 17995 - 26. August 2009 - 8:14 #

...die wiederum die Instanz ist, die Spiele indizieren oder beschlagnahmen darf. Im Gegensatz zur (oft angefeindeten) USK, die darf nur Altersfreigaben erteilen.

GamingHorror Game Designer - 968 - 26. August 2009 - 10:07 #

Wobei eine Altersfreigabe von 18+ seitens der USK dazu führt, das die BPjM nicht mehr eingreifen und das Spiel indizieren darf, da es de fakto als bereits nicht jugend-geeignet eingestuft ist und eine weitere Indizierung demzufolge keinen Sinn machen würde.

Quin 12 Trollwächter - 1150 - 26. August 2009 - 10:48 #

Ist doch toll, wenn der Staat weiß, was das Beste für uns ist.
Und er meint es doch nur gut...

Armin Luley 19 Megatalent - 13755 - 26. August 2009 - 11:04 #

Beschlagnahmen darf nur die Staatsanwaltschaft, wenn das Spiel vom BPjM auf Liste B der Indizierungen gesetzt wurde, und auch nur nach Gerichtsbeschluss. Der muss aber aktiv von der Staatsanwaltschaft erwirkt werden und wird nicht automatisch ausgestellt. Gibt auch Spiele auf Liste B, die nicht beschlagnahmt wurden.

Sven 18 Doppel-Voter - 9221 - 26. August 2009 - 14:50 #

Es dürfen rein rechtlich gesehen auch Spiele beschlagnahmt werden, die nicht auf Liste B indiziert wurden - ist bisher nur noch nicht passiert! :)

floxyz 16 Übertalent - 4978 - 26. August 2009 - 9:01 #

Bei diesem Theme reden sich einfach viel zu viele Leute die meistens viel zu wenig Ahnung haben viel zu viel mit.
Und so kommt da ein ganz falscher Eindruck der staatlichen Stellen rüber.
Leider wird sich so nichts bessern, solange Omis ihren Enkeln die eh ganz harmlosen Spiele wie Bad Company oder GTA 4 kaufen.
Und wir müssen dann darunter leiden.

Sven 18 Doppel-Voter - 9221 - 26. August 2009 - 14:45 #

Das ist aber auch nur halbrichtig, was Herr Brunner da von sich gibt: Sicherlich ist die USK gut damit beraten, wenn sie sich an das Strafrecht hält (auch wenn es gar nicht ihr Job ist, strafrechtliche Relevanz zu ahnden!) und sich bei den eigenen Einstufungen an den Indizierungen der BPjM orientiert. Trotzdem haben die Prüfer immer noch einen gewaltigen Spielraum, wenn es darum geht, das Prüfergebnis zu rechtfertigen, da es eben nun mal keinen universal anwendbaren Kriterienkatalog gibt und die Einstufungen daher auch auf subjektiven Kriterien beruhen - genau das versucht Herr Brunner zu vertuschen. Und genau da gebe ich EA recht: Genau dann, wenn es darum geht, ob ein Spiel ab 18 freigegeben wird oder keine Freigabe erhält, kann man die Entscheidung wirklich kaum an objektiven Kriterien festmachen - es herrscht gewissermaßen Willkür. Das kann und sollte man der USK vorwerfen, auch wenn sie es nicht gerne hört.

SonkHawk 14 Komm-Experte - 2251 - 26. August 2009 - 15:38 #

Welchen Vorteil hat denn jetzt dieses PEGI-Modell gegenüber der USK?

Wird da jetzt bloß Lobby-Arbeit betreiben oder stehen hinter der Aussage von Gerhard Florin auch sachliche Argumente?

Sorry, stecke nicht voll im Thema, aber vielleicht kann mir ja gehelft werden... ;-)

Ceifer 14 Komm-Experte - 1846 - 26. August 2009 - 16:15 #

Das PEGI System dürfte wenn mich nicht alles täuscht einen europäischen Standard herstellen und so Bewertungen der Spiele gleichsetzen.

Die Publisher würden ebenfalls Geld sparen, da weniger Prüfungen notwendig sind, allerdings wie bereits von der USK gekontert, wäre da dann immernoch die BPjM, die bei uns eben mit der USK zusammenarbeitet.

stupormundi 13 Koop-Gamer - 1576 - 26. August 2009 - 17:29 #

Dass die Spielepublisher gerne die USK durch die PEGI ersetzen würden (bzw. die USK einfach abschaffen), kann ich mir gut vorstellen. Zum einen würden natürlich Kosten gespart werden, wenn es einen europaweiten Standard gebe (in Deutschland gibt es die USK statt der PEGI).
Doch das ist nur Augenwischerei. Die unverbindlichen PEGI-Alterseinstufungen werden nicht wie die der USK von "unabhängigen" Testern vorgenommen, sondern von den Programmierern des jeweiligen, zum Test anstehenden Spiels. Zwar werden diese Beurteilungen durch das niederländische Institut NICAM noch einmal überprüft, doch führt diese Art des "Testens" häufig zu im Schnitt lascheren Einstufungen.
Vielleicht erhofft sich die Spieleindustrie davon allerdings auch, "verbindlichen" Altersfreigaben zu entgehen - Besonderheit der PEGI ist, dass ihre Altersfreigaben unverbindlichen Charakter haben. Das wäre allerdings reines Wunschdenken. Ob mit der USK oder mit der PEGI - verbindliche Altersfreigaben gäbe es in Deutschland immer.

Armin Luley 19 Megatalent - 13755 - 26. August 2009 - 18:40 #

Wobei Titel wie Gothic, Risen oder Mass Effect bspw. bei PEGI höher eingestuft werden als bei der USK. Und es liegt bestimmt nicht an den Gewaltdarstellungen. Ich hab da so meine Vermutungen. ;)

Wie auch beim amerikanischen ESRB-Rating sieht PEGI in Gewaltdarstellungen keinen Grund für schärfere Beurteilung. Deswegen ist sie auch bei Jugendlichen so beliebt, weil sie meist nicht noch die 4 Jahre bis zum 16. Geburtstag warten müssen.

Für Darstellungen, die ins Sexuelle gehen oder mit Drogen / Alkohol zu tun hat die PEGI dafür ein paar hübsche Warnschildchen entworfen. Mein heutiges PEGI-Fundstück: Mata Hari, Adventure von dtp. USK: ohne Altersbeschränkung. PEGI: 12+. Man muss dazu sagen, Mata Hari war eine Erotiktänzerin. Daher ist das Erotikschildchen auch die einzige Warnplakette, die das Spiel bei PEGI bekommen hat. Da werfe mal einer dem Nahen Osten verklemmte Moralvorstellungen vor. ;)

robsetabse 10 Kommunikator - 490 - 26. August 2009 - 19:10 #

ich find gut, dass es in österreich keine bpjm gibt und hier einfach das europäische pegi system eingesetzt wird. reicht doch.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 468613 - 26. August 2009 - 20:18 #

Das stimmt nicht. Soviel ich weiß, gilt in mehreren österreichischen Bundesstaaten die USK-Wertung (in Österreich ist Jugendschutz Ländersache). Kommt also drauf an, wo du wohnst.

Anonymous (unregistriert) 26. August 2009 - 22:43 #

Es geht hier um den Schutz von Minderjährigen ihr Trollos! Erwachsene werden weder durch BPjM noch durch USK bevormundet. Es heisst schließlich BPjM und nicht BPM!!! Meine Güte...

deregglfinger 09 Triple-Talent - 307 - 27. August 2009 - 20:24 #

@Anonymous:
Das stimmt so aber nicht. Dank der USK werden auch Spiele, die eine keine Jugendfreigabe erhalten (sprich: ab 18) teilweise Stark beschnitten. Als Beispiel sei hier mal kurz Half-Life 2 genannt, in dem das Blut entfärbt wurde und getötete Gegner fast sofort ins Nirvana verschwinden.

Tchibo 13 Koop-Gamer - 1450 - 28. August 2009 - 12:56 #

SO nachdem hier ja auch mal der ein oder andere nicht wirklich weiß was die alle meinen.. und wer was warum nun darf... und is nun USK BPjM und Pegi er tolle oder der Böse würde ich mich über einen Artikel freuen der das mal klarstellt und die 2 Systeme miteinander vergleicht.

Welche Auswirkungen die Einstufungen der jeweiligen Systeme haben usw.

Würde mich wirklich freuen wenn da jemand mal was festmeiselt!

Gucky 27 Spiele-Experte - - 78729 - 28. August 2009 - 13:25 #

Kurz kann ich es dir sagen. Die USK-Einstufung ist verbindlich und muss auch von den Verkäufern eingehalten werden. Wer sich nicht dran hält kann rechtlich belangt werden.

PEGI ist einen Empfehlung, so ähnlich wie es früher bei der USK war und hat keine rechtliche Bindung...

Mitarbeit