Laut der deutschen Domain-Verwaltung Denic werden jedes Jahr rund eine Millionen neue Internetseiten mit der Endung .de registriert. Erst vor kurzem konnte Denic mit gallery-december die 13-millionste .de-Domain feiern. Das Berliner Unternehmen dotBerlin ist nun aber dabei, für die deutsche Hauptstadt mit .berlin eine eigene und exklusive Top Level Domain (TLD) einzurichten. Die Infrastruktur wurde auch schon aufgebaut und wäre einsatzbereit.
Dirk Krischenowski (Geschäftsführer dotBerlin):
"Der .berlin-Server läuft derzeit noch in einem Test-Stadium, allerdings mit vollem Funktionsumfang inklusive Web, E-Mail, Whois und anderen Diensten."
Im nächsten Frühjahr will das Unternehmen dann den entsprechenden Antrag bei der Organisation ICANN (Internet Corporation für Assigned Names and Numbers), welche für neue TLDs zuständig ist, einreichen.
Sabine Dolderer vom Vorstand der für .de-Webseiten zuständigen Denic in Frankfurt sieht keine großen Chancen für die Pläne des Berliner Unternehmens.
"Seit zwei Jahren kündigt die ICANN immer wieder an, dass in 'spätestens neun Monaten' mit der Registrierung zu rechnen ist. Derzeitiges Ankündigungsdatum ist das 1. Quartal 2010. Dies hat sich aber so häufig verschoben, dass ich bei sehr optimistischer Schätzung eher von Ende 2010 ausgehen würde."
Außerdem sieht sie keinen großen Nutzen an TLDs, die nur regional nutzbar sind, zumal diese, bei zu wenigen Interessenten, höhere Registrierungsgebühren haben dürften, als die .de-Domain.
"Bei bisherigen Einführungen von neuen Top Level Domains wie beispielsweise .biz, .aero, .museum, .name oder auch .travel, waren die Erwartungen meist höher als sich dies in späteren Registrierungszahlen oder tatsächlicher Nutzung reflektierte."
Auch Andreas Hentschel vom Computermagazin "Chip" ist eher pessimistisch eingestellt. Denn es gibt das Problem, dass die ICANN zwar die Verwaltung von aktuell 5.000 Top Level Domains noch bewältigen kann, doch wenn jede größere Stadt ihre eigene TLD haben will, kommen schnell weltweit einige Millionen TLDs zusammen, welche die ICANN weder technisch noch administrativ kontrollieren kann.
"Wenn Berlin eine bekommt, will Hamburg sicher auch - und mit welchem Argument wollte man das abweisen? Und mit welchem Argument, wollte man dann das Streben von Kleinstädten nach einer eigenen TLD zurückweisen?"
Wie man ohne langwierige ICANN-Anträge und ohne großen Aufwand zu einer "eigenen" Länder-Domain kommen kann, zeigt der Freistaat Bayern. Seine Einwohner bedienen sich eines Tricks und registrieren ihre Webseiten einfach in Weißrussland. Denn hier lautet die TLD-Endung .by.
Finde ich ein wenig lang für eine Endung.
Bin ganz deiner Meinung.
Wofür braucht Berlin eine eigene und überlange Top-Level-Domain? Selbst Washington hat keine... nebenbei könnte man auch .dd wieder einführen (*ironie*)
Dass Berlin eine eigene Domainendung bekommt ist genauso wahrscheinlich (zumindest in den kommenden 5-10 Jahren) wie eine .kleintueddelsdorf ;) ..
So großzügig geht die ICANN nicht mit den Dingern um. Nebenbei sollte vielen Berlinern meinname.berlin.de reichen.
Das Unternehmen ist auf jeden Fall ergeizig und glaubt an das Gelingen des Plans... sieht man ja schon am Namen des selbigen ^^
Was ich nicht extra in der News erwähnt habe, ist die Tatsache, dass die 13-millionste .de-Domain ausgerechnet einem Berliner gehört...
Die Preussen, wie niedlich. Die Schwaben aus Lindau sind viel cooler und haben das schon lange. Einfach bei Liechtenstein aufgesprungen und das .li für sich in Besitz genommen.
z.B.
http://www.lindauer.li/
Hey ... ich will auch eine eigene Domain. Los ... Domains für alle. ;)
Dann hätte ich gerne www.serienmörder.menschenfeind - ok? ;)
Die gehört schon der CDU :P
Ja Ja ... immer schön aufs Klischee. ;) Ich sehe schon, ich muss wohl mal demnächst die Hintergründe meines Usernamen erläutern ... bevor das Einsatzsonderkommando an meiner Tür "klopft". ;)
Wär doch schön, wenn das in Zukunfst weltweit ganz viele Städte machen. Dann muss man bevor man eine Website besucht, erstmal herausfinden, in welcher Stadt sie gemeldet ist. Würde den Netz-Alltag sicherlich interessanter gestalten.
www.mein.berlin schaut schon witzig aus - aber mal eine ganz andere Frage: Was hat die News mit Videospielen zu tun? :)
nicht viel. aber ein bisserl netzidiotie ist doch auch nicht unbedingt ein schlechtes thema.
Finde ich total albern. Dann fordern demnächst andere Großstädte ihre persönlichen Endungen und jeder kocht demnächst sein eigenes Domain-Süppchen. Tolles Verwirrspiel für den Internetbenutzer! ...
Kann es sein das da ein Fehler drin ist? Sollte es nicht so sein das die ICANN irgendwann 2010 die TLD Endungen "freigibt" sprich es kann ein .gamersglobal oder ein .google geben aber sobald 5000 TLDs registriert sind wird wieder dicht gemacht.
Abgesehen davon muss sich die ICANN nicht erklären wenn sie dicht macht. Sie kann einfach sagen: "Nö"
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"Der .berlin-Server läuft derzeit noch in einem Test-Stadium, allerdings mit vollem Funktionsumfang inklusive Web, E-Mail, Whois und anderen Diensten."
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Ich bin begeistert. Da hat es doch wirklich jemand geschafft einen Webserver aufzusetzen und in dem Firmeninternen DNS Server die Zuweisung zu machen.
Gruß