Arcade-Check: Amazing Princess Sarah

Teil der Exklusiv-Serie Spiele-Check

Jede Woche stellt der Arcade-Check ein interessantes Download-Spiel vom Xbox-Marktplatz vor, egal ob Indie oder Vollpreis. Die Rubrik wird von unseren Usern Vampiro und Old Lion betreut.

Indie-Entwickler haben scheinbar ein Herz für Frauen. Ende Juni stellten wir euch Blood of the Werewolf (Arcade-Check) mit der Werwölfin Selena in der Hauptrolle vor. Im Action-Plattformer Amazing Princess Sarah übernehmt ihr die Rolle der gleichnamigen vollbusigen und blonden Heroine, die sich aufmacht, den von der Dämonin Lilith entführten König, ihren Vater, zu retten. Dabei stand He-Man offenbar nicht nur für die Frisur der Heldin Pate. Denn wie dieser Cartoon- und Action-Figur-Held der 80er wirft die gar nicht so zarte Prinzessin Felsen, Monster und Mobiliar durch die Gegend.

Von Burgen und Monstern
Um euren Vater zu retten, müsst ihr in stimmiger 16-Bit-Pixel-Optik durch insgesamt fünf Burgen hüpfen. Dabei wollen euch vielfältige Gegner stoppen, etwa Fledermäuse, fliegende Dämonen, Zombies, Feuerelementare und fleischige Riesen. Glücklicherweise habt ihr ein Schwert dabei und seid richtig stark. Daher könnt ihr Liliths Monstern nicht nur mit Hieben zusetzen, sondern auch Gegenstände wie Felsen, Eisbrocken, Tische, Regale oder besiegte Gegner aufnehmen und auf sie schleudern. Besonders letztere bieten sich als Wurfgeschosse an.

Neben dem kinetischen Schaden, der von der Größe der Wurfobjekte abzuhängen scheint, passiert beim Werfen oft noch mehr: Geworfene Feuer-Elementare erzeugen Flammenwellen, geworfene Bogenschützen geben noch vier letzte Schüsse nach unten ab, die auch durch den Boden gehen; und die Bomberman-Verschnitte explodieren bei Aufschlag. Daher ist es ein taktisches Element zu entscheiden, wann ihr was werft – zumal sich die Flugbahnen der Objekte unterscheiden.

Alles, was nicht niet- und nagelfest ist, solltet ihr den Monstern entgegenschleudern – einschließlich ihrer Kumpanen.

Leveln, Taktik und Bosse
Jeder Level wird außerdem von einem Endboss bewacht. Diese Bosse erfordern, wie auch manche schwerere Zwischengegner (die beispielsweise nur von hinten verletzt werden können) eine taktische Herangehensweise. Um eure Chancen zu erhöhen, sammelt ihr durch das Besiegen von Gegnern Erfahrungspunkte und steigt im Level auf, was eure Lebensenergie erhöht. Sterbt ihr, startet ihr an einem der durch Statuen markierten Checkpoint neu. Die Gegner erscheinen ebenfalls wieder, eure Erfahrung behaltet ihr jedoch, so dass ihr mit zunehmend höherer Lebenskraft schwierige Passagen angehen könnt – was uns an Dark Souls 2 (GG-Test: 8.5) und Co. erinnert.

Auch die Sprungpassagen werden zunehmend schwieriger. Oben links wird eure Lebensenergie angezeigt, rechts der aktuelle Level.

Fazit
Amazing Princess Sarah ist mit seiner charmanten Optik und dem sehr stimmigen Soundtrack, der in jeder Burg wechselt, eine echte Perle. Freunde actionreicher Plattformer sollten es unbedingt spielen, zumal zu diesem Preis. Der Anspruch in den Sprungpassagen ist anfangs noch sehr gering, und die Kämpfe stehen klar im Fokus. Aber bereits in der zweiten Burg zieht der Schwierigkeitsgrad mit Fallen, herabstürzenden Stalaktiten oder Schlitterpartien über Eisflächen erheblich an. Zum kurzweiligen Spielerlebnis trägt auch das Leveldesign bei, denn manche Abschnitte müsst ihr erst mit Schaltern freigeben. Manche Passagen sind allerdings darauf angelegt, dass ihr sie erst beim zweiten Versuch schaffen könnt – auch hier finden sich also Parallelen zu Dark Souls. Außerdem gibt es spielinterne Trophäen und ein Newgame+ (nicht getestet; es soll sieben Spielmodi und neue Spielmechaniken einführen).

• Action-Platformer
• Einzelspieler
• Anspruch: Fortgeschrittene und Profis
• Preis am 13.7.2014: 0,95 Euro
• In einem Satz: Schwertschwingend, werfend und hüpfend als "She-Woman" den König retten.