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Wie jeden Dienstag stellt euch auch heute unser PSN-Check wieder ein interessantes Download-Spiel aus dem PSN-Store vor. Betreut wird die Rubrik von unseren Usern Psychofrog und Elofson.
Als im November 2013 das Action-Rollenspiel
Magus angekündigt wurde, waren die Reaktionen der Spielergemeinde eher verhalten. Wie gut das Spiel der erst 2012 in Tokyo gegründeten Black Tower Studios ist, erfahrt ihr im aktuellen PSN-Check.
Vom Waisen zum Gott
Euer Abenteuer beginnt im Kerker, wo euch der fiese König vor über 30 Jahren eingesperrt hat. Wieso er das getan hat, bleibt zunächst sein Geheimnis. Gut, dass die liebreizende Attentäterin Kinna auftaucht und euch aus dem finsteren Loch befreit. Nebenbei erklärt sie euch, dass ihr ein waschechter Gott seid und aufbrechen sollt, euer Schicksal zu erfüllen. Wie ihr an den Heerscharen von Wachen des Gefängnisses vorbeikommt? Kinna bringt euch kurzerhand die Kraft der Magie bei, eure einzige Waffe im Kampf.
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In Gesprächen habt ihr oft die Wahl zwischen mehreren Antworten. Auswirkungen hat das jedoch keine. |
Trivial Pursuit
In Magus erlernt ihr bis zu drei Disziplinen der Magie: Grün, Blau und Rot. Zu Beginn stehen jeweils zwei Zauber zur Verfügung. Ein leichter Angriff, der keinerlei Ressourcen verbraucht, sowie eine schwere Attacke, die das Mana der jeweiligen Disziplin benötigt. Rollenspiel-typisch habt ihr für jede Diszlipin Zugriff auf Talentbäume, die das Repertoire der Fähigkeiten mit beispielsweise Flächenzaubern oder Verlangsamungseffekten erweitern. Diese Angriffe verbrauchen teilweise erheblich Mana und lösen eine Abklingzeit aus, sodass ihr entweder warten oder einen Zauber der anderen Disziplinen nutzen müsst. Die drei Spezialisierungen haben nämlich jeweils eigene Ressourcen.
Dies klingt jedoch komplexer, als es tatsächlich ist, im Grunde steht sich nämlich die einfache Spielmechanik von Magus selbst im Weg. Obwohl die Talentbäume durchaus interessante Fähigkeiten und Angriffszauber bieten, könnt ihr das gesamte Spiel mit eurem ersten Standardzauber durchspielen. Gegnerhorden mäht ihr auch im späteren Spielverlauf mit den einfachsten Mitteln nieder.
Mit dem Leveldesign können die Jungs der Black Tower Studios ebenfalls keinen Preis gewinnen. In Magus rennt ihr in generischen Schlauchlevels von A nach B und metzelt unterwegs alles nieder, was auf euch zugerannt kommt. Zu mehr ist die KI, wenn wir sie denn überhaupt als solche bezeichnen wollen, nicht fähig. Auch die Bosskämpfe verlangen euch nicht viel ab. Stumpfes draufhauen bringt immer den Erfolg.
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Hübsche Grafik sieht im Jahr 2014 anders aus. |
Grafik aus der Gruft
Vor zehn Jahren hätte Magus eventuell Lobpreisungen für seine Grafik bekommen – im Jahr 2014 sehen so eher Spiele auf besseren Mobilgeräten aus. Klötzchen-Felsen und fehlende Beleuchtungseffekte lassen keine Atmosphäre aufkommen. Die Dialoge sind zwar durchweg in englischer Sprache vertont und durchaus mit trockenem Humor gesprenkelt, gleichzeitig aber so lieblos gesprochen, dass sie euch bestenfalls ein herzhaftes Gähnen entlocken.
Fazit
Magus verschenkt alles, was es an begrenztem Potenzial mitbringt. Die Talentbäume bieten interessante Fähigkeiten, werden jedoch von der eigenen Spielmechanik ausgehebelt. Die Dialoge sind lieblos vertont, und die Wahl eurer Antworten hat keine Auswirkungen auf das weitere Spiel. Die altbackene Grafik und das zu simple Design der Schlauchlevels langweilen das Auge. Jeder zart aufkeimende Anflug von Spielspaß wird systematisch abgetötet. Magus fällt in allen Fächern ohne Rettung durch.
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Action-Rollenspiel
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Einzelspieler
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Anspruch: Einsteiger
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Preis am 10. Juni: 14,49 Euro
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In einem Satz: Rollenspiel-Gurke ohne einen Anflug von Spielspaß.
Na das ist ja mal ein Recht schlechtes Spiel. Und das für den Preis.
Japp. Komischerweise hat der Test schon ein bisschen Spaß gemacht :)
Verrückte Welt! Dabei gab es doch nicht mal den Anflug von Spielspaß :)
Es war eher unfreiwillig komisch...So nach dem Motto "Oje oje, wer macht denn so ein Käse" :)
Kann man auch als Spielspaß deklarieren^^
Wie kommt so was überhaupt ins PSN? Das kostet doch bestimmt mehr als es einbringt.
Keine Ahnung, die knapp 15 Euro am Tag des Tests waren glaube ich sogar ein Sonderangebotspreis zum Launch...
Guter Check, sowas will man ja nichtmal für lau spielen. ;)
Mich schüttelte es beim Lesen auch mehr als einmal, das muss ein Check erst einmal schaffen...
Das wäre doch mal ein Kandidat für die Miesen Machwerke, Teil 3