Nippon-News #27: Kämpft in Japan gegen Titanen
Teil der Exklusiv-Serie Nippon-News

3DS
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25. Mai 2014 - 16:20 — vor 9 Jahren zuletzt aktualisiert
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Jede Woche sonntags lest ihr bei GamersGlobal die Nippon-News von Mathias Dietrich. Darin geht es um kuriose Spiele, Spielenahes, bekannte Animes und Idols oder auch einfach Kurioses aus Japan.

Wenn ihr euch in den letzten Monaten auch nur ganz am Rande mit Anime beschäftigt habt, dann werdet ihr unter Garantie von Attack on Titan gehört haben. In diesem Big-Budget-Anime geht es um die letzten Menschen, die sich in einer Stadt mit drei gigantischen Mauern zurückgezogen haben, um sich gegen die titelgebenden Titanen zu verteidigen. Wie viele Animes basiert das Werk auf einem Manga. Bald dürft ihr auch selbst gegen die Titanen in den Kampf ziehen. Dabei reden wir aber nicht von einem Videospiel – obwohl es das für den 3DS in Japan ebenfalls gibt –, sondern davon, Statisten in der kommenden Realverfilmung zu werden!

Geschichte des Drehorts
Auf der Hashima-Insel sollen bald gigantische Titanen rumstampfen. (Foto: Wikipedia, CC-BY-SA-3.0-Lizenz)
Die Realverfilmung von Attack on Titan wird in Nagasaki auf der Hashima Insel gedreht werden. Umgangssprachlich ist diese auch "Kriegsschiffinsel" bekannt. Auf dieser kleinen Insel (die erst durch mehrere künstliche Erweiterungen ihre heutige Küstenlänge von 1,2 Kilometern beziehungsweise Fläche von 6,3 Hektar erreichte) wurde über 100 Jahre lang Kohle abgebaut. Ab 1916 begann unter Leitung von Mitsubishi die Blütezeit der Kohleförderung auf Hashima, im Zuge derer auch das erste mehrstöckige Wohngebäude Japans errichtet wurde. Zeitweise lebten über 5.000 Menschen, bestehend aus Arbeitern und deren Angehörigen, auf der Insel.

Im Zweiten Weltkrieg wurden die meisten Arbeiter gegen chinesische und koreanische Zwangsarbeiter ausgetauscht. Die unmenschlichen Arbeitsbedingungen forderten rund 1.300 Tote unter den Gefangenen, die entweder in den Stollen verscharrt oder einfach ins Meer geworfen wurden.

Auf der Insel ging es besonders ab 1954 recht eng zu: Jeder Arbeiter lebte auf 9,9 Quadratmetern; Verheiratete erhielten doppelt so viel Platz, für ihre Familie. Privatssphäre war kaum gegeben: Räumlichkeiten wie Bad und Toilette mussten gemeinschaftlich genutzt werden. Das sorgte dafür, dass Hashima zum Ort der höchsten Bevölkerungsdichte auf der gesamten Welt ernannt wurde. Die Infrastruktur der Insel wurde immer weiter ausgebaut, inklusive Postamt, Polizeistation, Kindergarten, Schulen, Kino, einem Bordell sowie Tempel- und Schreinanlagen.

[Lernen mit GamersGlobal: Buddhistische Tempel und shintoistische Schreine gehören zum japanischen Alltag und existieren nicht nur für religiöse Menschen. Der Schreinbesuch zu Neujahr gehört hier zum Leben dazu wie bei uns das Familientreffen zu Weihnachten. Auch vor wichtigen Entscheidungen oder Prüfungen ist der Schreinbesuch, bei dem um Glück und Weisheit gebeten wird, fast Pflicht. Für viele Japaner stellen diese Besuche einen Gegenpol zum hektischen Alltag dar, zumal die Tempel fast immer mitten in der Natur liegen oder, innerhalb der Städte, zumindest von hohen Mauern und einem Park umgeben sind.]

Im Januar 1954 wurde die Inselanlage im Zuge von Energiereformen stillgelegt, was sämtliche der Arbeiter arbeitslos machte. Die meisten Gebäude stehen noch, auch Maschinen und allerlei persönliche Gegenstände blieben auf der Insel zurück. Die Stadt Nagasaki, in deren Einflussgebiet die Kriegsschiffinsel fällt, hat mittlerweile das touristische Potenzial entdeckt und bietet Bootsrundfahrten an. Die Reiseagentur JTB geht jedoch noch einen Schritt weiter...

Titanenkampf im echten Leben
Die Serie ist um einiges ernster, als es das Aussehen der Titanen andeutet.
JTB schickt vom 7. bis 10. Juni insgesamt 50 Personen für drei Tage auf die Insel, um am Set der Realverfilmung von Attack on Titan auszuhelfen. Einige Vorraussetzungen existieren jedoch. Zur Beruhigung: Ihr müsst euch nicht wie die Helden im Anime à la Spider-Man durch die Stadt schwingen. Vielmehr solltet ihr 20 Jahre oder älter (der Beginn der Volljährigkeit in Japan), nicht größer als 185 Zentimeter und nicht schwerer als 85 Kilogramm sein.

Die Bewerbungen werden nach dem Motto "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst" ausgewählt, obwohl JTB sich das Recht vorbehält, diese Regel zu übergehen, um für ein ausgewogenes Alters- und Geschlechterverhältnis zu sorgen. Aufgrund des etwarteten Andrangs werdet ihr für eure Arbeit am Set auch nicht etwa bezahlt, sondern müsst eurerseits tief in die Tasche greifen: 39.800 Yen (etwa 285 Euro) kostet es euch, als Statist in den Kampf gegen die Titanen zu ziehen. Immerhin: Die Anreise von Tokyo aus sowie drei Übernachtungen sind im Preis genauso mit inbegriffen wie Frühstück und Mittagessen.

Da es bisher noch keinen Trailer zur Realverfilmung gibt, haben wir für euch einen passenden Werbespot von Subaru aufgetan. Hoffen wir mal, dass auch die Protagonisten im Realfilm auf dieses Auto zurückgreifen können, das offensichtlich bestens für die Flucht vor Titanen geeignet ist.

Video:

Sciron 20 Gold-Gamer - 24182 - 25. Mai 2014 - 17:16 #

Das ging ja schnell mit der Realverfilmung. Und auf die ewig lang geplante Verfilmung von NGE wartet man immer noch (und wohl auch vergeblich), pfff.

Vielleicht hätte man bei AoT erstmal den Abschluss des Mangas abwarten sollen, was zum Teil auch der 1. Staffel des Animes gut getan hätte, die ja hinten raus ziemlich gestreckt wirkt. Naja, mal sehen, wie die Story wirkt, wenn sie wirklich mal vollendet wurde. Bisher könnte sich das qualitativ noch in beide Richtungen entwickeln.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45112 - 25. Mai 2014 - 17:24 #

Ich glaube, eine Verfilmung könnte NGE inhaltlich einfach nicht gerecht werden.

Sciron 20 Gold-Gamer - 24182 - 25. Mai 2014 - 17:33 #

Naja, ich befürchte, dass man einen NGE-Film am Ende nur als eine Art Pacific Rim mit zuviel Psychogelaber oder gar als Ripoff dessen ansehen würde. Alles Relevante könnte man aber eh nicht in einen Streifen packen. Das schafft man ja schon bei den neuen Anime-Ablegern nicht. Nach dem völlig mistigen 3. Film ist diese Neuinterpretation für mich aber sowieso gestorben.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45112 - 25. Mai 2014 - 17:45 #

Die neuen Fassungen habe ich nie gesehen. Kenne tatsächlich nur die originale Anime-Serie (Gott, ist das lang her!) und die Mangas ich glaube bis Band 10.

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 25. Mai 2014 - 17:42 #

Sollten sie hinbekommen. Hauptsache Ani kommt drin vor ^^

Der Marian 21 AAA-Gamer - P - 29632 - 25. Mai 2014 - 19:13 #

Am besten an diesen Artikeln finde ich eigentlich immer die eingeschobenen Japan-Infos.

Woldeus 15 Kenner - 3171 - 25. Mai 2014 - 23:02 #

naja, realverfilmungen kommen eh nie an das orginal ran...aber ich lasse mich gerne überraschen.

Kirkegard 20 Gold-Gamer - 21151 - 26. Mai 2014 - 9:09 #

Da habe ich mal besser keine Erwartungen ^^