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Wie jeden Dienstag stellt euch auch heute unser PSN-Check wieder ein interessantes Download-Spiel aus dem PSN Store vor. Betreut wird die Rubrik von unseren Usern Psychofrog und
Elofson.
Die PSVita von Sony wurde bislang nicht gerade mit den tollsten Exklusivtiteln bedacht. Einen "Systemseller" gibt es für das kleine Gerät nach Meinung vieler einfach nicht. Mit
Tearaway ist nun aber ein Titel erschienen, der das Potential dazu hat. Ob die Euphorie über das neue Werk der
Little Big Planet-Entwickler Media Molecule gerechtfertigt ist, erfahrt ihr in dieser Ausgabe des PSN-Checks.
Post ist da!
Der Anfang gestaltet sich schon mal anders als bei anderen Titeln, ihr werdet nämlich direkt angesprochen und euer Gesicht wird mit Hilfe der Frontkamera des Handhelds im Spiel angezeigt. Ihr könnt euch entscheiden, ob ihr männlich oder weiblich angesprochen werden wollt und ob ihr große oder kleine Hände habt. Dann wird ein Brief "nur für euch" angefertigt, der noch einen schicken Körper erhält und männlich (Iota) oder weiblich (Atoi) sein kann. Das ist natürlich euer Avatar im Spiel. Dann geht es ohne lange Faxen direkt in die bunte Welt. Als die an euch gerichtete Nachricht gilt es, euer Ziel zu erreichen. Genau genommen ist euer Ziel die Sonne, aber durch die Frontkamera wird euer Gesicht in dieser angezeigt, wodurch es zum Ziel wird, zu sich selbst zu finden. Bereits jetzt ist zu merken, dass Tearaway sehr stark versucht, die Grenzen zwischen realer Welt und Spiel schwinden zu lassen, in dem ihr aktiv in der virtuellen Umgebung verändert und teilnehmt. Das funktioniert, um es vorwegzunehmen, wunderbar!
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Besonders toll siehst du auch nicht aus... |
Du schaust so zerknittert aus
Die Art, auf die der Entwickler die zwei Welten verschmilzt, würde ohne die optische Darstellung des Titels nicht funktionieren. Die gesammte Spielwelt besteht nämlich aus Papier, das ihr zur Seite ziehen, mit Hilfe des Rückseiten-Touchpads durchstoßen oder aber falten könnt. Oftmals ist es nötig, den in der Spielwelt verteilten NPCs zu helfen, in dem ihr ihnen etwas bastelt. Dazu dient euch ein Zeicheneditor, in dem ihr verschiedenfarbiges Papier auswählen könnt und dann per Touchscreen eine Form zeichnet, die daraufhin ausgeschnitten und in die Spielwelt übertragen wird.
So trefft ihr am Anfang ein Eichhörnchen, das seine Krone verloren hat. Also schnappt ihr euch das gelbe Bastelpapier, zeichnet schnell den Kopfschmuck und ein paar Diamanten als Verzierung für diesen und fertig ist die Laube. Das Nagetier freut sich so sehr, dass es euch eine Kamera überlässt, mit der ihr ein Foto von ihm machen sollt. Somit es es fortan möglich, die gesamte Spielwelt zu knippsen, was stellenweise sogar Sinn macht: Es gibt nämlich immer wieder komplett weiße Objekte, die, einmal fotografiert, Farbe bekommen. Als Belohnung für die erfolgreiche Jagd werden auf der Tearaway-Homepage Bastelvorlagen freigeschaltet, die ihr ausdrucken und nachbauen könnt. So verziert ihr auf Wunsch eure reale Wohnung nach und nach mit Figuren aus der Spielwelt.
Hüpfen, Rollen, Laufen, Reiten
Um euer Ziel, die Sonne zu erreichen, müsst ihr allerlei garstiges Getier abwehren und die eine oder andere Hürde überwinden. Anfangs steuert sich Tearaway wie ein klassisches Jump-and-Run, aber innerhalb kürzester Zeit wird einem bewusst, dass der Titel ganz stark auf die zusätzlichen Eingabemethoden der PSVita setzt. So eleminiert ihr mithilfe des Rückseiten-Touchpads die ersten Feinde ("Schnipsel"), indem ihr mit euren Fingern durch den Boden unter ihnen stoßt. Mit dem hinteren Bedienelement ist es zudem möglich, Objekte zu verschieben oder "von unten" auf Trommeln zu schlagen, die der Nachricht als Trampolin dienen.
Der vordere Touchscreen wird natürlich ebenfalls verwendet, zum Beispiel, um Türen zu öffnen oder die oben erwähnten Zeichnungen anzufertigen. Über den linken Joystick wird die Figur gesteuert, über den rechten die Kamera. Springen, mit NPCs reden, rollen und andere Fähigkeiten werden über die Aktionstasten durchgeführt. Immer mehr müsst ihr im Spielverlauf die unterschiedlichen Formen der Fortbewegung und Spielwelt-Manipulation kombinieren. Ferner findet ihr überall Konfetti, mit dem ihr Filter für eure Kamera, neue Verzierungen für euren Boten und weitere Objekte kaufen könnt. Es gibt auch vereinzelte Geschenke, in denen größere Mengen an bunten Schnipseln versteckt sind. Diese wollen allerdings erst einmal gefunden werden.
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Per Rückseiten-Touchpad trommelt ihr euch in luftige Höhen |
Pädagogik und Abwechslung
Tearaway ist nur in einem Schwierigkeitsgrad spielbar, der wohl ohne weiteres als leicht durchgehen würde. Das sehen wir nicht negativ: Man soll das Spiel nicht "beherrschen", sondern es erleben. Ihr dürft eurer Kreativität freien Lauf lassen und euch in der Spielwelt verlieren, einfach mal wieder Kind sein. Für Kinder ist der Titel denn auch uneingeschränkt zu empfehlen, wobei dabei zu beachten ist, das sie lesen können sollten.
Während ihr anfangs nur zu Fuß unterwegs seid und außer Laufen und Feindebekämpfen noch nicht viele Aktionen durchführen könnt, wird es nach und nach möglich, zu springen, sich zu einer Kugel zu rollen, auf einem Schwein zu reiten und vieles mehr. An Abwechslung mangelt es defintiv nicht. Falls ihr doch einmal einen Moment verpasst oder nicht jedes Geschenk einsammelt, besteht die Möglichkeit, Kapitel zu wiederholen. Sterben ist nicht möglich, euer Umschlag wird einfach an den letzten Checkpoint zurück geweht.
Baby, du siehst gut aus
Der Look der Spielwelt ist einzigartig. Durch die Papier-Optik entsteht ein selten dagewesenes Erlebnis und durch die Möglichkeit, direkt in dieses Universum einzugreifen, kommt ein Gefühl auf, als würdet ihr euch unmittelbar in diesem befinden. Die Figuren sind sehr detailverliebt gestaltet und es gibt immer wieder Kleinigkeiten zu entdecken, die einen des öfteren schmunzeln lassen.
Tearaway ist perfekt auf die PSVita angepasst. Der Sound ist situationsangepasst und wechselt von prätentionsloser Begleitmusik zu aufregenden Rhythmen. Die deutsche Synchrosation gefällt uns gut, kommt aber kaum zum Einsatz: Die NPCs geben ähnlich glucksende Laute von sich, wie sie schon bei den alten
Banjo Kazooie-Teilen zu hören waren. Doch das stört die wunderschöne und stimmige Welt nicht im Geringsten.
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Zur Abwechslung darf sogar auf Schweinen geritten werden |
Fazit
Ist Tearaway jetzt der Systemseller für die PSVita oder nur ein weiterer Titel, der als solcher bezeichnet wird, aber eigentlich nur grundlos gehyped ist? Die klare Antwort darauf ist: Jain. Es hängt von euch ab. Wenn ihr bereit seid, euch auf ein Spiel einzulassen, in dem es nicht nötig ist, jahrelang zu trainieren und bestimmte Abfolgen zu kennen, wo nicht Welle um Welle Gegner gemeuchelt werden oder Gebäude in die Luft fliegen, dann kauft euch Tearaway. Falls ihr keine Vita besitzt, spielt es bei Freunden oder Verwandten, denn um es nicht zu beachten, ist es ein zu einzigartiges Spiel geworden!
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Mix aus Basteln und Jump-and-run
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Solospiel
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Anspruch: Einfach
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Preis am 2.12.2013: 24,99 Euro
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In einem Satz: Einzigartiger Bastelspaß, das endlich mal die PSVita-Bedienung richtig nutzt.
Super Spiel:)
Ich hab bisher nur die Demo gespielt, aber das Spiel gerade frisch gekauft. Sobald mal ein bisschen Zeit ist, werde ich mich gerne mehr damit beschäftigen. Denn schon die Demo hat mir richtig viel Spaß gemacht und mich in mehrerer Hinsicht wirklich fasziniert. Erstens durch die ganze Optik der Welt und zweitens: Plötzlich machen all die Features der Vita Sinn, mit denen bisher kaum jemand was sinnvolles anzufangen wusste. Gerade das Rückseiten-Touchpad hab ich bisher möglichst umgangen, weil ich damit nicht zurecht kam. Und hier nutzt man es, als wäre es eine Selbstverständlichkeit, dass man da hinten noch rumtatschen kann.
Ganz tolles Spiel.
Will mir die Demo auch noch unbedingt anschauen. Komme aber irgendwie nicht dazu.
Nichts gegen Psychofrog, aber irgendwie ist es schon schade, dass eines der interessantesten Spiele des Jahres nicht von der Redaktion getestet wurde.
Wie Gamona so schön schreibt: Stell Dir vor es ist das wichtigste Spiel des Jahres und keiner spielt es. Vielleicht in bisschen polemisch, aber ein bisschen Wahrheit steckt schon drin. Dieses Spiel hätte die Vita viel früher gebraucht. Zum einen für die Verkäufe, zum anderen um anderen Studios mal zu zeigen, was man mit dem Gerät so anstellen kann und was sich daraus für Alleinstellungsmerkmale ergeben.
Ich denke es hätte anders ausgesehen, wenn das Spiel zu einem anderen Zeitpunkt gekommen wäre.
Denoch finde ich den Check hier wirklich gut, da er ohne mathematische Wertung kommt und ich finde gerade bei so Konzept-Indie-Sachen muss nicht immer ne Note drunter. Da ist so ein Testumfeld meist eher ein Korsett/Fesseln, die der Check da nicht hat.
Ich muss ehrlich sagen: ich finds auch schade.
Andererseits hab ich dafür den TItel genießen dürfen.
Ja das stimmt.
Das sieht wirklich nach ganz großem Kino aus, schön das endlich jemand die technischen Features der Vita so konsequent und gut nutzt - und ein schöner weiterer Check ;-)
<>
Vesteh ich nicht. Das Spiel gibt es doch auch ganz regulär im Handel.
Wäre ja schlimm, wenn man es nur auf illegalen Drogenmärkten kaufen könnte! oO
"Wie jeden Dienstag stellt euch auch heute unser PSN-Check wieder ein interessantes Download-Spiel aus dem PSN Store vor"
Und weiter?
Er bezieht das sicherlich auf seinen eigenen Post darüber, dass es das Spiel auch regulär im Handel gibt.
Ja, es ist faktisch aus dem PSN downgeloadet worden. Wir sehen das nicht so eng, dass es nicht gleichzeitig auch als Retail erscheinen darf. Aber im Normalfall wollen wir in den Checks schon eher die etwas kleineren (download only) Spiele vorstellen.
Fehler: Somit es es fortan möglich
Sorry, da musste ich spontan an The Office denken ;-)
http://www.youtube.com/watch?v=JmDheMx_bGA
Das Spiel wär auch einen "großen" Test wert gewesen, aber schön dass immerhin etwas kommt! Hat mir auf der Gamescom schon sehr gut gefallen, da es endlich mal die Funktionen der Vita komplett ausnutzt und somit ein Spielerlebnis bietet, das in der Form wirklich nur auf dem Handheld möglich gewesen wär. Dazu kommt der einzigartige, verspielte Artstyle und die tolle Atmosphäre. Wird definitiv einer meiner nächsten Vita-Titel, aber der 3DS geht einfach vor und auch dort ist noch einiges auf meiner Liste!
Ist es wirklich wert!
Man hat zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass die Vita-Funktionen nur eingebaut werden, weil sies halt müssen. Echt ganz gut!
Mir auch unverständlich, warum das keinen großen Test bekommt, aber vielen Dank für diesen Check. Freu mich schon drauf es auf der Vita zu spielen.
Hat bei IGN (US) eine 9.3 bekommen. Die schmeißen mit solchen Bewertungen nicht einfach so um sich, scheint wirklich genial geworden zu sein.
Tearaway ist großartig! Pflichtkauf für jeden, der eine Vita hat. Ganz einfach. :-)
Denke mal, dass spätestens mit dem PS4-Vita-Bundle die Vita deutlich mehr Verbreitung finden wird und damit auch die Chancen gut stehen, dass mehr gute Spiele für die Vita entwickelt werden.
Klasse Spiel. Ist übrigens aus meine Sicht kein Indy Spiel. Ist immerhin vom Entwickler der AAA-Titel Little Big Planet 1 und 2 und wohl von Sony finanziert. Indy Spiele sind für mich von unabhängigen, eher kleinen Studios, die nicht direkt von einem Major finanziert werden.
Das ist definitiv kein Indiespiel.
Wenn du genau hinschaust wird nirgendswo erwähnt, dass es eins sein soll ;)
Ists auch net!
Das stimmt. Ich ging nur davon aus, dass der PSN-Check, wie Jörg ja oben auch schrieb, eher die "kleinen" Titel beleutet. Ist hier also eher die Ausnahme.
da kannst aber von ausgehen!
War die Woche einfach sonst nicht viel aufzutreiben und nachdem kein Test für Tearaway vorhanden war, man diesen grandiosen Titel aber nicht einfach in der Versenkng verschwinden lassen darf, haben wir uns so entschieden!
Schones Spiel, dass wirklich kreativ ist und die Features der Vita toll nutzt. Weiter so.
Egal wie aber das Spiel macht einfach Laune. Es ist mal wieder eines dieser Games, die so schön anders sind auf positive Weise
Die Demo hat wirklich Spass gemacht und die Musik hat mir wirklich gut gefallen. Schade das die Spieldauer angeblich nur bei ca 6 Stunden sein soll.
Fände ich persönlich sogar toll wenn es nur 6 Std wären. Oder zumindest weniger als 10Std. Gerade bei der Vita, an der ich nicht sooo viel spiele, mag ich es nicht wenn ich wochenlang an einem Titel hänge.
Guacamelee hat bei mir 8:43 gedauert, und das war genau die richtige Länge, hätte gerne noch ne Stunde kürzer sein dürfen.
Aber das ist höchst subjektiv. Es steht auf jeden Fall auf meiner "Will ich zu Weihnachten haben und durchspielen-Liste"
Sieht echt toll aus! Sollte die Vita es irgendwann mal (evtl über ein PS4-Bundle) in meinen Haushalt schaffen, dann steht dieses Games (zusammen mit Persona 4 Golden) ganz oben auf meiner Liste.
Vielen Dank für den Test, habe das Spiel mal gekauft und werde es heute Abend antesten.
Ich befürchte, das Spiel geht an meinen Bedürfnissen vorbei.
Kommt das nicht mal irgendwann von der Vita weg?