Interessante These, die Valves Mitarbeiter Chet Faliszek gegenüber den Kollegen von Destructoid äußert. Laut seiner Meinung würden Spieler keine moralischen Entscheidungen in einem Spiel fällen können. Der Grund hierfür sei die Tatsache, dass man in Spielen anders agieren kann, als im echten Leben, es werden Entscheidungen getroffen, die man so normal nicht treffen würde. Folgend die Übersetzung seines Statements:
Man kann niemals eine echte moralische Entscheidung in einem Spiel machen, weil du niemals mit der Entscheidung leben musst [im Reallife]. Wir tun Dinge in das Spiel, damit du dich besser verhälst, zusammen spielst, um Interaktionen in einem Spiel zu haben, aber ich denke nicht, dass das moralische Entscheidungen sind. Ich denke nicht, dass Spiele er dir ermöglichen, moralische Entscheidungen zu treffen. Spiele erlauben es dir, Böse zu sein, böse Dinge zu tun. In Grand Theft Auto kann ich Leute überfahren, aber rate mal, dass mache ich nicht im echten Leben.
[...]
Daher bieten Spiele keine wirklichen moralischen Entscheidungen. Sie sind etwas anderes, quasi strategische Entscheidungen, Entscheidungen innerhalb der Spielwelt. Aber eine moralische Entscheidung ist für mich etwas, das auch außerhalb eines Spiels existiert. Und das sehe ich nicht.
Was ist eure Meinung zu dem Thema? Wie seht ihr das Thema "Moral in Spielen"?
Der Mann hat es sehr schön gesagt, und ich bin da seiner Meinung. Selbst in Bioshock hat man doch ausprobiert, was passiert, wenn man die Little Sister nicht rettet.
Yup, und (fast) das gleiche lässt sich auch über Emotionen in Spielen sagen.
Es ist ja plausibel. Ich spiele liebend gerne Ego-Shooter, würde aber niemals auch nur auf die Idee kommen, jemanden im wirklichen Leben über den Haufen zu schießen.
In den GTA-Teilen versuchte ich sogar so zu spielen, daß ich eben niemanden mit Absicht überfahre, weil es nicht nötig ist.
Oder z. B. in Splinter Cell. Ich habe das Spiel und meine Walkthroughs in absolutem Schleich-Modus abgeschlossen, um ja niemanden - wenn nicht zwingend notwendig - ein Haar zu krümmen :-). Die Statistik war dabei aber zugegebener Maßen auch ein Anreiz.
In gewisser Weise hat man also in Spielen schon einen moralischen Aspekt, den man umsetzen kann und will, aber eben nicht muß.
Genauso habe ich es in Splinter Cell auch erlebt. Allerdings muss man GTA schon mit angezogener Handbremse spielen, wenn man sich moralisch verhalten möchte... ;)
wie oft hab ich in Baldurs Gate/Neverwinter Nights und CO. versucht den bösen burschen zu spielen... es hielt nie lange an. :-)
scheiss auf die Moral in Spielen!, der gesunde Mensch kann zwischen Spiel und Wirklichkeit unterscheiden, es sei denn man steckt in TRON fest :-)
Ich stimme Chet Faliszek zu.
Bspw. Knights of the old Republic habe ich sowohl auf der hellen als auch auf der dunklen Seite der Macht durchgespielt, einfach, damit ich mir alles ansehen kann.
Moralentscheidungen in Spielen haben meiner Meinung nach auch weniger den Sinn, dass der Spieler wirklich seiner eigenen Überzeugung nach entscheidet, sondern um die Wiederspielbarkeit eines Spiels zu garantieren.
Herr Faliszek hat schon Recht, gut/böse-Entscheidungen in Spielen sind meist strategischer Natur.
Man spielt eben nicht sich selbt, sondern eine fiktive Figur und entwickelt eine "Parallelmoral". Dadurch, dass man eine Figur verkörpert, kann man auch Dinge tun, die man mit "Echtmensch-Moral" als verwerflich bezeichnen würde.
Man trifft also meiner Meinung nach doch moralische Entscheidungen, bloß eben innerhalb der Spielwelt und als Spielfigur.
Wie Porter schon gesagt hat, sollte man als geistig gesunder Mensch zwischen Realität und Fiktion unterscheiden können und verschiedene Moralvorstellungen haben und sie im angemessenen Kontext (Reallife/Spielwelt) anwenden können.
Ich bin glaub ich der Einzige, der sich beim Bösen spielen irgendwann mies fühlt ;)