Als Respawn Entertainment im Juni 2011 das erste Teaser-Bild zu Titanfall veröffentlichten (wir berichteten), begann das Mutmaßen innerhalb der Fachwelt und der Community. Viele dürften einen Mehrspielertitel mit kurzer Hollywood-Kampagne und Gegenwarts-Szenario erwartet haben, aber meterhohe Kampfrobotor, Wall-Jumps und Jet-Packs wohl niemand. Zu groß war das Stigma der Call of Duty-Serie, an der die beiden Firmengründer Jason West und Vince Zampella maßgeblich beteiligt waren. Drew McCoy, der Produzent von Titanfall, erklärte in einem Interview mit der Website EuroGamer, wie es zu dieser unkonventionellen Szenarioauswahl kam:
Nachdem wir ein Büro, Computer und eine Perforce-Installation [Versionierungssystem für Verzeichnisse und Dateien, Anm. d. Red.] hatten, begannen wir erste Sachen zu erstellen – vor allem Prototypen. Bei den ersten Versuchen ging es um die Mobilität in First-Person-Shootern. Es fühlte sich so limitiert an, wenn man 15 Jahre zurück an Quake, Unreal, Doom und Tribes denkt. Keine Rocket-Jumps, keine verrückten Kombos, rein gar nichts mehr. First-Person-Shooter sind zu Großteilen sehr eindimensional geworden.
Es mag ironisch erscheinen, dass die Call of Duty-Macher den Geist der Skill-basierten Shooter herauf beschwören. Ohne Zweifel hat die Serie spätestens seit Modern Warfare die aktuelle Shooter-Generation stark beeinflußt und eine Entwicklung perfektioniert, die laut McCoy am Ende des letzten Jahrtausends ihren Anfang nahm:
Counter-Strike und Rainbow Six erschienen im selben Zeitraum. Beide waren sehr populär und vereinfachten den Zugang [zum Shooter-Genre] für den Durchschnittsspieler. Du musstest nicht einsame Spitze sein und die besten Reflexe haben. Du hattest die Chance mit einer verirrten Kugel einen Kopfschuss zu landen und die Leute verstanden, was eine AK-47 oder M-9 ist. Der Trend hin zu Spielen, die sich realistisch und authentisch anfühlen, war geboren.
McCoy geht sogar einen Schritt weiter und gibt zu, dass die Entwickler vom Realismus-Konzept besessen waren, diesem erlagen und feststeckten. Die Ergebnisse der Prototyp-Phase waren nicht mit der Realität vereinbar und es gab nur eine Lösung:
Es [der Trend zum Realismus] limitierte uns und einer der Gründe für ein Science-Fiction-Spiel war, dass das ganze Prototyping zu Doppel-Sprüngen, Wall-Runs und gigantischen Robotern geführt hatte. Wir benötigten einen Weg, um zu erklären, warum dies in der von uns geschaffenen Welt möglich ist. In einem realistischen Diesseits-Szenario konnten wir das nicht, aber die Mittel der Science-Fiction erlaubten es uns, ein eigenes Universum zu erstellen, das all diese Sachen unterstützt.
Titanfall wird ein reiner Mehrspielertitel und voraussichtlich im Frühjar 2014 für PC, Xbox 360 und Xbox One erscheinen. Wir konnten das Spiel auf der Gamescom anspielen, unsere Eindrücke könnt ihr hier, hier und hier nachlesen.
Da hat er sehr Recht. Diese Authentizität sind auch das was ich bei dem Großteil der Shooter heutzutage so langweilig finde. Eigentlich zählen Shooter zu meinem liebsten Genre, aber so macht es doch wenig Spaß finde ich.
Zum Glück ist da doch gerade dieses Jahr wieder ein bisschen Schwung reingekommen mit dem Remake von Rise of the Triad und dazu dem angekündigten Reboot von Shadow Warrior, der auch noch von den Machern von Hard Reset gemacht wird und wirklich vielversprechend aussieht.
Ob Titanfall mit in diese Bresche schlagen kann, muss sich zeigen :) Vielleicht haben wir ja Glück ^^
Kennst du schon Bulletstorm?
Natürlich :) Und auch damit hatte ich sehr viel Spaß, weil es eine erfrischend amüsante Idee war, wie ich finde. Aber das ist ja dann doch schon wieder zwei Jahre oder so her.
Ist auch nicht besser wie der COD Brei. Hat zwar paar lustige Waffen aber sonst genau die selbe Seuche wie die anderen Shooter.
Jep, war in meinen Augen genauso. Der Ansatz war ganz nett, aber im Endeffekt lief es dann doch immer aufs gleiche hinaus.
Ich hatte echt Hoffnung, aber als im Test dann stand
- kein freies springen
bin ich fast ausgerastet :D
Dazu noch die künstliche Levelgrenzen und irgendwo war es doch nur ein Schlauchlevel Deckungsshooter mit Autoheal...
Find ich gut. Vielleicht ist Titanfall ja der Start einer Trendwende im Shooter-Genre. Irgendwann müssen diese "realistischen" Militär-Shooter doch wieder abebben (meinetwegen sogar aussterben).
Kann man nur hoffen aber irgendiwe trifft es das mit dem ironisch erscheinen schon so ziemlich.
Gerade die Wegbereiter des modernen Shootergameplays und Rückbesinnung?
Btw Total Bisquit nennt diese sagen wir mal Dinger MMS ^^ Modern Military Shooter. Schöne passende Abkürzung für den alltäglichen durchschnittsbrei aka "realistischen" Militär-Shooter.
Yahtzee (von Zero Punctuation) nennt sie Spunkgargleweewee. :D
Das erschliesst sich mir irgendwie nicht.
Kleiner Tipp: Er mag sie nicht besonders. ;-)
http://www.escapistmagazine.com/videos/view/zero-punctuation/6492-Medal-of-Honor-Warfighter-Doom-3-BFG-Edition
Ach den Escapist meint er ... danke.
Na ich werds mir mal anschauien :-D.