Auch die zwei in Deutschland in Bezug auf die Computer- und Videospielindustrie bestehenden Interessengemeinschaften BIU (Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware e. V.) und G.A.M.E. (Bundesverband der Computerspielindustrie e. V.) sind auf der Gamescom in Köln vertreten. Da Orte, an denen viele Menschen anzutreffen sind, bekanntlich besonders gut für das Äußern von Statements und Ansichten geeignet sind, machen auch die beiden Spitzenverbände Gebrauch davon.
In Anwesenheit der beiden Bundestagsabgeordneten Manuel Höferlin (FDP-Bundestagsfraktion) und Thomas Jarzombek (CDU/CSU-Bundestagsfraktion) wiesen die Verbände unter anderem darauf hin, dass die Games-Branche – die durch die Ausgaben der Verbraucher etwa zwei Milliarden Euro Umsatz im Jahr erzielt – in Deutschland intensiver durch die Politik unterstützt werden muss. Darüber hinaus sollte der Schwerpunkt „auf eine weitere Steigerung der Relevanz der Branche und des Standorts im Interesse der deutschen Volkswirtschaft“ gelenkt werden.
Dr. Maximilian Schenk, Geschäftsführer des BIU, macht in diesem Zusammenhang deutlich:
Wir sind sehr dankbar für die uns bislang entgegengebrachte Aufmerksamkeit durch die Politik sowie die erhaltene Förderung zum Beispiel in Gestalt des Deutschen Computerspielpreises. Wie auch Studien des Bundeswirtschaftsministeriums belegen, ist unsere Branche ein wichtiger Player mit hohem Potenzial sowohl für die Kultur- und Kreativwirtschaft als auch für die gesamte deutsche Wirtschaft.
Zwar stellt der schnelle Wandel der Kommunikationstechnologie eine große Chance dar, gleichzeitig wird die Branche jedoch vor immense Herausforderungen gestellt, um international gegen die Konkurrenz bestehen zu können, so die gemeinsame Presseerklärung weiter. Demnach wird ein „stringentes, nachhaltiges und international konkurrenzfähiges Förderkonzept [benötigt], das die deutsche Computerspielbranche im globalen Wettbewerb voranbringt und absichert“. Zudem sei „konkretes Handeln erforderlich“, da „Deutschland als internationaler Produktionsstandort dieser Hightech-Branche auf Jahre hinaus den Anschluss zu verlieren droht“.
Thorsten Unger, politischer Geschäftsführer des G.A.M.E., richtet sich gezielt an die Politik:
Die nächste Bundesregierung muss uns bei der Bewältigung der uns gestellten Herausforderungen am Standort Deutschland im Sinne von Chancengleichheit und internationaler Wettbewerbsfähigkeit aktiv unterstützen.
Das Fehlen staatlicher Fördergelder für die deutsche Spiele-Branche – im Gegensatz zu Ländern wie Kanada, Großbritannien oder Frankreich – führt nach Ansicht von BIU und G.A.M.E zu „empfindlichen Schieflagen im internationalen Wettbewerb, bremst Forschung und Entwicklung und hemmt nicht zuletzt die Weiterentwicklung einer außergewöhnlich leistungsstarken Startup-Szene“. Deutschland müsse sich daher noch stärker als Produktionsstandort aufstellen sowie die Position des überwiegenden Absatzmarktes verändern.
Im Zuge des Appells wurde außerdem bekanntgegeben, dass die Ende des vergangenen Jahres angekündigte Verbändefusion voranschreitet und demnächst in die abschließende Phase eintreten wird. In den nächsten Monaten soll zudem ein Maßnahmenpaket zur Förderung der deutschen Computer- und Videospielindustrie vorgelegt werden.
Der BIU soll lieber mal mehr Platz und mehr Öffnungstage auf der GC vom Veranstalter fordern...
Du meinst das eher andersherum? BIU ist Träger der Veranstaltung - der Appell sollte wohl eher an die Mitglieder und weitere Aussteller gehen.
Der BIU ist Träger, aber Veranstalter ist Koelnmesse.
Die Branche zahlt, also sollte sich dahin der Appell richten
???
Ich als Kunde/Konsument/Gamer wende mich doch an die Branche [ Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware e. V.; http://www.biu-online.de/de/verband/mitglieder.html ], damit diese der Koelnmesse dampf macht.
Messe und Stadt _verdienen_ an der Messe (man kalkuliert mit rund 200 Euro pro Person) - die Aussteller _zahlen_ in erster Linie. Druck musste aufs Geld machen. Die EA Millionen für den Messeauftritt stehen aber auch in Konkurrenz mit anderen Marketingaktionen. [Ich muss aber leider los]