GC13: Dark Souls 2 angespielt

Kleine Enttäuschung zum Start der Gamescom-Präsentation zu Dark Souls 2: Producer Yui Tanimura hat es leider nicht nach Köln geschafft. Macht aber nix, denn bahnbrechende Neuerungen gibt es im Vergleich zum ersten Teil ohnehin nicht. Und das ist auch gut so, zumindest wenn man die Fans fragt. Nach wie vor baut Dark Souls 2 ganz auf die Herausforderung und möchte den Spielern das Gefühl geben, etwas Großes zu vollbringen. Und das geht bekanntermaßen am besten, wenn man die eifrigen Abenteurer zig Mal sterben lässt, bevor sie einen Spielabschnitt meistern. Allerdings, so verteidigt Publishing Producer Takeshi Miyazoe das generelle Spieldesign, geht es nicht nur darum, ein möglichst schwieriges Spiel zu kreieren. Man will dem geneigten Spieler mehr Freiheiten bieten und auch für etwas mehr Varietät beim Sterben sorgen und so Dark Souls treu bleiben. Oder wie es Takeshi Miyazoe ausdrückt: "Wir versuchen nicht, die Dark-Souls-Formel zu verändern. Wir konzentrieren uns auf unsere Stärken und verbessern einzelne Elemente, etwa den Kampf mit zwei Waffen."

Ein Licht im Dunkeln
Die Devise in Dark Souls 2 ist also nach wie vor: Langsam und vorsichtig durch die Levels tasten, nichts überstürzen, jeden Gegner respektieren und zur Not auch mal an einigen Widersachern vorbeirennen, statt sie auf Teufel komm raus zu bekämpfen. Trotz unseres Vorwissens und böser Vorahnungen sind wir im Demo-Level (den es auch schon auf der E3 zu sehen gab) diverse Male gestorben. Wie gewohnt hält die Spielwelt allerlei fiese Überraschungen für uns parat, von plötzlich auftauchenden Gegnern bis zu gemeinen Stachelfallen und im Dunkeln fast unsichtbaren Abgründen. Da muss man gelegentlich kreativ werden, um voranzukommen.

Auch wenn es so klingt, nicht alles bleibt beim Alten. Dark Souls 2 setzt auf eine neue Grafikengine, die mit detaillierten Charaktermodellen punktet und über eine gelungene Licht- und Schattendarstellung verfügt. Auch die Physikengine wurde überarbeitet und wirkt nun nicht mehr so unfreiwillig komisch. Für die Attacken beziehungsweise deren Animationen setzten die Entwickler dieses Mal zudem auf Motion Capturing. Das kann man nicht nur sehen, sondern auch fühlen, denn insgesamt laufen die Scharmützel einfach flüssiger ab. Apropos Kämpfe: In Dark Souls 2 gibt es nun mehr Möglichkeiten, Waffen und Schilde miteinander zu kombinieren. Erstmals ist auch der Kampf mit zwei Waffen möglich, was wir auch gleich mit dem Dual Swordsmaster ausführlich ausprobieren konnten. Unser Kurzfazit: Macht Spaß, ist aber längst nicht für jeden Gegnertypen geeignet. Außerdem neu ist, dass wir an Feuerstellen jederzeit eine Fackel entzünden können. Was auch dringend notwendig ist bei den vielen pechschwarzen Gegenden, in denen wir ohne Fackel schlicht gar nichts sehen. Zum Kämpfen beziehungsweise Blocken eignet sich der Taschenlampen-Ersatz allerdings nur bedingt.

Neu in Dark Souls 2: Der Kampf mit zwei Waffen.

Du bist die Geschichte
Zur Geschichte ist bislang kaum etwas bekannt, eine tiefgehende Handlung mit krassen Wendungen erwarten wir aber nicht. Fest steht, dass der Spieler unter einem bösen Fluch leidet und die Welt durchforstet, um ebendiesen Fluch irgendwie loszuwerden. Die Welt steht übrigens in keiner Verbindung zu Dark Souls 1, auch wenn Hardcore-Fans einige nette Anspielungen erwarten. Welche das genau sind, wissen wir derzeit nicht. Doch zurück zur Geschichte: Die Jungs von From Software wollen, ähnlich wie im ersten Teil, dass die Spieler ihre eigene Geschichte erleben. Das geschieht beispielsweise über Gespräche mit NPCs, über die sich allerlei Hintergrundinformationen aufspüren lassen. Aber groß angelegte CGI-Filmsequenzen oder ähnliches solltet ihr nicht erwarten.

Ansonsten bleibt viel unverändert beziehungsweise ist einiges noch nicht bekannt. Beispielsweise steht noch nicht fest, wie viele und welche Charakterklassen es im fertigen Spiel geben wird (auch wenn ihr euren Recken nach wie vor im Abenteuer euren Vorlieben anpasst). Die vorgefertigte Klassen, die wir kurz ausprobieren konnten, waren der bereits genannte Dual Swordsman, ein Magier, ein klassischer Kämpfer und ein auf Fernkampf spezialisierter Abenteurer. Überhaupt erwarten wir bei den Klassen keine großen Änderungen im Vergleich zum ersten Teil. Ähnliches gilt für die Spielwelt, die in etwa genauso groß sein wird wie im Vorgänger. Passend dazu werdet ihr voraussichtlich ähnlich viel Zeit benötigen, um die Kampagne zu beenden. Auch der Mehrspielermodus soll funktionieren wie zuvor. Einzige Neuigkeit von der Gamescom: Im Oktober startet ein groß angelegter Beta-Test, für den sich Fans ab dem 5. September über Facebook anmelden können. Last but not least: Die PC-Version wird diesmal kein einfacher Port, sondern soll mindestens genauso gut werden wie die Konsolenversion. Mit Konsolenversion meinen wir übrigens die PS3 und die Xbox 360, keine Next-Gen-Vertreter.