Dice+ ist eine zusätzliche Hardware für iOS- und Android-Geräte, mit der die Bresche zwischen analogen und digitalen Brettspielen geschlossen werden soll. Wir konnten die Hardware während der Gamescom antesten. Es handelt sich um einen Würfel, der drahtlos an ein mobiles Gerät angeschlossen wird, um so virtuelle Brettspiele mit einem physischen Würfel spielen zu können. Das an sich verbessert zwar bei vielen Leuten das Feeling beim Spielen, rechtfertigt den hohen Preis von 50 Euro allerdings nur bedingt.
Aus diesem Grund wurden im Dice+ einige technische Spielereien verbaut. Eine davon ist ein Gyrosensor, wodurch der Würfel durchaus als Controller für manche Spiele genutzt werden kann. Ein Beispiel war hierfür ein Spiel über Flugzeug-Schlachten, das komplett mit dem Würfel gesteuert wurde. Nach anfänglichen Problemen funktionierte die Steuerung dabei flüssig. Auch die Präzision war für ein kleines Spiel für zwischendurch mehr als ausreichend. Ob sich allerdings auch komplexe Simulatoren gut mit dem Würfel spielen lassen, kann derzeit noch nicht beantwortet werden. Auch inwiefern andere Genres vom Würfel profitieren, muss sich noch zeigen.
Der Gyrosensor dient trotz des Flug-Spiels in erster Linie als Ideengeber für klassische Brettspiele. Als Beispiel nannte der Produzent, dass der Spieler beispielsweise in Fantasy-Spielen Zauber wirken könnte, indem er ein bestimmtes Zeichen mit dem Würfel in die Luft malt.
Fazit:
Dice+ ist in seiner Art einzigartig. Die Idee funktioniert technisch gut und flüssig. Allerdings steht und fällt die Hardware mit ihren Anwendungen. Klassische Brettspiele gewinnen durch den Würfel allenfalls an nostalgischem Feeling. Den Preis kann das allerdings nicht rechtfertigen – es braucht innovative Spielideen. Und von denen wurde bisher nur geredet, jedoch nichts gezeigt.
Cooles Ding
Drahtlose Würfel hatte ich schon als Kind. Und archäologische Funde weisen darauf hin, dass bereits die vorchristlichen Römer drahtlose Würfel hatten.
das stimmt, man müsste eigentlich erstmal die schnurgebundenen Würfel erfinden und die Drahtlosigkeit dann wieder las feature zu verkaufen, ähnlich der abschaltung von always on features als extrafeature :D
nichts desto trotz kann ich mir den würfel, der vielleicht auch irgendwann als w 20 erhältlich ist, gut für würfelproben in funktionierenden Schwarzes Auge Rollenspielumsetzungen vorstellen.
charactererstellung oder gewisse würfelproben wären da doch eine feine sache, zumindest für eingefleischte Rollenspieler...
Ja für Rollenspiele fände ich diese Würfel prinzipiell interessanter als für die meisten Brettspiele, wo eher wenig gewürfelt wird. Allerdings hoffe ich nicht, dass man in zukünftigen DSA-Versionen für die Charaktererstellung wieder würfeln muss, die Zeiten sind hoffentlich vorbei.
Naja ich bin eigentlich sehr froh, dass bei Videospielen mit komplexen Regeln der PC das würfeln übernimmt. Meist lassen sich so auch noch komplexere Systeme einführen, mit W100 etc., das geht mit echten Würfeln nicht. Darum spielen ja schon einige pen&paper Spieler mithilfe von Computerprogrammen die das würfeln übernehmen, die Regeln enthalten und Artworks/Karten etc. einblenden können. Damit kann man sogar sehr gut online mittels Videochat pen&paper spielen.
Was ist denn am w100? Ist doch "ein" Standard-Würfel. :o
Das Spielen mit W100 (sprich zwei W10) ist doch überhaupt nicht ungewöhnlich. Call of Cthulhu verwendet beispielsweise ein W100-System und da sind die Regeln alles andere als komplex...
Kudos für diesen Kommentar.
Da Backgammon etwa 5000 Jahre alt ist und schon damals mit Würfeln gespielt wurde, hatten die Perser sogar noch früher welche.
Witzige Idee und das Feeling von Brettspielen wird damit sicherlich besser. Dummerweise gibt es aber nun mal eine Möglichkeit, das Feeling NOCH besser zu gestallten: Indem ich mir ein richtiges Brettspiel schnappe. :-O
Meine Würfel sind alle drahtlos. Sogar die am iPod :-P
Und der Preis für das sinnloseste Produktdesign geht an...
Wie kann ein Produktdesign sinnlos sein? Ein Design kann dir subjektiv gefallen oder nicht, aber sinnlos sein?
Unter dem Begriff Produktdesign versteht man den Entwurf oder das Konzept eines Produkts, die optische Aufmachung ist nur ein Teil des gesamten Produktdesigns (Synonyme: Industriedesign, Produktgestaltung).
Ein Produktdesign kann daher, zumindest in meinen Augen, durchaus sinnlos sein.
Ah danke, dennoch stimme ich dir nicht zu. Der Würfel, also dessen Konzept macht durchaus Sinn, jedenfalls für mich. Ich habe einige Brettspiele in digitaler Form und es fühlt sich einfach anders an den Computer würfeln zu lassen anstatt es selber zu machen. Was mich hingegen auch stört ist der unverhältnismäßig hohe Preis.
Ich persönlich spiele dann lieber Brettspiele auf herkömmliche Art. Und wenn ich unterwegs bin und etwas in der Art auf dem Tablet oder Smartphone spielen wollen würde, hätte ich keine Lust extra noch so einen Würfel mitzuschleppen.
Auch auf die Gefahr hin jetzt von mir auf andere zu schließen: ich glaube, die potenzielle Zielgruppe ist äußerst gering.
Also in der S-Bahn würde ich die Würfel auch nicht gerade rausholen, da kann man ja immernoch auf den "herkömmlichen" Computerwürfel zurückgreifen ;)
In der S-Bahn würde ich sogar das Tablet nicht rausholen.
Wird nicht benötigt und sich demzufolge auch nicht durchsetzen. Vllt. kaufen sich das ein paar Amis. Aber in anderen Ländern wird das niemand zu dem Preis kaufen.
Sagt das Orakel von ....?
Wie schon erwähnt, der Würfel ist nicht nur für Brettspiele. Vor allem die Idee mit den erweiterten Brettspielen ließe viele coole Spielmechaniken zu. Dafür muss halt die Software kommen. Wenn die richtige Software kommt, dann ist der Preis zumindest meiner Meinung nach vertretbar. Nur für Würfelspiele natürlich nicht, da verbessert es allenfalls das Feeling.
Als Erweiterung zum Würfelpoker bei 'The Witcher' wäre es ein echt nettes Gimmick.