Marc Whitten, Chief Product Officer von Microsoft, hat sich auf xbox.com zu verschiedenen neuen Aspekten von Xbox Live auf der kommenden Next-Gen-Konsole Xbox One geäußert. In seiner Mitteilung geht er unter anderem näher auf die Cloud-Integration ein, mit der alles "bequemer und zugänglicher" für die Spieler werden soll. In dieser Cloud werden sämtliche Profildaten und Spielstände gespeichert, wodurch es problemlos möglich sei von jeder Xbox One aus auf seine Spiele zuzugreifen. Die Cloud ermöglicht es zudem, dass sich die Xbox One von ganz allein auf dem aktuellsten Stand hält und auch die Spiele updatet, ohne dass dadurch irgendwelche Wartezeiten entstehen. Um diesen Dienst leisten zu können, werden laut Whitten 300.000 Server zum Launch zur Verfügung stehen, damit alles reibungslos funktioniert.
Whitten geht auch genauer auf die sogenannten "Expanded Achievements" ein. Demnach wird es künftig keine feste Grenze mehr für einzelne Spiele geben. Stattdessen sollen durch Tagesherausforderungen und ähnliches die Spiele noch länger frisch und für Achievement-Jäger interessant bleiben. Sorgen, den auf Xbox 360 erworbenen Gamerscore zu verlieren, muss sich indes niemand machen. Laut Whitten können die Punkte in den Xbox-One-Account übernommen werden.
Details gibt es auch zur Smart-Match-Funktion. Dahinter verbergen sich Änderungen beim Matchmaking-System auf Xbox Live, wonach die Entwickler vielfältigere Möglichkeiten haben, bei der Spielsuche stärker nach den Spielfertigkeiten, Sprache, aber auch dem Ruf auf Xbox Live zu unterscheiden, um so ausgeglichenere Partien zusammenzuwürfeln. Es geht aber wohl auch darum Cheater und Störenfriede besser zu kontrollieren – was alles für den Ruf zählt, verrät Whitten allerdings nicht. Das beste daran ist laut Whitten aber, dass die Spieler während der Match-Suche nicht in der Spiellobby ausharren müssen. Dank "asynchronem Matchmaking" sei es problemlos möglich während der Suche ein Spiel zu spielen, Fern zu schauen oder Musik zu hören und nach erfolgreicher Matchsuche ohne Umschweife einzusteigen.
Auch die soziale Vernetzung will Microsoft mit der Xbox One steigern. So ermöglicht etwa der Game DVR, eigene Spielszenen zu capturen, die dann auch bearbeitet und via Upload Studio mit anderen geteilt werden können. Diese Funktion könnten Spieler ebenfalls nutzen, um ihren Freunden eine Hilfestellung zu übermitteln – mit der Twitch-Integration ist aber auch die Übermittlung von Live-Streams möglich. Das Upload Studio ermöglicht laut Whitten darüber hinaus, Spielszenen mit einem Kommentar zu versehen, Zeitlupeneffekte und anderes hinzuzufügen. Twitch und Upload Studio müssen allerdings vom jeweiligen Spiel unterstützt werden; um generelle Features handelt es sich also nicht.
Auf die Features im Zusammenhang mit der Smartglass-App war Microsoft bereits ausführlich auf der Ankündigungsveranstaltung der Xbox One eingegangen. So können entsprechende Mobilgeräte mit ihr als Fernbedienung verwendet werden – oder auch um in den Menüs zu navigieren, Nachrichten zu verschicken und ähnliches. Zudem sollen dort je nach Spiel auch Hilfestellungen, Hintergrundinfos und so weiter auf den Nutzer warten und vor allem könnt ihr mittels Smartglass im Hintergrund andere Funktionen nutzen, wenn ihr auf dem TV-Monitor gerade beispielsweise eine Blu-ray schaut.
Zudem sei Kinect stark verbessert worden, insbesondere was die Präzision, aber auch was die Qualität bei der Sprachübertragung und -steuerung angeht. Außerdem geht Whitten auf den Wegfall des Microsoft-Points-Systems ein, der zusammen mit dem Release der Konsole erfolgen wird und ermöglicht, künftig in der eigenen Landeswährung zu zahlen (mehr Infos dazu und zur begrenzten Haltbarkeit der auslaufenden Points findet ihr hier). Whitten betont zudem, dass ein Xbox Live Gold-Abo mit Einführung der Xbox One nicht teurer wird, sondern dasselbe kosten wird wie bisher (bei einem Jahresabo also ca. 5 Euro pro Monat).
Nur Gold-Mitglieder dürfen auch Videotelefonate via Skype-App führen und werden, ähnlich wie Playstation-Plus-Mitglieder bei Sony, kostenlosen Zugriff auf Downloadspiele erhalten. Konkret wird es ab dem kommenden Juli zwei Titel pro Monat geben, unter denen sich unter anderem auch Assassin's Creed 2 und Halo 3 befinden. Das zuvor nur als mutmaßlich falsch kostenfrei verfügbare Fable 3 ist dagegen tatsächlich ein Vorgeschmack auf dieses Belohnungssystem.
Alle Profildaten und Spielstände in der Cloud...
Hmmm... könnte zum Problem werden, wenn es nämlich anfängt "in der Cloud zu regnen":
http://www.sueddeutsche.de/digital/cloud-datenzentrum-von-facebook-wenn-es-in-der-wolke-regnet-1.1692981
Dürfte keine Probleme bereiten, wenn sie es gescheit machen. Die Cloud darf nur ein Backup sein. Falls das nicht erreichbar ist gilt die Version am Gerät. Mit einem Hinweis an den User, versteht sich. Ist so gelöst bei Steam. Aber auch andere Dienste gehen so vor, z.B. Dropbox, Google Drive und wie die ganzen Snychronisierdienste heißen.
Schöne Zusammenfassung und viele neue Features! Wird wohl aber eher untergehen während des Consol-Wars.
Zustimmung, schöne Zusammenfassung. Schön wenn man auf GamersGlobal sowas pfannenfertig serviert bekommt.
Inwiefern findet denn Matchmaking im Rahmen von XBox Live statt? Bin selber nur PS3 Besitzer und dachte bisher, dass das Matchmaking für gewöhnlich spielintern stattfindet (wie z.B. in FIFA).
Wird hier das komplett ausgelagert oder werden nur gewisse Informationen verwendet?
Kenne auch das Partysystem nur oberflächlich, aber scheinbar muss da ja schon eine recht starke Verknüpfung zwischen Xbox live und Spiel stattfinden.
Matchmaking-Systeme (was für ein Wort) sind in der Theorie eine super Sache aber in der Praxis völliger Müll.
Das trifft nicht nur bei den XBox360 & Ps3 Konsolen zu sondern auch bei dem Pc.
Das mit den Tagesherausforderungen wird ja schon ausgiebig auf Win 8 fabriziert.