Der Naughty-Dog-Mitgründer und ehemalige President von THQ, Jason Rubin, hat sich in einem Beitrag auf Gamesindustry.biz zur Entwicklungsgeschichte von Metro - Last Light und den schwierigen Verhältnissen für Entwickler 4A Games in der Ukraine geäußert. Wie Rubin sagt, herrschen in den Räumlichkeiten von 4A Games in Kiew Zustände, die bei einem Entwickler im Westen undenkbar erscheinen. So würden Programmierer und Grafiker "auf Klappstühlen Ellenbogen an Ellenbogen" sitzen, in einem Büro, das problemlos "in die Sporthalle der Niederlassung EAs in Los Angeles" passe.
Zudem hätten die Entwickler ständig mit vielen anderen Widrigkeiten wie Stromausfällen zu kämpfen, denen sie laut Rubin versuchten durch den Einsatz von Generatoren vorzubeugen. Im Winter soll es zudem immer wieder zu Engpässen bei der Warmwasserzufuhr etwa für die Heizkörper kommen. Selbst das Beschaffen von neuen PC-Komponenten in Kiew sei schwierig gewesen. So hätten sich die Entwickler die Hardware oft in den USA abholen und selbständig in die Ukraine einführen müssen. Rubin erzählt aber nicht ohne Grund aus dem Nähkästchen, etwa vom Versuch, über Polen an anständige Bürostühle für die Spieleschmiede zu kommen. Rubin will vor allem seine Hochachtung dafür unterstreichen, was 4A Games trotz der Schwierigkeiten bei Metro - Last Light und "einem deutlich kleineren Budget" als ihn andere Shooter hätten, geleistet hat. Bei manchen Spielen würden allein die Zwischensequenzen mehr Kosten verursachen als die gesamte Produktion von Metro - Last Light, sagt Rubin weiter.
Im Zusammenhang damit geht der ehemalige THQ-President auch auf die Vorgaben der ehemaligen Produzenten von THQ ein, die ursprünglich einen Online-Multiplayer sowie einen Koop-Modus für Last Light gefordert hätten. Damit, so Rubin, habe 4A Games ein ganzes Jahr sinnlos vergeudet. Hätte es diese Vorgaben nicht gegeben und hätte 4A Games ein "wettbewerbsfähiges Budget" gehabt, kann sich Rubin bei der seiner Meinung nach schon jetzt hohen Qualität des Spiel nicht vorstellen, was noch alles möglich gewesen wäre.
Rubin gewinnt den offenbar schwierigen Verhältnissen aber auch etwas Gutes ab und vergleicht 4Games unter anderem mit Fußball-Ikone Pele. Hätte der, so Rubin, Geld für Schuhe gehabt, wäre aus dem brasilianischen Straßenfußballer womöglich kein so großer Spieler geworden. In jedem Fall stellt das Ergebnis für Rubin in Anbetracht des Budgets, der vielen Widerstände und den "talentierten Entwicklerteams", mit denen 4A Games im Shooter-Sektor konkurrieren muss, eine beeindruckende Leistung dar.
Warum THQ und der zumindest kurzzeitig als Firmen-Präsident verantwortliche Rubin nicht mehr getan haben, um die angeblich so schlechte Situation zu verbessern, wird aus Rubins Beitrag nicht ganz klar. Er selbst allerdings hatte erst kurz vor der endgültigen Insolvenz THQs den Posten des Firmenchefs übernommen.
Wenn die Arbeitsbedingungen wirklich so waren/sind wie hier geschildert, so kann man den Entwicklern wirklich nur Respekt zollen, was sie da geleistet haben. Da können sich einige andere Entwickler, ich muss gerade an ein Spiel mit Aliens und weitaus mehr Entwicklungszeit denken, mehr als eine Scheibe abschneiden.
Eben. Und in Kiew, so schön die Stadt auch ist, kann der Winter besonders hart sein. Da ohne Heizung zu arbeiten ist unzumutbar. Hoher Respekt an die Entwickler.
Wenn man sich das mal durchliest:
Stühle waren so Campingdinger, die Entwickler sitzten Ellbogen an Ellbogen. Neue Stühle hätten zuviel Platz verbraucht, Bestellte PCs wurden von Beamten "beschlagnahmt" wegen Eigenbedarf.....
Hart. Man müsste da wirklich so nen Entwickler unterstützten und nicht erst auf den Steamsale warten. Die haben das Geld wirklich nötig. Mein Respekt an 4A Games.
Auch wenn man das Spiel zum Vollpreis kauft, wird der Großteil, wenn nicht sogar alle Einnahmen, eh an Koch Media wandern. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da nach Übernahme der Lizenz nochmal neu über Bonuszahlungen an die Entwickler verhandelt wurde.
Ach das hat bestimmt Inspiration fürs Spiel gebracht ;). Durch die Eisige Kälte eines atomaren Winters kam bestimmt die ein oder andere Idee für das Spiel.
Die prekäre Programmiersituation war bestimmt von den Chefs so gewollt, damit sich die Entwickler gut in die Lage von Artjom & Co. hineinversetzen können.
Dann hätte man Gearbox für das letzte Alien-Game mal besser ins All geschossen. :-)
In space, no one can hear you scream - richtig weit.
Das haben sie doch. Und dem Entwicklerteam ist unterwegs die Luft ausgegangen...
Du wolltest bestimmt ganz lustig sein mit Deinem Kommentar, aber leider ist das extrem zynisch.
Das Spiel und die virtuelle Welt ist eine Seite. Die andere ist die reale Welt der Entwickler. Und da möchte bestimmt niemand freiwillig unter solch misslichen Bedingungen leben.
Sein Zynismus war selbstverstaendlich sozialkritisch gemeint, unterstreicht damit deine Aussage komplett. :)
"Good poetry is best written on hard benches" :)
Ein schönes Zitat. Von wem stammt das?
Von mir, ich schreibe selbst fleissig Romane, Gedichte, etc... hihi
Darfst du gerne weitergeben. Vielleicht wird's noch ein Welterfolg so wie "In Space, no one can hear you scream - ALIEN" ;p
Da mach dir mal keine Sorgen. Zu grob verallgemeinernde Sinnsprüche und Gemeinplätze sind _immer_ beliebt. ;)
LOL - nice one :)
Na dann hoffe ich mal das Deine Romane in halbwegs humaner Einrichtung geschrieben werden und du dich nur selber hart ran nimmst ;-)
Sie sind groesstenteils beim Zelten in der Wildnis entstanden - ohne jeden Komfort, fliessend Wasser, Elektrizitaet etc. - also insofern stehe ich - fuer mich jedenfalls - voll hinter meiner Aussage. --- Wenn ein Publisher allerdings seinen Entwickler derart miserabel behandelt, sollte natuerlich schon gestreikt werden. Denn nicht alle Programmierer und Designer wollen im Winter in der Scheune arbeiten (oder in der Wildnis zelten).
Respekt an die Entwickler, habe das Spiel zwar nicht und plane keinen Kauf aber trotzdem super was sie geleistet haben.
Schon unglaublich was die da geleistet haben. Kenne nur die ersten Lets Plays und die sehen verdammt gut aus. Das Spiel habe ich schon lange vorbestellt und wird nach dem ich Metro 2033 (das bin ich fast am Ende) beendet habe, dann als Nächstes gespielt.
Auch wenn evtl. ein paar Dinge von Herrn Rubin leicht übertrieben worden sind bzw. nicht 100% korrekt dargestellt wurden, ist der Tenor in jedem Fall richtig und wichtig. Unter deutlich schlechteren Bedingungen hat 4A Games hier wohl (hab's selbst noch nicht spielen können) ein sehr gutes Spiel in hoher Qualität in einem sehr anspruchsvollen Genre auf die Beine gestellt. Und das verdient großen Respekt.
Wenn die Jungs von 4A Games ein Spiel hinlegen, dass hier auf GG eine 8.5 erreicht, dann müssten die doch in einem geräumigen, beheizten EA-Studio Traumnoten rauskitzeln können, oder?
Nein, Geld vernichtet Kreativität eher, wie es sie beflügelt. Gibt ja genug Beispiele, das ehemalige kleine STudios mit wenig Geld bessere Spiele gemacht haben, weil sie mehr oder weniger davon Leben mussten. Sieht man auch oft bei Bands. Oder Notch, jetzt hat er Geld ohne Ende und was passiert? Blockade und irgend welche komischen Spiele :D Anderes Beispiel ist direkt vor mir :D GG vs GS, nach dieser Theorie müsste GS überirdisch gute Berichte liefern.....
Respektable Leistung der Entwickler wenn sie tatsächlich unter solchen Bedingungen arbeiten müssen und trotzdem eine solch beachtliche Leistung abliefern
Wirklich mies, aber ich könnte mir vorstellen, dass es den Entwicklern da im Zweifel eher noch besser geht als anderen Arbeitnehmern in der Ukraine, was es natürlich nicht besser macht.
Das niedrige Budget ist nur ein Halb-Argument; solange das Budget nicht in Relation zum Durchschnittseinkommen der Bevölkerung steht ist die Aussage relativ leer und sagt nicht soviel aus. Das Budget ist ja "nur" eine Meßgröße für die Manpower, die reingesteckt wird. Liegt das Durchschnittseinkommen für Entwickler im Land bei 12.000 €/Jahr sind z.B. 2 Mio eine ganze Menge, bei 100.000 €/Jahr sieht das schon wieder ganz anders aus.
Na klar in der Ukraine gibt's keine Heizungen und Computer gibt's auch nicht zu kaufen, die Entwickler haben von Wasser und Brot gelebt. Schwachsinnige Propaganda von Amis aus den Zeiten des kalten Krieges.
Ja, wie recht du hast, immer müssen diese verdammten US-imperialistischen und kapitalistischen Publisher mit ihrer bösen Propaganda und ihrem Streben nach Weltherrschaft das Stänkern anfangen! Das ist wirklich nicht fair. oO
"[...] Bei manchen Spielen würden allein die Zwischensequenzen mehr Kosten verursachen als die gesamte Produktion von Metro - Last Light [...]"
Genau das, was ich immer sage. Ich verstehe nicht, was die Firmen an Unsummen in die Spiele pumpen, wenn bspw. auch die Hälfte (oder weniger) reicht. Man sieht doch, das es geht. Und dann jammern sie, daß sie das Geld durch die Verkäufe nicht mehr reinbekommen.
Des is ne Verschwörung vom Kreml!!!
Herrn Putin hats net gefallen, dass man ein Game über seine geliebte Moskauer Metro macht in der Faschisten hausen, also hat er der Ukraine (wieder mal) das Gas abgedreht und lokale Beamte bestochen, welche die Entwickler schikanieren sollten.
Und weil der Publisher Repressalien fürchtete, machte der gemeinsame Sache mit denen, deswegen die Sache mit den Stühlen, PCs, etc.
Das nenne ich mal gute politische Beobachtungsgabe! Und schoen sarkastisch formuliert - koennte von mir sein, Hochachtung! :)
Ich freu mich doch immer wenn ich jemanden ne Freude machen kann^^
Na wenn das Spiel hält was es verspricht, wird das Team bald komfortabel umziehen können. :)
hey nichts gegen putin..ich wäre froh wenn wir in dt. solche politiker hätten!! ^^