Seit Crystal Dynamics ersten Ankündigungen Ende 2010 fiebern Tomb Raider-Fans dem Wiedersehen mit der kühlen, britischen Hobbyabenteurerin Lara Croft entgegen. Doch ist die Vorfreude diesmal mit angespannter Erwartung vermischt, da in den letzten Teilen der Serie eine leichte Identitätskrise nicht nur in punkto Gameplay, sondern auch bei der Diva der 3D-Spiele selbst zu verzeichnen war. Karl Stewart, der neue Brand-Manager hinter Tomb Raider, beschreibt deshalb das Bestreben des Entwicklers wie folgt: „Wir versuchen, Lara erneut kulturelle Relevanz zu geben“.
Aus diesem Grund wurde Rhianna Pratchett, unabhängige Spiele-Autorin und Tochter des für die Discworld-Serie verantwortlich zeichnenden Terry Pratchett, für das Projekt angeheuert. In einem Gespräch mit Gamasutra hat sie über ihre Rolle als Autorin für Tomb Raider erzählt. Demnach kämpft sie hauptsächlich mit dem Vorwurf, statt der herkömmlichen „teflonbeschichteten britischen Eiskönigin“ eine (zumindest zu Beginn des Spiels) eher schwache Ausgabe Laras zu porträtieren. Pratchett hingegen sieht in der traditionellen „Überfrau“ der Serie lediglich ein Produkt der 90er Jahre, mit dem sich ihr zufolge heute niemand mehr identifizieren könne. Stattdessen will sie neben der sprichwörtlichen Tapferkeit Laras nun erstmals auch ihrer einfühlsamen und leidenschaftlichen Seite Raum geben. Laras erweiterte emotionale Bandbreite soll sich nahtlos in die Handlung einfügen, wo Action und Story sich gegenseitig in glaubwürdiger Weise beeinflussen. So wirken sich Laras Aktionen nicht nur auf sie selbst, sondern auch die Handlung aus. Als negatives Gegenbeispiel nennt die Autorin den Spieletyp, in denen der Hauptprotagonist hunderte von Gegnern eliminiert, aber dann in der Cutscene als lockerer Kumpeltyp daherkommen will.
Pratchetts Ansicht nach stecke die Zusammenarbeit zwischen den etablierten Entwicklern und Spiele-Autoren noch in den Kinderschuhen, da letztere innerhalb der Branche immer noch ein Novum darstellen. Oftmals seien die Autoren während der Produktion nur unzureichend in die Teams aus Designern und Programmierern integriert – im schlimmsten Fall werde ihre Arbeit an dem Projekt unterschätzt oder gar missbraucht. Es sei jedoch ein Wandlungsprozess zu verzeichnen, demgemäß ein steigender Prozentsatz von Spielern und Herstellern auf eine ausgefeiltere Handlung Wert lege. So hofft sie, dass den Spiele-Autoren in Zukunft mehr künstlerische Freiheit eingeräumt und mehr Respekt entgegengebracht wird, was leichter sei, wenn die Industrie schon im Planungsstadium eines Spiels eine engere Zusammenarbeit mit ihnen anstrebe. Pratchett verleiht ihrer Philosophie darüber Ausdruck, dass Menschen gerne Geschichten erzählen und ihnen zuhören. Und am Ende geht es um solch einen Menschen – den Spieler, der die Handlung nicht nur logisch verstehen, sondern wirklich Anteil daran nehmen will.
Also ich muss zugeben, dass mir die ganzen bisher gezeigten Szenen sehr sehr gut gefallen. Ich glaube die Entscheidung Lara neu aufzuarbeiten war goldrichtig.
Ich teile diese Meinung. Es war längst überfällig.
Aber beschädigt das nicht den "Markenkern" zu sehr? Hätte man dann nicht besser eine neue ip oder ein spin-off entwickeln sollen?
Was kommt als nächstes? Kain der sein Gewissen wieder entdeckt und dem Blut ab schwört? Nein Danke.
Ich finde nicht.
Da es sich hier um die frühe Lara handelt (oder handeln soll), KÖNNTE man das ja damit vertreten das sie ihre Erfahrungen gemacht hat und halt "später" zu der knallharten Tussie, die milliarden von Gegner in Staub und Asche ballert, als der Kumpeltyp daher kommt den sie in den früheren spielen (cutsecenes)zu sein schien.
Der Mensch entwickelt sich ja im laufe der Zeit aus Erfahrungen die er gemacht hat.
Nicht nur "könnte", sondern es wird so sein. Es war immer die Rede davon (Previews etc.), wie aus der jungen Lara die uns allen bekannte Version wird. Für mich ist das auf jeden Fall interessanter als die alte Frau Croft.
Nö, der Markenkern von Lara Croft ist mittlerweile einfach nur noch ein langweiliges Abziehbild. Pratchett hat Talent und ich traue ihr eine Neudefinition von Lara Croft zu. Ich freue mich drauf.
Also neu aufrollen mag richtig gewesen sein, aber die alten tugenden des freien erforschens und Rumkletterns musste hier einer Strafferen und lineareren spielführung weichen. Quicktime events sind auch nicht gerade Lara like, das hat bereits bei der zweiten neuauflage gestört.
Das ist einfach nichtmehr Tomb Raider. Aber wenn man sich die meisten games heute ansieht, dann ist es wohl Mode geworden das einem alles Vorgekaut wird.
Ich werde das Game devinitive erstmal woanders probespielen, den als TR Fan der ersten stunde, hat mir das bisher gezeigte so garnicht gefallen. Optisch Top, aber gameplay Technisch fade.
Mal sehen ob mich das Fertige Produkt überzeugen kann, dahingehend umzudenken.
Eine Autorin wurde dem Projekt "zugeführt"? Klingt irgendwie komisch, aber das bin wohl nur ich. ;)
Ich bin weiter sehr gespannt wie das fertige Spiel wird...aber ein paar neue Informationen, Spielszenen oder von mir aus auch Screenshots zum Gameplay wären mir doch auch sehr willkommen. Ich will endlich wissen, ob ich klettern und puzzeln darf. :)
Über zugeführt bin ich auch gestolpert. Ich kenne es in einem anderen Zusammenhang, der hier nicht ganz reinpasst. ;)
Aus der toughen, knallharten, unantastbaren Kopfgeldjägerin Samus Aran eine einfühlsame, leidenschaftliche und emotionale Frau zu machen hat der Metroid Spielreihe auch sehr gut getan... NICHT!
Wo er recht hat...
Samus hatte früher gar keinen Charakter, dann hat man ihr einen gegeben, der vielen Spielern nicht gepasst hat...
Die Idee war ja grundsätzlich nicht so verkehrt, aber halt sehr schlecht umgesetzt. Muss ja nicht zwangsweise so kommen, dass Lara jetzt auch zu einer weinerlichen Heulsuse wird, die alle paar Minuten in einen pseudo-philosophischen Monolog verfällt und sich von einem Vorgesetzten rumschubsen lässt ;-)
Also eine gute Autorin und damit eine glaubwürdige Story tut meiner Meinung nach jedem Spiel gut. Ich möchte wieder klettern und puzzeln, aber ich fände auch schön zu wissen warum. Im ersten TR hatte ich da manchmal so meine Probleme, warum ich jetzt gerade da bin wo ich bin. Allerdings war das Spiel damals technisch so neu, das mir das nicht weiter aufgefallen ist.
Das ist vielleicht auch das Problem heutiger Spiele. Wie du schon sagst, gab es damals noch Innovation von technischer Seite, oder vielleicht auch vom Gameplay, das hat dann manchmal schon gereicht als Motivation das Spiel zu spielen. Heute passiert da nicht mehr viel, also müssen die Spiele mehr von der Handlung leben. Das allerdings kriegen viele Studios noch nicht so gut hin.
"Als negatives Gegenbeispiel nennt die Autorin den Spieletyp, in denen der Hauptprotagonist hunderte von Gegnern eliminiert, aber dann in der Cutscene als lockerer Kumpeltyp daherkommen will."
Na wenn das mal kein plumper Seitenhieb auf den größten Genre-Konkurrenten und am häufigsten genannten Vergleich war ;P
Welches Spiel ist denn gemeint?
Uncharted
Danke für die Aufklärung. Aber stimmt es denn was sie sagt, oder ist das nur Bullsh*t ?
Stimmt im Prinzip schon, der "Held" in Uncharted hat am Ende der Kampagne einen Bodycount erreicht, der in die hunderte geht. Bei so vielen Toten kann man sich mit dem Burschen, der sonst ganz nett daherkommt, nicht mehr sonderlich identifizieren. Es sei denn, man schaltet das Hirn ab - was man natuerlich bei Spielen ohnehin tun sollte ;-P
Da wuensche ich mir Indiana Jones, der lieber pruegelt als ballert. Oder Batman, bei dem trotz der Action nicht eine einzige Leiche anfaellt. Aber versteh das nicht falsch: die Uncharted Serie ist wirklich gut. Du musst selbst entscheiden, wieviel erwachsenen Gehalt ein Spiel braucht, um dich ueberzeugen zu koennen.
gefält mir gut so. kam vor 10+jahren schon aus der sicht der charackterzeichnung nicht mit diesem roboter namens lara croft zurecht. aber die 2 pyramiden waren damals schon toll ;D
Bin ich gespannt ob sie das hinbekommt und freu mich auf die neue Lara. Wird eins meiner Highlights 2013 :)
Fand die alte aber ganz gut zumindest in Legend und Anniversairy war sie sympathisch für mich.
Wird sowieso das beste spiel nächstes jahr :D
Jemand hat sich früher mit Lara identifiziert? Wer? Also mittlerweile gibts ja einige Mädels beim Zocken, aber am Start von Lara, warns doch wohl mehr Boys die mit ihr gespielt haben. Es war ein gutes Spiel, aber genausowenig wie sich jemand in Duke Nukem versetzt (ausser vielleicht Harald) - hat sich bestimmt keiner in Lara versetzt.
Manchmal ist eine Zigarre nur eine Zigarre. Freud übernehmen sie.
Strenggenommen hast du recht. Lara war nicht wirklich ein Symbol fuer girl-power oder feministische Anliegen, sondern eine Figur, die maennliche Gamer ansprechen sollte - wohlgemerkt eher koerperlich als geistig. Und Nukem... naja... spricht jeden an, der betrunken genug ist. ;-) Die Branche hat sich zwar veraendert, aber groesstenteils spielen immer noch die Maenner. Und auch wenn Girl-Gamer sich vielleicht vom neuen Tiefgang von Laras Persoenlichkeit angesprochen fuehlen, zielt ihre "neue" verletzlich-menschliche Seite wohl immer noch primaer auf den maennlichen Beschuetzerinstinkt. --- Aber egal wie es sich nun verhaelt, am Ende spielen wir es eh mal wieder alle :-)
Also geistig scheint mir die neue Lara (bisher) auch keine allzu großen Sprünge gemacht zu haben. Optisch macht sie aber mehr denn je her! ^^
Haha, ja. Sie sieht wesentlich besser aus als ihr uraltes Ebenbild. Und die Brueste haben endlich genug Polygone, um nicht mehr wie Pyramiden in Melonengroesse zu wirken... Wollen wir hoffen, dass die Maenner im Spiel auch schnittiger daherkommen! ;-)
Naja auch damals hats natürlich schon Zockerinnen gegeben, und unabhängig von den Spielen war Lara einfach eine Ikone der 90er und es gab an allen Ecken Interviews mit Frauen die es toll fanden das nicht nur immer Männer die Atarken sind, einen ähnlichen Wandel hatte es zuvor ja auch schon in der Filmindustrie gegeben.
Wenn ich mich recht erinnere, hat die Frau Pratchett damals auch schon die Story für das erste Overlord geschrieben. Aber das mit dem Kumpeltyp klingt schon sehr interessant. Wird aufjeden Fall gekauft! :-D
Ich habe gerade angefangen Guardian of Light zu spielen und auch wenn es sehr viel Spaß macht, nervt mich diese obercoole Lara schon ein bisschen. Da kommt die fieseste Todesfalle und sie haut erstmal einen collen Spruch raus, ist 0 beeindruckt von einer gerade eben auferstandenen alten Gottheit (oder so ähnlich) und registriert mit einem Achselzucken, dass die Söldnerschergen gerade zu Dutzenden von irgendwelchen Mythenwesen niedergemetzelt wurden. Eine etwas realistisch gezeichnetere Lare ist mir da sehr willkommen. Wie gessagt: Spiel ist trotzdem gut.
Ich hoffe sie schaffen es bei der ganzen Geschichtenerzählerei und den Quicktimeevents auch spielerische Substanz zu liefern!
Absolut richtig. Ich glaube, wir haben uns einfach an dem obercoolen, teilnahmslosen Anti-Held sattgesehen und wollen wieder etwas mehr Menschlichkeit. Ja, Substanz, ist das richtige Wort. Danke fuer den Beitrag :-)
Ich freue mich auf Tomb Raider!
Aber:
> statt der herkömmlichen „teflonbeschichteten britischen Eiskönigin“
> eine (zumindest zu Beginn des Spiels) eher schwache Ausgabe Laras zu
> porträtieren. Pratchett hingegen sieht in der traditionellen
> „Überfrau“ der Serie lediglich ein Produkt der 90er Jahre, mit dem
> sich ihr zufolge heute niemand mehr identifizieren könne. Stattdessen
> will sie neben der sprichwörtlichen Tapferkeit Laras nun erstmals
> auch ihrer einfühlsamen und leidenschaftlichen Seite Raum geben.
Wer sagt, dass wir das wollen!? Wer zur Hölle will sich mit Lara "identifizieren"!? Was soll überhaupt dieser Unsinn mit Spielern mit Spielfiguren identifizieren!? Wer identifiziert sich denn bitte mit einem Bruce Willis in Die Hard!? Oder mit einem Jack Sparrow in PotC!? Also was soll der Unsinn!?
Ich bin neuem durchaus aufgeschlossen. Aber auf Teufel komm raus hier irgendwelchen Emanzen-kram einbringen... Ob das gut geht...
Abgesehen davon... Hat die Dame bisher schon etwas nennenswertes verbrochen oder ruht sie sich nur auf dem (zurecht) guten Ruf des Pappas aus!?
Wärest du nicht gern im Nakatomi Plaza gewesen und hättest die Bösewichte kaltgemacht? Oder mit der Black Pearl gesegelt? Es sind Geschichten! Dafür sind Geschichten da. Ansonsten bräuchte man gar keine mehr erzählen, schreiben, oder eben programmieren. Du sollst dabei sein, wenn sich der Protagonist entwickelt, das ist die Quintessenz jeder Geschichte ;)
Ich will mich aber weder mit der Spielfigur noch mit einer Hauptrolle im Film identifizieren. Dabei sein ist was anderes!
Es macht aber einen Unterschied, ob die mit der Hauptperson mitfieberst, ihre Entwicklung verfolgst oder ob du sie nur teilnahmslos beobachtest.
Ja, du vielleicht nicht, andere aber schon. Du darfst halt nicht von dir auf die ganze Spielergemeinde schliessen. Falls du mit deinem Kommentar allerdings meinst, dass es beim alten Tomb Raider quasi zweitrangig war, wer Lara nun genau war, oder was sie im Einzelnen auf ihren Exkursionen empfand, DANN gebe ich dir recht. Es ging mehr um ihre abenteuerliche Umgebung, das Springen, Klettern etc. als um sie selbst - was absolut ausreichend war. Jetzt aber wird eine Geschichte erzaehlt, komplexe Charaktere rund um Lara eingefuehrt und mehr Drama eingefuehrt - also muss dementsprechend auch Lara mehr Tiefgang haben. Das macht vollkommen Sinn.
Mmhh...Ankh-Morpork wär doch ein Prima Ort für ein Sandbox Tomb Raider! Dinge suchen, den Ritus von Ashk Ente durchführen, mit Truhe an ihrer Seite.....und alles im Auftrag seiner Exzellenz Lord Vetinari.... ^^
Ich glaube nicht, dass sich Rincewind noch einmal auf so ein Abenteuer einlassen würde...
Lara Croft sollte auch weiterhin einen massiven Vorbau haben. Ich finde es wichtig und richtig !
die können ja noch wieder wachsen, im kommenden TR hat sie ja sogar noch ihren Babyspeck.