GG-Kurztest: Into the Dark

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Karsten Scholz 15195 EXP - Freier Redakteur,R8,S9,A1,J7
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9. November 2012 - 17:18 — vor 11 Jahren zuletzt aktualisiert
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Alle Screenhots stammen von GamersGlobal
 
Horrorspiele wie Resident Evil 6 (GG-Test: 6.0), Dead Space 3 (GG-Angetestet) oder Silent Hill werden immer actionlastiger werden. Fans des Genres finden echten Grusel hingegen vor allem noch in Titeln kleinerer Entwickler oder in Fan-Projekten. Neuester Hoffnungsträger auf den Grusel-Geheimtipp des Jahres ist Into the Dark der Homegrown Games, das dieses Jahr den "Scariest Game Contest" gewann und auf der gamescom durchaus Hoffnung auf ein gutes Horrorspiel weckte. Gelingt dem österreichischen Entwickler nach den durchwachsenen Spielen Robert D. Anderson & Das Erbe Cthulhus und Painkiller Resurrection endlich der große Horror-Coup?

Untote Nazis im geheimen Laborkomplex
Die Hintergrundgeschichte von Into the Dark liest sich wie das Drehbuch eines spaßigen B-Movies: Peter Brenner, seines Zeichens Ex-Soldat und Ex-Polizist, ist neuerdings mehr besoffener denn ermittelnder Detektiv. Für ein Versicherungsunternehmen soll er den Tod eines verstorbenen Wissenschaftlers untersuchen – eventuell lässt sich ja die Lebensversicherung von zehn Millionen Dollar sparen. Im Haus des Wissenschaftlers, einer optisch verwaisten Blockhütte in den Wäldern von Neu-England, stolpert Brenner über einen unterirdischen Laborkomplex. Wie er herausfindet, versuchten sich hier in der McCarthy-Ära Wissenschaftler des dritten Reiches an Nervengas-Experimenten, um den Übersoldaten zu erschaffen, der nach seinem Tod wieder ins Leben zurückkehrt. Natürlich lief etwas schief: Das Nervengas trat unkontrolliert aus, weshalb sich Brenner jetzt mit Mutanten und Zombies herumschlagen darf. Zudem befinden sich in der Anlage noch menschliche Soldaten, die das Feuer auf Brenner eröffnen. Das liest sich in großen Teilen nicht nur wie die Inhaltsangabe zum Erstlingswerk des Entwicklers, Robert D. Anderson & das Erbe Cthulhus aus dem Jahr 2007 – auch abseits des Plots haben die beiden Spiele einiges gemein.

Im Adventure-Part löst ihr Rätsel, in denen ihr meist nur Hinweise finden müsst.

Egoshooter-Adventure-Mix
Im mitgelieferten PDF-Handbuch betonen die Entwickler, dass Into the Dark ein "Investigation-Game" ist. Dennoch lässt sich das Spiel am ehesten als Mixtur aus Egoshooter und Adventure beschreiben. Ihr rennt mit Pistole, Schrotflinte und Maschinengewehr bewaffnet durch zehn Levels, erledigt allerlei Gegner und löst nebenbei nicht allzu komplexe Rätsel. Meist müsst ihr einen bestimmten Gegenstand finden, um in den nächsten Bereich vordringen zu dürfen. Das kann ein einfacher Schlüssel sein,ein Stück Draht, mit dem ihr einen Stromkreis kurzschließt, oder eine Anleitung, auf der ihr die richtige Reihenfolge einer Schaltung findet. Sonderlich anspruchsvoll fällt der Adventure-Part nicht aus.

Mangels Inventar findet ihr diese Gegenstände aber nicht einfach so, sondern müsst erst die passenden Hinweise aufspüren, damit Schlüssel, Draht und dergleichen für euch sichtbar werden. Dadurch werdet ihr immer wieder gezwungen, bereits besuchte Bereiche genau unter die Lupe zu nehmen, um sicherzugehen, nichts übersehen zu haben.

Schießen oder Rätseln?
Das Spiel bietet euch häufig verschiedene Wege, ein Level zu meistern: Einen eher rätsellastigen mit wenigen Gegnern und einen alternativen mit deutlich mehr und sehr viel stärkeren Zielen für eure Waffen. Diese Zweiteilung findet ihr auch im Missionsfenster wieder, das wie ein Notizbuch aufgemacht ist. Während ihr auf der linken Seite die Hinweise des Detektivs findet, stehen rechts Tipps für Ballerwütige – zum Beispiel, wo eine neue Waffe versteckt sein könnte.

Je nach Spielweise schaltet ihr nach und nach kleine Verbesserungen frei, durch die eure Waffen mehr Schaden austeilen oder ihr das Sicherheitssystem effizienter austrickst. Notwendig sind diese Optimierungen aber nicht: Mal tobten wir uns mit unseren Waffen aus, mal nutzten wir unser Köpfchen, um in den nächsten Raum zu kommen – eine hohe Spezialisierung in einem bestimmten Bereich war zu keiner Zeit von Vorteil.

Übrigens sind euch nicht alle Untoten und Soldaten feindlich gesinnt. So trafen wir recht früh im Spiel auf einen Mutanten, der uns die Kunst der Nekromantie beibrachte, nachdem wir ihm einen kleinen Gefallen erwiesen. In bestimmten Runenkreisen konnten wir danach gefallene Soldaten zum Leben erwecken, die einige Zeit an unserer Seite kämpften.

Für jede der beiden Spielweisen hält das Missionslog Hinweise und Tipps bereit.

Ein einziger Horror, dieses Spiel
Auf technischer Ebene ist das Spiel ein Graus. Schon im Handbuch von Into the Dark warnen uns die Entwickler, Mutanten würden immer in gerade Linie auf uns zulaufen und an Kanten hängenbleiben. Auch auf die dadurch offenbarten Clippingfehler werden wir dort hingewiesen. Eins müssen wir Homegrown Games lassen: Selbstironie haben sie. Und tatsächlich ist die KI der Gegner kaum als solche zu bezeichnen. Die Grafik ist darüber hinaus veraltet und zusätzlich noch fehlerhaft. Erstaunlicherweise sahen erste Videos des Entwicklers deutlich besser aus als die Version, die wir für den Test spielten. Andauernd verheddern wir uns in Inventarstücken oder bleiben an einer Treppenstufe hängen.

Nervig ist auch der Sound. Die Hintergrundmusik gruselt vor allem aufgrund der mangelnden Abwechslung, während die Schreie erschossener Soldaten dramatischer und lauter kaum sein könnten. Die wenigen englischsprachigen Sprecher erinnern wiederum an kostenlose Mod-Projekte. Der österreichische "Arnie"-Akzent des Hauptcharakters mag auf eine charmant-trashige Art symphatisch sein, doch reden wir bei Into the Dark eben nicht von einem kostenlosen Fan-Projekt.

Funktioniert denn wenigstens das Spieldesign? Auch hier hat Into the Dark gravierende Schwächen: Die Rätsel sind zu seicht – Adventure-Fans werden chronisch unterfordert sein und am ehesten an den zum Teil schlecht beschriebenen Missionshinweisen verzweifeln. Auch die Steuerung ist ein Graus: Die "Benutzen"-Aktion etwa liegt auf der Return-Taste. Die Balleraction hat ebenfalls mit der unausgereiften und unpräzisen Bedienung zu kämpfen: Sobald ihr zum Beispiel mit dem Maschinengewehr zoomt, zielt es sich mit der Waffe plötzlich sehr hakelig – schnelle Bewegungen mit dem Visier sind kaum noch möglich. Richtiger Horror mag trotz gut gemeinter Versuche wie hinter uns auftauchender Gegner nicht aufkommen, dafür fehlt es an echten Schreckmomenten, die Gruselatmosphäre leidet zudem unter den technischen Mängeln des Spiels.

Schön ist was anderes. Echten Horror versprüht nur die veraltete Grafik.

Fazit: Zum Gruseln? Zum Davonlaufen!
Wir wollten Into the Dark ja wirklich gern haben: Die trashigen Sprecher, der B-Movie-Flair, die zum Teil wirklich lustigen Ideen des Entwicklers und alleine die Tatsache, dass sich Homegrown selber zu keiner Zeit ernst nimmt – all diese Punkte lobten wir in der Vergangenheit bei ähnlich aufwendigen Fan-Projekten. Wir reden hier aber nicht von einer kostenlosen Modifikation, sondern von einem kommerziellen Produkt. Und daher dürfen die vorhandenen Fehler – unter anderem im Missionsdesign – nicht vorkommen. Immer wieder müssen wir bereits untersuchte Locations erneut nach Hinweisen absuchen, die Verbesserungen unserer Fähigkeiten sind unnötig und auch technisch ist das Spiel zum Vergessen. Hinzu kommen Fehler im eigentlichen Spieldesign. Into the Dark ist weder ein richtiges Adventure noch ein ordentlicher Shooter. Zum Abschluss trifft es ein Zitat aus dem Handbuch ziemlich genau: "Man muss nicht so betrunken wie unser Hauptdarsteller sein, um das Spiel zu genießen. Aber es hilft."
Imbazilla 15 Kenner - 3068 - 9. November 2012 - 17:44 #

Seit Dead Snow und Outpost warte ich mal auf ein ordentliches Nazi-Zombie-Spiel. Hab sogar mal den Outpost-Film in Form einer Left 4 Dead-Kampange angefangen nachzubauen. Leider nichts draus geworden, aber das hier scheint ja auch nichts zu sein :/

SayWhatTF 15 Kenner - 3476 - 10. November 2012 - 12:29 #

Und warum müssen es unbedingt Nazi sein? O_o

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 10. November 2012 - 15:19 #

Weil sie halt die bösesten sind die es gibt. Damit ein gutes Ziel zum abschiessen ^^

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 9. November 2012 - 17:54 #

Die Wertung scheint ja ganz klar zu sein. Gut das ich den Test nicht gelesen habe, nun kann ich die gesparten 3 Minuten mit etwas sinnvollem verbringen z.b. aus dem Fenster gucken !

Guldan 17 Shapeshifter - 8554 - 9. November 2012 - 18:23 #

Ich mach mit :)

McSpain 21 AAA-Gamer - 29213 - 9. November 2012 - 18:35 #

hehe.. Multiplayer..

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 10. November 2012 - 3:59 #

^^

LittlePolak 13 Koop-Gamer - 1783 - 9. November 2012 - 20:25 #

Danke für den Test :)

Freylis 20 Gold-Gamer - 23164 - 9. November 2012 - 22:30 #

"Man muss nicht so betrunken wie unser Hauptdarsteller sein, um das Spiel zu genießen. Aber es hilft."

Hilft immer. Und im Gegensatz zu Darth Spengler, habe ich nach dem Genuss von mehreren Flaschen Vodka mit groesstem Eifer den Test gelesen, und nach zwei Litern Baileys sogar nochmal. Meine Guete, jetzt noch einen Jaegermeister und ich kaufe mir das Scheissding ;P

Im Ernst: danke fuer den gelungenen Test! Sobald die Note unter 3 oder 4 faellt schaue ich GANZ BESONDERS hin. Und - Hand aufs Herz - Tests, in denen man ein grauenhaftes Spiel aufs Korn nehmen darf, sind doch die absolut interessantesten.

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 10. November 2012 - 4:01 #

Ja als Warnung ist das Spitze ^^

Freylis 20 Gold-Gamer - 23164 - 10. November 2012 - 4:18 #

LOL
P.S.: netter nickname :-)

Epic Fail X 18 Doppel-Voter - P - 10455 - 10. November 2012 - 2:50 #

Dass der Entwickler ganz genau weiß, dass das Spiel nichts taugt, und mit dieser Erkenntnis auch nicht hinterm Berg hält, erlebt man auch nicht alle Tage.

Freylis 20 Gold-Gamer - 23164 - 10. November 2012 - 3:16 #

Hihi, ja... und wenn dann selbst die Selbstironie nichts hilft, ist das Spiel wohl wirklich das Hinterletzte.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83896 - 12. November 2012 - 15:59 #

Ich mag Selbstironie. Aber ein schlechtes Spiel werde ich deswegen wohl nicht kaufen.

Mclane 22 Motivator - P - 33113 - 11. November 2012 - 19:39 #

Bei Filmen sehe ich mir ja meistens die an die miese Kritiken haben. Bei diesem Spiel werde ich mir das wohl schenken.

Dennis Kemna 16 Übertalent - 4121 - 12. November 2012 - 23:56 #

Oh Mann, da hatte es Tim Gross mit The Good Life ja tatsächlich noch "good".

Kirkegard 20 Gold-Gamer - 21148 - 13. November 2012 - 11:57 #

Als Klugscheißer könnte man noch anmerken das das Original schon Mist war ;-)
Aber es ist ja scheinbar kein Remake des Remakes des gleichnamigen "Gruselschockers" aus den 90ern.

Sp00kyFox (unregistriert) 13. November 2012 - 14:16 #

hmm? es gibt mehrere filme die so heißen, aber n spiel mit dem namen kenn ich net. verwechselst du das vlt mit "alone in the dark"?

Anym 16 Übertalent - 4962 - 4. Januar 2013 - 0:26 #

sein,ein
symphatisch

NameemaN (unregistriert) 7. Februar 2013 - 17:21 #

ich mag es-ich hab mich mehrfach so dermaßen beömmelt-das hat bisher kein anderes spiel geschafft.^^
also wenn jemand bescheuerte b-movies mag lohnt sich das spiel wirklich-vll könnt ihrs gebraucht bekommen-ansonsten sind 20 euro nicht viel wenn man vergleicht dass dreck wie kane&lynch oder miese filmergamungen wie thor oder der harrypotter deathly hallows 1/2-müll( das zweite hat..aeh, 2 stunden..) 60€ für 4-6 stunden schlechtes, ödes und repetetives mistspiel.

das ding hat mich definitiv mehr erheiter also iele großen titel UND die entwickler stehen für fragen zur erfügung und patchen nach^^

wenn ich mir dann die sachen on ea ansehe-jetzt so garandiose ideen wie zahle 60€ für dein spiel und dann noch MEHR für knarreen... ne, dann lieber sowas.

NWebner 14 Komm-Experte - 1950 - 2. Mai 2014 - 0:41 #

Man muß aber auch sagen die deutsche Retail Version ist verbuggt , aber die Entwickler haben es verbessert und noch trashiger gemacht deswegen mein tip holt es euch bei Desura oder seit dem 1. Mai 2014 auch bei Steam in einer "GOTY" Variante (Gilt für beide Läden also Desura und Steam).

Mitarbeit
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09.11.2012 (PC)
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