Obwohl das Gesetz nur eine Sperrung kinderpornografischen Inhalten vorsieht, haben Datenschützer bemängelt, dass dieses Gesetz auch zukünftig für andere Inhalte angewendet werden kann. Thomas Strobl hat schon letzte Woche öffentlich gefordert, die Filterung auszuweitern, und auch Killerspiele zu sperren. Kaum ist das Sondergesetz einige Stunden beschlossen, bekräftigt der CDU Politiker, seine Forderungen, in einem Interview mit dem Kölner Stadtanzeiger. „Wir prüfen das ernsthaft. Wir gehen nach Winnenden nicht zur Tagesordnung über. Wenn es einen Nachweis gibt, dass sich Killerspiele negativ auf das Verhalten Jugendlicher auswirken, dann kann das Internet kein rechtsfreier Raum sein."
Der größte Gegner der Netzsperre Jörg Tauss (SPD) tratt heute zurück und erwägt, nach seinem vergeblichen Kampf gegen das Sondergesetz, den Wechsel in die Piratenpartei. Tauss in einem Interview mit der Bild-Zeitung: "Gestern Abend war ein schwarzer Tag für die Demokratie. Ich bin schwer enttäuscht von meiner eigenen Partei. Aus der Piratenpartei gibt es immer mehr Aufforderungen, dass ich mitmachen soll. Ich überlege jetzt, noch in dieser Legislaturperiode zur Piratenpartei zu wechseln." Die Piratenpartei kämpft für informelle Selbstbestimmung, und hat bei der Europawahl ein Achtungserfolg von 0,9 % erreichen. Gegen Tauss selbst, läuft ein Verfahren wegen Besitz von Kinderpornografie.
Vermutlich aus Protest gegen das Sondergesetz, wurde am Freitagmorgen die Webseite des Kinderschutzbundes von Unbekannten gehackt. Die Täter platzierten ein sarkastisches Bild, dass das Argument aufgreift, wonach die Stoppschild-Seiten die Kinderpornografie nicht bekämpfe, sondern nur verdecke. Der Kinderschutzbund war in der Vergangenheit ein Befürworter der Sperrseite.
Ich hätte gerne das Bild von der Hack in der News verarbeitet. Das Bild ist zu finden unter http://carstenrog.spaces.live.com/default.aspx?sa=644064905
Das finde ich schon wieder pikant, dass gegen diese Tauss ein Verfahren wegen Besitz von Kinderpornographie läuft. Ansonsten finde ich es nicht verkehrt, dass die Piratenpartei (so doof der Name auch sein mag) mehr Zulauf findet.
Jau, die einen sagen, er welchselt zur Piratenpartei um sein Image zu retten, die anderen glauben seiner Erklärung, er habe die Kipos nur eingenhändig recherchiert, um zu sehen wie die Sachlage ist. Ansonten muss sich die PP da echt hüten, dass sie sich nicht selbst ins Bein schießt mit dem neuen Mitglied. Sonst lesen wir bei der nächsten Wahl "Pädophile würden Piraten wählen"
Finde ich auch. Mehr Infos unter:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,611646,00.html
Ironie, die webseite der Bild als Quelle zu nehmen...