Sarajevo oder das, was davon übrig ist
Unsere Station bei der Reise über die Schlachtfelder dieser Welt ist das Stadion in Sarajevo, der Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina. Oder zumindest das, was von dem Stadion und der Umgebung noch übrig geblieben ist. Die Entwickler haben es mit der Sportstätte nicht gut gemeint: Überall liegen Trümmer, Balkone sind eingestürzt und ermöglichen so den einfacheren Zugang zur ersten Etage, auf den Straßen stehen ausgebrannte Autos und Busse, die zum Schutz vor Feinden einladen. In der von uns gespielten Version kämpfen zwei Teams à sechs "Fire-Teams" um die Vorherrschaft von strategisch wichtigen Punkten. Als Angreifer müssen wir diese Punkte einnehmen, etwa den Außenbereich des Stadions, und sie dann für rund zwei Minuten gegen die angreifenden Verteidiger halten. Gelingt uns dies, ziehen wir eine Station weiter, versagen wir müssen wir es erneut versuchen, bevor die Zeit abläuft. Eine Mischung aus Call of Dutys Domination- und Battlefields Rush-Modus.
Fire-Team-Buddys für's Leben!
Die größte Neuerung zum 2010er Medal of Honor stellen die sogenannten Fire-Teams dar. Zusammen mit einem weiteren Spieler bildet ihr ein Zwei-Mann-Team, das für mehr Punkte effektiv zusammenarbeiten muss. Es macht also keinen Sinn, wenn Spieler A in den Außenregionen der Karte unterwegs ist, während Spieler B im Inneren des Stadions gegen die feindlichen Teams kämpft. Denn Warfighter belohnt euch und euren Partner für zusammen ausgeführte Aktionen. Euer Partner schießt einen Gegner an, ihr erledigt ihn? Mehr Punkte. Ihr seid in Bedrängnis von zwei Gegner, euer Partner erledigt sie? Mehr Punkte. Falls euer "Buddy" schlussendlich doch den Löffel abgibt, könnt ihr ihn durch das Erledigen seines Bezwingers sofort in das Spiel zurückbringen. Das funktioniert allerdings nur, wenn ihr den Angreifer innerhalb weniger Sekunden in das Spawn-Menü zurückschickt. Euer Freund kann ebenfalls bei euch statt am Standard-Spawnpunkt in das Spiel eingreifen, wenn ihr für fünf Sekunden von keinem Gegner gesehen wurdet. Und sollte euch einmal die Munition ausgehen, so holt ihr euch bei eurem Partner mit einem Tastendruck Nachschub. Damit ihr euer Teammitglied während der Schlacht nicht aus den Augen verliert, ist es zudem mit einem dezenten Leuchten markiert. So könnt ihr dessen Bewegung verfolgen und seid auch ohne Absprache über Voice-Programme über seinen Standort informiert.
Überhaupt wird das Zusammenspiel innerhalb eures Fire-Team sowie des gesamten Teams durch Extra-Punkte stark gefördert. Fast jede Aktion bringt Belohungen, die euer Punktekonto auffüllen und bei Erreichen eines gewissen Limits eine Unterstützungsaktion freischalten. Ihr habt dabei immer die Wahl zwischen einer offensiven und einer defensiven Spezialaktion. Nachdem unser Konto gefüllt ist, können wir uns daher zwischen einem Raketenluftschlag auf eine feindliche Stellung entscheiden und so mehrere Gegner gleichzeitig ausschalten oder einen dichten Rauchteppich legen lassen, der die Sicht des Gegners stark einschränkt und unserem gesamten Team einen Vorteil verschafft.
Sei gewarnt, Call of Duty
Technisch überzeugt uns Medal of Honor - Warfighter bereits jetzt. Die Frostbite-2-Engine zaubert knackig scharfe Texturen und Explosionen auf den Monitor und sorgt auch sonst für eine äußerst realistische Umgebungs-Darstellung. Im Gegensatz zu Battlefield 3 ist von Warfighter aber keine Zerstörungsorgie zu erwarten. Zwar fliegen jede Menge Splitter, Steine und sonstige Gegenstände durch das Bild, Gebäude stürzen nach einem Granatenhagel aber nicht komplett zusammen. Das fehlt uns aber auch nicht, denn das Spiel legt den Fokus klar auf schnelle, intensive Gefechte zwischen Fußsoldaten – ganz im Stil von Call of Duty. Es geht mit dem "Fire-Team"-System aber einen sinnvollen Schritt weiter und erneuert das mittlerweile schon leicht angestaubte Spielsystem zwar nicht extrem, aber sinnvoll. Im Gegensatz zum Vorgänger ist Medal of Honor - Warfighter wesentlich durchdachter, klar strukturiert und erweckt das Call-of-Duty-Spielprinzip damit zu neuem Leben. Wer Activisions Spieleserie mag, nach sechs Jahren gefühlter Stagnation aber neuen Pep benötigt, der ist mit EAs zwölftem Medal-of-Honor-Ableger bestens bedient. Black Ops 2 sollte sich in zwei Monaten besser warm anziehen, es könnte vom Thron gestoßen werden.
Mal sehen. Ich hab BlackOps und MoH ausgelassen und auch die Spieldauer bei CoD schwindet seit MW2 immer mehr. Kaum mehr als 40h in MW3, ka ob mir da so ein Spiel der Vollpreis wert ist. Vielleicht macht Warfighter mal was besser/anders, was einen wieder zum MP motiviert. :)
Meine persönliche Meinung: Ich hab von Call of Duty 4 bis Modern Warfare 3 jeden Teil gespielt und es ist einfach langweilig geworden. Mal davon abgesehen, dass man quasi jedes Jahr einen Vollpreis-DLC kauft. Warfighter hat zwar das gleiche Spielgrundprinzip (also kleine Karten, Fokus auf Infanterie), macht dabei aber soviel anders, dass es endlich wieder etwas neues ist – und das ist auch noch gut umgesetzt. Da werde ich dieses Jahr auf jeden Fall zuschlagen.
Wie siehst du das denn im Vergleich zum Vorgänger. Also das MoH? Lohnt der sich, wenn man das "reinschnuppern" will?
Nicht unbedingt. Das Grundprinzip ist zwar gleich, aber da könnte man ja auch Call of Duty nehmen. Die Spielgeschwindigkeit ist ähnlich (meiner Meinung nach fühlt es sich beim Spielen nicht so schwer und behäbig an wie Call of Duty), aber zum einen fehlt das Fire-Team-System, es fehlen drei Klassen, das Support-Streak-System ist nicht drin. Sie haben das Spiel wirklich sinnvoll überarbeitet und erweitert, wobei ich nicht zur Fraktion gehöre, die das 2010er MoH schlecht fand. Nur war CoD damals einfach noch nicht so verbraucht und es hat eben einiges besser gemacht.
Als Vollpreis wird es sichernicht gekauft..
Das macht doch mal Lust auf mehr...aber bin ich wirklich so wahnsinnig mich mal wieder durch so einen Schlauchshooter zu schieben? Ich hatte ja wahrlich Hoffnungen in MW3 gesetzt, aber dann... :(
Dann hoffe ich doch mal wieder, vielleicht überzeugt's mich