Und wieder gibt es neues Futter für die kontroverse Diskussion pro oder contra Gewaltspiele: Die bayrische Gemeinde Olching wird wahrscheinlich an ihrer neu gebauten Hauptschule einen Bereich für den lokalen Schützenverein "Gemütlichkeit Olching" anbauen. Während bundesweit Politiker sich für ein Verbot von Gewalt haltigen Computerspielen stark machen, könnte nun also demnächst auf einem Schulgelände geschossen werden - ganz offiziell.
Hintergrund ist die lange Suche des Schützenvereins nach einem passenden Gebäude. Da die Hauptschule neu gebaut wird, bot es sich wohl an, einen eigenen Bereich an die Turnhalle anzubauen. So äußert sich Gemeinderat und Zweiter Bürgermeister von Olching, Robert Meier, wie folgt:
Weil die Hauptschule neu gebaut werde, sei ein Anbau an die Turnhalle am günstigsten. Überall sonst müsste man sonst extra ein neues Grundstück kaufen. Der Gemeinderat hielt das darum für einen gangbaren Weg. [...]
Ob der Beschluss heute - nach Winnenden - noch einmal so gefasst würde, weiß ich nicht.
Die Entscheidung für eine Einbeziehung in die Planung erfolgte bereits im Herbst vergangenen Jahres - Also bereits vor dem Amoklauf von Winnenden. Dabei ist man sich der Problematik dieser Entscheidung sehr wohl bewusst. Ludwig Spaenle, Kultusminister in Bayern, ruft zu "höchster Sensibilität" auf:
Vereinsverantwortliche werden im Umgang der Sicherheitsvorkehrungen gerade im Zusammenhang mit Schusswaffen zu besonderer Aufmerksamkeit aufgerufen.
Der zehn Meter lange Schießstand im Keller der Turnhalle soll dabei einen eigenen Zugang erhalten, den Schülern bleibt der Zutritt verwehrt. Zudem wird nicht mit großkalibrigen Waffen geschossen, sondern mit Luftgewehren. Angesichts der Meinung vieler Politiker, dass bereits das Schießen mit der Computermaus als Üben für Gewalttaten trainiere, ist die Idee allerdings dennoch äußerst fragwürdig.
Endgültig getroffen wurde die Entscheidung dabei noch nicht, Olchings Erster Bürgermeister Andreas Magg (SPD) gibt an, dass der Gemeinderat bislang nur eine Einbeziehung des Schießstandes in die Planungen beschlossen hat. Die endgültige Abstimmung zu diesem Thema folgt erst im Herbst dieses Jahres.
Ich habe den Bericht der Augsburger Allgemeine zweimal lesen müssen, um sicherzugehen, dass ich das wirklich richtig verstanden habe. Ehrlich, das ist doch krank! Angesichts der Situation seit Winnenden, Erfurt oder bereits Columbine hätte das eigentlich nie zur Debatte stehen dürfen!
Mich würde interessieren, wie die Hinterbliebenen der Amoklauf-Opfer über diese Entscheidung denken.
Ich finde das nicht wirklich außergewöhnlich. Solange der Schießsport wie Fußball aufgefasst wird, wird auch ein Schützenvereinsheim in eine Schule gebaut, genauso wie man Fußballvereinsheime in Schulen findet.
Die Frage ist meiner Meinung nach eher, ob Schießen und Sport zusammengehört.
Ehrlich gesagt bin ich bolles Meinung.
Würde die bestehende und strenge Gesetzgebung bzgl. Waffen eingehalten werden, wäre z.B. auch nicht der Amoklauf von Winnenden in dieser Form passiert.
Mein Bild findet ja wirklich Verwendung hier - Toll ;)
Was soll man davon halten? Ich denke solche Neuigkeiten werden in dieser Zeit einfach überbewertet, die Gemüter sind gereizt und wachsam. Eine alte Schule in meinem Ort wird schon seit längerer Zeit für Sauffeten und Punkkonzerte genutzt - Wenn das Thema "Komasaufen" wieder aktuell wird, soll dieser Treffpunkt für Jugendliche dann geschlossen werden? Ich denke, dass diese Neuigkeit zu einem anderen Zeitpunkt niemanden interessiert hätte.
Bei einer 10m Bahn werden höchstwahrscheinlich nur Luftgewehr und -pistole geschossen. Die sind von der Gefährlichkeit in etwa wie Steinschleudern einzustufen.
Ich denke grade wir Gamer sollten doch die Sachen etwas differenzierter betrachten, und nicht gleich auf den Hetzezug aufspringen.
Das Absagen des Baus wäre in dem Fall genau so sinnvoll, wie das Absagen von LAN-Partys, über die sich sicher viele hier aufgeregt haben bzw. hätten, wobei der finanzielle Schaden noch erheblich höher wäre.
warum bringt ihr diese News, so noch dem Motto das darf noch nicht sein ? Sind jetzt etwa die Schützerverein Leute die Gegner der Spieler, quasi unsere Opfer auf denen wir rumhacken so wie die "Politiker"(besser gesagt die allgemein unwissende Gesellschaft)auf uns oder was ?
Ich glaube eher, es ist andersrum gemeint - da es anscheindend OK ist, dass ein Schützenverein an einer Hauptschule trainiert, sollte doch auch mit dem Herumhacken auf uns Gamern aufgehört werden können (vorausgesetzt, man misst nicht mit zweierlei Maß, was bisweilen doch in Politikerkreisen vorkommt...)
naja, die "News" kommt eher so rüber, dass sowas aus Gründen der Gleichbehandlung auch verboten gehört.
Zugegeben, das könnte man so auslegen, war allerdings nicht so gemeint. Ich wollte es aber durchaus etwas bissiger ausdrücken, um auf die Unverhältnismäßigkeit (zumindest in diesem Fall) aufmerksam zu machen.
Gamaxy hat aber Recht, ich bin nur gegen die ausufernde Killerspieldiskussion, dass man Sportschützenvereine verbieten sollte, denke ich nicht.
"Vereinsverantwortliche werden im Umgang der Sicherheitsvorkehrungen gerade im Zusammenhang mit Schusswaffen zu besonderer Aufmerksamkeit aufgerufen."
Es läuft eindeutig was falsch, wenn man extra dazu aufrufen muss. Bei so einem Thema sollten Situation und Standort einfach gar keine Rolle spielen.
Unfaßbar, einfach unfaßbar. Vor zwei Tagen lief das auf Konkret im FErnsehen, wirkte wie Realsatire.
Als ich bei der Bundeswehr drei Quartale lang Rekruten das Schießen beigebracht habe, war ich froh, daß trotz hoher Sicherheitsvorkehrungen und strenger Kontrolle keiner dabei draufgegangen ist. Es gibt einfach viele Leute, die das für einen großen Spaß halten und die Gefährlichkeit von Schußwaffen nicht begreifen, und es gibt auch viele, die einfach zu doof sind, um den Lauf nach oben oder unten zu halten statt im Halbkreis an zehn Umstehenden vorbei zu schwenken. - Ich würde mich wundern, wenn das an, Verzeihung, neben einer Hauptschule besser liefe.
Aber da zum Glück nur mit Luftgewehren
naja, mitm luftgewehr kann man sich auch die augen wegballern, so is das ja nu nicht^^
Finde die aktion nicht sonderlich verwerflich. Die Frage ist halt, ob man Kindern beibringen muss mit Schusswaffen umzugehen. Hab selber Freunde, die sowas mit Freude seit ihrer Kindheit machen.
Mal sehen, was das wieder bei unseren Politikern hervorrruft^^
letztens gabs dazu was in der glotze ich finds relativ lächerlich ...
die schützenvereine trainieren abends wenn keine schüler mehr im schulgebäude sind und dann hinter verschlossenen türen.
Ähnlich wie Computerspiele sind auch Schützenvereine und "Schießsport" zunächst mal ein harmloser Zeitvertreib, der Hand-Auge-Koordination usw. trainiert.
Auch wenn die Aussage "Guns don't kill people, people kill people" natürlich etwas platt wirkt hat sie einen wahren Kern: Wenn sich Eltern um ihre Kinder kümmern würden bzw. nicht gezwungen wären, Ihre Kinder regelmäßig zumindest tagsüber für einen Vollzeit-Job allein zu lassen, gleichzeitig alle Beteiligten sich auch nur zu 90% an den Jugendschutz halten würde und ihre Kinder zumindest nicht unreflektiert mit Gewalt konfrontieren würden - ich habe auch im Knabenalter die damals noch harmlosen Krimis geschaut, aber selbst danach wurde mir dann das Konzept von "Fernsehen" und "Realtiät" und "Gewalt" nahegebracht - und auch die Pädagogen sich tatsächlich um die "ausgestossenen" in den Schulklassen kümmern würden, müsste man diese ganze Diskussion nicht führen.
hmm... ich denke so langsam reichts.
mehr will ich dazu nicht sagen ;)
"Endgültig getroffen wurde die Entscheidung dabei noch nicht, Olchings Erster Bürgermeister Andreas Magg (SPD) gibt an, dass der Gemeinderat bislang nur eine Einbeziehung des Schießstandes in die Planungen beschlossen hat. Die endgültige Abstimmung zu diesem Thema folgt erst im Herbst dieses Jahres."
Somit ist die Überschrift irreführend...
Und was ist an daran denn nun so schlimm? Ohne Winnenden würde sich für eine derartige Meldung kein Mensch interessieren. Und ein Schützenverein macht einen keineswegs gewalttätiger und sollte normalerweise im Umgang mit Schußwaffen sensibilisieren.
In einen 'richtigen' Schützenverein wird man auch keine großkalibrigen Waffen finden. Hier wird ausschließlich mit Sportwaffen hantiert. Waffenclubs (wie der in Winnenden) frönen dagegen mehr den 'echten' Dingern. Deren Anhänger besitzen meist mehrere Waffen, sind nicht selten auch Sammler. Solche Waffenclubs verfolgen auch keinerlei sportliche Motive, gelten in Deutschland aber auch als Verein.
Unsere lieben Politiker werfen hier halt mal wieder alles in einem Topf und haben doch eigentlich von nichts eine Ahnung - aber das kennen wir ja, nicht erst seit der "Killerspiel"-Debatte...
Wenn tatsächlich direkt an einem Schulgelände scharf geschossen werden darf, erkenne ich doch eine gewisse Ironie... herrlich.
Aber wenn dann doch mal ein zu neugieriger Schüler einbricht, sich dort die Waffen besorgt und jene nebenan benutzt.. haja, dann waren eh Dark Project schuld, weil man da lernt ein zu brechen und zu stehlen und die anderen "Killerspiele" machen den Rest.