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ACTA, SOPA, PIPA – in der Vergangenheit gab es seitens der internationalen Politik einige Versuche, das Internet zu regulieren. Teilweise hat dieses Begehren bereits bedrohliche Züge angenommen: Schon jetzt ist es in einigen Ländern an der Tagesordnung, dass Regierungen den Zugriff auf bestimmte Inhalte unterbinden. Viele Nutzer fürchten sich vor staatlichen Eingriffen und der Beschränkung ihrer Grundrechte.
Auch wenn sich das Europaparlament gestern mit einer überwältigenden Mehrheit gegen die Einführung des ACTA-Abkommens ausgesprochen hat (wir berichteten), bleibt der Widerstand der Netzgemeinde bestehen. Erst vor kurzem wurde daher die "Declaration of Internet Freedom" veröffentlicht, die den Wunsch nach einem freien und transparenten Internet zum Ausdruck bringt.
Eine Gruppe von Internetaktivisten um Josh Levy (Free Press) und Alexis Ohanian (Reddit) postuliert darin fünf Grundrechte für die Benutzung des Internets:
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Recht auf persönliche Selbstentfaltung und das Verbot von Zensur
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Universelle Zugänglichkeit zu schnellen und bezahlbaren Netzwerken
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Offenheit des Internets, um die Vernetzung und den unbeschränkten Austausch von Ideen zu ermöglichen
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Schutz der Freiheit, ohne Beschränkungen innovativ und schöpferisch tätig zu sein
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Schutz der Privatssphäre und des Rechts des Einzelnen, selbst über die Nutzung seiner Daten und Geräte zu entscheiden
Das Vorhaben wird bereits von vielen namhaften Organisationen wie der Electronic Frontier Foundation, Amnesty International und Mozilla sowie bekannten Webseiten wie Reddit und Cheezburger.com unterstützt. Den englischen Originaltext und weitere Informationen findet ihr als Quellenangabe unter dieser News.
Was haltet ihr von derartigen Forderungen? Sagt es uns in den Kommentaren.
Das Problem bei totaler Freiheit ist, dass dies auch die totale Freiheit derjenige beinhaltet, die alle anderen übers Ohr hauen oder sonstiges. Der Mensch gedeiht besser in einem Rahmen von Regeln, die von einer übergeordneten Stelle überwacht werden. Also Freiheit ja, aber keine Anarchie - das funktioniert schon nicht in Foren, in denen die Trolle einmarschieren, sobald keiner genau hinschaut.
Es gibt ja keine totale Freiheit. Weder im Internet, noch in einem Staat. Regeln gelten auch im Internet. Teilweise sind es selbstauferlegte Regeln, wie z. B. die Netikette, und teilweise sind es Gesetze, die bereits jetzt gelten.
Der häufig zitierte "Rechtsfreie Raum" im Internet existiert ja gar nicht. Bereits jetzt gibt es genug Möglichkeiten gegen Inhalte vorzugehen. Das "Problem" was die meisten damit haben ist einfach, dass es aufwendig, Kosten und Zeit intensiv ist. Und das wollen einige Lobby-Verbände durchsetzen...
Und wenn Trolle einen Boden finden, der sie nährt, dann wundert es nicht, wenn sie in scharen auftauchen. Ist wie mit dem Unkraut - man muss ständig darauf achten, das Unkraut zu entfernen. Jeder Garten braucht seine Pflege... und wer die vernachlässigt, braucht sich über Unkraut, oder eben Trolle, nicht wundern...
Ich will auch keinen rechtsfreien Raum, aber wer im Supermarkt echten Käse anstatt dem sogenannten Analogkäse kaufen will, der muss eben einen Tick genauer hinschauen.
Gleiches gilt für das Internet. Klar, kann man übers Ohr gehauen werden, aber das gehört zum Leben dazu. Die "Risiken des Internets" sitzen meistens 30cm vor dem Bildschirm.
"Meinungsfreiheit und das Verbot von Zensur"
Schön,wer bestimmt was noch unter Meinungsfreiheit fällt und was nicht.Wenn man einen Unschuldigen einer Straftat bezichtigt,kann es für den einen Meinungsfreiheit sein ,für den anderen aber nicht.Und so "reif" ist Menschheit noch nicht.
Meinungsfreiheit ist es dann, wenn ich meine Meinung äußere. Das mag für den einen eine Spitzfindigkeit sein, aber es macht einen Unterschied, ob irgendwo steht, Xyz hat einen Mord begangen, oder ob da steht, ich glaube Xyz hat einen Mord begangen.
Bei den meisten kommt es wahrscheinlich gleich an, aber das eine ist eine Meinung, das andere ist eine falsche Tatsachenbehauptung... Das aber zu unterscheiden ist Medienkompetenz, die man auch beim Fernsehen braucht...
Und die Behauptung "ich glaube XYZ hat einen Mord begangen" grenzt schon an Rufmord. Ach quatsch: es ist Rufmord.
Zudem gibt es allgemein verbreitete Einschränkungen der Meinungsäußerungsfreiheit, wie zum Beispiel der Schutz der persönlichen Ehre gegen Beleidigung oder Verleumdung. Eine allgemeine uneingeschränkte Meinungsfreiheit würde Diskriminierung, Verleumndung und Volkshetze Tür und Tor öffnen. Sowas darf nicht sein.
Das könnte wahrscheinlich als Verleumdung durchgehen. Müsste aber im Zweifel von einem Gericht bestätigt werden. Und dagegen könnte man bereits jetzt vorgehen. Wozu also zusätzliche Regeln für das Internet?
... die aber die Leute beim Fernsehen in der Regel nicht haben. Da hilft dann auch die eigene Kompetenz nix. ;)
Richtig, und das ist der Kern des Problems...
Ich muss zugeben, dass die Verwendung des Begriffs 'Meinungsfreiheit' meist etwas problematisch ist. Wie schon richtig angemerkt, geht es hier ja mehr oder weniger um die "Meinungsäußerungsfreiheit". Im Originaltext lautet die Forderung 'expression', was ja ein wenig tiefer geht als 'Meinungsfreiheit'. Ich habe die Formulierung inzwischen mal abgeändert und hoffe, dass sie die eigentliche Aussage etwas deutlicher macht...
Wer hat denn bitteschön
"Innovation: Protect the freedom to innovate and create without permission. Don’t block new technologies, and don’t punish innovators for their users' actions."
mit
"Innovation: Schutz der Freiheit ohne Erlaubnis innovativ und schöpferisch tätig zu sein"
übersetzt?
Im Zweifelsfalle wahrscheinlich ^ der Autor.
Ich hoffe, dass es mittlerweile etwas verständlicher ist.
Ganz ehrlich? Alles gut und schön, was einige sich da wünschen. Und einiges ist auch erstrebenswert, aber bei all der Gier auf der Welt und der weiter oben von blobblond schon beschriebenen "unreife" der Menschheit, ist es weiterhin nur der Lauf der Dinge, der unaufhaltsam dafür sorgt, das passiert was passiert!
Unreife der Menschheit ist ein Quatschargument. Es gibt Positionen die sich um die Zukunft der breiten Gesellschaft, deren Informationszugang und -äußerungsfreiheit sorgen, und es gibt auf der anderen Seite Interessengruppen die ihre bisherige Position mit Patentkriegen, radikalerer Urheberrechtsdverfolgung mit Generalverdacht und Monopolisierung ausbauen und festigen wollen.
Das ist nicht unaufhaltsam, es stellt sich nur die Frage ob man auf Dauer eine Opposition für Vollzeitlobbyisten aufrecht erhalten kann.
Reisst euch mal zusammen ihr Schafe, ihr seid ja furchtbar gebrainwashed
Wake up Sheeple!
http://xkcd.com/1013/