Bioware: Drew Karpyshyn verlässt das Unternehmen

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17. Februar 2012 - 11:20
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Ein weiterer langjähriger Mitarbeiter des Rollenspielentwicklers Bioware hat das Unternehmen verlassen. Drew Karpyshyn war viele Jahre als Storydesigner für das kanadische Unternehmen tätig und war bereits Teil des Entwicklungsteams von Baldur's Gate 2. Auch in Folge war er nahezu an allen wichtigen Veröffentlichungen beteiligt und gilt als Hauptautor von Mass Effect. Doch bereits mit Baldur's Gate 2: Thron des Bhaal begann er eine Zweitkarriere als Buchautor und schrieb parallel zu seiner bisherigen Tätigkeit auch noch viele Begleitromane zu Biowares Rollenspielen. Diesen Nebenjob will Karpyshyn künftig zu seinem Hauptberuf machen, das kündigte er vorgestern auf seinem privaten Blog an.

Seit letzter Woche habe ich meine Stelle bei Bioware nun offiziell aufgegeben. [...] In den vergangenen zwölf Jahren hatte ich das Privileg, für eine der besten Firmen der Videospielindustrie arbeiten zu dürfen, Seite an Seite mit der talentiertesten und unglaublichsten Gruppe an Leuten, die ich jemals das Glück hatte, kennenlernen zu dürfen. Ich habe meine Zeit bei Bioware immens genossen, doch jetzt ist es Zeit, mich zu verändern. Ich gehe, um mehr Zeit und Energie für meine Bücher und anderen Nicht-Spiele-Projekte aufwenden zu können.

Er betont, dass es seine persönliche Entscheidung gewesen sei, zu gehen. Auch sei die Trennung absolut freundschaftlich verlaufen. Als nächstes will sich Karpyshyn gerne auf die Fertigstellung seines kommenden Romans zu Star Wars - The Old Republic und seine erste eigene Fantasygeschichte mit dem Titel Children of Fire konzentrieren.

Vidar 19 Megatalent - 15012 - 17. Februar 2012 - 11:28 #

Für Bioware wohl ein schwerer Verlust.
Mal abwarten wer die Lücke füllt was passieren kann wenn Fremde die arbeit übernehmen sah man ja beim letzten MassEffect Roman...

Phin Fischer 16 Übertalent - 4390 - 17. Februar 2012 - 11:30 #

Wurden die Vorgänger von Bioware geschrieben?

sw4pf1le 18 Doppel-Voter - 10811 - 17. Februar 2012 - 11:32 #

Nein, von Karpyshyn.

Kendrick 11 Forenversteher - 616 - 17. Februar 2012 - 11:38 #

Schade (oder macht wohl auch keinen Unterschied mehr - und gut für ihn). Ich glaube, er war einer der besseren Autoren bei Bioware. Würde doch nur David Gaider gehen.... (Auch wenn ich ihn persönlich recht sympathisch finde... Aber er schreibt ungefähr in der Art von Fanfiction.)

PCEumel 13 Koop-Gamer - 1436 - 17. Februar 2012 - 12:05 #

Wie jetzt, magste Generic Age etwa nicht? xD

volcatius (unregistriert) 17. Februar 2012 - 13:40 #

Eigentlich mochte ich Gaider aufgrund seiner Bioware-Spiele, aber sein Buch "Der gestohlenene Thron" lag wochenlang nur herum, ich hatte einfach keine Lust, weiterzulesen.

NoUseForAName 17 Shapeshifter - 7223 - 17. Februar 2012 - 11:54 #

Mass Effect und Dragon Age - zwei Welten die viel Potential enthalten und seiner Feder entsprungen sind. Schade drum, aber ich denke undhoffe es gibt fähige Nachfolger zu diesem Posten.

sw4pf1le 18 Doppel-Voter - 10811 - 17. Februar 2012 - 12:00 #

Wobei David Gaider wohl wesentlich größeren Einfluss auf die Entwicklung von Dragon Age hatte als Karpyshyn.

Ashriel 11 Forenversteher - 684 - 17. Februar 2012 - 13:12 #

Sollte doch eigentlich nicht soviel Unterschied machen , da seit Bioware von EA übernommen worden ist , leider sehr viel von ihrer Brillianz verloren gegangen ist .

sw4pf1le 18 Doppel-Voter - 10811 - 17. Februar 2012 - 13:25 #

Beide Spiele wurden entwickelt, als BioWare noch eigenständig war. Es sind auch dieselben Leute, die Baldur's Gate, Neverwinter Nights und KotOR geschrieben habe.

Liam 13 Koop-Gamer - 1440 - 18. Februar 2012 - 9:37 #

Psst nu ruinier nicht den Klassiker aller Argumentationen "EA ist böse und alles Schuld" sowas hinterfragt oder widerlegt man nicht.
Das ist aus dem Musikbusiness übernommen, wo Künstler sich niemals verändern oder weiterentwickeln wollen, sondern immer nur von den Musiklabeln gezwungen werden charttauglicher zu werden.

volcatius (unregistriert) 18. Februar 2012 - 12:17 #

Einen Unterschied zwischen DAO und DA 2 kann man aber allerdings sehr wohl feststellen. Der für DAO (und BG/NWN) verantwortliche Brent Knowles hat Bioware inzwischen auch verlassen und dabei angedeutet, dass einer der G ründe die nun eingeschlagene Richtung nicht gefällt.

sw4pf1le 18 Doppel-Voter - 10811 - 18. Februar 2012 - 12:50 #

Und was hat Brent Knowles jetzt mit Drew Karpyshyn zu tun? Knowles Argumentation unterscheidet sich fundamental von der Karpyshyns. Knowles sagt, dass er die Blockbuster-Produktionsweise nicht mag, Karpyshyn sagt, dass er statt Spiele zu designen lieber Bücher schreiben will. Alle beide schreiben jedoch, dass sie weder böse mit BioWare oder EA seien, noch dass sie gegangen wurden. Beide wechseln nach langer Tätigkeit für ein und denselben Arbeitgeber, wie es viele Menschen auf der Welt machen. Weil sie gerne einmal ein paar andere Dinge nach eigener Vorstellung realisieren würden. Nicht ungewöhnlich für Menschen, die nicht in der Position sind, den generellen Kurs eines großen Unternehmens selbst mitzubestimmen.

volcatius (unregistriert) 18. Februar 2012 - 14:00 #

Es geht um die qualitativen Unterschiede zwischen DAO und DA2, die eben sehr wohl feststellbar sind.

Dass sie sich öffentlich extrem negativ über ihren früheren Arbeitgeber äußern, hat ja nun wirklich niemand erwartet bzw. wäre, da sie lange Zeit gerne dort waren, auch nicht angebracht.

sw4pf1le 18 Doppel-Voter - 10811 - 18. Februar 2012 - 14:01 #

Okay, ack.

Halte ich trotzdem für Ansichtssache. Mir hat DA2 bspw. besser gefallen als DAO. Die Verkaufszahlen sind ebenfalls nicht eingebrochen.

volcatius (unregistriert) 18. Februar 2012 - 14:32 #

DA2 hat sich in den ersten 4 Monaten insgesamt ca. 2 Millionen Mal auf allen Plattformen verkauft bzw. an den Handel ausgeliefert, das ist angesichts der Erwartungen und Schätzungen ziemlich enttäuschend, insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass es sich eindeutig an das Mainstream-Publikum richtete, der Nachfolger eines hervorragendes RPGs war und die Konsolenbasis um mehrere Millioen höher war. Ein Indiz dürfte auch die sehr schnelle Preisreduzierung sein.
Es war das am schlechtesten bewertete Bioware-Spiel aller Zeiten und hatte, unabhängig von der eingeschlagenen Richtung, erstmals wirkliche Qualitätsmängel (etwa Recycling).

Nun ja, mal sehen, was bei Teil 3 passiert.

Liam 13 Koop-Gamer - 1440 - 18. Februar 2012 - 14:17 #

Keine Frage, es war handwerklich nicht das was man von Bioware gewohnt war und sie haben ja auch massive (teils absolut überzogene) Kritik dafür kassiert und sie ja auch zur Kenntnis genommen.
Inhaltlich würde ich es aber durchaus über DAO stellen, weil sie mehr versucht haben als ihr übliches erzählerisches Schema.

Kritik ist in Ordnung und angebracht, aber auch negative Kritik sollte zuerst zu lasten von denen gehen die es programmiert haben. Sich mal zu vertun oder zuviel vorzunehmen und auch Fehler zu machen, gehört nämlich auch bei einer Firma wie Bioware dazu und ist nicht automatisch die Schuld von EA.

Glaubt hier wirklich wer ernsthaft, die Gründer von Bioware hatten sich nicht genauestens verbriefen lassen, inwieweit EA sich einmischen und alles vorschreiben darf, bevor sie verkauft haben?
Nicht vergessen, Bioware war keine Firma in finanzieller Not die sich kaufen lassen musste um weiter bestehen zu bleiben, sondern ein erfolgreiches Unternehmen mit einer Reihe von Hitspielen.
Ähnlich wie bei Activision/Blizzard, gibt einem das nämlich auch eine recht gute Verhandlungsposition.

volcatius (unregistriert) 18. Februar 2012 - 14:56 #

Sonderlich originell fand ich DA2 nun wirklich nicht - Reduzierung auf einen Schauplatz, überdimensionierte Waffen, Gepose und Gehopse, wie man es aus unzähligen JRPGs kennt, wiederverwendete Dungeons und Musik, viel Blut und Brüste, DLC-freundliche Lücken. Es gab keine wirklichen Entscheidungen und Auswirkungen (etwa Magier-Templer-Konflikt, das begann schon beim eigenen Charakter).

Ich glaube übrigens gar nicht, dass die vorgegebene Richtung ausschließlich auf EA zurückzuführen ist, sondern auch auf die Bioware-Gründer, die sich mit dem Verkauf an EA der Konsequenzen sicher bewusst waren und auch vorher nicht immer Positives leisteten (etwa die NWN-Module, die man nur online kaufen konnte und für die man eine permanente Internetverbindung benötigte). Die Strategie, mehr Geld zu verdienen, ist eben am einfachsten durch Dinge wie Vereinfachung, Mainstream, Gewalt und DLCs zu verwirklichen. Ist verständlich, muss ich aber trotzdem nicht mögen.

Liam 13 Koop-Gamer - 1440 - 18. Februar 2012 - 13:13 #

Sicher kann man Unterschiede feststellen und ich habe auch nie behauptet, dass Bioware sich nicht verändert hat. Schau dir mal die Unterschiede zwischen BG1 und BG2 an oder gravierender die von BG2 zu NWN oder Kotor :).
Meine Bemerkung ist rein darauf abgerichtet wie absurd es ist, immer direkt anderen die Schuld zu geben, anstatt einfach zu aktzeptieren, dass manche Firmen sich in Richtungen entwickeln, die einem selber vielleicht nicht liegen.
Grad wenn die Firmen sich auch davor schon nicht grad wenig verändert haben.

Kenner der Episoden 20 Gold-Gamer - 22195 - 17. Februar 2012 - 13:12 #

Schade. :( Der Mann hat einige meiner liebsten Rollenspiele geschrieben. Man darf gespannt sein wie es weitergeht.

Wuslon 20 Gold-Gamer - - 21567 - 17. Februar 2012 - 16:11 #

Ein herber Schlag für Bioware. Ich werd aber mal seine Autorenlaufbahn im Auge behalten, vielleicht erfindet er ja noch so ein paar fantastische Universen.

Farang 14 Komm-Experte - 2621 - 17. Februar 2012 - 16:20 #

wunder mich nicht das immer mehr der "alten" jungs die firma verlassen...war doch bisher bei jeder traditiosnträchtigen firma so, sobald die sich mit e.a eingelassen haben.....jetzt werden noch die letzten urgesteine gehen , dann werden die bioware marken noch mehr verwurstet und dann wird bioware in 5-6 jahren geschlossen werden...oder in e.a kanada umbenannt oder so in etwa

sw4pf1le 18 Doppel-Voter - 10811 - 17. Februar 2012 - 16:33 #

In Deutschland wechselt ein Arbeitnehmer durchschnittlich alle 7 Jahre den Arbeitgeber. Vor ein paar Jahren waren es noch 5. Wenn jemand, der schon immer mehr Schreiber als Designer war, nach 12 Jahren sagt, er will sich auf seine Kernfähigkeiten konzentrieren, finde ich das nicht so ungewöhnlich.

Dass einige die Firma jetzt verlassen, dürfte nichts mit EA als mehr mit dem veränderten Fokus des Unternehmens zu tun haben. Es ist ein Unterschied, ob du in einem kleinen Startup arbeitest oder Teil eines Großkonzerns bist. Das sind andere Arbeitsprozesse. Das muss sich noch nicht einmal gegen die Mitarbeiter richten, sondern ist einfach der Zwang zur Organisation bei zunehmender Größe. Nicht jeder mag das.

Henke 15 Kenner - 3636 - 17. Februar 2012 - 18:12 #

Schade... die Zusammenarbeit von Karpyshyn und Bioware hat einige der besten Rollenspiele der letzten Jahre hervorgebracht. Bleibt nur zu hoffen, dass Bioware auch ohne ihn weiterhin Storytelling auf dem hohen Niveau abliefern kann...

General_Kolenga 15 Kenner - 2869 - 17. Februar 2012 - 18:22 #

Noooo Mr. Mass Effect! :(

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36252 - 17. Februar 2012 - 18:40 #

Schade, aber da Mass Effect 3 ja nun fertig ist, wurd wohl auch nicht mehr so dringend gebraucht und hatte wohl auch nicht die Motivation an irgendwelchen Prequels oder Spin-Offs mitzuwerkeln.

Drapondur 30 Pro-Gamer - - 161754 - 17. Februar 2012 - 20:34 #

Schade. Hoffe, es hat keine gravierenden Auswirkungen. :|

Froody42 14 Komm-Experte - 2067 - 18. Februar 2012 - 16:56 #

Da verliert Bioware einen guten Mann. Ich wünsche ihm alles Gute für seine Karriere als Autor!

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83905 - 19. Februar 2012 - 15:16 #

Das ist echt schade, Spiele wie Mass Effect und KotoR lebten von seinen Geschichten. Einige Bücher von ihm hab ich auch gelesen, fand die Qualität allerdings... schwankend. Aber Darth Bane (Band 1) kann ich sehr empfehlen. Seien Blog hab ich sogar auch eine Zeitlang verfolgt. An "Children of Fire" schreibt er schon recht lange, glaub ich. Anscheinend will er das wohl endlich fertigkriegen. Mal sehen, wie es wird.

TheSushiFly 16 Übertalent - P - 5310 - 24. Februar 2012 - 14:27 #

Schade, hoffentlich kann Bioware auch ohne Drew Karpyshyn die Qualität der Spielestorys halten...