EGM: Games-Printmagazin wagt Neuanfang

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30. Mai 2009 - 13:06 — vor 14 Jahren zuletzt aktualisiert
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Es gibt sie, die guten Nachrichten für den Printjournalismus. Zumindest in den USA. Dort bedeutete Ende Januar die Übernahme der Ziff Media Group durch den Branchenriesen Hearst Corporation nicht nur die Kündigung für sehr viele Angestellte der Website 1UP, sondern auch das abrupte Ende des Printmagazins Electronic Gaming Monthly (EGM), das sich gerade auf die Feierlichkeiten zum 20-jährigen Jubiläum vorbereitete. Wo ist da die gute Nachricht für den Printjournalismus, fragt ihr? Lest weiter.

Man kennt das ja aus Erfahrung: Ein Printmagazin, das einmal stirbt, bleibt der Regel nach auch tot. Here's looking at you: PC Joker, PC Powerplay und Bravo Screenfun. Aber in den USA läuft es diesmal anders. Denn dort hat der Gründer der EGM, Steve Harris, nun einen Deal mit der Ziff Media Group ausgehandelt und ihnen einige Anlagen abgekauft; dazu gehören auch die Veröffentlichungsrechte des beliebten Printmagazins. Was das genau bedeutet, wird seit Kurzem auf der neu ins Leben gerufenen Website EGMnow.com verkündet. Und das ist sie dann auch, die angesprochene gute Nachricht.

Im zweiten Halbjahr von 2009 soll das Magazin neu in den Printmarkt starten. Harris hierzu:

Der Re-Launch von EGM bietet eine willkommene Gelegenheit, weiterhin mit hoher Qualität Inhalte für Gaming-Enthusiasten zu liefern. Ich fühle mich geehrt, wieder mit diesem Magazin in Verbindung zu stehen. Die talentierten Journalisten und Designer, die die Vision von EGM über Jahre hinweg ausgebaut haben, hinterlassen mir ein Printmagazin, das auf dem Markt einzigartig positioniert ist und erneut Erfolg haben kann.

Weitere Details zu dem Re-Launch und zu den einzelnen Bestandteilen des Deals mit Ziff Media werden auf der E3 2009 enthüllt. Aber auch die Website EGMnow.com und der dazugehörige offizielle Twitteraccount werden innerhalb der nächsten Tage ganz sicher regelmäßig aktualisiert.

Schon jetzt folgen dem Twitter-Account 1.529 Menschen. Gute Nachrichten verbreiten sich eben schnell.

Tim Gross 20 Gold-Gamer - 24171 - 30. Mai 2009 - 12:58 #

Das ist eine interessante News. Good Job!

General_Kolenga 15 Kenner - 2869 - 30. Mai 2009 - 15:21 #

Ich möchte mal anmerken, dass Bravo Screenfun ein schlechtes Beispiel für Printmagazine, die sterben und nicht mehr wiederkomen ist, das die Bravo Screenfun erst kürzlich "verstorben" ist.
Sonst gute News- Jood Gob! :D

zunix 09 Triple-Talent - 296 - 31. Mai 2009 - 0:12 #

gar nicht gewusst das die auch weg ist^^

Philipp Spilker 21 AAA-Gamer - P - 25137 - 31. Mai 2009 - 16:00 #

Ich wage zu behaupten, dass wir uns recht sicher sein können, dass die Bravo Screenfun auch in ferner Zukunft nicht wiederkehren wird. Es spricht einfach alles dagegen.

bam 15 Kenner - 2757 - 31. Mai 2009 - 0:25 #

Ein mittelfristiges überleben eines Spieleprintmagazins funktioniert eben nur über eine Onlinebindung.
Als Beispiel: Die Gamestar betreibt ein sehr breites Onlineangebot, sogar mit Premiumdienst und verbindet z.B. mit "Quicklinks" Inhalte aus dem Heft mit der Website.
Das ist letztendlich der einzige Weg wie Printmedien auf diesem Markt überleben können.

Fraglich ist aber ob das langfristig so funktioniert wie bisher. Die Verkaufszahlen von Printmedien schrumpfen kontinuirlich. Das Medium Internet wird immer stärker und selbst die Webpräsenzen der Printmedien lösen das eigentliche Kerngeschäft, was Inhalte und natürlich Aktualität betrifft, allmälich ab.

Wenn man die Trends so weiter spielt, dann sollten die Magazine letztendlich nur noch als nettes Schmökerheft für unterwegs dienen, das Kerngeschäft aber dann die Webpräsenz sein. Das macht das Printmedium noch nicht überflüssig, schließlich kann man es auch als Werbung für die Website und als Premiumdienst-Zugang verwenden.

Allerdings sehe ich eben langfristig keine glorreiche Zukunft der Printmedien in diesem Bereich.

Der Relaunch hier kann sicherlich auch ganz schnell in die Hose gehen. Der Markt schrumpft und die Qualität der "Top-Hefte" ist weitesgehend gleich, da suchen sich die bisherigen Leser in der übrigen Zeit ganz schnell ein neues Heft.

Taller Ghost Walt 15 Kenner - 3228 - 31. Mai 2009 - 10:20 #

Ich sehe das leider ähnlich. Die große Zeit der Magazine ist leider vorbei, im Internet ist man schließlich schneller (und unter Umständen umfassender) informiert. Daher könnte ich mir schon vorstellen, dass Formaten wie gamersglobal.de die Zukunft gehört - wobei ich mich schon fragen muss, ob das auf Dauer finanzierbar / rentabel bleibt...

Heutzutage muss ein Spielemagazin einfach mehr bieten, als nur Tests / Vorschauartikel. Die News-Sparte in einem Heft hat ohnehin keine große Bedeutung mehr, wer sich für einen gewissen Bereich interessiert, hat davon meist schon im Internet gelesen.

Um wirklich dauerhaft noch enen Anreiz zu bieten, müssen sich die Magazine mMn auf andere Bereiche konzentrieren. GameStar macht das, denke ich, ganz gut: mit einer interessanten Mischung aus Spieltests und Artikeln zu weiterführenden Bereichen (etwa kürzlich: Humor in Spielen, Adventures aus Deutschland,...) Das müsste man noch etwas ausbauen.

Außerdem bietet die Redaktion deutlichen Mehrwert mit den redaktionellen Videos. Ich kaufe mir die GameStar (in unregelmäßigen Abständen) vor Allem wegen der DVD. Die Wertungskoferenzen, Mehrspieler-Sessions und insbesondere die Rückblick-Videos heben das Heft deutlich von der Konkurrenz ab. Auch weil die Redakteure auf diese Weise (meiner Meinung nach) sympathischer rüberkommen und man irgendwie das Gefühl hat, sie persönlich zu kennen, bzw. man sich besser mit ihnen identifizieren kann.

Philipp Spilker 21 AAA-Gamer - P - 25137 - 31. Mai 2009 - 16:02 #

Besondere Zustimmung zu dem Punkt mit der Identifikation mit den Redakteuren. Das macht die Gamestar sehr gut und daher gucke ich nicht nur die DVD, sondern lese auch das Magazin immer noch sehr gerne und möchte die monatliche Dosis nicht missen. Der Internetauftritt hingegen wird von mir nur für Gamestar TV und für die Server Down Show frequentiert, und abseits davon wirklich nur sehr unregelmäßig.

Christoph 18 Doppel-Voter - P - 10231 - 31. Mai 2009 - 17:39 #

Ich glaube Euch den Print-Online-Zusammenhang zwar, weil Ihr Euch wohl eher auskennt und ich da absolut kein Profi bin - aber mich persönlich nerven zum Beispiel die GameStar-Quicklinks maßlos: Wenn ich ein Heft abonniere und darin Verweise auf irgendwelche Internetseiten lese, dann verlange ich die banale Angabe "siehe www.xyz.com" und nicht "GameStar-Quicklink 1234", das finde ich genau genommen eine Unverschämtheit. Ich will als zahlender Abonnent nicht das Gefühl haben, die Info, die mir supereinfach hätte zugänglich gemacht werden können, wird mir absichtlich vorenthalten, bis ich einen weiteren (Mini-)Umsatz für das Unternehmen verursache, indem ich irgendwelche pageviews auf gamestar.de bringe.

Natürlich informiere ich mich auch online über Spiele, zusätzlich zum Heft. Aber aus völlig alternativen Quellen, z.B. natürlich hier, aber auch auf gamespot oder gamebanshee, meist aber in Foren und auf Spezialseiten zu meinen Lieblingsspielen. Diese Info erwarte ich dann aber eh nicht aus einem Printmagazin. Beides deckt also verschiedene Bedürfnisse ab.

Taller Ghost Walt 15 Kenner - 3228 - 31. Mai 2009 - 17:53 #

Viel problematischer finde ich dabei, dass die Quicklinks nach einiger Zeit nicht mehr gelten. Wenn ich ein Heft von vor 3 Jahren rauskrame und einen der Quicklinks verwenden will (etwa weil ich schauen möchte, was so aus dem Mod-Projekt geworden ist), dnn funktioniert der nicht mehr. Und einen richtigen Link gibt's ja nicht dazu... Oft genug kann man die rekonstruieren, aber das klappt halt nicht immer.

Dass die Leute versuchen, noch ein paar pageviews mehr zu erreichen ist mir da eigentlich schnurz. Das versuchen alle, nicht nur Magazine, auch Nachrichtensender, etc.

Philipp Spilker 21 AAA-Gamer - P - 25137 - 31. Mai 2009 - 20:00 #

Ich habe noch nicht ein einziges Mal einen Quicklink benutzt.

Vedek Sve 05 Spieler - 42 - 31. Mai 2009 - 21:18 #

Nennt mich altmodisch, oder was auch immer, ich fand diese Nachricht klasse. Erstens wollte ich eh zwei Tage bevor die EGM gecancelt wurde, mir selbige im Abo nehmen, und zweitens wäre das ein toller Präzedenzfall, wo ein Gründer des Magazins versucht dieses am Leben zu halten, und nicht nur eine Marke verramscht wird. Hoffen wir das Beste.

Ausserdem liebe ich Printmagazine, lese gut 7-8 regelmässig, die großen UK-Magazine so oft wie möglich (ach ja, man müsste das Cash für ein Abo haben). Es ist einfach was anderes einen langen, gut recherchierten Artikel gemütlich auf der Couch zu lesen, als mich vor meinen PC zu buckeln. Sicher, News finde ich schneller im Netz, aber im heft bekomme ich den ganzen Wust schon mal vorgefiltert.
Tests empfinde ich immernoch als kompetenter wenn ich sie auf Papier habe, als online (das ist natürlich Quatsch, aber rein gefühlstechnisch). Ausserdem ist es entspannter ein heft von vorne nach hinten zu lesen, als sich in den Link-Irrgarten zu werfen. Und Multiplattform gibt es online leider auch viel zu selten, jedenfalls in vergleichbarem Rahmen. Mal davon abgesehen, dass mich die ganzen Fanboy-Kommentare nerven.

Die Identifikation mit den Redakteuren ist auch ein wichtiger aspekt, oder wer von Euch ist hier gestrandet ohne mit Herrn Langers Gesicht etwas anfangen zu können. Und so doof Redaktionsvideos manchmal sein können, so viel Charme versprühen sie immer.

Quicklinks: Mir wären volle Links auch lieber (ja sie nehmen mehr Platz weg, aber sie wären einfacher verfolgbar).

Vielleicht haben Printmagazine ja wirklich als Premium-Angebote eine Überlebenschance. Sicher ist die "Edge" zum Beispiel ein Verlustgeschäft für Future, sie ist aber auch ein Aushängeschild in dem die wichtigsten Publisher und Developer Ihre Jobanzeigen schalten. Ein solches Heft verbindet Spieler und Entwickler ganz anders als es etwa Gamasutra je könnte. Auch die Differenzierung auf dem deutschsprchigen Markt ist interesant: die klassischen Testhefte( Single-Plattform, Multi-Plattform), die "Lifestyle"-Magazine ("Gee", aber auch "Retro")oder selbst die Mischmagazine mit allen Sparten des digitalen Entertainments. Sicher werden jedem von uns nicht alle diese Spielrichtungen zusagen, aber in der Breite decken sie jede Spielart ab.

Ich jedenfalls will sie nicht missen. Denn erst wenn das letzte Magazin geschlossen ist, werdet ihr merken, dass Laptops am Klo unhandlich sind.

Marco Büttinghausen 20 Gold-Gamer - 20481 - 1. Juni 2009 - 2:59 #

Zwischem dem Namen Steve Harris und dem Zitat ist sehr viel Text dazwischen, mir war der Zusammenhang erst beim lesen der Quelle klar.
Wenn du schon den Twitteraccount nennst, kannst du ihn auch direkt verlinken :-)

Philipp Spilker 21 AAA-Gamer - P - 25137 - 1. Juni 2009 - 10:52 #

Wo der Starkiller Recht hat, da hat der Starkiller Recht. Gefixt.

Marco Büttinghausen 20 Gold-Gamer - 20481 - 1. Juni 2009 - 12:08 #

sorry, ich war heute Nacht im Editierrausch, wird Zeit das ich mir mal selbe nehme um endlich selber bearbeiten zu können und mal 2-3 News auf die Beine stelle.

Philipp Spilker 21 AAA-Gamer - P - 25137 - 1. Juni 2009 - 12:30 #

Im Rahmen der E3 dürfte es zumindest nicht schwer sein, News zu finden. :)

motherlode (unregistriert) 18. Juli 2010 - 12:20 #

Die Einbindung ist sehr gut, die Musik nervt jedoch -.-