Haralds Wochenrückblick für Origin-Fanboys (KW 43)

Teil der Exklusiv-Serie Haralds Wochenrückblick

Keine Zeit für lange Einleitungen, ich berichte euch sofort von dem Hammer schlechthin: Es ist ein zweiter Staatstrojaner aufgetaucht! Auch er kann euch übel ausspionieren, per Webcam Nacktfotos machen, während ihr vorm Rechner sitzt, und sogar unsittlich an euch rumspielen, wenn ihr gerade nicht aufpasst. Deshalb durchsucht ihr euren PC am besten sofort!

Glücklicherweise ist die BKA-Software einmal mehr dilettantisch programmiert, selbst Laien wie ihr erkennen sie binnen weniger Viertelstunden. Also: Der Trojaner versucht sich ins Verzeichnis C:\Program Files zu installieren, und zwar unter der Bezeichnung „Origin“. Verbreitet wird er aktuell durch Battlefield 3, künftig aber beispielsweise auch durch Mass Effect 3. Ich bin sicher, dass die Spielerschaft jetzt nicht nur laut schreit, sondern handelt! Damit der neue Angriff auf unsere Freiheit ein Ende findet!!! Vor meinem geistigen Auge sehe ich bereits ein gewaltiges Aufbegehren, kein Spieler wird Mass Effect 3 oder irgendein anderes EA-Spiel mehr kaufen!!!!! KEINER, denn Geist und Fleisch sind willig und stark!!!!!!! Vor meinem geistigen Auge formt sich bereits eine wundervolle Vision von Demonstranten, die diese Produkte boykottieren, auf die Straße gehen und einen M a s s e n p r o t e s t  vor dem EA-Hauptquartier planen. Der dann ungefähr so aussieht:


Gemälde: Caspar David Friedrich  (Deutschland, zwischen 1835 und 1837, „Zwei Männer bei Mondaufgang am Meer“)

Glücksbärchis

Häufig gelesen wurde diese Woche auch Lenhardts Nachtwache. Hier ging's unter anderem um die World of Warcraft-Knuddelwuddelpandabärchis, die viel Hohn einstecken mussten, nicht zuletzt beim jüngsten Wochenrückblick. Ich muss meine Meinung mittlerweile revidieren, die pummeligen Pandaren sind spitze! Ein GamersGlobal zugespielter Exklusiv-Screenshot (Dank @TattooZett) zeigt, dass die Fleischzerfetzermaschinen nicht lächerlich oder gar wie Fremdkörper in WoW wirken. Spötter, nehmt DAS!

Geil: Frauenbewegung

Ach, hab ich eigentlich schon von der geilsten Grafik der Woche geschwärmt? Nicht? Okay, es sei hiermit nachgeholt: Himmel, Arsch und Zwirn hat mich diese Optik aus den Socken gehauen! Meine Augen erbebten in einem Orgasmus. Fast wären mir die Kontaktlinsen rausgefallen! Doch genug von Uncharted 3, denn Thema Nummer 1 war diese Woche nun mal das dritte Battlefield. Da dürft ihr sogar einen weiblichen Soldaten mimen! Verzeihung, eine SoldatIn mimen muss es natürlich heißen. Mannmannmann/Fraufraufrau, wo soll uns dieser sprachliche Emanzipationsquatsch/diese EmanzipationsquatschIn noch hinführen, wenn man/frau ständig nur darauf bedacht sein muss, sich politisch korrekt zu äußern? Am Ende kommt's so weit, dass Nelson Mandela, der mutmaßlich politisch korrekteste Mensch der Welt, nur noch Nelson Fraudela genannt werden möchte. Oder – und jetzt male ich den Diablo wirklich an die Wand – den Jungs/Mädels von Blizzard fällt plötzlich ein, ihrem Oberdämon zwei Brüste verpassen zu wollen. B.I.Z.A.R.R.E. Vorstellung.

Komplexe abgebaut

Wo wir gerade schon bei Battlefield 3 waren: In der abgelaufenen Woche konnte ich damit endlich meine durch Dark Souls verursachten „Ich bin so scheiße“-Komplexe abbauen. Wahnsinn, war ich gut! Gerade eben bestritt ich sechs Stunden am Stück Gefecht auf Gefecht. Ließ meine Konkurrenten uralt aussehen. Schloss im Wortsinn mit einer Mörderquote ab: Auf rund 30 gefraggte Feinde kam nur ein Tod! Bei diesem Ego-Shooter bin ich Gott! Morgen versuche ich mich vielleicht sogar mal am Mehrspielermodus. Doch auch Schattenseiten will ich erwähnen. So wirkt das Werk wie andere Killerspiele auf die Psyche, lässt die Grenzen zwischen virtueller und realer Welt verschwimmen, macht sogar volljährige Konsumenten zu Nachahmungstätern. Ich habe mich vorhin dabei ertappt, während meiner Autofahrt zum Fitnessstudio: Ich wich einem Eichhörnchen aus. Weil man mit den kack Panzern in Battlefield 3 auch manches Minihindernis umfahren muss – platt walzen is' ja nich' immer drin, im Falle eines popeligen Schreibtisches (!) etwa. Doof-Spiel! Vielleicht baut auf dieser traurigen Tatsache die Prophezeiung des Analysten Michael Pachter auf, wonach sich Modern Warfare 3 doppelt so oft verkaufen wird wie der EA-Shooter. Mich hat diese Voraussage dennoch völlig überrascht. Fast so wie die revolutionären Erkenntnisse Amy Winehouse starb an Alkoholvergiftung und Battlefield 3 auf PC deutlich schöner. Ähem. Dann mal bis nächste Woche!


Gemälde: Simone Neus (Deutschland, 2011, „Ich seh den Sternenhimmel, ohoh“)