Spieleentwickler können den Detailgrad ihrer Titel dank immer schnellerer Hardware in die Höhe schrauben. Aber verwischt schon jetzt die Grenze zwischen virtueller und realer Welt? Zumindest beim britischen Sender ITV scheint dies der Fall zu sein. In einer Dokumentation mit Diskussionen über die angebliche Unterstützung der IRA durch Libyen verwendete man in einer Szene Material aus ArmA 2. Gekennzeichnet wurde dies indes nicht. Ganz im Gegenteil: Der eingeblendete Untertitel "IRA footage 1988" suggeriert, dass es sich um eine authentische Szene handelt.
Entwickler Bohemia Interactive hat erst durch den Hinweis eines Users davon erfahren und sieht sein Ansehen durch die Nutzung von ArmA 2 im Zusammenhang mit Aktionen von Terroristen geschädigt. Schon in der Vergangenheit habe man Anfragen zur Nutzung von Spielszenen in einer Dokumentation erhalten, diese aber aufgrund der Möglichkeit, die Firma in negativem Licht dastehen zu lassen, abgelehnt. Den Ausschnitt könnt ihr euch im angehängten Video mitsamt der originalen Spielszene, die von einem Fan des Spiels stammt, anschauen. Der Sender gab auf Nachfrage an, dass es sich um ein Versehen gehandelt habe.
Wären da nicht die fehlende Animation des Flakschützen, das plötzliche hoch springen des LKWs und das Wissen das diese Szene gefakt ist gewesen, könnte man echt denken das dies real ist.
Wenn der Hubi an den Baumkronen abgeprallt wäre oder ein Soldat ohne eine Türe zu öffnen in ein Fahrzeug eingestiegen wäre, wäre die Grenze zwischen Realität und Fiktion noch weiter verwischt worden.
Ältere Menschen sehen da aber bestimmt kaum einen Unterschied. Für mich sieht es aus, wie du es beschreibst.
Ältere Menschen, tztztz. Auch junge Menschen würden das für bare Münzen nehmen, die das Spiel eben nicht kennen bzw. keine Computer-/Videospiele spielen.
Ja, der Filter, der das ganze unkenntlicher macht und die Herkunft verscheleiern soll, ist ganz zufällig auf das Video getroffen. Sounds Legit.
hab ich mir auch gedacht
Ich auch...
nur ein wort: FAIL
wäre ich bohemia würd ich mir jetzt schon mal überlegen rechtliche mittel in bewegung zu setzen, wenn sich da irgendwas machen lässt
das ganze ist schon wirklich "journalismus" der untersten schublade
für die graphiker ist es natürlich eigentlich ein kompliment
Viel trauriger ist die tatsache das hier wahrscheinlich ein absichtlicher Täuschungsversuch stattfand.
"Täuschungsversuch" ist eine Verharmlosung. Erstens ist das kein Versuch mehr, denn es ist erfolgreich durchgeführt worden, die Dokumentation wurde gesendet. Zweitens ist das Wort "Täuschung" noch beschönigend: Es ist Betrug. Der Sender hat wahrscheinlich den Beitrag mit dem angeblich authentischen Material unter falschem Etikett eingekauft. Falls der Sender diese Fälschung so in Auftrag gegeben haben sollte, hat er bestimmt gegen Mediengesetze verstoßen. In Deutschland wäre so etwas ein Fall für den Presserat, afaik.
ach ne "Presserat" mal wieder
Erstens ist für sowas in deutschland die Medienaufsicht zuständig (http://www.programmbeschwerde.de/aufsichtsbehoerden) und nicht der presserat ,steht auch in deren FAQ http://www.presserat.info/service/faq.html
"Ist der Presserat auch für das Fernsehen/Radio/Internet zuständig?
Für Fernsehen und Rundfunk ist der Presserat nicht zuständig. Im Internet ist der Presserat ab dem 1.1.2009 für journalistisch-redaktionelle Beiträge zuständig, sofern es sich nicht um Rundfunk handelt."
Zweites ist der Presserat keine juristische Instanz,Bußgelder oder der gleich kann er nicht verhängen.
§Kann der Presserat Entschuldigungen bzw. Schadensersatz erwirken?
Da der Presserat keine juristische Instanz ist, kann er nur die Maßnahmen erwirken, die in seiner Satzung niedergeschrieben sind. Also Hinweis, Missbilligung und Rüge. Schadensersatz, Entschuldigungen, Wiedergutmachungen oder Widerrufe können nicht vom Presserat, sondern müssen auf dem Rechtsweg erstritten, erforderlichenfalls durch Gericht festgestellt werden."
Gnihihi. Stellt euch mal eine Massenpanik wie bei "War of the Worlds" mit Spielszenen aus Duke Nukem oder Crysis vor. :-)
^^ was ne blamage ich mein das ist jetzt 360p also kann als echt durchgehen aber wenn das auf nem großen schirm läuft kann mir doch einfach keiner erzählen das nicht der grossteil der zuschauer gerafft hat das es sich dabei um ein pc spiel und net um realaufnahmen gehandelt hat
Dazu passt ja wie die Faust aufs Auge, dass RTL den Laden gerne übernehmen würde...
Wenn solche Reporter jetzt noch Fähige Programmierer dazu überreden könnten per Computer glaubwürdige Filme zu produzieren, hätten wir Morgen den 3ten Weltkrieg oder wir würden keinen Reporter mehr was glauben.
Wenn es bei Akte läuft brauch ich aber den ersten Fall nicht befürchten.
Dank Fernsehkritik.tv weiß ich schon warum mein Fernseher hauptsächlich zum PS3 spielen genutzt wird.
Für Bohemia ist das doch wie ein Ritterschlag. Da sieht man, wie gut und realistisch ihre Simulation ist :)
Naja aber man erkennt doch schon ziemlich deutlich das es Ingame ist, mir sofort aufgefallen.
Mein Gott wie wild, sie haben gefakete Szenen benutzt. Zzzz
Entweder es ging nur darum "geile" Kriegsszenen zu zeigen (so wie auf meinem lieblingssender naz... verzeihung "n"-tv) - dann war das ganze ein fail, aber aus sicht der Couchkartoffeln die sich sowas reinziehen sicherlich zweckerfüllend.
Oder man wollte wirklich inhaltlich etwas an die Sofazombies weitergeben - dann kann über die journalistische Qualität anhand einer (!) gefakten Szene wohl keine aussage getroffen werden. Ich tippe aber darauf, dass es dann ziemlich latte ist ob diese natürlich total entscheidende Szene echt ist oder nicht
Es geht ja nicht darum dass sie die Szenen benutzt haben, sondern dass sie nicht als solche gekennzeichnet waren. Und das ist in einem ernsthaften journalistischen Kontext schon bedenklich.
Es ist ja nicht so, als hätten sie nur "vergessen" die Szene zu kennzeichnen. Sie haben sie durchaus gekennzeichnet, nur eben bewusst falsch. Wie man das halt heutzutage so macht, im Qualitätsjournalismus.
Letztendlich ist das auch nichts anderes als ein grob verfälschend gekürztes Zitat, oder ein grob verfälschend geschnittenes Video. Beides ist seit Jahren gang und gäbe, und da kräht auch kein Hahn nach.
Wenn sich die Herren aus dem Internet jemals mit demselben Elan an die letzte Tagesschau setzen sollten wie an Guttenbergs Doktorarbeit...
Das hat ja nun mit Qualitätsjournalismus herzlich wenig zu tun und spielt auch in einer anderen Liga als ein verkürztes Zitat. Und das Argument "machen doch die anderen aber auch" funktioniert selbst im Kindergarten nicht.
Aber was hat jetzt zu Guttenbergs Betrug damit zu tun?
Leseverständnis: 6.
Setzen.
*gähn*
"aber aus sicht der Couchkartoffeln die sich sowas reinziehen sicherlich zweckerfüllend.
Oder man wollte wirklich inhaltlich etwas an die Sofazombies weitergeben"
*sarkasmuss*
gamer stinken und haben kein(e) freunde(in)
also als gamer darf man über andere herziehen ,aber wehe man zieht über gamer her...
und in meiner kleinen welt sagt eine einzige gefakte szene so ziemlich alles über die journalistische qualität des werkes aus. wer sowas nutzt wählt den einfachen weg um zum ziel zu gelangen. sowas kann niemals irgendeinem anspruch genügen, schon garnicht wenn es sich dabei um eine dokumentation handeln soll.
Daran sieht man gut das, dass Spiel viel zu realistisch ist. Es sollte verboten werden.
Da bekommt man ja Angst! "Kaufen Sie den News-Builder und sparen Sie sich teure Korrespondenten rund um die Welt! Jetzt können Sie sich Ihre Nachrichten schnell und einfach selber machen!" ;-)
Schöne neue Welt! :-p
sagt der spreche nicht das es eine montage ist ? hört man eigentlich nimmer zu ?..warum man sich über sowas aufregt versteh ich nur wenig.. da wird gleich was reininterpretiert ..unglaublich..schlimmer wie bei den amis ;)
"... as the terrorist's own footage of 1988 shows."
Ja, klar, Montage. Sagt er eindeutig. Muss ein Versehen gewesen sein.