Kurz vor dem Release der neuen Produkte Adobe Flash Player 11 und Adobe Air 3 Anfang Oktober, stellte Andrew Trice, Technical Evangelist bei Adobe in einem zweiminütigen Video die Features der neuen Softwaregeneration vor. Die wichtigste Neuerung ist die Stage 3D Technologie (während der Entwicklungsphase noch unter dem Codenamen "Molehill" bekannt), eine Softwarearchitektur, die hardwareseitige 3D-Beschleunigung ermöglicht.
Auf allen erdenklichen Systemen, auf denen Software mit Flash-Unterstützung läuft, kann damit direkt auf die GPU zugegriffen und die volle Grafikleistung für die Applikation zur Verfügung gestellt werden. Die Vorteile liegen auf der Hand. Adobe legte bei der Ankündigung jedoch den Fokus hauptsächlich auf Computerspiele, professionelle 3D-Anwendungen und Social Media. Man verspricht eine 1000-fache Leistungssteigerung im Bereich Rendering gegenüber dem Vorgänger Flash Player 10, was aufgrund der neuen, kaum vergleichbaren Architektur, eher wenig verwundert. Abhängig von der Grafikleistung der Hardware, darf jedoch im Bereich der Webanwendungen, beispielsweise bei Browser-Games, schon von einer klaren Konkurrenz zur Konsolen-Grafik gesprochen werden. Ebenso soll die Integration sozialer Netzwerke in Flash-Anwendungen verbessert werden.
Vor allem die schiere Anzahl hunderter Millionen potentieller Kunden, denen die Technologie durch das nächste Software-Update schlagartig zur Verfügung steht, soll Entwickler und Investoren überzeugen. Mit Stage 3D möchte Adobe in Zukunft mit Hilfe spezieller Programmierumgebungen von Drittanbietern und optimierten Spiele-Engines die Entwicklung grafisch aufwändiger "High-Quality"-Software verstärkt unterstützen.
Diese Entwicklung wird für die Spielebranche nicht ohne Folgen bleiben, könnte sie doch das Überleben von Flash, zumindest für die nahe bis mittlere Zukunft sichern. Die Auswirkungen auf webbasierte Angebote und auf beinahe alle mobile Kommunikationsplattformen, wie Smartphones, Tablets oder Pads, könnten unter Umständen enorm sein. Weitere Informationen und Details zur neuen Grafiktechnologie lassen sich auf der Entwickler-Website unter den Quellen nachlesen. Das Video mit Andrew Trice könnt ihr euch im Anschluss anschauen.
Auch wenn ich weiss, dass Flash-Bashing allseits in Mode ist - der 11er Player ist ein versuch, dem "blöde Videostreaming-Plattform"-Image zu entkommen. Nach allem was ich davon bereits gesehen habe (ich kenne ein bisserl mehr als die öffentlichen Videos, wenn auch bei weitem nicht alles) kann die neue VM ein echter Reisser mit richtig viel Potenzial sein.
Sieht nach sehr viel Potential und Möglichkeiten aus.
Auch, wenn's noch nicht auf jeder Seite angekommen ist, Flash ist in vielen Bereichen bereits tot. Videos, zwar noch inkonsistent, gehen mittlerweile auch ohne Flash und für den Spielebereich kommt's fast zu spät. Flash 11 bietet auch nur ein 3D API und keinerlei 3D- oder GameEngine-Engine an, was wiederum selbst entwickelt werden muß oder Middleware hinzugezogen wird. Unity3D will ja eventuell für den Flashplayer publishen können; Schade nur, daß deren eigenes Plugin selbst noch zahlreichliche Bugs hat.
Wird's Spiele damit geben? Ja. Wird's den Markt revolutionieren? Nö. Da hatte einstmals Macromedia mit Shockwave ein heißes Eisen im Feuer, daß sie aber konsequent heruntergewirtschaftet haben. Adobe verhält sich nicht gleich, aber ähnlich.
Ihr redet über den Flash-Player, der gerade gestern und heute wieder für gute Schlagzeilen wie diese gesorgt hat?
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Notfall-Patch-schliesst-kritische-Flash-Luecken-ausser-der-Reihe-1348036.html
Zitat: «Adobe hat wie angekündigt einen Notfall-Patch (Version 10.3.183.10) für den Flash-Player veröffentlicht, der einige kritische Lücken schließt. Der Hersteller muss außerplanmäßig reagieren, da eine der Schwachstellen bereits aktiv für Angriffe ausgenutzt wird: Durch die Cross-Site-Scripting-Lücke können Angreifer die Same-Origin-Policy umgehen und so etwa auf das Webmailkonto des Opfers zugreifen oder seine Cookies stehlen. Hierzu muss der Angreifer sein Opfer lediglich auf eine präparierte Webseite locken.
Zu den übrigen fünf Lücken macht Adobe nur spärliche Angaben. Durch vier der Lücken kann ein Angreifer aus der Ferne Schadcode ins System schleusen, unter anderem durch zwei Stack-Overflow-Fehler. Durch die sechste Lücke gelangt der Angreifer an Informationen, auf die er keinen Zugriff haben dürfte (Information Disclosure).»